Icarus

Shipping: Tardy
Song: Icarus - von Bastille

Icarus #Tardy

Ardy hielt sich die Ohren zu. Die lauten Explosionen nahmen ihm den Atem weg und seine Augen tränten. Taddl neben ihm grinste nur. Er liebte das Spiel. Ardian hasste es. Sie spielten ein Reality-Game. Über ein Handy bekamen sie Aufträge und bei erfolgreichen Abschließen bekamen sie Punkte. Das Team mit den meisten Punkten hat gewonnen. Simpel, aber brutal. Die Aufträge hatten von Raub, über Sprengungen bis hin zu Massenmord alles dabei. Gefährlich, blutig und vor allem krank.

Dazu kam es gerne zu Kämpfe zwischen den Teams. Sie sind nur knapp zwei gefährlichen Teams entkommen, welche es auf ihre Killpoints abgesehen hatten. Für jeden Mord an einem anderen Spieler gab es 150 Punkte.

»Noch eine Explosion, dann sollten alle tot sein.«

»Taddl, wir sollten nur den Chef da drinnen töten. Nicht das ganze Gebäude sprengen«, erwiderte Ardy nur.

»Ist egal.«

»Wie.«

Doch der Blauhaarige beachtete ihn nicht mehr. Er brauchte nicht mehr auf die Person zu hören, welche ihm durch jedes Tief geholfen hatte. Durch ihn war er nun stärker geworden. Alleine war er stark genug um es mit allen aufzunehmen, dennoch war "Tactic-Run" ein Team Game. Es machte ihm ja auch nichts aus, dass Ardy weiterhin an seiner Seite stand.

»Die Regierung hätte es sich besser überlegen sollen, all ihre Leute da rein zu schicken um so nen Idioten zu bewachen. Sie haben einfach nicht an einen Bombenanschlag gedacht« Ardians Magen drehte sich um. Was ist aus seinem besten Freund – seinem Partner – geworden? Genau, dieses Monster. Gott und er liebte ihn immer noch.

Das Gebäude krachte komplett zusammen. Die Schreie der Menschen brannten sich ein weiteres Mal in sein Hirn ein. Was ihm aber noch mehr Angst bereitete war die Tatsache, dass er beim Auslegen der Bomben eine Kindergartengruppe gehört hatte. Konnten sie rechtzeitig evakuiert werden?

Dann war es komplett still. Keiner da unten wagte es einen Ton von sich zu geben. Die Todesangst in der Luft war ungeheuerlich.

Taddls Handy ließ ein lautes Ping von sich. Das Zeichen dafür, dass sie die Punkte bekommen hatten.

»Ardy. Wir haben Killpoints bekommen!« Er konnte nur schwach lächeln. Der Blauhaarige freute sich wie ein kleines Kind.

»Wie viele...?«

»300! Wir haben einmal Augsi und einmal Maudado getötet!«

Oh God. Nicht Maudado.

Taddl bemerkte das Unwohlsein seines Partners und lächelte freundlich.

»Gleich kommt der Hubschrauber. Dann geht es zurück zur Firma. Von dort aus geht es nach Hause, nicht wahr?«

Das laute Brummen des genannten Hubschraubers beruhigte ihn nur leicht. Er wollte einfach nur schlafen. In Taddls Armen liegen und schlafen. Sie stiegen die ausgefahrene Leiter hinauf und zogen sich in das Innere des Helikopters. Gerade als es weiter in die Lüfte ging, sah Ardy wie die Tür zum Dach aufsprang und ein junger Mann rauslief. Der Blauhaarige neben ihm bemerkte ihn auch.

»Der ist aus einem anderen Team. Ich knall den ab.«

»Keine Chance. Wir sind zu hoch, Taddl.«

Der 27-Jährige wollte den da unten auch nicht töten. Ein weiterer Mann trat nun neben den ersten. Aber von hier aus konnte Ardian nicht genug erkennen.

»Morgen holen wir uns die Aufgaben an der Küste ab, ja? Die geben doppelte Punkte und bis jetzt haben nur wir und ein anderes Team Zugang zu denen. Mach dich auf einen Kampf bereit. Ich bin sogar fast der Meinung, dass die beide da unten genau dieses Team waren«, erklärte der Blauhaarige in einem leicht aufgeregten Ton.

»Sind wir ihnen schon mal begegnet?«

»Nicht wirklich, ich habe aber mitbekommen, dass die beiden Trymacs und Rumathra über die Steinklippen in Norwegen gejagt hatten. Deswegen hatten sie ja auch den riesigen Punkte

Vorsprung bekommen, da doch dieses große Punkte Kopfgeld auf die Verräter ausgelegt wurde.«

Die genannten Verräter hatten damals ein Team bei der Polizei angezeigt obwohl genau dies verboten wurde. Anscheinend hatten beide die Regeln nur zur Hälfte durchgelesen. Dass sie dabei ausgerechnet in ein Land geflohen sind, in welchem das Platz eins Team gerade ihre Mission beendet hatte, war dann wohl Karma gewesen.

»Oh...Meinst du sie sind auf und aus?« Daniel lächelte wieder.

»Dann bin ich glücklich damit, ich werde die alleine schon schlagen können. Bis jetzt hat jeder im Nahkampf gegen mich verloren!«

»Zwei Mal sind wir weggerannt.«

»Ja, aber alle anderen Male habe ich sie geschlagen. Also bitte.«

________

Der Küstenwind fuhr beiden durch die Haare und es jagte Ardy definitiv Angst ein. Schon seit Abfahrt hatte er das Gefühl, dass der heutige Tag nicht gut enden würde. Aber Taddl hörte nicht auf ihn. Er wollte die Vorschläge und Tipps nicht annehmen, er konnte das alleine schaffen. Ardian wusste, dass der Jüngere bald den Boden der Tatsachen sehen musste. Doch anstatt zu fallen stieg er weiter hinauf. Steigerte sich in Vorstellungen und nicht existierender Kraft rein. Das heiße Licht der Wahrheit würde bald kommen und ihn niederbrennen. Seine Flügel würden in Flammen aufgehen und seine Knochen würden am Boden zerbersten.

Taddl durfte sich nicht alles erlauben. Doch er tat es. Sein Übermut hatte ihn zu gefährlichen Sachen getrieben. Der Blauhaarige hatte sich so oft von einer Kamera fotografieren lassen und einmal ein einem Mädchen ein Autogramm gegeben. Ardy bekam schon beim Anblick einer Kamera eine halbe Panikattacke. Sie gingen so unterschiedlich mit dem Spiel um. Taddl hatte eine Leidenschaft gefunden, Ardian sah es als Folter an.

Doch sie mussten weiter machen. Der Preis war so nah und es bedeutete ihnen so viel.

Es gab sowieso kein zurück mehr.

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»Da leuchtet etwas im Busch.«

»Taddl, wir müssen unbedingt zum Leuchtturm....« Der Ältere stand etwas weiter hinter dem Blauhaarigen. Freie Fläche war nie gut, sie waren Zielscheiben. Vor ihnen tosten die Wellen und schlugen gegen das harte Gestein der Küste. Der Wind rauschte in seinen Ohren und es klang sich an, als würde er seine eigene Stimme kaum verstehen können.

»Die werden uns nicht so hinterhältig ermorden.«

»Die beiden bestimmt-« Die restlichen Worte Ardys verstummten. Er wurde weggezogen. Kein Ton entfloh den Lippen des 27-Jährigen.

Und Daniel achtete nicht mal auf ihn.

»Dass du von dem Leuchten einer Lampe abgelenkt wirst, wow« Eine kühle Stimme ertönte hinter dem Blauhaarigen. Definitiv nicht Ardy.

Ganz langsam drehte sich der 25-Jährige um. Zehn Meter hinter ihm stand ein Nussbraunhaariger mit grasgrünen Augen. Könnte genau seine Körpergröße sein.

Doch das offensichtlichste war die Schusswaffe in der Hand des jungen Mannes. Weiter dahinter stand ein Dunkelbraunhaariger, welcher Ardy eine Pistole an den Kopf hielt. Die verängstigten Augen seines Partners verunsicherten ihn nur ganz tief im Inneren. Er würde sie beide hier rausbekommen.

»Was willst du?«, zischte Taddl dem Nussbraunhaarigen entgegen.

»Deine Punkte, meine Rache und ein bisschen Blut.«

Der Blauhaarige kicherte kurz.

»Rache? So ein lächerlicher Grund?«

»Nicht ganz so lächerlich. Ich meine, ich will nur Rache für meine Schwester und die ganzen Kindergartenkinder, welche in eurem gestrigen Anschlag gestorben sind.«

Taddl zog nur eine Augenbraue hoch.

»Du willst also einen Kampf? Den kannst du kriegen.«

Mit diesen Worten zog der 25-Jährige seine Waffe. Doch sie befand sich plötzlich nicht mehr in seiner Hand. Blut tropfte seiner rechten Hand hinunter und seine Augen wanderten von der Pistole des Nussbraunhaarigen bis zu dem neutralen Gesichtsausdruck. Ganz leicht konnte er Ardians verzweifelte Befreiungsversuche hören, dennoch fühlte es sich an, als wären seine Ohren mit Watte vollgestopft.

»Ich brauche keinen fairen Kampf. Nur deine Points.«

Taddl hatte keine Ahnung warum er das tat. Sein Körper bewegte sich von selbst. Der Nussbraunhaarige konnte seine Punkte nicht bekommen wenn er sich selbst ermordete. Seine Füße stolperten absichtlich über den Busch und er konnte das herankommende Wasser sehen.

»Scheiße!«, vernahm er noch von oben und dann wurde es schwarz.

________

Die Tränen kullerten Ardy über die Wangen und saugten sich in den Jackenstoff seines Gegners ein.

»Ja Basti. Das ist jetzt nicht gut verlaufen.«

»Musst du mir nicht sagen, Veni«, grummelte der Nussbraunhaarige, als er sich von der Klippe zurück zu dem Österreicher bewegte.

»Was sollen wir jetzt mit ihm tun?« Der Dunkelbraunhaarige schlug Ardy die Waffe einmal auf den Kopf. Der 27-Jährige verkniff sich ein Geräusch.

»...Knall ihn ab.«

Das Blut gefror in seinen Adern. Der kalte, hasserfüllte Blick des Grasgrünäugigen brannte sich in sein Hirn ein. Waren sie vielleicht nicht die einzigen, die (Tactic-Run) zu solche Killer gemacht hatte? Vielleicht waren seine Feinde mal nette Menschen gewesen?

»Es tut mir leid wegen den Kinder..!«, schluchzte er plötzlich. Er wollte wenigstens das loswerden.

»Sollte es dir auch. Keine Sorge, du bekommst einen schnellen Tod«, erwiderte Basti und nickte seinem Teampartner zu.

Das Schwarz kam endlich und Ardian freute sich zum ersten Mal etwas auf das neutrale, dennoch so tödliche Schwarz.

________

Als der Blauhaarige seine Augen öffnete erkannte er eine weiße Decke. Sein ganzer Kopf fühlte sich an als wäre er in Watte gehüllt worden. Benommen versuchte sich der 25-Jährige aufzuraffen. Mondlicht erleuchtete seine weiße Decke und er erkannte endlich wo er sich befand.

»Ich habe überlebt. Oh. Mein. Gott«, murmelte Daniel begeistert.

»Ich muss unbedingt Ardy finden!«

Sein Gesicht strahlte und er freute sich. Das Glück war mal wieder auf seiner Seite. Hatte die Küstenwache ihn gefunden? Das würde aber doch bedeuten....

»Den Guten findest du leider nicht mehr. Dein egoistischer Abgang hat ihm dann halt eben den Tod beschert. Hättest ja auch wenigstens versuchen können ihm irgendetwas gutes beizubringen, damit er sich verteidigen kann. Veni hätte er in diesem Zustand locker entkommen können. Der hatte nicht mal seinen ersten Kaffee gehabt.«

Diese kalte Stimme. Eine Pistole an seinem Kopf.

»Auf deine Umwelt achten wäre ein guter Tipp gewesen. Hochmut kommt vor dem Fall~«

Seine Augen weiteten sich. Zum ersten Mal sah er ein Lächeln auf den blassen Lippen des Nussbraunhaarigen.

»Weißt du an wen du mich erinnerst? Ikarus. Du hast streudoof kurze Interviews gegeben und sogar ein Autogramm ohne Handschuhe gegeben. Das Spaß die Augen so verblenden kann. Unglaublich diese Welt.«

Taddls Hals fühlte sich trockener als eine Wendekreiswüste an. Er konnte nicht glauben, dass sein Abenteuer hier endete. Die Punkte würden letztendlich doch an den Nussbraunhaarigen gehen. Genau das was er vermeiden wollte.

»Sie werden den Schuss hören....!«

»Wofür gibt es Schalldämpfer~«

Eine kleine Träne rollte dem Blauhaarigen die Wange hinunter. Er wollte nicht dass es endet. Er wollte doch gewinnen, mit Ardy.

»Hast du Ardy auch...?«

»Na, Veni hatte es gemacht. Letzte Worte noch?«

»I-Ich hasse dich.«

Unentschlossene Worte voller Angst.

»Alles klar, ich hoffe du kommst in einem anderen Leben von deinem hohen Ross hinunter. Du bist echt unerträglich.

Ein Schuss. Kein Schmerz. Nur Schwarz.

Und das liebliche Lachen Ardys.

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Written by Summertime1412

Autorenbeschreibung:

Jaaa guuut, ehm. Null zufrieden, habe das Thema null getroffen und das Ship hat mir gar nicht gelegen oof.

Es sind viele Rechtschreibfehler drinnen, sorry <3

Danke an Milena, Lona, Anna und all die anderen die mich etwas aufgemuntert haben, ich habe mich schon etwas schwer mit dem OS getan, aber hey, er ist kürzer als sonst xD

~Lea;3

Tiz: "Ich glaube, nach diesem OS führe ich wieder die Sad End Challange ein. q.q Wenn mehr OS mit einem Sadend eingereicht werden, ändere ich den Projekt Namen in "Sad End Projekt..."

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