Meermann #MauStegi

Thema: Meermann
Shipping: #MauStegi (Maudado x Stegi)

Meermann

Frustriert schwamm der junge Wassermann an die Oberfläche des Meeres.
Er brauchte Abstand von seinem Leben, Abstand vom Wasser, vom Schloss und vor allem Abstand von seinem Vater!

"Er kann doch nicht einfach meine Freiheiten nehmen nur, weil er mein Vater ist! Der heilige König des Meeres, oh Poseidon mag ihn huldigen!" stieß der Prinz sarkastisch hervor.
Wütend schlug er mit seiner roten Schwanzflosse auf die Wasseroberfläche, aber das war genauso unsinnig, wie die Argumentation seines Vaters.
"Damit du sicher bist. Du musst eines Tages das Reich führen. Mimimimimi...." äffte er den König des Meeres nach.
"Das ist so unfair! Wieso kann ich nicht ein einfacher Wassermann sein? Warum muss ich auch Prinz sein! Ich bin doch überhaupt nicht dafür gemacht, jemanden zu befehligen. Oder irgendwelche diplomatische Verhandlungen zu führen."
Genervt warf der junge Königssohn ein paar Muscheln ins Meer.

Der Felsen, auf dem der blonde Wassermann saß, war sein Lieblingsort, wenn er eine Auszeit brauchte.
Hier konnte er sitzen aufs Meer starren, hatte aber auch gleichzeitig die Küste im Rücken.
Ein Ort voller Geheimnisse, Abenteuer und unbekannter Möglichkeiten.
Der junge Mann mit der Fischflosse drehte dem Meer den Rücken zu und drehte sich zum Festland.
Er wollte seine Gedanken schweifen lassen, um wenigstens kurz seinen Vater und die Verantwortung zu vergessen.

Doch was er sah erschrak den jungen Wassermann so sehr, dass er beinahe von dem Felsen purzelte.
In letzter Sekunde hielten ihn zwei Arme davon ab, mit dem Kopf auf den kleineren Felsen aufzuschlagen.
Mit großen Augen sah der Königssohn in die mindestens genauso großen und grünen Augen seines Retters.
"Danke.", sagte er schlicht, bevor er sich von ihm losriss und ins Meer wieder abtauchte.

Doch er schaffte es noch nicht zum Schloss zurückzukehren.
Zögernd schaute er zurück zu der Wasseroberfläche.
Ganz leicht konnte er die Umrisse eines Kopfes sehen, das Sonnenlicht umrahmte ihn, wie einen Heiligenschein, und hinderte damit den Prinzen einen genaueren Blick zurück zu werfen.
Stegi war hin und her gerissen, sollte er doch zum Schloss zurückkehren oder sich diesem... Wesen stellen.
Er war schon neugierig, wer oder was ihn da so erschreckt hatte. Und das Schloss war zur Zeit eh keine Option.

Der Wind war aufgefrischt und bildet eine Gänsehaut auf der nackten Haut des blonden Jungens, der wie versteinert auf dem Felsen saß.
Er war zu dem Felsen, etwas weiter vom Festland entfernt, geschwommen, weil er alleine sein wollte, einfach auf die blauen Weiten starren und vergessen.
Vergessen, dass sein Leben gerade den Bach hinuterlief.
Vergessen, dass sein bester Freund ihn langsam aber sicher in den Wind schoss und sich mehr und mehr seiner Freundin hingab.
Vergessen, dass seine Eltern dabei waren, sich zu trennen.

Und da war dieses seltsame Wesen aufgetaucht. Sofort war Maurice' Aufmerksamkeit gefesselt gewesen. Diese blonden Haare, die im Licht der Sonne golden glänzten.
Wie diese... blauen... Rückenflossen, von dem abperlenden Wasser funkelten. Tausende Reflexe zierten die fischartigen Flossen, sie zerlegten das Sonnenlicht in unzählige kleine Regenbögen.
Wie vom Blitz getroffen, starrte der blonde Junge die muskulöse Rückenansicht des... Meermenschens an, konnte den Blick nicht von dieser bezaubernden Erscheinung wenden.

Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen Maudados, als er hörte, wie die hohe, leicht lispelnde Stimme zu fluchen begann.
Und dann war diese männliche... Meerjungfrau genauso plötzlich verschwunden, wie sie aufgetaucht war.
Wie paralysiert starrte der blonde Junge die Wasserfläche an, wo das Wesen verschwunden war.
War das grad wirklich passiert, oder spielte sein Gehirn ihm einen Streich? Eigentlich waren Meerjungfrauen doch ein Produkt der Fantasie und eher in Filmen und Büchern zu finden. Anderseits kennt man das Universum besser, als unsere Meere und Ozeane, weshalb dort ja theoretisch alles leben konnte.

Doch eh sich der blonde Junge noch weiter den Kopf darüber zerbrechen konnte, ob das Wesen ein Prdoukt seiner Fantasie war oder ob es wirklich auf diesem Felsen war, tauchte es wieder aus dem Wasser aus.
Das aufgespritze, kalte Wasser überzeugte Maurice, dass es sich nicht um ein Hirngespinst seinerseits handelte.

"Wer oder was bist du?", fragten beide relativ gleichzeitig, was auf beiden Seiten für Schmunzeln sorgte.
"Ich bin Stegi, Sohn des Narius und leider auch Thronfolger. Und _was_ bist du?" Die Betonung - die deutlich auf dem _was_ lag - ließ Maudado leicht lachen, was ein Kribbeln durch Stegis Adern jagte. Nie, hatte er eine süßere und ansteckendere Lache gehört.
"I-ich bin ein Mensch und heiße Maurice. Ich kann aber leider nicht so eine eindrucksvolle Herkunft vorweisen." Stegis Augen rissen sich bei seinen Worten vor Neugier und Intresse weit auf.
"Du bist ein Mensch?? Ich hab noch nie einen gesehen! Ich wusste nicht mal, dass sie exestieren! Ich dachte immer das sind so kleine, primitive Wesen, nicht mehr als ein Delphin oder ein Wal. Aber ihr seht genauso aus wie wir... nur habt ihr keine Flossen... sondern diese... äh... Arme?" Etwas verwirrt starrte Stegi auf die Beine seines Gegenübers.
"Das sind Beine, keine Arme. Und du bist ein... Meerjung-"
"Wassermann! Meerjungfrau und Wassermann!", unterbrach Stegi ihn entrüstet und stellte seine beste, beleidigte Miene zur Schau.
Maudado konnte nur lachen, was den blonden Wassermann dann doch zum grinsen brachte.
"Dann bist du also ein Wassermann. Und mir geht es grad genauso, eigentlich exestierten Merrjungfrauen bei uns immer nur in Märchen und Sagen. Dass es sie wirklich gibt... wow."

Vorsichtig streckte der blonde Junge seine Hand aus und berührte ganz leicht die Kiemen, die Stegis unteres Kinnpartie zierten.
Beide Jungen waren still geworden, die Atmosphäre zeugte nun von einer erwartungsvollen Spannung.

Beide waren fasziniert von ihrem Gegenüber.
Ihr Leben lang hatten sie nur Märchen und Geschichten übereinander gehört, hatten nichtmal an die Möglichkeit einer wirklichen Existenz gedacht!
Und nun saßen sich der Mensch und der Wassermann gegenüber.
Aus unterschiedlichen Welten stammend, den Felsen aufsuchend, um Abstand zu ihrem Leben zu schaffen.

So unterschiedlich sie auch schienen, so ähnlich waren sie sich doch.
Beide unzufrieden mit ihrer momentanen Situaion, beide auf der Suche nach jemanden, der sie verstand, jemanden bei dem sie vergessen konnten.

Das Schicksal hatte sie beide zusammengeführt an diesem sommerlichen Juni-Tag und es sollte nicht ihr letztes Zusammentreffen an dem Felsen bleiben.

_[1017 Wörter]_

Written by Federsturm

Tiz: "Bin ja ein riesen Fan von Meermänner FFs, wer noch? :D"

Hochachtungsvoll

-Notizbuch-

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