Von Wolken und Büchern #Palfie
Thema: Himmelsschloss
Shipping: #Palfie (Palle x Selfie)
Von Wolken und Büchern
Selfie P.o.V.
Mit einem bedrückenden Gefühl lief ich auf den Marktplatz zu. Viele Leute, ob Handwerker, Bauern mit ihren Kindern, fahrende Händler oder neugierige Reisende. Heute schien sich so gut wie jeder auf den Kleinen Platz des Dörfchens drängen zu wollen. Für so eine Masse an Menschen, war es aber bedrückend ruhig. Traurigkeit, Sorge und Angst spiegelte sich besonders in den Gesichtern der Eltern wieder, denn heute war genau der Tag. Der Tag in welchen der große Magier aus seinem Schloss kommen würde und ein Kind mit sich nehmen würde!
...Es war Sitte und Brauch, denn besagter Magier trug große Verantwortung! Er beschützte die Dörfer welche tief in den Wäldern des Südens lagen vor den Grauen die sich aus den Tiefen des Waldes trauten. Monster welche die Reisenden nur in Mythen und Legenden hörten, waren hier noch grausame Gewissheit... Alle 10 Jahre kehrte der Magier in das Dorf zurück und suchte sich einen Jungen oder ein Mädchen im Alter von genau 16 Jahren aus. Und er behielt ihn die 10 Jahre bei sich. Das Kind welches diese lange Zeit bei ihm verbracht hatte, kehrte dann zurück, doch war er oder sie nicht mehr die selbe...
Es war nicht so das die Kinder die ausgewählt wurden, schlecht behandelt wurden, doch rankten sich schlimme Gerüchte über den Uralten Magier... Das er die Kinder holte und sie verzaubert um sich ihn ganz hinzugeben... Oder er einfach Spaß daran hatte sie zu Quälen, zu brechen... Keiner der Jungen Erwachsenen die von ihm Zurück kehrten, bestätigte diese Gerüchte, doch wollten diejenigen nicht mehr in ihren Heimatdorf bleiben und verließen ihre Familien nach wenigen Wochen um in die Welt hinaus zugehen.
Ich schluckte, und kam zurück ins Hier und Jetzt. Als Einzelkind der allein mit seiner Mutter war, hoffte ich sehr das der Magier jemand so zerlumpten und Tollpatschigen wie mich nicht haben wollte... Doch ich war 16 und musste mich der Wahl stellen.
Es wurde ein Kleines Podest aufgebaut, auf der dann die Kandidaten stehen würden. Der Bürgermeister selbst war mehr als nervös, seine Jüngste Tochter musste ebenfalls an der Wahl Teilnehmen. Jung und schön wie sie war, dachten viele Bewohner das es sie treffen wird. Insgeheim freute es mich, doch so wollte ich nicht denken. Niemand hatte es verdient zusammen mit einem vielleicht Schrumpeligen Mann 10 lange Jahre in einem Verwunschenen Schloss zu Hausen!
...Der Abend nahte, sie Familien bangten Immer mehr. Nur ich war recht ruhig. Neben mir, waren 5 weitere Kinder auf dem Podest aufgereiht, zwei Jungen und drei Mädchen. Die Jüngste von uns, gerade 16 geworden, weinte Bitterlich vor sich hin und war das einzige Geräusch auf dem Marktplatz. Die Sonne war gerade untergegangen, da brach plötzlich Tumult mitten in der Menge aus. Jemand bahnte sich einen Weg zum Podest und die Menschen wischen Ängstlich zurück. Ich konnte ihn nur mit Großen Augen anstarren. Er war mitten in der Menschenmenge erschienen! Aus dem Nichts!
Die Hände nervös knetend empfing ihn der Bürgermeister mit großen Worten, doch der Magier dessen Gesicht überraschend Jung wirkte, wiesen gelangweilte Züge auf. Ihm war eine junge Frau in einem Perl besetzten Abendkleid gefolgt. Mit Goldener Spitze und Schleifen bot es einen Atemberaubenden Anblick. Ich schluckte eingeschüchtert. Die Züge der Frau waren neutral, ihre Augen leuchteten in einem Klugen Blau. Einen Moment des betrachtends brauchte es nur um zu wissen das auch diese junge Frau dieses Dorf als bald verlassen würde...
"Schweigt, dieses Gerede kann man ja nicht mit anhören. Ich werde mir ein Kind aussuchen und dann wieder gehen." Der Magier dessen Braunes Haar etwas verwuschelt war, sah distanziert in die menge. Er wurde nur mit ängstlichen Blicken gemustert. Irgendwie tat er mir Leid... Er tat soviel für diese Menschen und erhielt nur Argwohn und Furcht von ihnen..
"Du da! Wie heißt du?" Ich schreckte aus meinen Gedanken auf sah eingeschüchtert zu dem Mann in der dunklen Robe hoch. Ich war schon immer ziemlich Kleine geraten, aber jetzt wurde es nur umso deutlicher. "Mich- Michael...", nuschelte ich unverständlich und irgendwie schämte ich mich das meine Hose Löcher von heute Morgen hatten. Ich war mal wieder gestürzt und habe mir die Knie Blutig geschlagen. Ich Trottel, kann mich nicht einmal richtig auf meine Sachen aufpassen...
"Was? Ich verstehe kein Wort, Junge!", herrschte mich der Brünette genervt an und ich schluckte. "Michael ist mein N-name.", versuchte ich verständlicher zu Sagen und langsam nickte der Magier. Ich hatte bis jetzt nicht getraut ihn in die Augen zu schauen, doch als er anfing zu sprechen, riss ich den Kopf hoch und sah ihn voller Entsetzen an. "Michael ist meine Wahl! Das Proviant welches vor Eurem Dorf für mich bereit gestellt wurde, werde ich samt diesen Jungen mit mir nehmen!" Erleichtertes Aufatmen und Mitleidige Worte wurden gemurmelt. Doch ich hatte noch immer nicht die Situation verstanden. Irgendwo hörte ich es weinen, doch es war zu leise um es ausmachen zu können. Ein Arme wurde um mich gelegt und eine Gänsehaut rann mir über den Rücken. Mein Atem stockte. "Jetzt bloß nicht erbrechen wenn wir ankommen.", sprach er Streng und noch bevor der Bürgermeister noch ein weiteres Wort an uns richten konnte, wurde ich in ein bodenloses Schwarz gesaugt.
Ich schrie! Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, doch es kam kein Laut über meine Lippen. Ein Arm War um meine Hüfte geschlungen, doch fühlte ich mich als könnte mich nichts davor festhalten in diesem Immerschwarz für immer zu verschwinden, einfach aufhören zu Existieren...
Schmerzhaft landete ich auf den Massiven Stein. Ein unzufriedenes Seufzen wurde über mir Laut. "Selbst die Mädchen haben sich bei der Landung nicht so angestellt." Verwirrt von der Plötzlichen Helligkeit, musste ich die Augen zusammen kneifen und konnte den Magier nur als Schemen erkennen.
"Nun steh schon auf!", wurde der Magier ungeduldig und wankend kam ich auf die Beine. Meine AUgen gewöhnten sich Langsam an die Helligkeit und endlich erkannte ich woher sie rührte. Laternen erhellten einen Sandstein gepflasterten Weg mit sonnengoldenen Licht. Schmale Bäume hoben ihr Lila Blattwerk dem Himmel empor, so stolz und herrschend wie der Magier selbst wirkten sie. Das saftige Gras spross in einer einheitlichen Höhe als hätte wären sie von einem Hofgärtner gerade gestutzt wurden. Ein genervtes Seufzen erklang hinter mir und Schritte welche sich entfernten. Eilig sprang ich auf, klopfte mir den nicht vorhandenen Staub von der Hose -hier lag nirgends auch nur ein Staubkorn- und folgte dem Mann in dunkler Kluft.
Sein Gang war präzise, mit Erhobenen Haupt wenn ich ihn so von der Seite betrachtete, wurde mir seine überlegene Schönheit noch deutlicher. Keine Falte zierte seine Stirn oder Augenpartie. Seine Lippen wirkten Schmal aber ansehnlich und die Wangenknochen waren so perfekt geschnitten das sie selbst der Beste Maler nicht einfangen konnte. ...Das einzige was sein Alter hätte verraten können, waren seine Augen.
Das Dunkle Braun schien bereits Vieles gesehen zu haben, sie strahlten Klug, aber auch müde... "-Hast du mir nicht zugehört. Du wirst hier in der Küche deine Meiste Zeit verbringen, das Buch dort hinten hat viele Rezepte, falls dein Hirn noch nicht dazu in der Lage sein sollte selbst zu denken." Eilig nickte ich und versuchte mir den Weg zur Küche gut einzuprägen. Doch der Anblick des Magiers und die zu Beiden Seiten Hoch aufragenden Sandstein Wände die den Ganzen Weg sich um uns gesäumt hatte, ließen meine Gedanken immer Abschweifen. Wo waren wir überhaupt, schlich sich mir die Frage auf.
Der Magier hatte die Lippen fest zusammen gepresst und führte seinen Leidensweg stumm fort. Irgendwie stimmte es mich traurig.. Der Turm in welcher sich die Küche scheinbar befand, wurde an der Außenseite eine Treppe eingelassen welche wir nun empor gingen. Ich hatte nie Höhenangst, doch wurde es mit jedem Meter schwieriger mich nicht einfach an der Wand fest zu krallen. Endlich oben Angekommen, stockte mir der Atem...
Unzählige aus Sandstein bestehende Türme schossen in den Himmel, rund, perfekt und doch chaotisch in ein Netz aus hohen Mauern eingelassen. Es ähnelte einen Spinnennetz in dessen Zentrum sich der Größte Turm erhob, Gold schimmernd zwischen den Sternen erhob er sich und Wolken umkreisten ihn. Ich Sah vereinzelte Bäume Zwischen den Mauern und auch eine Kleine Fläche welche wohl ein Garten sein könnte. Der Anblick war schier atemberaubend.
"Die nächste Zeit wirst du hier wohnen." Noch etwas überrumpelt von dem Anblick vor mir, sah ich zu dem Magier welcher auf den Turm in der Außenpalisade deutete. Da erst bekam ich den zweiten Schrecken des Tages und panisch viel ich auf den Hintern und krallte mich an die Mauer. "W-wir fliegen ja!!", rief ich ängstlich und bekam Tränen der Furcht. Der Magier seufzte erneut, scheinbar war auch sein letzter Geduldsfaden gerissen.
"Ich werde mich jetzt in meine Gemächer zurück ziehen, wann du die Mahlzeiten zu mir bringen sollst, steht ebenfalls in dem Buch. Ruh dich für heute in deinem Zimmer aus-", dabei deutete er auf den Turm. "-Wasch dich, zieh dir etwas sauberes an! Ich sehe es nicht gern wenn man so schäbig auf meinem Eigentum herumläuft." Im nächsten Moment war der Magier einfach fort. Von einen auf den anderen Lidschlag...
Erst dann begann ich bitterlich zu weinen.
~
Mit den Tagen kehrte Resignation in meinen Gefühlszustand. Irgendwie hatte ich es hinbekommen die Tage zu überstehen. Anfangs kam ich mit dem halb angebrannten Essen, verweinten Augen und schniefender Nase bei dem Magier an und wurde sofort wieder weggeschickt. Da mir abgesehen vom Kochen keine Aufgabe übergeben wurde und auch diese mir recht sinnlos vorkam -da er sich auch sein Essen zaubern konnte- verbrachte ich die Zeit in meinem Zimmer und dachte nach. Dachte daran wie es meiner Mutter jetzt wohl erging, und weinte dann wieder.
Als ich mehr Übung mit der Pfanne und den Töpfen bekam, war der Magier sogar bereit meine Gerichte zu kosten. Er aß beinahe immer in der großen Bibliothek zwischen seinen Studien der alten Bücher und aß recht wenig, beinahe beängstigend wenig. Er redete kaum mit mir, schickte mich die folgenden Tage aber nicht mehr so oft weg. Diese Zeit saß ich dann in einen der edlen Sessel bei ihm und schwieg, sah ihm zu wie er seine Pergamente chaotisch und doch in einem für mich unklaren System niederschrieb. Ich sah es als Belohnung an, wenn meine Anwesenheit ihn nicht zu viel wurde und irgendwann bot er mir sogar an selbst das ein oder andere Buch nehmen zu dürfen und darin zu lesen..
Es wurde so zur Gewohnheit mit ihm in der Bibliothek zu sitzen, dem Kratzen seiner Feder zu lauschen und selbst in den spannenden Aufzeichnungen vergangener Zeiten zu schmöckern. Abends dann, nach dem Abendbrot nahm ich mir die Zeit für mich und setzte mich auf die Palisade. Die Höhe machte mir keine Angst mehr, so unendlich weit sich der Himmel über mir erstreckte, war es irgendwie befreiend... Als hätte ich vorher nie gewusst was das Atem ist und würde zum ersten Mal richtig Luft holen! Die Welt unter mir welche in einem tiefen Grün getaucht war, kam mir plötzlich so anders vor. Die Probleme welche ich hatte waren ganz Klein geworden und endlich verstand ich sie auch. Und das alles nur, weil ich den Wolken beim vorbeiziehen zusah.
Ich erkundete die Gärten welche Überall angelegt worden waren und wie durch Zauberhand immer gehegt und gepflegt wurden. Ich entdeckte sogar einen kleinen Rosenstrauch der seid meiner Ankunft erst neu gepflanzt worden sein musste und nun prächtige Blüten hervor gebracht hatte. Wenn ich so durch die Gärten ging, meinen Gedanken und Träumen nachhängend, fühlte ich mich manchmal auch beobachtete. Wenn ich mich nach demjenigen umsah, erkannte die den Magier welcher mit aus klugen Augen beobachtete. Ich traute mich dann auch langsam ihn in solchen Momenten anzulächeln und weiter zugehen. Denn ich hatte gemerkt das ich vor ihm keine Angst haben brauchte...
Auch wenn die rubbige Art und die stolze Seite an ihm mich zu Anfang eingeschüchtert hatte, erkannte ich nun doch das er einfach nur Einsam war. ...Und ich selbst genau die selbe Einsamkeit fühlte wie er...
"...Michael?" Ich sah von meinen Buch auf, eine Beschreibung eines Erzdrachen aus dem Norden. "Erzähl mir bitte etwas über deine Familie." Der Magier sah aus dem Turmfenster in den Abendhimmel hinaus. Der Anblick hatte etwas sanftes und berührte etwas in mir das mich dazu brachte zu erzählen. "...Ich habe nicht viel Familie. Nur meine Mutter, wir waren immer nur zu Zweit. Sie und ich gegen den Rest der Welt hatte sie mir oft ins Ohr geflüstert wenn ich wieder einmal weinend nach Hause gekommen war." Er nickte und sah mich an, seine Zuge schienen weicher zu werden.. "Und dein Vater?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Ich habe keinen Vater. ..Und wenn ich einen gehabt habe, dann erinnere ich mich nicht an ihn.", war meine schlichte Antwort. Früher hatte ich nie die Zeit gehabt mir über so eine Lappalie Gedanken zu machen, doch hier oben in einem Himmelsschloss, da konnte ich nachdenken und fragte mich zum ersten Mal warum es so war. Meine Antwort schien den Magier zu verstimmen. "Jeder hat einen Vater, jeder hat eine Mutter." Dann beruhigte er sich wieder und sah mich wieder mit diesem undefinierbaren Blick an. "Wie geht es ihr?" Ich musste mir das Lachen etwas verkneifen. "Ich wohne seid Monaten in einem fliegenden Schloss, ich weiß es nicht!" Darauf kratzte sich der Magier ertappt im Nacken und funkelte mich böse an. Aber ich wusste mittlerweile wann er es ernst meinte und wann nicht.
Kurz hüllte schweigen uns ein, ehe der Magier sachte seine Frage stellte. "Willst du sie sehen?" Mit großen Augen sah ich zu dem brünetten Magier und nickte dann eifrig. Er hob seine Hand, schloss konzentriert die Augen und ließ seine Finger Kreise in die Luft malen. Nach wenigen Moment flimmerte die Luft als würde ein Feuer die Luft in Schwingungen versetzen und ein unklares Bild erschuf sich mitten im Nichts. Es wurde immer klarer bis ich meine Mutter wieder erkannte wie müde aber gesund an einem schön gezimmerten Tisch saß und mit dem Bürgermeister aß. Ihre Kleider waren nicht dreckig und ihr Haar nicht mehr so matt wie in seiner Erinnerung. Sie schien mehr Gewicht auf den Rippen zu haben und erleichtert liefen mir Tränen über die Wangen.
"Scheinbar hat der Bürgermeister sich ihrer angenommen. ...Als Entschädigung das ich damals nicht seine Tochter mitgenommen habe." Ich hörte ihn gar nicht richtig zu, für mich zählte im Moment nur das es meiner Mutter gut ging und jemand auf sie acht gab. Das war die größte Last welche mich Abends weinen ließ. Dankbar hob sich mein Blick zu dem Magier welcher mir gerade einen Fels vom Herzen genommen hatte. Unsere Blicke kreuzten sich und zum ersten Mal sah ich den Magier ehrlich Lächeln...
Written by -Notizbuch- aka Tiz
Jap, das hab ich geschrieben ^^ Da ich meinen eigenen OS nicht selbst bewerten kann, dürft ihr alle das übernehmen! ;) Auf meine Vorstellung verzichte ich ebenfalls ,xD
Hochachtungsvoll
-Notizbuch-
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