Kapitel 33
Ich gehe aus dem Bunker heraus. Ich gehe wieder zu den Trümmern des Schlosses. Auf dem Weg versuche ich meine Tränen weg zu wischen, doch sie hören nicht auf. Ich glaube, dass ich vielleicht vorher einen kleinen Schock hatte und ich deswegen erst jetzt Weine. Ich will jedoch nicht weinen. Ich will mich zusammenreißen und darüber nachdenken, was ich machen soll. Ich setze mich hin und merke erst jetzt wie kalt es ohne Hose und Jacke ist, außerdem habe ich keine Schuhe an. Es bringt schon ein Gefühl der Freiheit mit sich, doch barfuß herumzulaufen ist auch je nach Untergrund sehr unangenehm.
Ich habe zwar gesagt, dass ich Sowjet suchen werde, doch ich habe keine Ahnung, wo er sein könnte, und außerdem möchte ich wissen, wer für die Zerstörung des Schlosses und der Tötung meines Bruders verantwortlich ist. Über diesen Angriff weiß ich nichts und über die Auswirkungen von verschiedenen Bomben habe ich keine Ahnung. Wer auch immer uns angegriffen hat wollte womöglich, dass so viele Leute aus dem Schloss sterben, wie es geht. Ich kann noch nicht herausfinden, wer das Schloss bombardiert hat, doch ich habe eine Vermutung und dort könnte ich auch möglicherweise Sowjet wiederfinden. Nachdem ich endlich mit dem herumweinen aufgehört habe, werde ich sofort losfliegen.
Soll ich vielleicht doch noch einmal nachsehen, ob mein Bruder am Leben ist? Ich weiß jetzt schon, dass ich diesen Anblick nicht ertragen kann. Ich weiß zwar nicht, ob das was ich gesehen habe echt ist, doch es noch einmal sehen will ich noch weniger. Ich weiß nur noch, dass der Anblick grauenhaft ist und mehr muss ich davon nicht wissen. Ich beruhige mich nach einiger Zeit wieder und habe meine Tränen zum größten Teil weggewischt. Ich breite meine Flügel aus und erhebe mich in die Luft. Ich werde zu Zweites Reich fliegen und ihn zur Rede stellen, denn wenn er für den Angriff verantwortlich ist kann ich ihn vielleicht anhand meiner Worte dazu bringen es vielleicht nicht mehr zu machen, da doch eigentlich Frieden ist.
Der Vertrag! Ich flattere schnell zurück und suche in den Ruinen, von Sowjets Büro den Vertrag. Ich muss einiges an Wandstücken aus den Weg räumen, bis ich einige Blätter finde. Ich sehe mir jedes Blatt an und die, die ich nicht benötige lege ich wieder zurück, damit ich nachher die Wandstücke wieder darauf legen kann, dass sie nicht durch den Wind wegfliegen. Nach kurzer Zeit finde ich das Stück Papier, das ich suche und lege über die anderen die Wandstücke wieder drauf. Schon fliege ich wieder los. Ich habe unglaublich viel Angst, doch ich kann jederzeit wieder abhauen, wenn es zu gefährlich für mich wird. Ich hoffe ich kann mit ihm reden ohne, dass ich für ein kleines Gespräch mein Leben aufs Spiel setzen muss.
Alles was ich will sind Sowjet und Frieden. Ich fliege über die Berge und über die Grenze, jedoch sehe ich etwas, dass mir ganz und gar nicht gefällt. Ich sehe einige Panzer, die sich ihren Weg zu Sowjets Kaiserreich bannen. Es wird immer wahrscheinlicher, dass Zweites Reich hinter dem Angriff steckt. Ich fliege über die Hügel tiefer in das Königreich. Ich würde gerne vor die Panzer fliegen und ihnen den Vertrag zeigen, doch das würde vermutlich nicht besonders viel bringen. Ich sehe den Palast auf dem Berg und mache mich unsichtbar. Ich war hier seit 5 Jahren nicht mehr. Es hat sich nicht viel verändert. Ein bisschen schon, doch nicht so viel, wie ich erwartet hatte.
Ich habe keine Ahnung mehr, wo die Zellen waren, sonst könnte ich dort einfach nachsehen. Ich fliege tiefer und sehe den Hof, wo ich fast gestorben wäre. Ich lande auf dem Kiesweg und gehe zum Schlosseingang. Auf Kies zu laufen ist nicht gerade schmerzlos. Desto näher ich komme, desto leiser und langsamer werde ich, damit die Wachen davor nicht merken, dass ich hier entlang gehe. Ich stelle mich etwas in die Ecke und warte bis einer der Wachen nach drinnen geht, worauf ich ihm hinterhergehe. Im Saal angekommen reibe ich den Kies von meinen Fußsohlen. Ich gehe darauf durch den Saal zum Flur und gehe zum Thronsaal.
Dort angekommen sehe ich Zweites Reich und einem vermutlich 3-jähriges Countryhumans Kind, das am Boden herumkrabbelt. Das Kind sieht von der Flagge auf seinem Gesicht, wie Zweites Reich aus. Das Kind ist noch so klein und so süß. Zweites Reich ist wiederum auf seinem Thron und sieht dem kleinen Kind nicht gerade erfreut zu. Warum? Hat das Kind irgendetwas falsch gemacht? "Papa ich hab Hunger.", sagt das kleine Kind. Von der Stimme klingt es so als wäre es 4 oder 5 Jahre alt. "Deutschland, du musst noch zwei Stunden warten, dann gibt es Mittagsessen.", meint Zweites Reich. Das Kind wiederholt: "Ich habe Hunger!" "Es reicht! Wenn du weiter so nervst gibt es gar kein Essen für dich!", schimpft Zweites Reich.
Deutschland guckt nach unten. Seit wann ist Zweites Reich so gemein zu Kindern? Vielleicht hole ich dem Kleinen etwas keines zu essen. Ich gehe in die Küche und hole ein Stück Breze aus einer Kammer und gehe zu dem kleinen Countryhuman. Ich lege das Stück vor ihn hin. Er greift erfreut danach und beißt begeistert hinein. Darauf gehe ich weiter nach hinten, da ich ja mit Zweites Reich reden muss. Ich bin in Panik, doch wenn ich nicht mit ihm Rede, werde ich nicht den Frieden bringen können und vermutlich Sowjet retten. Ich mache mich langsam sichtbar und komme näher zu Zweites Reich, der auf seinem Thron sitzt. "Zweites Reich du hast den Kaiser Sowjet Union gefangen genommen und greifst sein Land an.", sage ich lautstark.
Ich weiß nicht, ob er dafür verantwortlich ist, doch es ist sehr wahrscheinlich und damit finde ich es heraus. Er dreht sich zu mir und sieht mich darauf so an, als wäre ich ein Geist. Er drückt sich fest gegen seinen Thron und bringt keinen Ton heraus. Er hat wirklich geglaubt, dass ich gestorben wäre. Ich gehe mit ausgestreckter Brust auf ihn zu. Meine Federn plustern sich auf, wodurch ich größer und bedrohlicher wirke. "Ich bin hier, um mit dir zu reden.", sage ich ihm, bevor ich stehen bleibe. Ich bleibe mindestens vier Meter von ihm entfernt stehen. "Nein, nein, nein! Mit so etwas wie dir rede ich nicht! WACHEN ERGREIFT IHN!!!", brüllt er. Schon kommen eine Menge Wachen auf mich zu.
Ich muss ihm ein Angebot machen, dass er nicht abschlagen kann. Ich mache mich unsichtbar und fliege nach oben. Ich fliege einige Runden, während die Wachen sehr orientierungslos mit ihren Waffen auf alles was sich bewegt zielen. Zweites Reich scheint selbst bemerkt zu haben, dass das nicht funktioniert. Ich fliege hinter seinen Thron und frage ihn: "Wo ist Sowjet Union?" "Er ist im Kerker.", antwortet Zweites Reich, der versuchte mich ausfindig zu machen durch das Gespräch. "Lass ihn frei!", rufe ich und flattere von meinem Versteck weg. Die Wachen sehen hinter den Thron nach mir, doch ich bin zu schnell gewesen.
"Wir werden ihn nicht freilassen!", brüllt Zweites Reich. Ich muss mir irgendein Angebot einfallen lassen! Ich habe grade eine ziemlich dumme Idee, doch sie könnte klappen, so gut wie ich Sowjet und Zweites Reich kenne. Das werde ich, aber erst versuchen, wenn meine ursprüngliche Idee nicht funktioniert. Ich lande dort wo die wenigsten Wachen sind und lege meine Flügel um mich, bevor ich wieder sichtbar werde. Niemand will den weißen Anteil meiner Flügel anfassen, weshalb mir das Schutz gegen die Leute um mich herum gibt. Ich gehe nach vorne in Richtung Thron. Ich nehme den Vertrag heraus und halte ihn Zweites Reich hin. "Weimar und ich haben diesen Vertrag am selben Tag unterzeichnet als er mit Sowjet den Friedensvertrag unterschrieben hat.
Darin steht, falls Weimar etwas zustößt nehme ich seinen Platz als König ein. Daher ist das mein Thron und mein Land.", mache ich ihnen klar. "Weimar geht es gut, er wurde nur etwas wütend und ist irgendwo mit seinen Kindern hingeflogen. Er-", wollte er sagen. Ich unterbreche ihn: "Er ist mit den Kindern zu Sowjets Schloss geflogen und dort war ein Bombenangriff und ich habe ihn unter den Trümmern gefunden und seine Kinder haben sich in der Nähe versteckt. Ich habe sie darauf in Sicherheit gebracht." "Das ist eine Lüge!", behauptet Zweites Reich. "Du kannst nicht bestätigen, dass-", ich werde von ihm unterbrochen. "LÜGE!!!", brüllt Zweites Reich. Ich glaube ich kann damit nichts erreichen, also Plan B. "Ich hätte auch ein Angebot für dich, dass du nicht abschlagen wirst.", meine ich. Gott ist das eine bescheuerte Idee! "Welches Angebot kann ich dir nicht abschlagen?", fragt Zweites Reich nach.
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