Thema: Weihnachtsmarkt

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Weihnachtsmarkt

„Ich glaube, da vorne ist es. Wir sind fast da.", sprach Simon konzentriert und ließ den Bogen in seiner Hand nur einen Deut sinken, sah sich weiter aufmerksam um. Der Zentaur unter ihm seufzte.

„Das sagst du jetzt schon zum dritten Mal heute. Es war ein Fehler, dir die Navigation zu überlassen." Der Brünette lachte nur und strubbelte Tim durch die Haare.

„Stell dich nicht so an. Es liegt doch in deiner Natur, bewegungsfreudig zu sein. Ich gebe dir nur, was du brauchst."

„Die Bewegung beinhaltet aber eigentlich nicht, einen fetten Elf mit sich rumschleppen zu müssen.", gab der Zentaur schmunzelnd zu bedenken, was Simon mehr hörte als dass er es sah.

„Mal abgesehen davon, dass ich schlank wie eine Gazelle bin, ist es so halt praktischer. Du bist schneller und ich kann uns verteidigen." Tim schnaubte.

„Verteidigen? Dass ich nicht lache. Du triffst doch nichtmal etwas, wenn es direkt vor deiner Nase steht." Der Elf wollte gerade protestieren als sie auf eine Lichtung gelangten und die ersten Häuser erschienen. „Da sieh mal einer an. Wir haben es tatsächlich noch geschafft. Ein Wunder."

Simon ließ das unkommentiert, da er ein Bein über den Rücken des Zentaur schwang und sich heruntergleiten ließ, den Bogen wieder aufmerksam spannte. Auch Tim wurde nun wieder konzentriert, lauschte.

Sie waren auf der Flucht, schon den vierten Tag. Und obwohl sie nicht davon ausgingen, dass ihre Verfolger sie überholt oder schon ihre Fahndung bekannt gemacht hatten, waren sie lieber vorsichtig. Besonders Simon hatte, trotz seiner scheinbaren Sorglosigkeit, genügend Erfahrungen mit Gefangenschaft und Schmerzen gemacht, um dankend darauf verzichten zu können.

„Scheint alles ruhig zu sein.", wisperte er schließlich und erhob sich aus seiner geduckten Haltung, ging Tim voran in Richtung der Häuser.

Der Zentaur war fast gerührt als er zusah, wie sein Begleiter sprachlos über den Weihnachtsmarkt ging. Für ihn selber war es nicht wirklich etwas besonderes, doch Simons letzter Besuch auf einem solchen schien schon länger her, wenn da überhaupt jemals einer gewesen war.

So übernahm er also diesmal die wachsame Beobachtung, während er an der Seite des Elfen durch die Stadt ging, die neugierigen Blicke der Bewohner zu ignorieren versuchte. Exemplare seiner Art waren eher selten und sie mieden die Menschen. So wie auch er eigentlich.

„Wo willst du hin?" Zu spät, sein kleinerer Begleiter war schon zielstrebig auf dem Weg zu einem der Stände. Verwundert folgte Tim ihm langsam. Seines Wissens hatte der Andere kein Geld dabei. Genauso wenig wie er.

„Was hast du ihm dafür gegeben?"

Simon sah nichtmal zu ihm auf, griff nur nach seiner Hand, drehte die Innenfläche nach oben und ließ ein paar der Mandeln hinein kullern, ehe er ihn wieder los ließ, selber in die Tüte griff.

„Garnichts."

„Nichts? Der hat dir doch sicher die Tüte nicht umsonst gegeben?"

Der Elf mied immer noch seinen Blick, sah stattdessen nachdenklich zu einem Stand mit geschnitzten Holzgegenständen, ihnen gegenüber.

„Nicht direkt."

Tims Herz zog sich ängstlich zusammen und er drehte den Kopf, sah zu dem Mandelverkäufer.

Er lebte.

„Ich habe ihm nichts getan, was denkst du denn?! Ich... hatte nur noch eine Art Gefallen bei ihm gut."

Simon schüttelte den Kopf als wolle er einen Gedanken abschütteln, dann hob er mit einem Mal den Blick. „Sie starren dich an. Uns. Warum?"

War die Frage rhetorisch? Tim war sich unsicher, ob Simon es wirklich nicht wusste oder nur die Antwort aus seinem Mund hören wollte.

„Weil sie selten einen Zentaur und einen Elfen normal miteinander reden sehen, nehme ich an." Eigentlich waren die Vertreter ihrer Spezies nämlich die meiste Zeit eher damit beschäftigt, sich zu bekriegen.

Simon legte den Kopf ein wenig schief und musterte Tim einen Moment, ehe er sich umsah.

„Wenn sie das schon so schockiert, was sagen sie dann erst dazu?" Und damit zog er Tim am Arm ein Stück zu sich herunter, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dem Zentaur blieb nicht viel Zeit, sich darüber zu wundern, denn Simon gab ihn sofort wieder frei und ging weiter voraus, als wäre nichts geschehen.

Tim spürte unangenehm sengend die angewiderten Blicke der Einwohner auf sich, hörte das aufkommende Getuschel, weswegen er schnell wieder zu seinem Begleiter aufschloss, ihm schweigend folgte.

Während das laute Klopfen seines Herzens das Geräusch ihrer Schritte untermalte.

Written by xShanilka

Hey!

Ich bin Shanilka und da ich für gewöhnlich auf Wattpad eher lese statt selber etwas hochzuladen, mache ich mal keine Werbung und empfehle einfach alle vorangegangenen und nachkommenden Autoren.

Liebsten Gruß. ^^

Tiz: "Ich musste ihn zweimal lesen und wirklich zu realisieren das du Fantsy mit Weihnachtsmarkt gemischt hast! xD Eine Geniale Kombi!"

Hochachtungsvoll

-Notizbuch-