Kochvlog ~ Unpräzise #Zomdado

Kochvlog ~ Unpräzise #Zomdado

Der junge, blondhaarige Mann stöberte gerade in der Getränkeabteilung des örtlichen Supermarktes, als sein Handy plötzlich in seiner Hosentasche zu vibrieren begann. Eilig fischte er das Smartphone heraus und musste unwillkürlich grinsen, als er sah, wer da mit ihm reden wollte.

Micha ♡, der Kontakt blinkte ihm entgegen, ebenso wie das Profilbild seines etwas älteren Internetfreundes. Es zeigte sie beide, wie sie sich am Hauptbahnhof jener Stadt umarmten, in welcher sie beide gerade ihre Zeit verbrachten. Er selbst hatte genau dasselbe Profilbild.

Er wurde zurück in die Realität geholt, als ihm klar wurde, dass er schnellstmöglich den Anruf annehmen musste, wenn er wirklich mit seinem Freund reden wollte. Aus dem Grund wischte er schnell über das kleine, grüne Annahmesymbol auf dem Display und hielt sein Smartphone an sein Ohr, um zu hören, was sein Freund ihm zu sagen hatte. Wenn er ehrlich war, konnte er es kaum erwarten, diese Stimme wieder zu hören - sei es auch nur in einem Telefonat, und auch, obwohl er seinen besten Freund vor einer halben Stunde noch gesehen hatte.

"Hey Zimbelmann, was gibt's?" , zwitscherte er fröhlich, während er, so wie er es getan hat, bevor er das Profilbild so eingehend betrachtet hatte, weiterhin die vollgestopften Regale nach Apfelsaft absuchte. "Ähhm, hey... Maudado..." , kam es ziemlich geknickt von Zombey zurück. Bei dem traurigen Ton in seiner Stimme zog sich Maudados Herz schmerzhaft zusammen und er fragte vorsichtig: "Was ist los Zombey? Ist etwas passiert?" Die Sorge und Angst in seiner Stimme war kaum - beziehungsweise, wohl eher keineswegs - zu überhören.

"Kann sein... Dass... Deine Mikrowelle ein wenig qualmt? Sorry?" Erleichtert atmete der Blondhaarige auf. "Sag das doch gleich.." Er lachte nervös. Er dachte schon, Zombey wäre irgendetwas passiert! Aber dass die Mikrowelle den Bach runtergeht, das hatte sich schon seit Monaten angedeutet. Doch dann stutzte Maudado.

"Moment mal... Meine Mikrowelle? Was hattest du vor? Was hast du mit meiner Mikrowelle zu tun?" , fragte er den Älteren neugierig aus. "Ich... wollte kochen?" , lachte der Gefragte nervös. "Ja, aber warum so, dass meine Mikrowelle den Geist aufgibt?" , erwiderte Maudado, ebenfalls lachend. "Naja, ich w- wollte für dich mitkochen, weil... um... Ach egal. Jedenfalls, deine Anleitung im Kochvlog war eben... nicht präzise."

Maudados Lachen verstummte und wurde zu einem breiten Lächeln. Er hatte sich tatsächlich seine Kochvlogs zur Vorlage genommen? Doch als dem Blondhaarigen auffiel, was der Ältere da soeben gesagt und ihm vorgeworfen hatte, wandelte sich dieses erfreute Lächeln in ein leicht fieses. "Nicht präzise also?" , fragte er gespielt beleidigt und schnippisch, "Dann drehen wir heute doch mal ein Video, wo du mir zeigst, wie man Leuten, die keine Mikrowelle bedienen können, die Zubereitung eines vegetarischen Gerichts besser erklärt!" , gluckste der junge Mann und wollte mit hochgezogener Augenbraue wissen: "Irgendwelche Wünsche?"

"Nicht dein Ernst." Noch klang er ungläubig. "Nein? Ok." , sprach Maudado langsam, "Dann bis später!" Ohne eine Antwort abzuwarten legte er auf und öffnete sofort Google, wo er nach einfachen, vegetarischen Gerichten suchte. Schnell fand er etwas und kaufte alles dafür ein, dafür ging er noch einmal den kompletten Laden ab, wo er doch gerade so kurz vor der Kasse war.

Bevor er sich in die Warteschlange an der einzigen, geöffneten Kasse einreihte, warf er einen letzten Blick in halb gefüllten Einkaufswagen und auf das Rezept, welches er am schnellsten im Internet auftreiben konnte.
Butter, das hatte er noch bei sich zu Hause, da war er ganz sicher, Salz ebenfalls. Aber Zucker? War es letztens nicht leer gegangen? Da hatte Maudado leider überhaupt keinen Schimmer.

Er beschloss, Zombey noch einmal anzurufen. Er musste es immerhin wissen, die Küche hatte er ja anscheinend schonmal betreten. Nach zweimaligen Tuten nahm der Brünette ab. "Maudado, hi! Ich -" "Haben wir noch Zucker?" , unterbrach der Anrufer ihn grinsend. "Du ziehst das jetzt ernsthaft durch." , stellte Zombey trocken fest, mehr erkennend als fragend. Maudado erwiderte frech grinsend: "Jap."

Nach kurzem Schweigen hakte er erneut nach: "Also, haben wir?" "Jahaa, bin ja schon auf dem Weg." , meckerte Zombey, doch Maudado als guter Freund von ihm erkannte sofort, dass das Zetern nicht wirklich böse gemeint war, sofern es überhaupt nicht gespielt war.

Nach einigen Poltern - Was wohl Zombeys Schritte sein mussten - Warum auch immer sie so laut waren - kam endlich die Antwort: "Naja, nicht wirklich, es sei denn dir reicht das kleine Bisschen hier."

"Okay, dankee." , bedankte sich der Größere überschwänglich. "Ich bin gleich da, gleich an der Kasse jedenfalls!" Er lachte die typische Lache, welche auch seine Zuschauer von ihm kannten, weshalb er sich daraufhin vorsichtig umsah. "Bis später, freue mich schon!" Maudado hörte Zombey lächeln und musste es daraufhin auch. "Ich mich auch..." , erwiderte er verlegen, "Tschüss..."

Piep, Piep... Zombey hatte aufgelegt.

Maudado seufzte verliebt. Nun gut, er gab es ja zu. Vielleicht hatte er sich ein wenig in seinen besten Freund verschossen. Warum sonst sollte er sich denn so über den Klang seiner Stimme freuen oder sich so dermaßen um sein Wohlergehen sorgen, wenn es doch nur die Mikrowelle erwischt hat?

Der Youtuber seufzte traurig. Er sollte aufhören, darüber nachzudenken. Es brachte doch ohnehin nichts.

Nachdem er den Zucker auch noch schnell besorgt hatte, reihte er sich in die Kasse ein, gerade noch rechzeitig bevor eine Mutter mit zwei quengelnden Kindern und einem gigantischen Großeinkauf, der wohl für eine ganze Woche herhalten musste, ihm zuvorkommen konnte.

Es dauerte erstaunlicherweise nicht mal zwei Minuten, bis er dran war, als wüssten die Menschen, dass er seinen Internetfreund schnellstmöglich wiedersehen wollte. Gott, er hatte ihn heute zum ersten Mal im realen Leben gesehen, zu was sollte das noch führen?

Die Kassiererin, welche gerade noch in Rekordgeschwindigkeit die Artikel gescannt hatte, schien allerdings bei seinem Anblick plötzlich um einiges langsamer zu werden und viel mehr damit beschäftigt zu sein, ihn zu betrachten.

"Können sie sich bitte beeilen?" , murmelte Maudado beschämt, als sie das Kassieren noch völlig einstellte, "M- Mein Freund wartet zu Hause auf mich und -" Er stockte in seinem Satz, als ihm klar wurde, dass sie den Satz wohl ganz falsch verstanden hatte, doch entschloss sich, es nicht zu korrigieren, da sie aus Scham in mindestens doppelter Geschwindigkeit als bei jedem anderen Kunden vor ihm die Ware scannte und am Ende beschämt den zu zahlenden Betrag vor sich hernuschelte. Er reichte ihr das Geld genau passend und packte seinen Einkauf dann vorfreudig ein, bevor er schnellen Schrittes den Supermarkt verließ und nach Hause lief.

Zombey musste ihn wohl kommen gesehen haben, denn er riss die Tür auf, noch bevor der Heimkehrende nach seinem Schlüssel kramen konnte. "Dado!" , rief er freudig und warf sich förmlich in seine Arme.

"Zombey!" , erwiderte Maudado lachend, während er gleichzeitig seinen Freund hereinschob und dazu noch die Einkäufe hinter sich herschliff, welche auf dem Weg ziemlich schwer geworden waren.

Plötzlich wurde der Kleinere der beiden sehr verlegen und schloss die Tür, während Maudado die Einkäufe wegbrachte. "Also... Was ich dir sagen wollte, was ich eigentlich während des Essens sagen wollte... Also, das Essen, das ich ursprünglich zubereitet hätte..." , er lachte verlegen, "Ist, ähm..." Der Brünette schluckte schwer und sah traurig auf den Boden.

Maudado ließ vorsichtig die Einkaufstaschen auf den Boden ab und tapste zu seinem besten Freund. "Was ist los?" , wollte er einfühlsam wissen und umarmte den Kleineren. "Ich..." , stotterte dieser, kniff ängstlich die Augen zusammen und stieß dann folgende Worte aus, nur um sie endlich ausgesprochen zu haben: "I- Ich liebe dich!"

Maudado hielt mitten in seiner Bewegung inne und starrte erschrocken die Wand an. Hat er gerade...

Ängstlich klammerte Zombey sich an den Blondhaarigen und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Er unterstand sich, einfach davonzulaufen und nicht mal die Reaktion abzuwarten.

Langsam wandte Maudado seinen Blick herunter, auf den brünetten Haarschopf des Älteren. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. "Wirklich?" , hakte er kaum hörbar, ungläubig nach. Zombey nickte vorsichtig, traute sich jedoch nicht, sich von Maudado zu lösen. "Ich dich auch.." , murmelte Maudado und gab ihm einen zaghaften Kuss auf den Scheitel, woraufhin dieser mit großen Augen zu ihm aufschaute. Sofort wiederholte Maudado diese Geste - Nur auf die Lippen.

Als sie sich lösten, lächelte Maudado glücklich. "Fangen wir mit dem Video an..?"

Zombey schüttelte kichernd den Kopf. "Es wird so viele Kommentare geben... Zomdado hier, Zomdado da..." Auch Maudado begann zu kichern. "Wenn die wüssten..."

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"Wuuuusch! Und damit herzlich willkommen zu diesem kleinen Kochvlog! Heute koche ich aber nicht alleine, denn der Zombey ist auch dabei!"

"Hallooo Freunde!" , versuchte dieser in einem eher mittelmäßigen Versuch Paluten zu parodieren. Trotzdem brachte es beide zum Lachen, während Zombey sich von Maudado löste, welchen er bis gerade noch von hinten umarmt hatte. Ohne, dass die Kamera irgendetwas aufgezeichnet hatte, da diese auf den Lebensmittelhaufen vor ihnen gerichtet war...

Written by Schmaluten


Shipping: Zomdado
Format/Projekt: KochVlog
Handlung: -keine Angabe-

Tiz: "Das einfügen der Story hat ungelogen am allerlängsten gedauert, aber es hat sich definitiv gelohnt! Purer Zucker!"

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