Erlösung?

Vinec's PoV:

Mein Kopf dröhnte. Alle tat mir weh. Ich starrte die mir gegenüberliegende grauen Steine der Mauer jetzt schon eine Ewigkeit an. Wie viel Zeit seit meiner Gefangenschaft vergangen war, vermochte ich nicht sagen zu können.  Meine Lippen waren rissig und ausgetrocknet, mein Magen zwickte mich durchgehend und meine Beine schrien vor Belastung. Seit dem ich aufgewacht war, hing ich nun schon an den Ketten, die über mir baumelten. Hinter mir war ein Gitterfenster und die Schatten, die die Sonne hineinwarf wanderten langsam von links nach rechts. Eine ganze Umlaufbahn stand ich nun schon so da. Die Arme nach oben gefesselt. Ab und zu konnte ich jemanden draußen rum schreien hören, aber weder war es deutsch, noch sonst eine Sprache, die ich entschlüsseln konnte. Ich schloss meine Augen und ließ meinen Kopf in den Nacken fallen. So war es wenigstens etwas besser verträglich. 

Ein Schwall Wasser riss mich wieder in die grausame Realität zurück. Gierig leckte ich mir über die Lippen und bekam dadurch wenigstens etwas von der kostbaren Flüssigkeit in meinen Mund. Allerdings rissen dabei auch meine Lippen auf und ich schmeckte Blut. Darauf ertönte ein Lachen und erst jetzt bemerkte ich die Frau, welche vor mir stand. Mit einem leisen Dong stellte sie den Eimer auf den Steinfußboden neben sich ab und kam auf mich zu. Ihre kirschroten Lippen waren das erste, was ich an ihr realisierte. Dann fand ich ihre grünen Augen, die mich warm ansahen. "Was haben sie mit dir gemacht, sag mal?", fragte sie leise mit ihrer melodischen Stimme. Ich starrte sie nur an. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Sie kam mir näher und ihr Gesicht kam meinem sehr nah. Trotzdem blieben meine Augen nur auf ihren roten Lippen. Erst als sich meine Hände von den Ketten über mir sich lösten und ich auf den Boden sackte, sah ich wie sie einen Schlüssel wieder in ihre Jackentasche schob. Sie bückte sich zu mir runter und sah mich ernst an. "Es tut mir leid, aber ich muss das tun", flüsterte sie mir zu. Verwirrt blickte ich zu ihr hoch, als sie auch schon: "Kommt rein!", rief. Der warme Blick in ihren Augen war verschwunden und wich nun einem eiskalten emotionslosen. Die Tür wurde heftig aufgestoßen und schlug gegen die Steinmauer hinter ihr. Zwei große breit gebaute Männer kamen herein und zerrten mich grob auf meine Beine, die aber bei der plötzlichen Belastung in sich einknickten. Willenlos ließ ich mich von ihnen mitziehen und meine Wachheit verschwand wieder allmählich. Sie rissen an mir rum und schleiften mich letzten Endes nur noch mit sich mit. Mein Kopf schlug bei jedem ihrer Schritte nach hinten und ich versuchte gar nicht mehr ihn gerade zu halten. Zu schwer erschien es mir. Das alles saugte so viel Energie aus mir heraus. Selbst das Denken fiel mir schwer. Plötzlich stoppten wir und eine so ekelhafte Stimme erklang, dass ich ehrlich kurz vorm Kotzen war. Sie sprach in dieser komischen Sprache und klang so schleimig und falsch, ich wünschte ich würde endlich sterben, um dem allem entfliehen zu können. Die Frau mit den grünen Augen antwortete ebenso in dieser seltsamen Sprache und ich betete, dass er nicht noch einmal anfing zu reden. Das tat er auch tatsächlich nicht, stattdessen kam er näher. Seine tippelnden Schritte stoppten vor mir und er ging in die Knie. Er umfasste grob mein Kinn und drehte meinen Kopf von links und rechts. Er begutachtete mein Gesicht ziemlich genau und sein Mundgeruch haute mich fast um. Ich spürte förmlich, wie er durch meine Nasenlöcher in meine Luftröhre runterkrabbelte. Ich würgte. Seine Augen funkelten belustigt und ich schloss angewidert meine Augen. Dann, nach Sekunden, die sich wie Stunden hinzogen, ließ er mich langsam wieder los. Wie erniedrigend es auch war, ich schaffte es nicht meinen Kopf oben zu halten. Kraftlos schlug mein Kinn gegen meine Brust auf und ich wünschte mich an einen Ort ganz weit weg. Seine kalte Lache, die darauf folgte, dröhnte in meinem Kopf. Dann explodierte irgendwas in meinem Kopf und alles wurde schwarz.

Joon's PoV:
Nachdem ich eine Tablette genommen hatte, hatte mich nach ca 20 min eine solche Müdigkeit überrollt , meine Augen waren einfach zugeklappt. Und dann war ich weg gewesen in einer ruhigen schwarzen Welt, wo mir niemand was anhaben konnte. Willenlos schaute ich jetzt aus dem Fenster, wo ich sehen Sonnenstrahlen sehen konnte. War das jetzt der Sonnenaufgang oder Untergang? Ich hatte keine Ahnung. Willenlos ließ ich meine Augen weiterschweifen bis sie an den Tabletten hingen blieben. Meinen Erlösern. Mühsam setzte ich mich auf. Mein Körper war ganz steif, wahrscheinlich vom ganzen Liegen. Gedankenverloren starrte ich sie immer noch an, bis ich Ju's Stimme wieder in meinem Kopf hörte. "Lass mich in Ruhe", hatte er gesagt und mir dabei tief in die Augen geschaut. Eigentlich sollte ich jetzt wieder weinen, schreien, aber ich konnte nicht. In mir war nur Leere. Und der Schmerz. Der von Sekunde zu Sekunde stärker wurde. Noch immer hatte ich die Tabletten direkt vor mir. Langsam, wie hypnotisiert griff ich nach ihnen...


Okay, erst mal ein Riesen SORRY, dass so ewig nichts mehr kam und jetzt auch nur ein kürzeres Kapitel. Es tut mir echt leid! Ich hab tausendmal versucht etwas zu schreiben und jedes mal kam nur Mist raus und dann hatte ich irgendwie eine komplette Schreibbockade. Zum anderen hatte ich auch sehr viele Probleme zu Hause, in der Schule und am ende auch psychisch. Kann sein, dass das alles wahrscheinlich miteinander zusammenhing. Aber tut mir leid, ich werde mich jetzt bemühen wieder regelmäßig zu uploaden, kann aber für nichts garantieren. Aber ich kann sagen, dass ich wieder unglaublich viel Bock habe zu schreiben, vielleicht fange ich auch parallel noch was neues an. Mal schauen, je nachdem was in meinem Kopf vorgeht und sich kreieren lässt. Und am Ende noch einmal ein rießen Danke für die ganzen Votes und Kommis und Aufrufe, DANKE

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