The Binding of Maurice #Kürbistumor
The Binding of Maurice
[Andeutung GermanLet'sPlay×Maudado]
[God!GermanLet'sPlay×Demon!Paluten]
|The Binding of Isaac|
"Machst du dich wieder auf die Suche nach einem neuen Opfer? Reiche ich dir denn nicht?" Die Worte des Braunhaarigen klangen wie flüssiger Honig in meinen Ohren und ein Kribbeln lief meine Wirbelsäule hinunter. Seine Finger fuhren sanft meinen Kiefer entlang. Beinahe hätte ich mich diesem wunderbaren Gefühl hingegeben. Es fühlte sich so echt an. So gut. Und doch war es alles nur in meinem Kopf.
"Das bin ich also für dich? Nur noch ein Gespenst in deinen Gedanken? Jetzt bin ich aber wirklich enttäuscht." Die braunen Augen schauten beleidigt drein, doch diese roten, vollen Lippen waren zu einem amüsierten Grinsen verzogen. Mein Herz flatterte unwillkürlich. Doch ich musste stark bleiben. Meiner Aufgabe nachkommen. Mich konzentrieren.
Ich hatte den perfekten Menschen für den Dungeon gefunden.
Einen kleinen, unschuldigen Jungen. Mit so blonden Haaren, dass er wie ein Engel des Himmel erschien. Er würde perfekt sein.
"Du weißt, dass ich das für uns mache, ja?", flüsterte ich den leeren Raum. Der Braunhaarige lachte nur leise, während seine Finger langsam unter den Saum meines Gewandes fuhren. Wohlige Schauer liefen über meinen Rücken.
"Weißt du eigentlich wie armselig das alles hier ist, Manu? Du bist der Gott dieser Welt. Du hast all das hier geschaffen. Hast den Dungeon geschaffen, mich. Und du musstest diese bescheuerten Regeln erschaffen, die mich hier festhalten. Und durch diesen dummen Streit, musstest du mich unbedingt an diese Mauern fesseln. Und jetzt... bist du so verzweifelt auf der Suche nach jemanden, der mir das Leben nimmt, um meine Seele zu befreien und mich endlich wieder hier raus zu holen und deinen Fehler wieder gut zu machen. Damit dein Verlangen endlich gestillt wird." Die gehauchten Worte klangen ausgesprochen so erbärmlich. Und doch waren sie so wahr. Aber meine Konzentration schwand, je weiter die Hände über meinen Körper wanderten. Seufzend gab ich mich seinen Provokationen hin.
Morgen würde ich genug Zeit haben meinen Plan zu verwirklichen. Morgen würde ich den letzten Test beginnen, der zeigen würde, dass er wirklich der richtige für den Dungeon war. Es würde nicht leicht werden und es würde Opfer erfordern. Aber der Weg war nicht das Ziel. Der Zweck heiligt die Mittel.
Ein Stöhnen entwich mir.
Ja, morgen wäre es endlich soweit.
***
Es war fast schon zu leicht, die Mutter nach meinen Regel spielen zu lassen. Jahrelange Beeinflussung durch die richtigen Fernseh-Sender machten es mir ein leichtes die Botschaften zu überbringen. Diese hier und da eingeflüsterten Worte, Worte die so falsch erschienen, jedoch ohne Bedenken als wahr aufgefasst wurden. Menschen waren so schön leichtgläubig.
Nun waren härtere Worte wichtig. Worte, die den Jungen in den Dungeon bringen würden.
Lange hatte ich mich mit der Familie beschäftigt. Der blonde kleine Junge, der auf den Namen Maurice hörte, war ein richtiger Freigeist. Sein Zimmer war voll von seinen eigenen Zeichnungen. Zeichnungen, die meistens eine blaue Schnecke zeigten. Verstanden hatte ich nie genau, warum er diese Schnecke zeichnete. Aber er schien irgendwas darin zu sehen, zeichnete er sie doch immer und immer wieder.
Menschen waren schon was Besonderes.
Die zweite große Leidenschaft des Jungen waren Videospiele. Es war schon erstaunlich, was seit der Erschaffung der Spezies, alles von ihrer Hand geschaffen wurde. Und nun kam es dazu, dass der Junge sich seine Zeit zwischen zeichnen, Video spielen und seiner Mutter einteilte.
Es war ein früher Sommer-Morgen, den ich mir ausgesucht hatte, um die ersten Schritte des letzten Tests einzuleiten. Die Mutter saß wie jeden Morgen vor den Fernseher, dem gleichen Sender wie jeden Tag laufend. Ob es an meinem Einfluss lag, oder einfach ihre Natur war, lief ein biblischer Kanal, der es mir fast schon zu einfach machte. Das Bild auf weiß umstellen und dann musste ich nur noch direkt zu ihr reden... wieso hatte ich so lange gewartet?
Wie ferngesteurt führte sie meine Befehle aus. Ging zum Zimmer ihres Sohns. Dieser lag noch in seinem Bett, nur der blonde Wuschelkopf schaute unter der Decke hervor. Es sah fast schon zu niedlich aus. So unschuldig. Ganz kurz kreuzten Zweifel meine Gedanken. Doch dann sah ich wieder die braunen, fast schwarzen Augen vor mir, in denen ein so heißes Feuer brannte. Die Zweifel verschwanden.
Die Mutter sagte nichts, als sie langsam eine Zeichnung nach der anderen von der Wand nahm. In ihrem Gesicht zuckte nicht ein Muskel.
Inzwischen war der Junge aufgewacht. Er schien völlig desorientiert und verwirrt. Zu süß.
"Mum... was... was tust du da?" Seine Stimme war noch schwer vom Schlaf, die Wörter zu leise um sie wirklich zu hören. Doch seine Mutter antwortete ihm nicht, nahm nur weiter mechanisch die Zeichnungen von der Wand.
Maurice stand auf und rannte zu seiner Mutter, riss ihr die Bilder aus der Hand versuchte sie aufzuhalten, doch es war vergeblich.
"Geh beiseite. Diese Bilder sind Ausgeburten der Hölle. Der Teufel wohnt ihnen inne. Wir müssen sie verbrennen!" Damit nahm sie ihm die Blätter wieder aus der Hand.
"Was redest du da?" Der Junge schien völlig entsetzt, seine Stimme wurde etwas schrill vor Angst. Etwas in mir sagte, dass es falsch war. Dass dieser Mensch es nicht verdient hatte so leiden zu müssen, wie er noch leiden werden würde. Doch konnte ich jetzt nicht aufhören. Er war nur ein unbedeutender Mensch den es milliardenfach auf der Erde gab. Er war zu ersetzen.
Im Gegensatz zu anderen...
Die Mutter hatte inzwischen alle Zeichnungen von der Wand gerissen. Das Zimmer sah so leer aus ohne sie. Verloren stand der blonde Junge da, Tränen sammelten sich in seinen Augen während er auf die kahlen Wände starrte.
"Warum?", flüsterte er in den leeren Raum hinein. Beinahe war ich versucht ihm zu antworten, aber ich durfte ihn nicht noch mehr verunsichern. Der Schock reichte. Erstmal.
Ein bisschen beunruhigen tat es mich schon, dass er seine Zeichnungen so kampflos aufgegeben hatte. War er wirklich der Richtige? Vielleicht würde sein Kampfgeist erscheinen, wenn er erstmal im Dungeon war. Nur noch ein bisschen mehr Geduld.
Die nächste Botschaft, erfüllte die Mutter ebenso leicht und so einfach, wie die erste. Diesmal mussten seine Spielekonsole und seine restlichen Sachen dran glauben. Als Maurice an dem Tag nach Hause kam, schrie er seine Mutter wütend an, wie sie dies alles nur tun konnte.
Die Worte, dass sie ihn nur beschützen wollte vor der Sünde, die in all dem hauste, interessierte ihn nicht.
Weinend brach er an diesem Abend in seinem Zimmer zusammen. Er hatte nichts mehr, ausser der Kleidung die er am Leibe trug.
Sein Weinen war herzzerreißend. Erneut überkamen mich Zweifel. Ich hatte in den letzten hunderten Jahren mich selten so intensiv mit einer anderen Seele beschäftigt. Das einzige, was mich vor der Einsamkeit rettete waren diese Illusionen, die von längst vergangen Zeiten schwärmten. Sie waren mein ständiger Begleiter geworden.
Ich brauchte nicht mal die Augen schließen, um diese braunen Augen zu sehen, die langen Finger zu spüren oder diese raue Stimme zu hören. Aber es war nicht real. Auch wenn es sich so anfühlte.
Was dachte ich schon wieder? Ich durfte mich nicht ablenken lassen! Ich musste mich auf meine Aufgabe konzentrieren. Auf den Jungen, der immer noch weinend in seinem Zimmer saß.
Ich wusste nicht, was mich dazu bewegte mich zu ihm auf den Boden zu setzen, doch jetzt saß ich hier. Er konnte mich nicht sehen, aber irgendwas schien ihn zu beruhigen. Er hatte die Knie angezogen und sein Kinn draufgestüzt.
In seinen grünen Augen brannte ein Feuer, was mir nur allzu bekannt war. Leise seufzte ich.
"Du bist so kurz vor dem Ziel." Ich zuckte nicht mal mehr zusammen, als ich seine Stimme hörte.
"Nur noch zwei mal. Dann wird er den Dungeon als letzten Ausweg wissen. Nimm ihm die Kleidung und dann schick ihn zu mir. Bald werde ich frei sein." Er schlang von hinten seine Arme um mich und seufzend gab ich mich seiner Wärme hin.
Bald...
Bald würde es real sein.
Der Stoff seines Gewandes würde echt sein, sein Schweif, der sich um mein Bein wickelte, würde echt sein, seine Hände, die sanft meine Arme entlang strichen, würden echt sein.
Ich blickte zu dem blonden Menschen, der inzwischen aufgestanden war und durchs Zimmer tigerte. Er murmelte irgendwas vor sich hin.
"Du solltest dich beeilen. Nicht, dass er noch abhaut. Vielleicht solltest du heute Nacht die letzten Schritte einleiten. Er darf nicht von hier weg."
"Ich weiß...", hauchte ich leise. Langsam ließ ich meinen Kopf gegen seine Brust sinken. Paluten musste schmunzeln. Der Erschaffer dieser Welt - sein Erschaffer - hatte sich an eine Seele der Unterwelt gebunden.
"Ich sollte es jetzt machen." Mit den Worten richtete ich mich auf und die Illusion verschwand. Kurz starrte ich noch auf die Stelle, wo der gehörnte Dämon eben noch saß, dann wandte ich mich ruckartig wieder Maurice zu.
Er inspizierte gerade das Fenster. Für einen Sprung war es zu hoch, aber er konnte die Regenrinne erreichen und darüber fliehen. Es wurde höchste Zeit.
Während der Junge im Bad seine Sachen zusammen packte - er wollte wirklich heute Nacht fliehen - gab ich seiner Mutter die letzten Befehle. Sie riegelte dir Fenster in dem Zimmer ab (um das Böse draußen zu halten) und nahm ihm seine letzten Sachen weg, während er unter der Dusche stand (auch sie waren vom Teufel verseucht).
Maurice schien die Tatsache, dass er keine Sachen mehr zum Anziehen hatte, nicht allzu sehr zu verunsichern. Nur mit einem Handtuch um dir Hüfte marschierte er in sein Zimmer. Darauf hin schlug die letzte Falle zu. Die Mutter schloss die Tür ab und hatte ihren Sohn somit "vor allem Bösen ferngehalten".
Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie hörte, wie ihr kleiner Junge gegen die Tür schlug und lautstark verlangte, dass sie ihn rauslassen sollte.
Sie flüsterte nur, dass es zu seinem Besten war.
Ich musste mich abwenden. Wieso fand ich sowas so herzzerreißend? Es waren nur Menschen. Es gab sie in milliarden-facher Ausführung. Aber nur einer unter ihnen konnte den Dungeon überleben. Konnte die Seelen in ihnen befreien. Konnte den Fehler, den ich gemacht hatte, wieder ausmerzen.
"Und wenn er es nicht schafft?" Aus Reflex hielt ich mir die Hände über die Ohren. Es bracht nichts. Die Stimme kam von innen. Mit dieser körperlichen Geste konnte ich sie nicht aussperren. Das wäre lächerlich.
Ich spürte, wie sich warme Hände auf meinen legten, eine heiße Stirn sich an meine presste. Die Wärme beruhigt mich wieder. Löste den innere Aufruhr in mir auf.
Wieso war ich so sehr am zweifeln?
"Wie lange warst du nicht unter anderen Seelen?" Mein Schweigen war Antwort genug. Er lachte leise, sein heißer Atem traf meine Lippen. Ich schloss die Augen, so fiel es mir leichter den Fakt auszublenden, dass es nicht real war.
"Dieser Mensch ist die erste Seele, mit der du es nach tausenden Jahren Einsamkeit wieder zu tun hast. Zugegeben er ist ziemlich niedlich, aber du weißt was mit ihm passieren soll. Was sein Schicksal ist. Du kennst die Graumsamkeiten des Dungeons. Es ist nur natürlich, dass du ihn nicht diesen Schrecklichkeiten aussetzen willst. Aber... wenn du willst, dass das hier echt ist... musst du ihn gehen lassen. Er ist der, der mich befreien kann. Erfüll deinen letzten Teil. Und eh du dich versiehst, werde ich wieder bei dir sein." Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich dieses braune Feuer, welches ich so zu lieben gelernt hatte. Ich nickte leicht und er verschwand.
Die Mutter war inzwischen an der Tür zu Boden gesunken und weinte bitterlich. Ein kurzer Blick zeigte mir, dass Maurice auf der anderen Seite der Holztür genauso dasaß. In seinen Augen spiegelte sich eine Mischung aus Wut und Verzweiflung. Seine Fäuste waren geballt. Vielleicht hatte er ja wirklich genügend Biss.
Um die letzte Botschaft zu überbringen, würde ich in einer Form erscheinen, die die Menschen sehen konnten. Sonst hätten meine Befehle wahrscheinlich keine Wirkung. Die Mutter schien so schon zu zweifeln. Aber den Befehlen eines Boten des Himmels würde sie sich nicht verweigern.
Es war Zeiten her, dass ich mich in einer Form gezeigt hatte, in der Menschen mit mir kommunizieren konnten.
"Pass auf, dass sie dir nicht verfällt. Ich teile nicht gern.", flüsterte Paluten und brachte mich zum grinsen. Mein Herz brannte vor Sehnsucht. Es gab mir genügend Kraft mich der Mutter zu zeigen.
Sie wirkte im ersten Moment geschockt, im nächsten flehte sie mich auf Knien an ihr Leiden zu beenden. Auf eine Weise würde ich dies ja auch tun. Nur wahrscheinlich nicht auf die Weise, die sie sich vorstellte.
"Du hast gut gehandelt, um die Sünde fern von dir zu halten. Doch die Aufgaben waren nichtig und zu einfach. Um deinen Glauben zu zeigen und deine Ergebenheit zu beweisen, nimm diese Klinge und rette deinen Sohn vor der Sünde in dieser Welt!" Die Frau sah erschrocken aus, als ich ihr die glänzende Klinge überreichte. Ihre Hand streckte sich zitternd nach der Waffe aus, doch sie schien zu zögern. Ich nahm die Klinge aus ihrer Reichweite.
"Nun, dein Glauben scheint doch zu schwach zu sein..." Mit einer Schnelligkeit, die selbst mich überraschte, holte sie sich die Klinge aus meiner Hand und stand auf. Ihr Blick zeigte Entschlossenheit. Es war unheimlich. Doch ich musste nicken und dem Schicksal seinen Lauf lassen.
Während ich wieder verschwand, öffnete ich die Falltür, durch die Maurice fliehen würde.
Im letzten Moment matrealisierte ich noch eine kleine Stoffpuppe, die wie seine gezeichnete Schnecke aussah, in seiner Hand, dann fiel die Holzklappe über ihm zu und er war ausserhalb meiner Reichweite. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass dort unten alles so passieren würde, wie es sollte.
Über mich:
Hellow :3
Ich bin Federsturm, eine introvertiertes Fangirl, was alles shippt was gay ist. Wenn ihr weitere YouTube OS lesen wollt, schaut vorbei :D
Ein Danke an Tiz, dass sie mit ihrem Fanbase-Projekt mich immer wieder Themen-Ideen und Shippings überrascht, die mir so nie eingefallen wären :D
Written by Federsturm
Bild by Federsturm
Tiz: *konnte nach dem lesen nicht mehr schlafen, weil.... w-weil..* "Ahhhhhh!!!
...Federsturm..? In dir habe ich meine Meisterin gefunden..."
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