Torpedo

~Jane~

Ich hatte gerade mein und Ann's Appartement verlassen und lief nun über den großen Platz der Sternenflotten-Akademie.
Allerdings war ich mit meinen Gedanken bei meiner besten Freundin, die sich immer mehr von mir zurück zog. Ich machte mir schon seit längerem Sorgen um sie. So kannte ich sie gar nicht, und das war es, was mich beunruhigte. Sie teilte sich mir nicht mehr mit und das brachte mich zum grübeln.

Endlich kam der Treffpunkt in Sicht, den Pille mir gesagt hatte. Er meinte er wolle unbedingt mit mir sprechen. Ich sagte natürlich zu.
Schon aus der Ferne konnte ich Pille erkennen, der, so wie ich, in Zivil-Kleidung unterwegs war.

"Ich hoffe es ist etwas wichtiges, warum du mich hier her geholt hast", meinte ich lächelnd zu meinem festen Freund. Er kam mir entgegen und drückte mir einen Kuss auf. "Das ist es doch immer!", sprach er strahlend. "Für dich schon!" "Ach', jetzt komm' und geh' mit mir ein wenig spazieren!"

Er hielt mir seinem Arm hin, sodass ich mich bei ihm einhaken konnte. Ich schlang meinen Arm in seinen und ging mit ihm los.

"Also was ist so wichtiges passiert?", fragte ich. "Der Blick auf den Kalender", antwortete er mir, während er mich in Richtung eines kleinen Teiches mit einem Baum führte. "Und was war daran so schlimm?", fragte ich weiter. "Die Feststellung, dass wir jetzt schon seit mehr als einem Jahr fest zusammen sind", antwortete er. "Wie soll ich das denn jetzt verstehen?", meinte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Also nicht, dass das schlimm wäre", sprach Pille schnell, als er anscheinend verstand was er gerade geäußert hatte.

Wir gingen weiter auf den Teich zu. Um ihn herum waren mehrere Bänke aufgestellt. Pille manövrierte mich in die Richtung einer der Äußeren Bänke. "Und was hat es dir gesagt?", fragte ich, als ich saß. "Nun ja, es hat mir gesagt, dass ich dir bis jetzt noch nichts geschenkt habe", antwortete er. "Das brauchst du doch auch gar nicht." Ich küsste ihm einmal kurz auf die Wange. "Du bist doch schon mein größtes Geschenk", sprach ich strahlend. "Ich will dir aber trotzdem etwas schenken", sagte er. "Schließ deine Augen!", befahl er. "Warum?" "Jetzt vertrau' mir!'

Ich nickte und schloss meine Augen. Ich merkte, wie Pille sich bewegte und anscheinend etwas aus seiner Jacken-Tasche kramte. "Jetzt gib mir deine rechte Hand", flüsterte er schon fast. Ich hob meine rechte Hand und streckte sie Pille entgegen, der zu meiner rechten saß. Ich merkte, wie er etwas in sie legte. Er schloss meine Hand um den Gegenstand. "Jetzt öffne deine Augen und deine Hand!"
Ich tat, was er gesagt hatte, und erblickte einen silbernen Ring. "Ach, Pille", meinte ich und schaute von dem Ring auf. "Jetzt sag' nicht, dass es nicht nötig gewesen wäre, das war es nämlich!" Ich sah mir den Ring genauer an. In die Innenseite war etwas eingraviert. Ich hob die Hand an und las einen Spruch. Für immer dein!, verkündete er. "Soll ich ihn dir an den Finger stecken?", fragte er mich. Ich gab ihm den Ring und hatte ihm damit bereits geantwortet. Er nahm vorsichtig meine Hand in seine und steckte den Ring an meinen Ring-Finger. "Jetzt sind wir im Partner-Look unterwegs!", meinte er und zeigte mir seine rechte Hand. An seinem kleinen Finger steckte ebenfalls ein silberner Ring. "Du bist einmalig, Süßer!", sprach ich während ich den Kopf lächelnd schüttelte.

Am nächsten Morgen...

"Scotty, komm' hilf mir hier drüben mal! Ich glaub' ich hab was gefunden!", rief ich meinen großen Bruder zu, der sofort den Kopf hoch riss.

Seit nun mehr als sieben Stunden waren wir dabei in dem Wrack des Schiffes zu suchen, das gestern, mitten in der Nacht, das Treffen der höchsten Admiralität gestört hatte, indem es einfach in den Raum geschossen hatte. Wobei es eher der Insasse war, der das Feuer eröffnet hatte.
Der größte Verlust für uns alle war allerdings Captain Pike, der tödlich getroffen wurde und noch in der selben Nacht verstarb.

Nun bastelten Scotty und ich an dem Wrack herum, um irgendwelche Anhaltspunkte zu finden. "Was ist es denn?", fragte er mich, als er angekommen war. "Ich bin mir nicht sicher", antwortete ich. Ich wollte gerade nach einem Stück Blech greifen, das direkt auf dem Ding lag, was ich entdeckt hatte, als Scotty sich meine rechte Hand schnappte. "Wo hast du den denn her?", fragte er irritiert und zeigte mit einem Nicken auf den Ring. "Können wir das bitte später besprechen?", antwortete ich, weil ich jetzt schon wieder eine Diskussion ohne Ende vor mir sah. "Hat den dir dein komischer Arzt geschenkt?", wollte er wissen. "Scotty! Erstens: Er ist kein komischer Arzt! Und zweitens: Konzentrier' dich auf das hier und jetzt!", wieß ich ihn an. Ich befreite meine Hand aus Scotty's Griff und packte das Stück Blech. Glücklicherweise tat Scotty es mir gleich.

Als wir das Stück Schrott weg hatten konnten wir erkennen, um was es sich handelte. "Sag schnell Ann, Jim und Spock bescheid! Sie sollen sofort kommen!", sprach ich zu Scotty, als ich bereits dabei war herauszufinden, wo sich unser lieber Attentäter hin verzupft hatte.
Das Gerät, was nun in meinen Armen ruhte, war nämlich nichts anderes als ein mobiler Trans-Warp-Transporter.

Einige Stunden später...

Es hatte nicht lange gedauert und wir wurden an Bord der Enterprise gebeten. Scotty und ich waren, wie sonst auch immer, zwei der Ersten, die an Bord waren. Gerade waren wir mit einem 'Lieferanten' beschäftigt, der uns Torpedos an Bord schleppte, deren Innenleben nicht gescannt werden konnte.
"Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch, aber wenn Sie uns die verdammten Pläne für diese 72 Katastrophen nicht freiwillig geben, werde ich Sie betäuben und diese verdammten Pläne aus ihren Händen reißen!", sprach ich zu ihm und baute mich vor ihm auf. "Schatz! Du bist anscheinend wieder in deinem Element", hörte ich Pille, der an uns vorbei lief, um zur Krankenstation zu kommen. "Das hast du aber scharf beobachtet, Süßer", meinte ich sarkastisch angehaucht. Ich wandte mich wieder den Kerl zu. "Ich kann Sie Ihnen nicht geben", antwortete er.
"Wie sie wollen", antwortete ich und ging ein paar Schritte zurück. Ich zog meinen Phaser und stellte ihn auf betäuben, als plötzlich jemand nach mir rief.
"Jane!", hörte ich Ann, die schnell angelaufen kam und mir den Phaser aus der Hand riss. "Was soll das?!", fragte sie empört.
"Siehst du diesen Torpedo da?", fragte ich und wieß auf den rot weiß gestreiften Gegenstand. Bald kam auch Jim, der Scotty und mich verwirrt ansah.
"Ja! Was ist mit dem?", antwortete mir Ann. "Dieses Ding ist so verspiegelt, dass man nicht sein Innenleben scannen kann", antwortete ich und klopfte zwei Mal auf den Torpedo. "Könntest du das sein lassen?!", fragte Scotty mich. "Bleib locker! Der ist doch noch nicht einmal scharf!", warf ich meinem Bruder zu.
"Wir brauchen grünes Licht für die Torpedos", meinte Jim. "Wenn du gerne eine radioaktive Katastrophe erleben möchtest, liebend gern", antwortete ich. "Was? Wieso?", fragte er irritiert. "Sehen Sie den Warp-Kern?", fragte Scotty. "Ja", antwortete Jim. "Sagen wir mal diese Torpedos verursachen eine Schwankung von ein bis zwei Grad im Magnetfeld, wenn sie abgefeuert werden, dann könnte es passieren, dass...", antwortete Scotty. "Dass, was?", fragte Ann. "Dass nicht nur die Ingenieure drauf gehen, sondern alle an Bord befindlichen Lebewesen", antwortete ich. "Wenn das so ist, ist es ein zu großes Risiko sie an Bord zu behalten, Jim", meinte sie zu ihren großen Bruder. "Ann, du weißt ganz genau warum diese Torpedos an Bord sind und sie werden an Bord bleiben! Grünes Licht für die Torpedos, das ist ein Befehl!", sprach Jim. Scotty und ich sahen ihn entsetzt an. "Das ist jetzt doch wohl nicht dein Ernst, oder?!", rief ich Jim entgegen. "Dann lassen Sie mir keine andere Wahl, als meinen Dienst zu quittieren", sprach Scotty. "Scotty!", kam es überrascht von mir. "Scotty, Sie müssen doch nur grünes Licht für diese Torpedos geben", meinte Jim zu ihm. "Solange ich nicht weiß, was für einen Treibstoff diese Dinger haben, wird das nicht passieren", antwortete er. "Geben Sie grünes Licht!", knurrte Jim. "Wenn du meinem Bruder auch nur ein Stück zu nah kommst, bist du Hackfleisch!", sagte ich während ich mich schützend vor Scotty stellte. "Sir, nehmen Sie nun mein Gesuch an oder nicht?", fragte Scotty. "Ja, verdammt!", rief Jim. Ich merkte kurz eine Bewegung hinter mir, die von Scotty aus ging. Ich sah geschockt zu Jim, der sich langsam wieder entspannte.
Scotty trat langsam vor und gab seinen mobilen Computer ab. Er sah einmal eindringlich zu Keener, der neben mir stand. Der kleine Alien senkte kurz den Kopf bevor er zu Jim ging und ebenfalls seinen Computer abgab. Er ging zu Scotty, der sich bereits zum gehen umdrehte. "Scotty!", rief ich ihm hinter. "Es tut mir leid, Jane, aber dieses Mal werde ich nicht mitkommen." Damit drehte er sich um und ging fort. Ich blieb wie angewurzelt stehen und schaute traurig meinen großen Bruder hinterher.
"Gibst du grünes Licht für die Torpedos?", fragte Ann mich. "Aber nur, weil er-", ich zeigte auf Jim,"- darauf besteht!" Sie nickte während ich den Bericht unterzeichnete, der meine Einverständnis erklärte. "Sagt aber nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!", sprach ich noch, bevor ich mich wütend umdrehte und los lief, um alles zu überprüfen.
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Das nächste Kapitel!^_^
Wir hoffen, dass es Euch gefallen hat!
Eure
Maybe_Fantasy und Dalver_friend

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