Titel

Ich komme völlig durchnässt vom Einkaufen nach hause. Ich hasse es einzukaufen,  aber Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich der einzige in der WG bin der überhaupt raus geht. Genervt werfe ich die Tüte mit den Lebensmitteln in eine Ecke und gehe auf das Zimmer meines Mitbewohners zu um ihm zu erzählen wie nervig der Typ vor mit an der Kasse war. Tobi sitzt auf seinem Bett, neben ihm ein Berg Süßigkeiten und auf dem Boden liegen überall leere Packungen von Chips und Bonbons verteil.
"Rate mal was ich habe!", sagt er. "Diabetes?", rate ich. Er schüttelt schnell den Kopf. "Quatsch!... Also wahrscheinlich noch nicht...", er scheint kurz zu überlegen. "Schulden?", rate ich weiter und schaue auf die Quittung für die Süßigkeiten die er anscheinend beim Tanken mitgenommen hat. "Das auch... Aber das meinte ich nicht!", er grinst. "Aber?", frage ich. "Aber...", er macht eine viel zu lange viel zu dramatische pause. "Aber?!", stelle ich meine Frage erneut, diesmal ungeduldiger. "Center shocks!", schreit er. "Och nö...", seufze ich. Tobi wirft mir trotzdem sechs der Kaugummis entgegen. "Auf drei", sagt Tobi. "Drei", sage ich gelangweilt und wir packen unsre Kaugummis aus und schieben sie uns gleichzeitig in den Mund. Ich stöhne augenblicklich gequält auf und verkrampfe mich. Diese Schmerzen! "Ich schmelze!", schreit Tobi, und springt auf. Allerdings sackt er gleich wieder zusammen und fängt an mit seinen Fingernägeln über das Laminat zu kratzen. "Ich hasse dich!", Brülle ich und lehne mich gegen seine Zimmertüre. Tobi krallt sich an meinem Bein fest und beißt mir in die Wade. Ich gehe langsam auf die Knie, dabei weine ich wie ein Neugeborenes. Mein Mitbewohner lässt mein Bein los und bleibt regungslos neben mir liegen. Ich streichle ihm über den Rücken. Langsam lässt der Schmerz nach. Ich keuche laut und schaue zu Tobi. Er hebt langsam, immernoch schluchzend seinen Kopf und wischt sich mit den Ärmeln über die Augen. "A-alles in Ordnung?" Stammel ich außer atmem. Tobi nickt, "das war lustig!", jubelt er. "Total...", murmel ich. "noch mal?", fragt Tobi begeistert. "Auf jeden!", stimme ich zu. Wir packen weitere Kaugummis aus und schieben sie uns, eins nach dem anderen, in den Mund. Ich beginne zu hächeln, "das war ne scheiß idee!". Tobi bekommt eine Art Anfall und zuckt unkontrolliert mit Schaum vorm Mund auf dem Boden umher. Meine Augenlider flattern und ich glaube, dass meine Zähne sich langsam verflüssigen. "To-biiiiiii?!", frage ich hustend, "lebst du noch?". Als Antwort bekomme ich einen Fuß zwischen die Rippen. "Gut", sage ich schwach, "dann kann ich dich umbrigen... Später... Wenn ich wieder laufen kann"

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