Pt.1
~Tonis Sicht~
Fast eine halbe Stunde brauchten ich und Rezo, um den beiden einigermaßen logisch zu erklären, was bisher passiert war.
"Ok, wooow.", brachte Vik nach einiger Zeit raus. Nia nickte bloß. "Ja, wow ist wohl das richtige Wort." Rezo gähnte und lehnte sich an die Tür. Irgendwie hoffte ich ein bisschen, dass er einschlief, damit ich Viktor darüber ausfragen konnte, wieso er so aussah.
Tatsächlich. Zehn Minuten später war er nicht mehr ansprechbar. "Viktor?", fragte ich. "Oh Gott, bitte sag Vik.", kam es zurück und ließ mich grinsen. "Ok. Also kannst du mir vielleicht sagen wieso Rezo... naja, auf gut Deutsch: Scheiße aussieht?" "Ich weiß es nicht. Als ich ihn vor zwei Jahren das erste Mal getroffen hab, sag er deutlich gesünder aus und er hatte ordentlich blau gefärbte Haare. Doch seit circa anderthalb Jahren, also ein halbes Jahr vor Studienbegin, ging das los. Er isst viel zu wenig, zumindest wenn er überhaupt isst. Außerdem ist er immer müde und die Größe seiner Augenringe siehst du ja selbst.", erzählte er. Ich nickte und schaute leicht besorgt zu Rezo.
Vor etwa anderthalb Jahren war ich gegangen, doch es erschien mir surreal, dass er nur deswegen solche psychischen Probleme zu haben schien. So viel konnte ich ihm unmöglich bedeutet haben.
Ich seufzte. "Wir sind da.", meinte Nia, während Vik vor einem weißen Mehrfamilienhaus anhielt.
"Weckst du ihn?", fragte Vik und öffnete vorsichtig Rezos Tür. "Nicht freiwillig.", lachte ich. Als Viktor dann Anstalten machte ihn zu wecken, hielt ich ihn an seiner Schulter fest. "Hey, Hey, Hey... Wir müssen ihn doch nicht wecken.", "Ja, ok, aber ich kann ihn nicht tragen.", meinte Vik. "Ich aber.", ich grinste. Zumindest hoffte ich, dass es klappte. Jedoch war er ziemlich dünn und ich relativ muskulös, es wäre also nicht unwahrscheinlich.
Tatsächlich könnte ich ihn mühelos aus dem Auto heben und hoch in Viktors Wohnzimmer tragen.
Ich legte ihn aufs Sofa und platziere seinen Kopf auf meinem Schoß. Sanft Strich ich durch seine braunen Haare. Sie hatte teilweise noch blaue und türkise Spitzen. Seine Haut war blass und seine Wangen eingefallen. Das schockierendste fand ich jedoch auf seinen Beinen. Wegen des Hinlegens war sein linkes Hosenbein hochgerutscht und man konnte tiefe, schlecht heilende Schnitte sehen. Vorsicht zog ich seine Hose höher. Sein ganzes Bein war mit Narben übersät. Ich schluckte.
Ich lehnte mich zurück, fuhr mir mit den Händen übers Gesicht und seufzte. Ein paar stumme Tränen liefen mir übers Gesicht.
"Alles ok?", fragte Nia und ließt sich neben mich aufs Sofa fallen. Ich nahm die Hände von meinem Gesicht. "Wow... Ich glaube, ich hab dich noch nie weinen sehen.", der große zog mich in seine Arme und strich mir vorsichtig über den Rücken. Ganz leise schluchzte ich. "Weinst du Toni?", meldete sich eine raue Stimme aus dem Off. Ich löste mich von Nia und blickte direkt in Rezos besorgte Augen. Langsam schüttelte ich meinen Kopf, was angesichts, meiner tränenden, roten Augen ziemlich überflüssig war. Der Braunhaarihe nahm mich in den Arme.
Schon nach ein paar Minuten hörte ich auf zu weinen, doch ich machte keine Anstalten mich zu lösen. Rezo beließ es dabei und hielt mich einfach weiter im Arm, während er nach wie vor auf meinem Schoß saß. Sanft strich er mir über den Rücken. "Ich liebe dich.", murmelte er vorsichtig. Ich löste mich von ihm und sah ihm lächelnd in die Augen. "Ich dich auch... Kleiner!", das letzte Wort betonte ich neckisch. "Ach fick dich, nur weil du jetzt größer als ich bist.", er verschränkte beleidigt die Arme. Ich grinste ihn bloß weiter an.
Ja, ich liebte ihn tatsächlich immer noch und vielleicht war es ja doch möglich seine große Liebe mit sechzehn schon kennen zu lernen.
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614 Wörter
Ach Leute, ich bin irgendwie noch nicht so ganz im Flow drin, also verzeiht mir, dass auch das hier zu spät ist xD. Als Entschuldigung bekommt ihr jetzt endlich wieder fluff ^^.
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