Honigsüß #MexiLetsPlay

Thema: Honigsüß

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Honigsüß

PoV: Manuel

Es gibt Dinge, die macht man jeden Tag: auf Toilette gehen, essen, von mir aus auch ins Internet gehen.

Jeder hat so etwas.

Manche Sachen muss man machen und andere macht man, weil man sie machen möchte.

Und ich verirre mich halt jeden Tag aufs Neue in die Bäckerei um die Ecke. Nicht, weil dort die Brötchen besonders gut schmecken, sondern weil das Personal, sagen wir mal, sehr ansehnlich ist. 

Jeden Tag aufs Neue schlender ich dorthin, nur um diesen einen Mann zu sehen und jeden Tag geht unser Gespräch zu meinem Bedauern nicht über Smalltalk hinaus. So gerne würde ich mehr über diesen Menschen erfahren, der meinen Morgen inzwischen so sehr beeinflusst. Ich weiß über ihn nichts, außer dass er ebenfalls schwul ist, da sich sein damaliger fester Freund sich vor meinen Augen von ihm getrennt hat.

Junge, ich habe noch nie so viele Tränen auf einmal gesehen...

So gerne würde ich ihn mal zu einem gemütlichen Treffen in einem Café einladen oder zu einem klassischen Kinobesuch, doch leider wehrte er bisher jeden meiner Annäherungsversuche ab, aber ich bin mir sicher, irgendwann wird er nachgeben. Meinem Charme kann er nicht ewig widerstehen.

Ich werfe einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und als ich mir sicher bin, dass ich gut aussehe, wende ich mich ab, schnappe mir eben noch mein Handy und mein Portemonnaie und verlasse dann meine Wohnung. Schon während ich gerade mal im Treppenhaus bin, steigt meine Laune um einiges und so kommt es, dass ich mit dem fröhlichsten Lächeln, das ich zu bieten habe, Frau Wendel, die grimmige alte Dame, die in der Wohnung unter mir wohnt, begrüße und ihr damit ein schlecht deutbares Zucken ihrer Mundwinkel entlocke.

Mit einem Tempo, das für normale Leute an einem Samstagmorgen um 7.00 Uhr undankbar wäre, hüpfe ich die drei Stockwerke nach unten, in Gedanken bei meinem baldigen Besuch beim Bäcker.

Als ich an der Eingangstür angekommen bin, bremse ich mich mit einem quietschenden Geräusch meiner Schuhsohlen und komme kurz vor der Glasscheibe zum Stehen.

Gemächlicher, aber immer noch ziemlich schnell, trete ich nach draußen und lasse erstmal die frische Morgenluft in meine Lungen strömen. Dann wende ich mich nach rechts und jogge los. Die Straßen um mich herum sind verlassen, nur ab und zu laufe ich an einem Anzugträger vorbei, der hektisch in sein Handy brabbelt.

Nur noch um eine Ecke...

Ich werde langsamer, bis ich schließlich wieder normal gehe. Erfreut stelle ich fest, dass ich zum Glück nicht wirklich verschwitzt bin oder so rieche und trotzdem werfe ich in dem nächsten Schaufenster schnell noch ein Blick auf mein Äußeres, um zu kontrollieren, ob mir ein paar widerspenstige Haarsträhnen auf der Stirn kleben, doch dem ist nicht so. 

Vor dem Eingang des Bäckers atme ich ein letztes Mal tief durch, glätte unauffällig nochmal meine Kleidung und trete dann von einem melodischen Klingeln und einem breiten Grinsen begleitet ein.

Wärme und der Geruch von frisch gebackenen Brot empfängt mich und sofort fühle ich mich hier irgendwie heimisch, doch schon wird meine gesamte Aufmerksamkeit auf einen einzigen Punkt in diesem kleinen Laden gezogen. Da steht er. Lässig lehnt er sich auf den Tresen, während er gerade einen älteren Herrn bedient. Sofort fange ich innerlich an zu sabbern, doch immerhin kann ich es noch nach außen hin verstecken. Aber er sieht einfach so unglaublich perfekt aus! Seine Haare, die ebenfalls wie meine eine Nussbraune Färbung haben und so unfassbar flockig sein verboten hübsches Gesicht umrahmen... Seine inzensiven, Quellblauen Augen, in denen ich mich mit jedem Blick verlieren könnte, in die ich mich jedes mal erneut verliebe. Und dann erst seine Art... Dieses lockere, fröhliche... Oh Gott, ich bin ja so was von verknallt...

Der Mann hat inzwischen fertig bezahlt und dackelt nun an mir vorbei nach draußen. Kurz blicke ich ihm nach, wende mich dann aber sofort wieder meinem "Date" zu. ,,Hey, Manuel", werde ich begrüßt. Ich weiß noch immer nicht wie er meinen Namen heraus bekommen hat; ich habe ihm den jedenfalls nicht genannt. Seinen weiß ich nicht, doch das brauche ich auch gar nicht so zwingend.

,,Hi, Honey", grüße ich zurück. Er runzelt die Stirn, denn schon seit längerem nenne ich ihn so. Wirklich begeistert scheint er davon nicht zu sein, doch er hat auch nie gesagt, dass ihm das absolut gegen den Strich geht und so mach ich das einfach immer wieder. Ist so eine Angewohnheit von mir geworden. 

,,Und? Was darf's es denn heute schon wieder sein?" Diese Frage ist ja mal so was von überflüssig, da ich seit fast zwei Monaten jeden Tag hier hin komme und immer das selbe nehme, doch mir soll's recht sein, immerhin kann ich seine Stimme hören. ,,Ein weißes Brötchen" Er sieht mich lange an, so als wolle er irgendwas sagen, aber dann wendet er sich schlussendlich doch ab, um meine - zugegeben ziemlich unnötige Bestellung aus der Warenauslage hinter sich zu nehmen.

,,Darf's noch was sein?"

,,Nein, aber Danke"

,,Ok. Das macht dann 40 Cent, bitte" Ich reiche ihm den genannten Betrag, hatte ihn die ganze Zeit über schon passend bereit gehalten.

,,Schönen Tag dir noch, Manuel"

,,Dir auch, Honey" Ich wende mich zum Gehen, glücklich über dieses winzige Gespräch wie über nichts anderes.

,,Moment! Warte nochmal kurz!" Überrascht stoppe ich, während ich die Tür schon aufgemacht habe und blicke zurück zu dem Brünetten. ,,Ist noch was?", frage ich neugierig. ,,Warum nennst du mich so? Warum nennst du mich "Honey" ?" Breit grinse ich ihn an.

,,Na weil du so honigsüß bist!" Verschmitzt zwinker ich ihm zu und verlasse dann endgültig die kuschelige Wärme der Bäckerei, bekomme aber noch mit wie er die Augen verdreht.

Wart's nur ab, Honey. Ich werd' dich noch rum kriegen...

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Written by Sterneneule

Sterneneule out

Tiz: "Ich! Liebe! Es! Tiz out"

Hochachtungsvoll

-Notizbuch-

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