Kapitel 25
"Du sieht echt gut aus!", sage ich ihm. Sowjet lächelt und bedankt sich: "Vielen Dank, du siehst auch echt gut aus." "Vielen lieben Dank!", bedanke ich mich bei ihm. Er reicht mir seine rechte Hand und meint: "Komm, gehen wir zum Saal." Ich nehme seine Hand und gehe mit ihm an meiner Seite dort hin. Seine Hand ist etwas weicher als in meiner Erinnerung, aber immer noch angenehm warm. Irgendwie fühlt es sich so beschützend an. Ich sehe hoch zu ihm. Ich würde mich gerne an ihn kuscheln. Ich kann das jedoch noch nicht, aber vielleicht bald. Er sieht glücklich aus und sieht zu mir. Ich drehe schnell meinen Kopf wieder nach vorne, darauf kichert er. Warum kichert er?
Wir sind am Saal angekommen. Er öffnet für mich die Tür und wartet bis ich drinnen bin. Viele Leute sind in dem großen Saal. "Vielen lieben Dank!", bedanke ich mich bei Sowjet. "Gern geschehen!", kommt von ihm, bevor er zu seinen Kindern geht. Ich gehe zur Bar und hole mir ein Glas Wasser. Ich setze mich an einen freien Tisch und sehe mir den vollen Saal so gut es geht von meinem Platz an. Das Wasser ist kalt und erfrischend, wie ich es am liebsten habe. Sowjet mit seinem goldenen Anzug ist kaum zu Übersehen. Ich sehe ihm zu, wie er lacht und mit verschiedenen Leuten redet. Seine Ausstrahlung ist so positiv. Es ist wunderbar ihn so zu sehen. Ich gehe wieder zu ihm, nach diesem Glas Wasser.
Nachdem ich mein Wasser ausgetrunken habe stehe ich auf, schiebe den Stuhl wieder etwas weiter zum Tisch und gehe langsam zu ihn. Als er mich sieht dreht er sich zu mir und fragt mich: "Wie wäre es, wenn wir nachher noch tanzen?" Ich mag tanzen nicht und ich glaube außerdem, dass ich es schon verlernt habe. Aber für Sowjet könnte ich es ja versuchen. "Ich bin nicht so gut darin, aber gerne.", antworte ich. Darauf frage ich, um mich etwas mit ihm zu unterhalten: "Sind alle aus dem Schloss hier?" "So gut wie alle. Afghanistan und die etwas kleineren Kinder sind oben, in dem Zimmer, dass du mit Russland und Ukraine gestrichen hast.", antwortet er. "Bestimmt wäre es ihnen hier zu laut und zu viel Aufregung, was ich auch gut verstehen kann.", glaube ich.
"Ja, wäre es.", stimmt er mir zu, "Ist es dir zu laut?" "Naja, ich habe es mir etwas lauter vorgestellt.", gebe ich zu. Er meint: "Wenn es dir zu viel wird, kannst du jederzeit wieder gehen und dich ausruhen." Echt lieb von ihm. "Danke, gerade passt alles!", informiere ich ihn. "Dürfte ich dir eine Frage stellen?", fragt er mich. Was will er mich fragen? Ich antworte ihm: "Gerne!" "Du hast doch gesagt, dass du mich freundschaftlich magst, stimmt das?", fragt er mich. Na großartig! Was soll ich sagen? Ich antworte: "Ja, ich mag dich nur freundschaftlich und ich weiß, dass du in jemanden verliebt bist, also werde ich auch dabei bleiben." Ich hasse es zu lügen. Aber verliebt ist er in mich, nur eben als Countryhuman und nicht als Mensch.
"Woher weißt du das?", fragt mich Sowjet. Ich glaube er meint das mit dem verliebt sein. "Du hast es mir vor etwas mehr als einer Woche gesagt.", antworte ich ihm. "Stimmt, das habe ich fast vergessen!", lacht Sowjet Union. Nach einer Zeit lang unterhalten nimmt er mich an der Hand und zieht mich auf die Tanzfläche. Ich bin echt schlecht darin geworden, doch dafür können Sowjet und ich lachen, auch wenn wir von den Leuten dumm angesehen werden. Auch wenn ich schlecht darin bin habe ich viel Spaß. Sowjet kann wirklich alles negative positiv machen. Ich weiß nicht wie, aber er kann es. Irgendwann finde ich den Rhythmus und kann mit ihm beim Tanzen mithalten.
Während dem Tanzen kommt Afghanistan. "Sowjet Union du bist jetzt an der Reihe dich um die Kinder oben zu kümmern!", ruft sie und macht somit unsere gute Laune etwas zunichte. Er verspricht mir: "Ich werde wiederkommen und dann werden wir wieder tanzen. Versprochen!" "Bis dann!", rufe ich ihm zu. Er geht langsam und ich hole mir wieder ein Glas Wasser. Ich setze mich an den Tisch von vorher und trinke mein kaltes Wasser. Nach wenigen Minuten kommt Afghanistan zu mir mit einem etwas durchsichtigen honiggelben Getränk zu mir und setzt sich neben mich. "Weißt du wie gut die Apfelschorle hier ist?", fragt sie. "Nein, ich trinke normalerweise nur Wasser.", antworte ich.
Sie bietet mir an: "Probiere doch mal." Sie schiebt ihr Getränk zu mir. Ich möchte gerade keine Apfelschorle und versuche anzulehnen: "Nein Danke! Vielen Dank für das Angebot, ab-" "Nur einen einzigen kleinen Schluck!", bettelt sie. "Also gut, aber nur ein Schluck.", gebe ich nach. Ich hoffe es schmeckt so gut, wie sie meint. Ich nehme das Getränk und trinke einen kleinen Schluck, bevor ich es ihr wieder zurückgebe. Sehr süß und auch eine Menge Apfelgeschmack drinnen. Ich schmecke auch einen Hauch von etwas anderem, doch ich weiß nicht was es ist. Bestimmt bilde ich es mir nur ein. Schmeckt echt gut! "Und wie schmeckt es?", fragt sie mich. "Echt gut, aber ich bleibe bei meinem Wasser.", antworte ich Afghanistan.
"Stimmen eigentlich die Gerüchte, dass du in Wahrheit ein Countryhuman bist?", fragt sie mich darauf. Warum will sie das wissen? Ich könnte ihr eigentlich mit 'Ja' antworten, da sie es morgen sowieso herausfindet. "Ja, ich bin ein Countryhuman.", flüstere ich ihr zu. Sie fragt mich darauf: "Wie heißt du wirklich?" "Sag ich noch nicht.", sage ich ihr. "Beindruckende Zähne!", findet sie. "Warum beindruckende Zähne?", frage ich sie und lecke sicherheitshalber über meine Zähne. Sie sind spitz! Oh nein! Ich fühle schon wie meine Flügel zurückkommen. Ich muss schnell raus und den Anzug ausziehen, sonst verletze ich entweder meine Flügel oder mache meinen Anzug kaputt.
Ich stehe auf und versuche raus zu rennen, doch jemand hält mich an dem Anzug fest, sodass ich nicht weiterkomme. "Zeig uns allen, wer du wirklich bis!", brüllt Afghanistan. Diese Hexe! Ich ziehe den Anzug aus und laufe zur Tür, doch sie wird versperrt, von zwei Wachen. Verflixt und zugenäht! Ich weiß, dass ich nicht vorbei kommen werde, doch die restlichen Leute stehen in einem Kreis um mich herum. Meine Flügel finden ihren Weg aus meiner Kleidung und meine Haut ist wieder rot. Ich sehe zu den Leuten. Alle gehen einige Schritte weg von mir und sehen mich ängstlich an, außer die Kinder, doch sie kommen nicht an den Erwachsenen vorbei. Was werden sie mit mir machen?
"Ich hätte es mir doch denken können!", meint Afghanistan. Sie sieht mich hasserfüllt an. Ich kann die Situation nicht ganz fassen. Bin ich gerade wirklich wieder normal und alle stehen um mich herum, als ob ich ein Geist währe? Afghanistan befiehlt den Wachen: "Ergreift ihn!" Ich versuche abzuhauen, doch ich werde sofort gepackt ich kann meine Arme und Flügel nicht mehr befreien. Ich habe sehr große Angst. Was hat sie mit mir vor? "Werden wir das mit ihm machen, was König Reich der Zweite nicht geschafft hat!", meint sie. Ich schlage und ziehe so viel ich kann. Sie will mich umbringen! "Ich will nicht sterben! Ich will nicht! Ich will Leben! Ich habe noch nie jemanden auch nur ein Haar gekrümmt! Bitte lasst mich los!", brülle ich voller Angst und Panik.
"Bringt ihn in den Kerker!", befiehlt Afghanistan. Die Wachen drehen sich zur Tür. Ich habe so viel Angst, wie noch nie zuvor. Normalerweise verletze ich niemanden. Ich bereue das, was ich gleich machen werde jetzt schon. Ich beiße einer der Wachen so tief in den Arm, bis er mich auslässt. Ich ziehe die andere Wache mit mir gegen den Verletzten und lasse beide zusammen krachen. Ich bin befreit und andere Wachen kommen auf mich zu, doch an der anderen Seite sind die Fenster. Die bekommen mich nicht lebend! Ich laufe auf die Fenster zu und die Leute, die davor stehen gehen mir glücklicherweise aus den Weg. Ich nehme einen Stuhl und schmeiße ihn gegen eines der großen Fenster. Das Glas zerbricht in tausend Scherben und ich springe hinaus.
Ich breite meine Flügel aus und erhebe mich in den Himmel, wo ich unsichtbar werde. Sie schießen mir mit Pistolen und Gewehren hinterher, doch sie treffen niemanden, der nicht sichtbar ist. Den Geschmack von dem Blut habe ich immer noch im Mund. Was hätte ich sonst machen sollen? Ich hatte keine andere Wahl. Ich fliege über die Berge und zu meiner Höhle zurück. Ich kann jetzt nicht mehr zurück. Sie werden mich umbringen! Was soll ich machen? Sowjet hat doch gesagt, dass er mich morgen zu sich nach Hause holt. Was soll ich machen? Ich habe keinen Plan! Es war so eine dumme Idee, dass ich in dem Schloss arbeite! Wie bin ich nur auf diese blöde Idee gekommen?! Wenn ich, aber vielleicht nie gekommen wäre, wäre Sowjet vielleicht gestorben.
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