Sall Bander
~Annabeth~
,,Pille, Pille, wach auf!"
Sachte stieß ich ihn an, um ihn zu wecken.
Verschlafen hob der Arzt den Kopf und sah mich an.
,,Was denn?", fragte er müde.
,,Ich brauch dich zum opduzieren der Leiche", erwiderte ich.
,,Hast du keinen Pathologen dafür?"
,,Doch, schon, aber ich will, dass du das machst."
,,Na, gut", seufzte Pille, richtete sich auf und folgte mir aus Janes Krankenzimmer.
,,Noch was", wandte ich mich vor der Tür an ihn. ,,Wenn du was findest, egal was es ist, gibst du mir als erstes Bescheid."
,,Werd ich machen."
Diese Nacht schlief ich unruhig und auch nach einem Frühstück ging es mir nicht besonders besser.
Mit dem Kopf in die Hände gestützt saß ich mittags auf der Couch und starrte auf dem Boden, als plötzlich Bilder durch meinen Kopf zuckten.
Flashback
Mit fettigen Haaren und tiefen Schatten unter den Augen kniete ich in meinem "Zimmer", wenn man es so nennen konnte, denn es war mehr eine Zelle mit kargen Wänden und nur einer Pritsche.
Rechts und links von mir gab es weitere Zimmer, wo noch andere Menschen lebten.
Alles Leute, wie ich.
Leute an denen herumexperementiert worden war.
Ein paar Bauklötze schwebten vor mir in der Luft, die genau wie meine Hände von einem roten Schleier umwabert wurden.
Ich ließ sie schweben.
Meine Gedanken ließen sie schweben.
Meine neuen Fähigkeiten ließen sie schweben.
Leicht die Finger bewegend, bewegten sich auch die Bauklötze.
Meine Gedanken verirrten sich kurz zu dem, der mir das angetan hatte, worauf sich meine Gesichtszüge verhärteten.
Mit einer Handbewegung, als würde ich klatschen, zerstörte ich den obersten Würfel und drehte mich dann zu der Gittertür um.
Mit einer Handbewegung zerstörte ich die Tür und schmiss sie aus den Angeln, sodass sie die beiden Wachen mit sich riss.
Mit zwei Schritten stieg ich über die Schwelle und stand dann im Flur, der hier raus führte.
Flashback Ende
Pünktlich als ich aus der Erinnerung aufschreckte, kam Jane zur Tür rein.
,,Den kannst du jetzt übrigens wiederhaben", sprach sie und warf den Haustürschlüssel vor mir auf dem Couchtisch. ,,Was hast du bis jetzt rausgefunden?", wollte Jane wissen.
,,Bis jetzt noch gar nichts! Ich habe nichts!", antwortete ich.
,,Weißt du, was du als Nächstes vorhast?"
,,Losziehen und die Wahrheit herausfinden", erwiderte ich.
,,Ich komme mit dir! Egal was du davon hälst!"
,,Ich glaube, es wäre gar nicht so schlecht, dass du mitkommst", erwiderte ich. ,,Dann hätten wir vier Augen und das könnte mir sehr helfen."
,,Wenn das so ist...auf ins Abenteuer!"
Mit gesenktem Kopf lief ich durch die Gänge der Gebäude und kam schließlich im Essenssaal an.
,,Wir haben von dem Zwischenfall gehört", sprach Uhura, als ich mich neben ihr niederließ.
,,Wer war der Schütze?", fragte Chekov in seinem starken Akzent.
,,Sall Bander, ein Auftragskiller", antwortete ich.
,,Weiß man, wer ihn beauftragt hat?", harkte Sulu nach und aß ein Stück Steak, das anscheinend sein Abendessen darstellte.
Scotty, der neben Sulu saß, blieb still und sah einfach zu mir.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Er hat sich umgebracht, bevor er das sagen konnte."
,,Was waren denn seine letzten Worte?", klinkte Scotty sich ein.
,,Der, der das Monster erschaffen hat, will es zurück", erklärte ich.
,,Das klingt wie aus Frankenstein", erkannte Uhura.
,,Frankenstein", murmelte ich, ließ erschrocken meine Gabel auf den Teller fallen und sah Uhura an.
,,Uhura, Sie sind ein Genie!"
So schnell, wie noch nie, sprang ich auf und rannte aus dem Essens-Saal.
,,Was war das denn?", fragte Uhura verwirrt, die mir hinterher sah.
,,Ich weiß nicht", erwiderte Chekov irritiert und sah mir hinterher.
,,Sulu?", wandte er sich an den Piloten, der ihn aber gar nicht beachtete, sondern auch aufstand und mir hinterherlief.
,,Ann!", hörte ich hinter mir eine Stimme, als ich schon aus dem Saal raus war und gerade den Flur entlang lief.
,,Was?", fragte ich eine Spur zu scharf und fuhr zu Sulu herum.
,,Was war das eben? Was für ein Monster? Wer will dich?"
Ich schüttelte ratlos den Kopf, während Sulu näherkam und meine Hände nahm.
,,Ich weiß es nicht, aber ich hab da eine Vermutung", erwiderte ich.
,,Welche?"
,,Es gibt da jemanden, den ich von früher kenne."
,,Wen?"
,,Zanthio Mustara", knurrte ich.
,,Dann musst du ihn finden."
,,Vertrau mir, das werd' ich", versprach ich, entzog ihm meine Hände und lief Richtung Apartment, wo Jane auf mich wartete.
,,Jane!"
Rufend öffnete ich die Tür und rannte, schon fast, in den Wohnraum.
,,Mach dich fertig, ich hab'ne Spur!", setzte ich aufgeregt dazu.
Wenig später waren Jane und ich auf dem Weg zur Pathologie, wo Pille wahrscheinlich gerade an Salls Leiche herumbastelte.
,,Hast du was für uns?", wollte ich wissen, als wir die Schiebetüren passierten und den großen Raum betraten, in dem mehrere Liegen standen. Auf einer davon lag eine Leiche, dir zur Hälfte von einem grünen Tuch bedeckt war.
,,Allerdings."
Pille drehte sich zu uns und deutete auf die Hand des Schützen.
,,Hier sind Abdrücke von zwei Ringen, oder einem sehr breiten."
Der Arzt zeigte uns die besagte Hand, mit der etwas helleren Stelle am Ringfinger.
,,Es könnte natürlich sein, das er verheiratet gewesen ist", erklärte er weiter und warf kurz einen Blick auf Jane, die ihre Augen verdrehte und dann wieder auf die Hand starrte.
,,Aber dafür wär der Ring zu breit und wer trägt schon mehrere Ringe."
Mit hochgezogener Augenbraue zeigte ich ihm meine Hand, an der sich auch zwei Ringe befanden. Beide am Zeigefinger.
,,Ähm...jedenfalls hab ich in dem Schaum Rückstände einer Legierung gefunden, die zur Aushärtung von Siegelringen benutzt wird. Das heißt also, es war ein ziemlich breiter Ring."
,,Und wie sind die Rückstände in den Schaum gekommen, der aus seinem Mund kam?", fragte ich.
,,Das"
Pille hob einen Finger und zeigte auf mich.
,,ist das interessante. Er hat den Ring gegessen und das hat einen giftigen Stoff freigesetzt. Ähnlich wie ein Gift."
Nachdenklich wandte ich den Blick ab.
Siegelringe mit giftigem Wirkstoff...
Ich wusste, wer sowas nur allzu gerne verwendete.
,,Danke, Pille, wir meldeten uns."
Damit zog ich Jane mit mir und lief mit ihr Richtung Ausgang des Gebäudes.
,,Er ist es, zweifellos", flüsterte ich.
,,Und wie wollen wir ihn finden?"
,,Ich kenne ein paar seiner Kontakte, vielleicht kriegen wir von irgendwo seinen Aufenthaltsort raus."
,,Gut, aber so können wir nicht los. So erkennt man uns sofort."
Kurz griff ich in die Tasche, die ich umhängen hatte, zog einen Hut heraus und warf ihn Jane zu, die ihn auffing und verwirrt betrachtete.
,,Undercover-Mission."
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