Zwischen Fisch und Deko #Stizzi
Thema: Unterwasser
Shipping: Stizzi (Stegi x Izzi)
Zwischen Fisch und Deko
P.o.V Stegi
"Verdammte scheiße, ich check das einfach nicht man.", stöhnte ich genervt und legte meinen Kopf auf die Tischplatte, auf der ebenfalls ein aufgeschlagenes Lehrbuch ruhte. Mein Blick schweifte zur Uhr. Seit einer geschlagenen Stunde versuchte ich bereits den ganzen Uni Stoff zu lernen, allerdings scheiterte ich dabei kläglich. "Komm schon, so kompliziert ist das doch gar nicht." Mein bester Freund Tim, der sich netterweise bereit erklärt hatte mir zu helfen, sah mich aufmunternd an. Den Blick konnte ich nur zweifelnd erwidern.
Erneut versuchte er mir diese, für mich sinnlosen und unverständlichen Formeln zu erklären. Ich nahm meinen Stift in meine Hand und gab mein bestes eine Aufgabe von Tim zu lösen.
Nach ein paar Minuten rumprobieren schmiss ich den Stift weg und raufte mir die Haare. "Nein, einfach nein! Ich werde das nie verstehen und einfach durchfallen! Und das nur wegen so einer scheiße! Welcher Ficker hat sich das Zeug ausgedacht?"
Das Studium neigte sich langsam aber sicher dem Ende zu und dementsprechend stand eine anstrengende Prüfungszeit bevor. Ich dachte eigentlich ich würde das easy going hinbekommen aber ich hatte mich gewaltig getäuscht.
"Hey, aufgeben ist keine Option okay kleiner? Komm, ich erkläre es dir nochmal.", sagte er sanft zu mir. Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Ich musste ihn doch schon verdammt nerven mit meiner Unfähigkeit dieses Thema zu verstehen. Aber so war Tim ebend und ich könnte mir keinen besseren besten Freund an meiner Seite wissen.
Mit seiner Hilfe schaffte ich wenigstens drei Aufgaben, obwohl ich zugeben muss dass er das meiste allein machen musste. "Lass uns Schluss machen für heute.", sagte ich als ich mich so fühlte als ob mein Kopf jeden Augenblick platzen würde, wenn ich auch nur eine weitere Zahl ansehen müsste.
Von Tim kam nur ein nicken ehe er sich seinem Handy widmete. Ich stand mit einem seufzen auf, nur um mich dann wie ein Sack auf mein Bett fallen zu lassen. Stille erfüllte den Raum.
Das einzige was zu hören war, war meine Uhr die fröhlich vor sich hintickte. Es störte mich nicht, im Gegenteil, ich genoss diese Momente genauso sehr wie wenn wir rumalberten. Allerdings entschloss sich Tim dazu dann doch diese Stille zu unterbrechen.
"Du Stegi?" Ohne aufzusehen brummte ich ein "Hm?".
"Wusstest du dass die Uni zum Ende dieses Semesters sowas wie einen Ball machen möchte?" Ungläubig und leicht belustigt sah ich dann doch zu ihm. "Hä, als ob. Sind wir in Amerika oder im Mittelalter?" Tim lachte leise und starrte wieder auf sein Handy. "Doch ehrlich. Das steht hier zumindest auf der Website. Irgendwann nach den ganzen Prüfungen." Ich schnaubte nur. "So lächerlich." Mein bester Freund jedoch zuckte nur mit den Schultern. Damit war diese Konversation auch schon wieder vorbei. Ein Fest also. Sonderlich überzeugt war ich nicht wirklich. Nach diesen ganzen Prüfungen würde ich am liebsten einfach nur flach im Bett liegen und mich von dem ganzen Stress erholen oder in irgendeinen Club gehen und feiern das ich es vielleicht ja doch geschafft habe. Aber 'Ball'? Naja...
"Gehst du hin?", fragte ich Tim. Mit dem Gesicht zu Decke und die Arme hinter meinem Kopf wartete ich auf eine Antwort. Würde Tim nicht gehen bleibt auch mir kein Grund. "Weiß ich noch nicht. Kommt drauf an." Etwas hellhörig setzte ich mich auf und sah ihn an. "Auf was denn?"
Als er leicht verlegen zu Boden sah konnte ich mir schon denken was los war.
Ich lächelte ihn frech an. "Uh, die kleine aus dem Kurs? Willst du sie fragen? So richtig kitschig mit Blümchen und so? Mensch Timmy." Lachend warf er einen Stift, den er von meinem Schreibtisch hatte, nach mir. "Ach sei ruhig du Delfin!" Kichernd lehnte ich mich wieder zurück. "Und du? Wirst du gehen?"
"Ich kann dich doch nicht einfach so allein lassen. Ohne mich bist du doch sowieso verloren." Obwohl ich nicht wirklich Lust hatte auf einen lächerlichen Ball zu gehen, wollte ich auch nicht an diesem Abend allein zu Hause sitzen.
Somit war dies beschlossene Sache. "Aber vorher müssen wir dich erstmal durch die Prüfung Boxen. Los du faules Ding, wir machen weiter!"
Mit einem entrüsteten Seufzer setzte ich mich wieder auf und ging zu meinem Schreibtisch zurück, um mich weiter mit Formeln quälen zu lassen.
Nervös war gar kein Ausdruck bei dem was ich gerade durchmachte. Ich lief leicht zitternd im Gang des Schulgebäudes herum, darauf wartend das mir gesagt wurde ob ich meine letzte Prüfung erfolgreich bestanden hatte oder ob ich diese wiederholen müsse. In den meisten Fächern waren meine Leistungen relativ gut, aber dieses eine bereitete mir ziemliche Probleme. Ich hatte seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten, mit Tim zusammen geübt und langsam kam ich auch in dieses Thema rein, aber dennoch hatte ich Angst. Ich starrte schon zum gefühlt zehnten Mal auf die Uhr.
Die Prüfer berieten sich schon relativ lange und die Panik in mir wuchs immer mehr.
Schritte konnte ich vom Treppenhaus vernehmen und ich drehte mich instinktiv zu dem Geräusch. Ein Mann, vielleicht Anfang 20 ging leicht schnaufend die Treppen hoch. Mit leicht verwuschelten braunen Haaren und roten Wangen sah er mich an. Ich kannte diesen Jungen, er ging ebenfalls in meinen Kurs und war genau nach mir zur Prüfung dran.
"Hey Stegi." Immer noch leicht außer Atem aber mit einem Lächeln im Gesicht gesellte er sich zu mir. Sein Lächeln konnte ich nur schwach erwidern. Zu nervös war ich. "Hey Alex."
"Weißt du schon ob du bestanden hast?", fragte er mich neugierig. Lächerliche Frage. Würde ich sonst so nervös hier rumstehen? "Nein noch nicht. Ich hoffe ich komm durch" Er klopfte mir brüderlich auf die Schulter. "Come on. Das wird schon. Ich bin mir sicher dass du es geschafft hast."
Dankbar sah ich ihn an und er erwiderte den Blick sanft.
Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und einer der Prüfer kam heraus und deutete mir an wieder reinzukommen. Alex nickte mir nochmals aufmunternd zu ehe ich wieder in das Prüfungszimmer ging.
Eine Weile war es still. Ich starrte meine Prüfer nur an. Es fühlte sich an als würde ich Stunden hier stehen und sie ansehen. Doch dann, ganz unscheinbar, ein kleines nicken des Lehrers und sofort fing ich an zu strahlen. Ich hatte es geschafft. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Ich fasse es nicht.
Sie gaben mir jeweils nochmals die Hand und gratulierten mir ganz herzlich. Freudig hüpfend verließ ich das Prüfungszimmer und sprang fast Alex um. Ich hatte das Bedürfnis die ganze Welt zu umarmen. Ich drückte ihn kurz an mich ehe ich nahezu zu die Treppen runterstolperte, um so schnell wie möglich zu Tim zu kommen. Ich konnte es kaum erwarten dass er endlich die Tür aufmachte, damit ich ihn die freudige Nachricht überbringen durfte.
Ihm sprang ich allerdings in die Arme, als er mich reinließ, und er versuchte lachend sein Gleichgewicht zu halten. "Ich hab doch gesagt das du es schaffst kleiner." Gespielt beleidigt sah ich ihn an. "Wir sind nahezu gleich groß." Er lachte wieder nur.
"Aber danke Tim. Ohne dich hätte ich das alles nicht geschafft. Danke. Einfach danke!" Ich löste mich wieder von ihm und grinste ihn einfach nur an. "Nicht dafür. Wollen wir was zocken?" Ich ging an ihm vorbei in Richtung seines Zimmers. "Na klaro du Experte." Er schüttelte nur belustigt den Kopf. Dieser Abend konnte noch lustig werden. Dennoch fragte ich mich wie Alex Prüfung gelaufen war. Ob er bestanden hatte? Ich würde es ihm so wünschen. Er ist einer der einzigen mit denen ich mich einigermaßen verstehe.
"Und? Was hat sie gesagt?" Der Ball stand kurz bevor und Tim hatte sich nun endlich getraut sein Traum-Mädchen zu fragen ob sie ihn begleitet. Ziemlich kitschig, wenn ihr mich fragt aber es passt zu ihm.
Seine Wangen besaßen einen leichten Rotschimmer und ein verträumtes Lächeln lag auf seinen Lippen. "Vielen Glück euch. Ich freu mich für dich.", sagte ich ihm ehrlich. Er lächelte einfach weiter.
Er hatte sie am Morgen direkt angerufen und ein Treffen ausgemacht bei welchem er sie ganz romantisch fragen wollte ob sie denn Lust hätte sein Date zu sein. Wirklich süß.
Dementsprechend bereiteten wir gerade alles vor um uns nachher zügig anzuziehen und loszufahren. Wirklich Lust hatte ich immer noch nicht aber wenn Tim dann glücklich ist.
Nach knapp einer Viertel Stunde waren wir beide fertig und machten uns auf den Weg zur Uni. Die Musik konnte man schon von weitem hören und irgendwie hatte ich ein wenig Hoffnungen dass es nicht ganz so langweilig wird wie ich es erwartete.
Tim, der neben mir lief, schien sehr nervös. Jedenfalls hörte ich ihn immer Mal wieder tief durchatmen. "Ganz ruhig. Es wird schon alles gut gehen. Sie wäre komplett bescheuert wenn sie dich nicht nehmen würde.", versuchte ich ihn aufzumuntern. Ein leichtes nicken seinerseits. Ich würde es ihm so gönnen. Viel zu lange hat er an unerwiderter Liebe gelitten und ich schwöre bei Gott, wenn dieses Weib ihn auch nur ansatzweise verletzt lernt sie mich Mal richtig kennen.
Am Schulgebäude angekommen gingen wir direkt zu Aula. Am Eingang wartete Anne, Tims heutiges Date. Als sie Tim sah lächelte sie ihn lieb an und umarmte uns zur Begrüßung. "Wollen wir?", fragt sie uns und nach unserer Zustimmung stürzten wir uns in die Masse.
Ich weiß nicht was ich schrecklicher finde. Die Deko oder die Tatsache dass es hier nicht einen Tropfen härteren Alkohol gab. Seufzend verschwand ich in der Menge, als ich sah wie sehr vertieft Tim in ein Gespräch mit Anne war. Ich hoffe wirklich alles geht gut.
Ich stellte mich an die Wand um mir einen kleinen Überblick zu verschaffen. Die Wände waren beschmückt mit Papieralgen und Fischen und das blaue Licht aus den Scheinwerfern ließ es so aussehen als wäre man im weiten Ozean. Lächerlich.
Das ist so kindisch alter. Anstatt einfach ne normale Feier zu machen, nein, da muss es ja auch noch so ne scheiß Thematik geben.
Ich seufzte auf, stieß mich von der Wand ab um zum Buffet zu gehen, in der Hoffnung doch etwas alkoholisches zu finden. Nur mit einem Bier ausgerüstet machte ich mich wieder zu meinem Platz an der Wand. Ich war hier schon seit einer geschlagenen halben Stunde und wollte gerade wieder gehen als ich Alex erblickte. Er stand ebenfalls Recht allein deswegen beschloss ich kurzer Hand zu ihm zu gehen und ihm Gesellschaft zu leisten.
"Hey Alex!", schrie ich über die Musik hinweg.
Er sah mich lächelnd an. "Oh, hey Stegi!" Alex hatte ebenfalls ein Bier in der Hand und trank kurz daraus. "Wo ist eigentlich Tim?" Ich suchte ihn kurz mit meinen Augen und fand ihn schließlich neben Anne am Tisch. Sie beiden schienen sich prächtig amüsieren. Alex folgte meinem Blick und grinste dann verstohlen. "Die beiden sind echt süß." Ich gab nur ein zustimmendes nicken von mir. "Und wie findest du's hier?", fragte er mich. Ich seufzte kurz und sah dann gerade aus. "Ziemlich langweilig wenn ich ehrlich bin." Alex zog beleidigt dir Unterlippe vor. "Ach also bin ich langweilig? Na danke auch." Lachend schlug ich ihm spielerisch auf die Schulter. Auch er lachte.
Einige Zeit standen wir nur so da und beobachteten wie die anderen Studenten sinnlos herum tanzten. Alex neben mir stöhnte auf einmal laut auf. "Das ist wirklich langweilig." Ich konnte innerlich nur zustimmen. Auf einmal ertönte ein etwas langsameres Lied und ich musste kurz kichern als mir eine Idee kam.
"Was ist denn los?", fragte mich Alex etwas verwirrt. Ich allerdings stieß mich von der Wand am und stellte mich vor ihn, meine rechte Hand ausgestreckt. "Würden sie mir diesen Tanz schenken, liebster Alexander?", sagte ich in einem übertriebenen höflichen Ton. Er schaute mich leicht ungläubig und geschockt an. "Was?" Ich verdrehte nur die Augen. "Ach komm schon, dass ist doch alles sowieso ultra langweilig, da können wir genauso gut uns zum Löffel machen." Etwas unsicher willigte er ein und ergriff meine Hand.
Ich zog ihn auf die Tanzfläche, legte meine Hände um seinen Nacken und er seine um meine Hüfte. Ich war die ganze Zeit am kichern. Und auch Alex musste schließlich lachen. Leicht wiegten wir im Takt des Liedes, während uns einige verwundert ansahen.
Wir jedoch grinsten und an und sahen dem jeweils anderen in die Augen. In dem bläulichen Licht sahen seine Augen nahezu grau aus und auf irgendeine Weise faszinierte mich dieses Farbenspiel.
Wie anders diese Farbe scheint, je nachdem wie die Scheinwerfer ihn beleuchteten. Leicht verlor ich mich in ihnen und ich spürte wie er sicherer wurde.
Ich bemerkte nicht Mal wirklich das uns einige ansahen, zu gefesselt war ich. Selbst die Laute Musik nahm ich wie durch Watte war.
Ein leichter Druck war auf meiner Brust zu spüren, aber es war auf keinen Fall unangenehm, nein. Es fühlte sich tatsächlich so an als wären Alex und ich in einer eigenen kleinen Unterwasserwelt, abgeschottet von der Außenwelt. Selbst als der Song aufhörte standen wir noch so da.
Es bedarf keine Worte. Jeder von uns war sich klar dass der Gegenüber dasselbe spüren konnte.
Und dennoch, so leicht wollte ich es ihm dann doch nicht machen. Als er seinen Kopf langsam zu mir beugte gab ich ihm einen frechen Kuss auf die Wange und löste mich aus unserer Stellung. Ich lief zügig Richtung Ausgang aber nicht ohne mich vorher nochmal umzudrehen und ihm die Zunge rauszustrecken. Leicht überrascht stand er da, ehe er aus seiner starre erwachte und ging mir, mit einem grinsen und leuchtenden Augen, schnellen Schrittes hinterher.
Nein, ganz so leicht würde ich es ihm dann auch nicht machen, obwohl ich ein großes verlangen danach hatte wieder ab zutauchen in diese schützende Welt.
Written by laisoa_nalona
Kleine Personenbeschreibung:
Hey, ich bin @laisoa_nalona und schreibe gelegentlich ein paar One Shots über verschiedene Youtuber. Meine Geschichten sind nicht perfekt aber ich arbeite daran :D
Es hat mir viel Spaß gemacht für dieses Buch einen one shot zu schreiben, obwohl ich nicht immer die Zeit hätte.
Vielleicht ließt man sich wieder! Bye Bye! \(^°^)/
Tiz: "Ich find, das ist so eine schöne und auch super umgesetzte Idee! :3"
Hochachtungsvoll
-Notizbuch-
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