Ich wischte mir mit der Hand über die Augen. Langsam stand ich auf. Leise schlich ich in den Flur und wollte meine Tasche greifen, doch diese lag nicht mehr da. In mir breitete sich ein ungutes Gefühl aus. Ich konnte jetzt nicht einfach ohne meine Sachen abhauen. Mein Blick durchforstete den kleinen Flur, doch nirgendswo konnte ich meine Tasche finden. Ben hatte sie mir anscheinend weggenommen.

"Suchst du etwas?", fragte Ben grinsend.

Ich nickte nur.

"Denkst du ernsthaft ich lasse dich gehen, damit du wieder bei deinen tollen Junkie Freunden rumhängen kannst?", fragte er lachend.

Schnellen Schrittes lief er auf mich zu und packte mich am Arm. Ich versuchte mich aus seinen Griff zu befreien, doch ich schaffte es nicht. Er schleifte mich in das Gästezimmer in dem ich auch meine Sporttasche sah. Was hatte er vor? Diese Frage wurde beantwortet in dem er mich in das Zimmer schubste und die Tür abschloss.

"Ben? Bitte mach die Tür auf", flehte ich in an.

Ich hörte wie er mich einfach ignorierte und wegging. Nein, das ist nicht war. Ben hat mich noch nie eingesperrt. Langsam bekam ich Panik. Was sollte ich nur machen? Das Fenster, schoss es mir durch den Kopf. Doch vor dem Fenster war ein riesiger Rosenbusch. Verzweifelt setzte ich mich auf das große Bett.
Plötzlich kam mir meine Tasche in den Sinn. Ich durchsuchte sie und fand mein Handy, aber wen sollte ich anrufen? Meine Beste Freundin? Oder doch Cookie? Wahrscheinlich würde meine Freundin mir nicht helfen, aber Cookie hätte wahrscheinlich viel zu tun. Nach langen Überlegen entschied ich mich meine Freundin anzurufen. Ich wählte ihre Nummer und nach einpaar Sekunden ging sie ran.

"Teddy?", fragte sie nur.

"Hi, also ich brauche deine Hilfe", versuchte ich ihr meine momentane Situation zu erklären.

"Ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass ich in deine Probleme nicht reingezogen werden möchte", antwortete sie monoton.

"Bitte!, Ben hat mich eingesperrt und ich komm hier nicht raus. Ich-", sie unterbrach mich.

"Dann hatte er einen guten Grund dazu. Teddy, es tut mir leid, aber ich möchte echt nicht in deine Probleme reingezogen werden, denn mir reicht's. Erinnerst du dich etwa nicht mehr daran was letztes mal passiert ist?", fragte sie.

Erinnerungen kamen in mir hoch. Ich sah vor meinen inneren Augen wie Louis sich mit einen Jungen gestritten hatte. Der Junge hob den Arm und zielte mit einer Pistole auf Louis. Louis, der Bruder meiner Besten Freundin Lara, blieb vor Schreck stehen. Ich schrie so laut ich konnte zu Louis er solle weglaufen, doch er bewegte sich keinen Millimeter. Er blieb einfach stehen. Dann drückte der Junge ab und traf Louis am Hals. Der Junge lief weg und ich wusste, wenn ich etwas der Polizei sagen würde, wäre ich tot. Also verschwieg ich es der Polizei sowie meiner Freundin Lara. Sie wusste nur, dass durch ein Streit wegen mir Louis erschossen wurde und dafür hasste sie mich.