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Thema: Mythos

Mythos

PoV: Freddi

Ich bin ein erwachsener Mann, doch trotzdem fühle ich mich von dem Fantastischen, dem Surrealen, beinahe schon magisch angezogen. Es fasziniert mich einfach wie etwas passiert oder in Erscheinung tritt, was eigentlich gar nicht sein darf.

Das Unmögliche.

Ja, ich liebe das Unmögliche und hoffe jeden Tag aufs Neue, dass es mir in erneut begegnet und sei es nur in kleinster Weise, so wie irgendetwas wiederzufinden, von dem man weiß, dass es dort, wo man es fand, unmöglich sein konnte. Solche kleinen Sachen sind es schon, die einem das Leben versüßen können und einen wünschen lassen, träumen lassen, von einer Welt voll Magie. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich sie manchmal vor mir und weiß, dass sie die Menschen schon seit Anbeginn ihrer Zeit und noch weit davor begleitet hat. Mit Magie ist es wie mit der Zeit: Sie war schon immer da. Sie lenkte die Dinge, ließ ein Universum entstehen mit unendlich vielen Sternen und Planeten und was sonst noch so da draußen ist, von dem wir nicht mal ahnen, dass es da sein könnte.

Ein Planet wurde erwählt zur Besiedlung und ein Wunder geschah: Leben.

Manche machen Gott dafür verantwortlich, andere das Schicksal oder die Natur. Ich aber sage, dass es die Magie war.

Sie hat sich nun auf der Erde niedergelassen wie eine Vogelmutter auf ihrem Nest. Und sie bewacht uns, schenkt uns reiche Vielfalt und Ablenkung vom grauen Alltag.

Märchen, Mythen, Sagen, Legenden.

Woher soll das alles gekommen sein? Hat sich das nur jemand ausgedacht? Nein, in meinen Augen beruht das alles auf Tatsachen, auf wirklichen Ereignissen, die vor langer Zeit geschahen und abenteuerlich dokumentiert wurden.

Ich liebe es in Büchern zu stöbern, die eben diese behandeln. Egal ob Dornröschen, Auflistungen magischer Geschöpfe oder einfach Fantasy, ich verschlinge diese Geschichten regelrecht.

Auch heute sitze ich wieder in der Stadtbiblothek, die Nase tief in einem Buch vergraben.

Draußen herrscht ein absolut klassisches Herbstwetter, das heißt Platzregen, grauer Himmel und lautes Gewitter. Also ein perfekter Tag, um sich in einer Bücherei aufzuhalten.

Kurz blicke ich auf, als ein verästelter Blitz durch die große Fensterfront leuchtet und für den Bruchteil einer Sekunde sein weißes Licht verteilt.

Meine Augen sind schon müde von den viele kleinen Buchstaben, die sie zu entschlüsseln suchen, doch ich lese unbeirrt weiter. In meiner Hand halte ich ein Buch mit dem Titel:"Magische Wesen - Regional und in ihrer Nähe"

Es ist nicht wirklich spannend, schließlich ist es wie ein Bio-Buch aufgebaut, doch es ist interessant. Nie hätte ich gedacht, dass in Deutschland doch so viele Fabeltiere leben sollen.

Ich blätter eine Seite um.

>> Der Synex<<

Der Synex ist ein Geschöpf der Dunkelheit und der Schatten. Er hält sich häufig an abgelegenen Orten auf, da er ein Einzelgänger ist und lieber nicht in seiner Einsamkeit gestört werden möchte. Sollte dies dennoch passieren, wird der Synex aggressiv. In Deutschland sind schon einige Personen verschwunden, die man dann deutlich mit den Taten des Synex verbinden konnte. Wenn Sie je einen dieser äußerst interessanten Wesen sehen sollten, raten wir Ihnen dazu, sich langsam und ruhig zurück zuziehen, denn so sind sie keine Bedrohung für den Synex. Sollte das nicht helfen und der Synex angreifen, laufen Sie auf keinen Fall weg; er wird Sie überwältigt haben, ehe Sie wissen wie ihnen geschieht.

Wie bei allen anderen Wesen auch, hat der Synex ebenfalls eine Schwachstelle: Er liebt Gesang. Wenn Sie also eine unfreiwillige Begegnung mit dieser einzigartigen Kreatur eingehen, kann es Ihnen das Leben retten, wenn er Sie auffordert zu singen. Aber Achtung: Wenn

Dann ist die Seite nicht mehr lesbar; die Worte wurden von so etwas wie Schokolade überlagert. Ich betrachte das Bild am Rand der Seite. Es zeigt kein wirkliches Wesen, sondern einen richtigen Menschen. Unterhalb des Bildes wird erklärt:

Der Synex ist ein sehr formgewagtes Geschöpf. Er nimmt immer eine Gestalt an, die für ihm am passendsten erscheint. Manchmal ändert er sich dann ein Leben lang nicht mehr.

Aha.

Ein Windzug fährt durch die Bücherei. Verwirrt blicke ich auf. Wo ist der denn hergekommen? Plötzlich erlöschen auch alle Lampen und ich sitze im Dunkeln; alleine, wie mir gerade auffällt. Nicht einmal ein Mitarbeiter ist noch hier. Wie ungewöhnlich... Darf man das überhaupt, also seinen Arbeitsplatz einfach so verlassen?

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als sich eiskalte Hände über meine Augen legen. Ein nicht allzu männlicher Schrei entfährt mir.

,,Na? Gefällt dir, was du da liest? Ich hoffe doch, schließlich geht es um mich...", flüstert mir der jemand hinter mir ins Ohr und jagt mir so einen Schauer über den Rücken.

Das ist doch ein schlechter Scherz... Das kann doch keiner Ernst meinen.

Energisch nehme ich die Hände aus meinem Gesicht und drehe mich um.

Ich erstarre.

Da steht der schönste Mann, den ich je gesehen habe und grinst mich breit an. Mir bleibt die Luft weg. ,,Aww... Hat dich mein Anblick so mitgenommen? Armer Freddi..." Er klopft mir auf die Schulter. Diese Berührung und der unüberhörbare Sarkasmus in seiner Stimme, lässt mich die erschreckende Tatsache ignorieren, dass er meinen Namen kennt.

,,Weißt du, Freddi, ich treffe nicht so oft auf Leute;ich schätze das alleine sein, doch auch ich spüre ab und zu ein Bedürfnis in mir...da kann ich einfach nicht widerstehen." Seine blauen Augen blitzen mich an und ehe ich es mir versehe, hat er mit seiner einen Hand mein Kinn gepackt und drückt mit der anderen meinen Kopf in den Nacken. Und dann liegen seine Lippen auf meinen. Vieles in mir schreit, ihn nicht gewähren zu lassen, doch eben nicht alles und so lasse ich ihn machen.

Nach einer schier endlosen Knutscherei lösen wir uns wieder von einander. Herausfordernd funkelt er mich an, als wolle er sagen: ,,Was willst du tun? Ich kann alles mit dir machen. Du bist mir ausgeliefert."

,,Wer bist du?", frage ich atemlos.

,,Nicht Wer, sondern Was.", lautet seine Antwort darauf. ,, Ich bin ein Synex, ein Fabelwesen, wie die Menschen uns so schön nennen."

,,Ja, klar und ich bin die Queen, hm? Egal wer du bist, du bist auf jedenfall kein Fabelwesen."

,,Ach nein?" Überheblich lächelt er mich an und plötzlich stehen seine Haare in Flammen. Es ist nur ein kurzer Moment, doch er ist lang genug gewesen, um mir sicher zu sein, dass er da war.

Mir verschlägt es die Sprache.

Wie hat er das gemacht?

,,Und? Überzeugt?"

Ich schüttel den Kopf, da es auch ein einfacher Trick gewesen sein könnte und rein gar nichts beweist.

,,Ist ja auch egal... Kannst du singen?"

,,Wie bitte? Du möchtest diese Synex Nummer also echt durchziehen? Das ich nicht lache... Aber nein, ich kann nicht singen. Zufrieden? Kann ich jetzt nach Hause? Mir wird das hier nämlich irgendwie zu blöd."

,,Nein... Nein, ich bin nicht zufrieden. Ganz im Gegenteil. Wenn du nicht singen kannst, dann musst du wohl...schreien."

Er zückt ein Messer. Wo er es her hat weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es scharf ist.

Sehr scharf.

Und es tut weh.

Es tut weh wie es meine Haut aufreißt.

Und ich schreie.

Er grinst.

Written by Sterneneule

Tiz: *hat sich zitternd unter einer Decke versteckt und guckt ängstlich raus*

Hochachtungsvoll

-Notizbuch-

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