Family Life

Die Harry Potter-Welt gehört nicht mit, sondern der tollen JK Rowling. Mir gehören lediglich die OC's. Das sind dann die, die ihr nicht kennt. :D

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Prolog: Kommunikationsschwierigkeiten

Ich schloss die Augen und bewegte mich zum Takt der Musik. Wenn man es so wollte, war Musik durchaus als meine Lebensphilosophie zu bezeichnen. Singen, Gitarre spielen. Texte, die einen durchs Leben trugen. Ein Takt, der den Herzschlag bestimmte. Die Lust, sich zu bewegen. Diese Lust, zu tanzen. Tanzen und mitsingen, tanzen und mitsingen, tanzen und …

„VALESKA!“ Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Jetzt bloß nicht patzig antworten, jetzt bloß nicht patzig antworten. Meine Mutter war heute sowieso nicht so gut drauf und aus reiner Erfahrung wusste ich, dass ich es mit meinem 'pubertierendem Verhalten', wie Dad es nannte, nicht besser machen würde. Pubertierendes Verhalten, paah. Ich war eine vollkommen pflegeleichte Jugendliche, nur leider sahen das meine Eltern augenscheinlich anders. Also machte ich den Muggel-Player aus, legte meine Gitarre weg und öffnete die Tür.

„Was ist denn?“, fragte ich. Gerade so laut, dass meine Mutter es hören konnte. Egal, wo sie war.

Keine Antwort. Ich verdrehte die Augen und wiederholte mich – etwas lauter. Keine Reaktion.

Genervt schlug ich die Tür durchaus geräuschvoll wieder zu. Die Reaktion darauf kam früher als erwartet.

„Die Tür hat eine KLINKE!“ ertönte die dunkle Stimme meines Vaters. Nett, dass er mich da nochmal dran erinnerte. Hätte ich jetzt ohne ihn niemals mitbekommen. Seufzend schmiss ich mich auf mein Bett und machte meinen Player wieder an. Wieder begann ich, meine Augen zu schließen und in diese,von mir geliebten, Welt zu entgleiten. Nur die Tone, der Sound, die Stimme, der Text.

Wieder wurde ich, mehr oder weniger sanft, aus dieser Welt gerissen, als meine Mutter meine Tür auf riss. Den Wäschekorb unter dem linken Arm, meinen kleinen Bruder Valentin auf dem linken. Um ehrlich zu sein sah sie nicht sehr begeistert aus.

„Ich habe nach dir gerufen, Valeska.“, stellte sie säuerlich fest. Ich nickte.

„Und ich habe dir zwei Mal geantwortet, aber du hast keine Reaktion gezeigt, Mum.“

„Ich kann ja auch nicht überall sein.“, seufzte sie, stellte den Wäschekorb an und verschwand wieder. Kopfschüttelnd machte ich mich daran, die Wäsche in meinen Schrank zu sortieren. Es wurde allerhöchste Zeit, dass meine Mutter wieder arbeiten konnte. Das Image der deprimierten Hausfrau machte sie unerträglich. Mein Laptop ließ einen Signalton ertönen und minimal zu hastig stürzte ich an meinen Schreibtisch. Es war ein echter Akt gewesen, meine Eltern von der Nützlichkeit dieses 'Muggeldings' zu überzeugen, aber letztendlich hatte mein Hundeblick es geschafft. Auf jeden Fall zeigte mir der Signalton, dass eine meiner Freunde mir gerade eine Nachricht geschrieben hatte. Und das war positiv, denn ich wartete seit einer halben Ewigkeit, also seit ungefähr einer halben Stunde darauf, dass irgendjemand ein Lebenszeichen schickte. In den Ferien war es ein halbes Wunder, wenn wir uns alle mal treffen konnten, denn ständig war irgendjemand mit seinen Eltern weg. So eigentlich auch jetzt. Mia, meine beste Freundin arbeitete während der Ferien bei ihren Eltern im Restaurant. Das fand sie, glaube ich, nicht ganz so toll. Aber immerhin konnte sie sich so ein bisschen Geld verdienen. Sich ständig Unmengen von Büchern zu kaufen, war ja nicht ganz günstig. Und da ihre Eltern beide Muggel waren, und sie somit noch nicht Mal die Grundliteratur der Hexen und Zauberer besaßen, hatte Mia sich einige Bücher zu kaufen.

Mein bester Freund James war mit seinen Eltern bei dem Cousin seines Vaters. Dudley, oder so. Harry, James' Vater und der beste Freund meiner Mutter, betonte immer wieder, dass das lediglich Höflichkeitsbesuche waren. Und James? Der betonte immer wieder, dass ihm diese Höflichkeitsbesuche bei dem 'furchtbar, verklemmten Muggel' ziemlich gegen den Strich gingen. Was konnte er schon machen? Danach wollte Familie Potter auf jeden Fall weiter zu Ginnys Eltern fahren. James war die restlichen zwei Wochen Sommerferien also auch verplant. Seine eine Cousine, die verrückte Marley war mit ihren Eltern, Hollie und Ron, noch bei ihren Großeltern in Alaska. Nächste Woche würden sie dann auch zu den 'alten' Weasleys in den Fuchsbau fahren.

Die nächste im Weasley-Bunde war Roxanne. Meine älteste und vermutlich wildeste Freundin. Mal davon abgesehen, dass sie Quidditch-besessen war, machte sie tatsächlich jeden Unsinn mit. Sie war laut, wild, gestikulierte viel und mit ihr konnte man tatsächlich Pferde stehlen. Wo sie sich diesen Sommer herumtrieb, war klar: Sie war mit ihrem Freund Alex, der einige Monate zuvor seinen Abschluss in Hogwarts gemacht hatte, im Quidditch-Trainingslager. Die ganzen Ferien über. Ihre Eltern, George und Angelina störte das natürlich nicht im geringsten. Die beiden waren schließlich selber total verrückte Sportler. Ich liebte Quidditch ja auch aber – ach, egal.

Die letzte Person, die ich als Freund oder eher Freundin bezeichnen würde, war Charlotte. Und wo Charlotte sich in den Ferien herumtrieb, wusste ich meistens nicht. Ich kannte Charlotte zwar schon mein ganzes Leben (unsere Mütter lagen im St. Mungo nebeneinander, wir wohnen in derselben Straße und hingen schon immer zusammen), allerdings war unser Verhältnis jetzt nicht so, dass wir immer wussten, wo die andere war. Charlotte zählte auch nicht zum klassischen Freundeskreis, denn sie war eine Slytherin und die meisten meiner Freunde hatten irgendetwas gegen Slytherins. Das war irgendwie ziemlich sinnfrei, da diese extreme Feindschaft zumindest damit begraben wurde, als vor ein paar Jahren meine Mutter Hauslehrerin von Gryffindor und mein Vater Hauslehrer von Slytherin wurde. Immer diese dämlichen Vorurteile. Ich bin mit dem Wissen aufgewachsen, dass sich die Häuser untereinander respektieren, was bei meinen Eltern ja schon mal gar nicht anders ging.

Die Nachricht, die ich bekommen hatte, war von Mia.

HUHU!

Revolution! Ich habe es geschafft, an meinen Laptop zu kommen. Meine Eltern haben heute Hochzeitstag, deshalb ist das Restaurant geschlossen. Und ich hab meine Ruhe.

Sturmfrei! Was hast du heute so schönes gemacht?

Ich hab mir mal die Bücherliste fürs sechste Schuljahr angesehen. Sau, das sind viele.

Seit wann brauchen wir denn bitte für Zaubertränke zwei Bücher? Hat Slughorn nicht eigentlich immer nur auf das Buch mit den Tränken bestanden? Seit wann brauchen wir dieses dämliche Bestimmungsbuch? Das nervt mich schon mal derbe. Wie auch immer, ich habe vorhin mit James telefoniert. Er hat bei seinen verwandten ein Telefon gefunden. Hallelujah! Kannst du nicht deine Eltern überreden, dass ihr euch auch eins zulegt? Das ist doch so praktisch – und deine Mum müsste das doch wissen, oder?

Wie auch immer: Grüß alle … außer deinen Vater.

Nein, Spaß. Den darfst du auch grüßen. Knuddel Valentin von mir.

Herz an dich!

Mia

Schon wieder hatte sich auf meinem Gesicht dieses Dauergrinsen geschlichen. Mit meinem Vater war sich Mia noch nie Grün gewesen. Okay, zugegebenermaßen: er war eine ziemlich komplizierte Persönlichkeit, aber meistens sah er viel böser aus, als er wirklich war. Wenn man an den Teufel dachte!

Mein Vater steckte den Kopf zur Tür hinein.

„Kommst du essen?“ Ich nickte grinsend. Seit meine Mutter meinen Vater dazu überredet hatte, die Haare abzuschneiden, sah er allerdings schon viel freundlicher aus. Er bedachte meinen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Lachst du mich etwa aus?“ Ich schüttelte mit dem Kopf, klappte, inzwischen kichernd, meinen Laptop zu und folgte ihm in die Küche. Auf Dads Gesicht hatte sich ein Grinsen geschlichen. Na also! Da war er ja wieder, der beste Dad der Welt. Meine Mutter hantierte gerade, offensichtlich leicht überfordert, mit den Töpfen umher. Valentin saß schon in seinem Hochstuhl und gluckste freudig vor sich hin. Wie meine Patentante Minerva immer sagte: Unglaublich, dass dieses Kind so fröhlich sein konnte, bei diesem Vater.

„Ich weiß nicht, ob es schmeckt. Ich habe das neue Rezept von Ginny ausprobiert. Kann sein, dass das alles furchtbar in die Hose gegangen ist. Severus, würdest du bitte für Valentin das Essen gleich machen?“

„Natürlich, meine allerliebste Hermine.“ , flötete mein Vater voller Ironie, nahm den Plasteteller meines kleinen Bruders, auf dem meine Mutter schon etwas Essen angerichtet hatte, zog sich einen Stuhl ran und bereitete das Essen für meinen 3-jährigen Spatz vor. Ich versuchte, meiner Mutter beim Tisch decken zu helfen, was sich als einzige Katastrophe herausstellte, da wir uns eher im Weg standen, als irgendwas produktives als Ergebnis zu bekommen.

Das Essen verlief relativ friedlich. Meine Eltern unterhielten sich, mal wieder, über Zaubertränke, ich half meinem Bruder beim essen und war im Allgemeinen doch eigentlich schon wieder ganz wo anderes.

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Lasst mir doch ein paar Kommentare da, wenns euch gefallen hat.

xoxo LaSly

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