Eisträne #GermanLetsStegi

Thema: Eisiges Herz
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Eisträne

Ängstlich, aber unfähig den Blick auch nur eine Sekunde abwenden zu können, lugte der braunhaarige Mann um die kalte Eiswand. Die Luft anhaltend, wohl darauf achtend sich ja nicht zu verraten, beobachtete er etwas, was noch nie jemand zu Gesicht bekommen hatte. Ein Wesen, ziemlich klein. Vielleicht eineinhalb Meter groß. Aschblondes Haar und schneeweiße Haut. Zerbrechlich und kalt. Geschichten über sie, die "Eismenschen", die kannte man. Geschichten, Legenden. Aber an ihre tatsächliche Existenz hatte niemand jemals geglaubt. Ein Mythos waren sie.

Die Geister der Leute, die der Kälte zum Verhängnis gefallen sind. Ein Bildnis der Menschheit, um die Wahrheit, dass ein Geliebter nicht mehr da war, zu verdrängen. Und nun saß es da und Manuel, der glaubte zu träumen, nur knapp 5 Meter davon entfernt, fasziniert von der Kreatur, an die nur noch die Wenigsten glaubten.Allein saß es da, in dieser riesigen Eishöhle. Das eisige Wasser vor ihm spiegelte sich in den eisigen Wänden wieder und tauchte alles in eine eiskalte, geheimnisvolle Atmosphäre. Alles war regungslos. Eingefroren. Alles stand still. Nur dieses Etwas hier, schien, neben dem kleinen Brünetten, nicht vollkommen aus Eis zu sein.

Aber sicher dabei war sich Manuel nicht. Schon seit mehreren Stunden saß das kleine, blonde Geschöpf in mitten der gigantischen Eishöhle und starrte in das eiskalte Wasser des Eissees. Schon seit mehreren Stunden hatte Manuel seine Augen auf das zerbrechliche Geschöpf gerichtet und still beobachtet. Die Haut des Wesens hatte schon fast das Weiß eines mit einer dünnen Schneeschicht bedeckten Bodens.

Ein weißer Nebel bildete sich mit der Zeit um den Aschblonden und ließ Manuel, gedrängt von seiner Neugierde, auch wenn nur wenige Zentimeter näher an das Geschehnis ranrücken.Von einer Sekunde auf die andere durchzuckte Manuel eine Kältewelle und er wich erschrocken zurück. Der Nebel verpuffte im selben Moment und eisblauen Augen des Blonden ließen das Blut in seinen Adern für einen kurzen Moment gefrieren.

In beider Blicke wurde pure Angst und Panik zum Ausdruck gebracht. Gelähmt vor Angst starrten sie sich nur an, unsicher was als Nächstes folgen würde. Manuel wollte nicht, dass die menschenähnliche, kleine Gestalt wegrennen würde. Er öffnete seinen Mund, in der Hoffnung irgend ein Laut würde herauskommen, aber aus seinem Mund kam kein Laut. Nur die Luft, die durch den Mund hinausströmte, wurde durch die eisige Kälte in weißem Rauch sichtbar. Das kleine, blonde Wesen streckte seine Hand nach Manuel aus, ihm klarmachend, er solle näher kommen. Vorsichtig und von seiner Neugier geleitet, machte der Braunhaarige ein paar mutige Schritte auf den Blondschopf zu.

Auch seine Hand erstreckte sich nach dem Unbekannten ihm gegenüber.Der Abstand, der die beiden voneinander trennte, verringerte sich mit jedem mutigen Schritt, der der grössere der beiden wagte. Er spürte, wie es, umso näher er dem Eisgeschöpf kam, immer kälter wurde. Trotzdem schritt er immer weiter. Einen Fuß vorsichtig vor den anderen setzend und den Augenkontakt stets haltend. Den Augenkontakt zu den eisblauen Augen. Sie schienen, wie auch der Rest des Gestalt, eingefroren.

Manuel war schon fast in der Mitte der phantastisch blauen Eishöhle angekommen, wo das kleine Fabelwesen stand. Nur noch wenige Zentimeter galt es zu überwinden ehe er die, für ihn immer noch so unechte, fiktive Figur berühren konnte.Aber kurz bevor Manuel den Blondling mit seinem warmen Handschuh hätte berühren können, zog dieser seine Hand weg und wich in eine gefährlich aussehende Lauerstellung. Manuel zuckte erschrocken zurück. Das bedrohliche Knurren des kleinen Wesens hallte an den kalten Wänden wieder und jagten Manuel ein weiters Mal eine schaurige Gänsehaut über den Körper.Falls die Geschichten, die man sich erzählte, stimmten, wäre es jetzt zu spät für Manuel um irgendetwas ausrichten zu können. Falls all die Legenden wirklich war wären, gäbe es jetzt kein zurück mehr.

Denn ein solches Wesen würde ihn in das selbe Schicksal ziehen, das es selbst erlebt hat: erfroren. Eine unvorstellbare Angst durchzuckte Manuel und er sackte kraftlos auf den eiskalten Boden. Eine kleine, kugelrunde Träne sickerte aus seinem Auge. Sie rollte die, von den drastischen Temperaturen, eiskalte Wange entlang. Sie fiel, gefroren zu einem Eistropfen, in die dünne Schneeschicht am Boden. Das kleine Geschöpf hörte auf zu knurren, begann leise zu wimmern. Die nächste Träne rollte an, bald das selbe Schicksal erleidend wie die vorherige. Aber bevor sie auf dem Boden aufkommen konnte, lag sie in einer kleinen, zierlichen Hand. Behutsam verdeckte es den runden Eistropfen mit der anderen Hand, wimmerte weiter.

Die feinen, blauen Adern der zerbrechlichen Hand begannen zu leuchten. Hellblau durchzogen sie die weiße Haut, nahmen die Energie der Träne in sich auf und pumpten sie durch den ganzen Körper der kleinen Kreatur. Es legte seine Hand auf die kühle Wange Manuels, wollte die letzen Überreste der Angst wegwischen. Erst bei der Berührung sah Manuel wieder auf, schaute dem Wesen in die Augen. Und musste lächeln. Lächeln, weil er wusste was das war. Die vorher so eiskalten, eisblauen Augen pulsierten nun grün.

So grün wie sie von Manuels selbst auch waren. So grün wie sie Manuel in Erinnerungen hatte. Die blauen Adern leuchteten noch mehr als zuvor und die Berührung der eisigen Hand auf der wärmeren Wange begann zu glühen. Manuel spürte wie die Energie förmlich aus ihm, heraus gesogen wurde, wie er selbst immer schwächer wurde.

Wie das Eiswesen nicht aufhören konnte, diese ihm zu entnehmen und wie es ihm überhaupt nichts ausmachte.Seine Atemwolken wurden immer schwächer, seine Haut immer blasser und auch seine Augen schienen kalt und eisiger zu werden. Eine letzte Träne sickerte aus seinem Auge, hinterließ eine warme Spur auf seiner Haut, ehe sie auf die leuchtende Hand traf. Manuel schloss seine Augen. Sein Schicksal, jetzt zu erfrieren, schon lange akzeptierend.

Er spürte wie schon bald alle Energie aus seinem Körper entwichen war, er ebenso eiskalt war, wie alles um ihn herum, als sich die zierliche Hand wieder von seiner Wange löste. Zwischen den Fingern drehte sie die glasklare Eisträne Manuels. "Vergiss mich nicht", wimmerte die kleine Gestalt und beugte sich über Manuel. "Habe ich nie, Stegi. Seit damals nicht." Und nach diesen Worten, legte der eiskalte Geist Stegis, seine Lippen auf die von Manuel. Entzog ihm noch die letze Lebensenergie die er hatte. Ließ das Herz zu einem leblosen Eisklumpen erfrieren. Löste sich langsam wieder von ihm, dem toten Körper seines Freundes. Des Manschen den er geliebt hatte, erfroren durch ihn. "Ich werde dich niemals vergessen, Manuel. Für immer wirst du meins sein. In meinem Herz eingebrannt. Für immer."

Written by HolyMacaronixD

Heyoo. Joa hab den Os nach stundenlangem Musik-gesuche endlich auch mal fertig gekriegt... (Und ja, ich brauche immer passende Musik zum Schreiben) Mhh.. etwas über mich.. Ich bin HolyMacaronixD oder auch einfach Mina. Ich habe eigentlich schon immer gerne Geschichten geschrieben, aber erst seit ein paar Monaten hier auf Wattpad. Zurzeit habe ich nur mein Youtuber-OneShots Buch Online, da ich mit einer KürbistumorFf äußerst unzufrieden war. Aber in Zukunft sollte noch eine weitere Ff kommen, die auch schon seit Längerem in Planung ist. Naja, soviel zu mir. Vielleicht trifft man sich ja in den Kommentaren mal wieder oder sonst wo.

Tiz: "Wieso sterben gerade alle? Auch wenn das ein vergleichweise ...sanfter Tod ist? ...Wunderschön.."

Hochachtungsvoll
-Notizbuch-

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