Kapitel 16

Ich fühle mich so kraftlos wegen der Angst, der Panik, den Erinnerungen und den Kopfschmerzen, die einfach nicht aufhören. Ich liege dicht in eine Ecke gepresst und beiße mir immer und immer wieder in die Hand, um mich von meinen anderen Schmerzen abzulenken. Warum ist es hier so kalt oder bilde ich es mir ein. Niemand wird kommen und mir helfen! Wie viel Zeit ist vergangen? Ich weiß es nicht. Für mich kommt es wie eine Ewigkeit vor. Ich höre wie sich die Tür öffnet oder bilde ich es mir nur ein? Wahrscheinlich bilde ich es mir wieder ein. Plötzlich fühle ich, wie sich etwas um mich legt. Geht meine Fantasie schon wieder mit mir durch?

Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter und zucke zusammen, durch die Berührung. Ich sehe sofort nach oben und sehe Sowjet, der eine Decke über mich legt. Ich umarme seinen Arm, weil ich Angst habe, dass er mich hier lässt und er mir etwas das Gefühl von Sicherheit gibt. Mit einer Hand streicht er mir über den Rücken und sagt ruhig zu mir: "Ich bin gekommen, um dich hier rauszuholen." Es beruhigt mich sehr, aber ich bin trotzdem immer noch nicht bereit ihn loszulassen. "I-Ich hätte n-nicht so r-reagieren sollen! E-Es tut m-mir so leid!", entschuldige ich mich stotternd, während wieder Tränen über mein Gesicht laufen. "Nick du musst dich für gar nichts entschuldigen.", meint er, "Du hast genau das Richtige gemacht."

"W-Warum bin ich d-dann hier?", frage ich nach. Sowjet verrät mir: "Sie mag es nicht, wenn sich jemand ihren Vorstellungen widersetzt." Langsam beruhigte ich mich mehr. "Ich will weg von hier.", schluchze ich. Er steht langsam auf und nimmt meine Hände dabei, um mich wieder auf die Beine zu bringen. Darauf lege ich die Decke etwas besser um mich, weil ich mich dadurch geschützter fühle. Sowjet legt damit ich mich noch ein wenig besser fühle einen seiner Flügel um mich. Seine Flügel sind fast genau dieselbe Farbe als seine Augen, doch anders als seine Augen, glitzern seine Flügel nicht sondern glänzen. Damit ich mich noch etwas besser fühle umklammere ich seinen Arm wieder. Sowjet hat nichts dagegen und drückt seine Flügel sogar noch mehr an mich.

Langsam fängt er an zu gehen und ich versuche so gut ich kann mit ihm mitzuhalten. Er läuft extra langsamer für mich. Ich halte meine Augen auf dem Boden, weil ich gerade niemanden sehen will. Langsam gehen wir durch die Flure und aus dem Gebäude heraus. Wir setzen uns auf eine Bank. Ich will nicht von Sowjet weg. Nach einiger Zeit fragt Sowjet Union mich: "Warst du schon einmal in einer Zelle?" Ich antworte ihm: "Ja, ich habe dort für eine Woche weder Essen noch irgendein Gesicht gesehen. Wasser hat man mir am dritten Tag ein wenig gegeben. Nach dieser einen Woche wollte man mich umbringen. Das furchtbarste daran war, dass ich nicht einmal irgendetwas gemacht habe."

Mehr will ich ihm nicht sagen. "Dann ist es kein Wunder, dass du so reagiert hast.", fällt Sowjet auf, "Das muss echt schlimm für dich gewesen sein." Ich nicke und schmiege mich an seinen Arm. Ich bin so froh, dass er bei mir ist. Ich glaube wirklich, dass er derjenige aus dem Traum von neulich war. Er ist derjenige, der mich retten will. Ich will dir Danke für alles sagen und dich nie wieder loslassen, aber das kann ich noch nicht. Langsam habe ich mich schon so beruhigt, dass ich langsam seinen Arm loslasse und ich nicht mehr weine. "D-Danke!", bedanke ich mich bei ihm. Er meint lächelnd: "Kein Problem! Ich werde auch noch, weil ich sehe, dass du gerade Ruhe echt gut gebrauchen kannst, dafür sorgen, dass du heute deine Ruhe haben wirst und erst morgen wieder arbeiten wirst."

"Das musst du doch nicht extra für mich machen!", sage ich. Er will extra für mich, das mit dem Zimmer streichen verschieben? Das ist echt lieb von ihm! "Ja! So kannst du doch kaum arbeiten!", meint Sowjet Union. "Vielen lieben Dank Kaiser Sowjet!", bedanke ich mich. "Keine große Sache!", meint er. Ich umarme ich einfach ohne groß darüber nachzudenken. Ich kuschle mich an ihn und er legt seine Arme um mich. Seine Wärme fühlt sich noch beruhigender an für mich. Als ich bemerke, wenn ich gerade umarme lasse ich ihn wieder los. Ich sollte ihn nicht umarmen! Warum habe ich ihn umarmt? Ich fühle mich irgendwie danach, ihn an mich zu drücken. "T-Tut mir leid!", entschuldige ich mich schnell.

"Alles gut!", meint er und streicht mir über die Schulter. Ich sollte nicht mehr länger hierbleiben. Ich sage ihm: "Bestimmt hast du noch viel zu tun, ich gehe wieder in mein Zimmer und lese die Bücher." Darauf gehe ich schnell weg. Ich kann nicht in seiner Nähe bleiben, sonst findet er heraus, wer ich bin. Vielleicht hat er es sogar schon herausgefunden. Ich muss weg und er kann mich nicht aufhalten. Ich schnappe mir die zwei Bücher, die mir von Afghanistan genommen wurden und gehe auf mein Zimmer, wo ich die Tür schließe, zusperre und mich hinlege. Ich trinke den Trank und bin wieder normal. Ich lege die Bücher auf mein Nachtkästchen und ziehe mir das Meiste aus.

Immer noch kann ich den wundervollen Geruch von Sowjet auf meinem Bett wahrnehmen. Ich kann nicht aufhören seinen Geruch einzuatmen. Wieder strömen die Glücksgefühle durch meinen Körper. Ich kann nicht aufhören seinen Geruch einzuatmen, bis ich wieder Kopfschmerzen bekomme. Diese blöden Kopfschmerzen! Einige Zeit darauf fange ich an die Liebesgeschichte zu lesen, doch mittendrin muss ich wieder an Sowjet denken und dort gebe ich auf das Buch in diesem Moment zu lesen und stelle mir Situationen und Szenarien mit ihm vor, die ich etwas nachspiele. Wie kann ich nur so eine große Vorstellungskraft haben? Irgendwann werde ich etwas müde und gehe für kurze Zeit schlafen.

Als ich wieder wach bin lese ich einige Kapitel, nehme den Trank, der mich zum Menschen macht zu mir und ziehe mir wieder etwas an, damit ich mir ein Instrument holen kann. Ich hole mir eine Gitarre und gehe auf mein Zimmer zurück. Ich spiele ein paar bekannte und ausgedachte Lieder, zu denen ich auch singe. Ich beschäftige mich den ganzen Tag mit singen, lesen, ausdenken und zeichnen, damit sich mein Körper erholen kann von dem starken Trank. Nur noch zum Abendessen trinke ich den starken Verwandlungs Trank. Den Rest des Tages bin ich auch Afghanistan und Sowjet so gut ich kann aus dem Weg gegangen. Ich schlafe wieder etwas früher ein. Ich wache schon wieder schweißgebadet auf, diese blöden Albträume kommen immer, wenn ich lange schlafe, außer gestern mit Sowjet.

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