L - Offiziell

„Niall!" zischte ich, doch er winkte ab. „Was denn? So schlimm ist es doch nicht!" erwiderte er und sah zu Harry, der ihn ernst ansah. „Spuck's aus!" forderte er ihn angespannt auf.
„Die Typen da haben vorhin einfach ein paar blöde Sprüche gerissen. Wie gesagt, es ist nichts Schlimmes, es hat Louis einfach offensichtlich die Stimmung vermiest." erklärte er schlicht und ich wurde rot und starrte auf meine Beine. Es klang völlig lächerlich, wenn Niall es so erzählte und Harry würde vermutlich jetzt genervt sein, wieso ich so komisch drauf war wegen so einer Kleinigkeit.
Ich spürte seinen Blick deutlich auf mir.
„Was haben sie denn gesagt?" fragte er und strich mir über den Arm. „Ach, dumme Dinge eben. Sie sind betrunken und finden sich witzig. Sie haben auch aufgehört irgendwann, es ist wirklich alles gut!" Niall tat es ab und Harry nickte leicht, noch immer spürte ich seinen Blick auf mir, weshalb ich mein Bier nahm und einen großen Schluck nahm. „Es scheint dich ja aber verletzt zu haben!" warf nun auch Gemma ein mit einem besorgten Blick auf mich und ich winkte sofort ab. „Alles gut." antwortete ich ihr eindringlich, sie sollten endlich das Thema fallen lassen.

„Kommst du mit mir an die Bar?" fragte Harry mich leise und ich sah zu ihm. „Die Kellnerin kommt bestimmt gleich." antwortete ich ihm, woraufhin er schmunzelte. „Dauert mir zu lange. Na komm!" Er stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich zögerte kurz, dann ergriff ich sie und lief mit ihm die wenigen Meter bis zu der Bar.
„Erfahre ich, wieso du wirklich so drauf bist?" fragte er mich und ich sah ihn erschrocken an. Seine grünen Augen schauten in meine und sein Blick war ernst. Ich schluckte leicht und presste die Lippen aufeinander. „Lou, was ist denn los? Mir kannst du es doch sagen, das weißt du doch, oder?" fragte Harry noch einmal, also senkte ich den Blick und beschloss, ihm die Wahrheit zu erzählen. Eine Sache hatte ich Niall nämlich verschwiegen.

„Vorhin als ich auf Toilette war, ist einer von denen mir nachgegangen..." antwortete ich ihm und sah auf die Getränkekarte, die vor uns lag. „Er hat mich gefragt, ob ich Lust auf Spaß hätte, was ich verneint habe, selbstverständlich."
Harry nickte. „Und weiter?" fragte er ganz ruhig.
„Er wollte es nicht so richtig akzeptieren und hat mich angefasst, dann hat er versucht, mich in eine der Kabinen zu drängen." gab ich leise zu, sah im Augenwinkel wie Harry's ganzer Körper sich anspannte, weshalb ich zu ihm blickte. „Es ist aber alles gut. Ich habe ihm eine verpasst, ihn geschubst und bin dann rausgegangen. Nur hat er vorhin gesagt, dass..." Ich stockte leicht und Harry sah mich aufmerksam an. „Was hat er gesagt, Louis?"
„Dass ich das bereuen werde." antwortete ich ihm leise.

Harry's Faust war geballt und ich konnte das Weiße an seinen Knöcheln erkennen, sein Blick war auf die Gruppe Männer gerichtet und ich konnte deutlich sehen, wie angespannt sein Kiefer war. "Welcher war es?" fragte er leise. Ich sah zu der Gruppe Männer. "Der Schwarzhaarige..." murmelte ich und Harry schnaubte.
 „Hey, Harry...alles gut!" sagte ich schnell und wollte meine Hand beruhigend auf seinen Arm legen, doch er lief an mir vorbei direkt auf die Männer zu.
„Scheiße..." hauchte ich und folgte ihm.
Er baute sich vor den drei Männern auf, die ihn allesamt fragend ansahen. „Was bist du eigentlich für ein armes Würstchen?" fragte er den Schwarzhaarigen und der stand auf. „Was hast du gesagt?" fragte er drohend und ich schluckte leicht, legte die Hand auf Harry's Arm. „Komm schon, Harry. Lass uns zu den anderen..." bat ich ihn, doch er ignorierte mich.
Der Schwarzhaarige sah mich an. „Was, hast du jetzt deinen Wachhund angerufen?" fragte er bissig und danach passierte alles ganz schnell.

Harry packte ihn an seinem Revers und zog ihn zu sich, dann verpasste er ihm einen Faustschlag, der ihn direkt zu Boden gehen ließ. „Fuck!" fluchte der Schwarzhaarige, aus dessen Nase deutlich Blut lief. Erschrocken ging ich einen Schritt zurück. "Denkst du es ist okay, Leute zu belästigen?" knurrte er wütend. Ich griff Harry's Arm wieder und zog daran, er sah mich wütend an, ich blickte in seine Augen. „Hör auf, bitte." bat ich ihn noch einmal und er schnaubte und sah auf den Mann, der sich gerade wieder vom Boden aufrappelte und sich mit dem Handrücken über das Gesicht wischte, mich mit hasserfülltem Blick ansah. „Was soll die Szene? Es ist doch nichts passiert, Kleiner!" sagte er.

„Kleiner?" knurrte Harry zwischen zusammengepressten Zähnen und wollte wieder auf ihn losgehen, doch Niall tauchte auf und half mir, Harry zurückzuziehen. Er hatte wahnsinnige Kraft, was nicht wirklich überraschend war, alleine hätte ich ihn niemals zurückhalten können. Er sah uns beide aufgebracht an, dann in meine Augen. „Er wollte dich anfassen!" sagte er und ich nickte und legte die Hände an seine Wangen, zwang ihn, mich anzusehen.
„Er wollte was?" fragte Niall erschrocken und ich nickte wieder leicht, konzentrierte mich auf Harry. „Es ist alles okay, Harry. Es ist nichts passiert. Hör auf, bitte." sprach ich sanft und er sah in meine Augen, drehte dann den Kopf wieder zu dem Mann und löste sich von mir. 
"Wenn du ihn nur noch einmal ansiehst, dann wirst du dir wünschen, dass du nie diesen Pub betreten hättest." warnte er ihn mit gefährlich leiser Stimme und der Mann wollte etwas erwidern, als Gemma neben uns auftauchte zusammen mit einem Kellner. 

"Was ist denn hier los?!" rief dieser aufgebracht, Harry's Blick schoss zu ihm. "Der Typ hat ihn auf der Toilette belästigt. Er wollte ihn in die Kabine ziehen." erklärte er ihm und sah mich kurz an. Ich spürte Gemma's und Niall's Blick auf mir und nickte dem Kellner zu. "Das stimmt..." sprach ich, woraufhin der Kellner sofort reagierte und die Männergruppe hinaus warf. Sie bekamen Hausverbot ausgesprochen. 

Harry neben mir hatte noch immer den wütenden Blick aufgesetzt und ich nahm seine Hand, sah ihn an. "Wir sollten den Abend wohl beenden..." schlug ich vor und sah Gemma und Niall fragend an, die Beiden nickten. "Das ist denke ich besser." antwortete mir Gemma und lächelte mich an. Ich sah zu Harry. "Komm..." bat ich ihn leise. Er nickte leicht und wir nahmen unsere Jacken, bezahlten an der Bar und nachdem der Kellner sich noch mehrmals entschuldigt hatte, verließen wir den Pub. Niall bot an, Gemma nach Hause zu bringen, was Harry zwar nicht ganz so gefiel, doch er stimmte zu. Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg zu mir nach Hause.
Harry musterte mich und schließlich blieb er plötzlich stehen und drehte sich zu mir. Ich sah hoch zu ihm in seine Augen und lächelte ihn sanft an. 
"Du hast mich verteidigt..." flüsterte ich. "Danke dafür." 
Er küsste meine Stirn, dann seufzte er und zog mich fest in seine Arme. "Ist alles okay?" fragte er leise und ich nickte. "Alles okay, Harry. Mach dir keine Gedanken mehr." 

Er atmete tief durch und hielt mich fest an sich. "Niemand darf so mit einem Menschen umgehen...schon gar nicht mit dir. Ich passe auf dich auf, okay? Das weißt du, oder?" 
Wieder nickte ich und musste lächeln, lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und atmete tief durch. Für einen Augenblick blieben wir so stehen und beruhigten uns gegenseitig, dann liefen wir in meine Wohnung und zogen uns im Flur die Schuhe aus. 
"Wieso hast du Niall nichts erzählt?" fragte mich Harry, der mir in die Küche nach lief, während ich aus dem Kühlschrank zwei Bier holte und ihm eines gab. "Ich wollte ihn nicht beunruhigen. Ich habe mich ja auch gewehrt...und dann hast du angerufen und mir gesagt, dass du mich im Pub abholst, da war ich mir sicher, dass alles gut wird." gab ich zu und sah ihn an.
Harry schmunzelte. "Du warst dir sicher, dass alles gut wird?" 
Ich nickte und öffnete die Bierflaschen, trank einen Schluck. "Du bist Soldat...falls du das vergessen hast. Hast du auch sehr eindrucksvoll bewiesen, wie ich finde." 

Harry lachte leise und fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. "Hätte er mehr gemacht, ich wäre..." Er seufzte. "Ich will gar nicht dran denken. Du hast richtig reagiert, dass du dich gewehrt hast. Ich bin stolz auf dich." 
Ich sah ihn mit großen Augen an und schüttelte leicht den Kopf, ging zu ihm und setzte mich auf die Küchentheke, vor der er stand. Harry stellte sich zwischen meine Beine und legte die Hände auf meine Oberschenkel, sah mir in die Augen. "Eigentlich hatte ich etwas vor heute..." murmelte er und ich legte den Kopf schief und sah ihn fragend an. "Was denn?" fragte ich ihn leise. "Warte kurz..." Er hauchte einen Kuss auf meine Lippen und verschwand im Flur, ließ mich sitzen und ich wartete gespannt darauf, was jetzt kommen würde. 

Er kam schnell zurück, stellte sich wieder zwischen meine Beine und somit nah an mich heran, holte hinter seinem Rücken eine Pfingstrose hervor und hielt sie mir hin. Ich lächelte sofort und sah ihn an. "Woher wusstest du das?" fragte ich ihn.
"Was denn?" 
"Das sind meine Lieblingsblumen..." antwortete ich leise und er schmunzelte. "Wusste ich nicht. Aber irgendwie wusste ich es wohl doch." 
Lächelnd nahm ich sie in die Hand und schnupperte kurz daran, sah wieder zu ihm. "Danke. Sie ist so schön..." 
Er nickte und legte die Arme um meine Hüfte, meine Beine schlang ich automatisch um ihn und grinste ihn glücklich an. Ich fühlte mich bereits wieder wie der Alte und hatte die vorherige Situation beinahe schon vergessen. Das tat er mit mir, er war gut für mich. "Ich möchte dich gerne was fragen..." 

Ich sah ihn fragend an und nickte. "Immer raus damit." antwortete ich ihm und er grinste und musterte mich. "Ich mag dich, Lou. Ich mag dich ziemlich gern. Ich kann mir nicht vorstellen, keine Zeit mehr mit dir zu verbringen oder dass das hier jemals ein Ende finden sollte..." fing er an. Mein Herz begann zu rasen und ich sah aufmerksam in seine Augen. 
"Ich wäre gerne mit dir zusammen. So richtig, meine ich. Offiziell und so..." Er verdrehte gespielt die Augen und schmunzelte, sah mich an. "Ich wollte dich fragen, ob du dir das vielleicht vorstellen könntest?" 

Ich tat so, als würde ich nachdenken, woraufhin Harry leise lachte. Dann grinste ich ihn breit an, legte die Hände an seine Wangen und sah ihn verträumt an, während ich nickte. "Liegt durchaus im Bereich des Möglichen..." flüsterte ich ihm zu und küsste ihn zärtlich. Er erwiderte sofort, schob sich enger an mich und fuhr mit seiner Hand unter mein Shirt, krallte die Finger in meinen Rücken. "Dann sind wir jetzt in einer Beziehung." flüsterte er gegen meine Lippen und ich kicherte leise, schlang die Arme um ihn und küsste ihn leidenschaftlicher als vorher.

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