Offer
~Annabeth~
Mit sechs Sicherheitsleuten wurde Harrison durch die Gänge eskortiert. Als er an mir vorbei lief, drehte er den Kopf zu mir und starrte mich an, wie in San Francisco. Diesesmal gab es aber keine Stimme in meinem Kopf, die mit mir sprach.
Pille, Jim, Spock und ich standen auf der Inhaftierungs-Ebene, vor Harrisons Zelle. Wenig später stieß auch Jane zu uns und blieb neben mir stehen. ,,Wir sollten gar nicht mit ihm reden. Was will er von Harrison?", flüsterte Jane, während sie mit einem Kopfnicken auf Jim deutete. ,,Er hat irgendwas von 'nicht tod zu kriegen' gefaselt.", antwortete ich eben so leise, aber den Blick immer nach vorne gerichtet, wo Pille Harrison gerade Blut abnahm. ,,Ach ja, der is wie Wolverine.", erklärte Jane.
'Schön dich wiederzusehen, Annabeth.'
Da war sie wieder, diese Stimme.
Ich hob den Kopf und sah zu Harrison, der sich aber gerade an meinen Bruder wandte. ,,Wieso bewegen wir uns nicht, Captain?", fragte er mit der gleichen Stimme, die zuvor noch in meinem Kopf gewesen war. ,,Alles okay?", harkte Jane nach. Ich schüttelte kurz den Kopf, um das komische Gefühl loszuwerden. ,,Ja, ja, es geht schon.", erwiderte ich.
'Ich nehme an, dass das Jane ist.', sprach die Stimme schon wieder. Ich legte eine Hand an meine Stirn und senkte den Kopf. 'Woher wissen Sie das?', fragte ich gedanklich. 'Ich kann in deinen Kopf sehen, deine Gedanken lesen. Ich sehe Jane, Jim und den Rest deiner Crew. Aber ich sehe noch etwas anderes.'
,,Vielleicht ein Problem mit dem Warp-Kern, weshalb Sie hier gestrandet sind?", fragte Harrison obwohl es eher eine Feststellung war. ,,Woher wissen Sie das?", warf Pille dazwischen. ,,Pille!", ermahnte ich. ,,Ich denke Sie könnten meine Einsichten interressant finden.", erwiderte Harrison. In diesem Moment war Pille fertig mit dem Blutabnehmen und schloss das Loch im Glas wieder. ,,Bist du fertig?", fragte Jim. ,,Ja." ,,Gut, sag mir, wenn du was findest."
Damit drehten wir Harrison den Rücken zu und wollten eigentlich gehen. ,,Ignorieren Sie mich und Sie werden alle auf diesem Schiff umbringen.", kam es von Harrison. Jim blieb stehen. ,,Er wird versuchen Sie zu manipulieren.", erkannte Spock richtig. ,,Gebt mir eine Minute.", erwiderte Jim. ,,Keine Sekunde länger.", setzte ich hinzu. Jim nickte und drehte sich wieder zu Harrison um. Während wir vier den Track verließen, blieb ich aber nochmal stehen.
'Unsicherheit, Selbstzweifel, Einsamkeit.'
Vor der Tür des Zellentracktes wartete ich auf meinen Bruder. Jane, Spock und Pille waren bereits auf die Brücke vorgegangen, aber ich musste wissen, was Harrison von mir wollte.
,,Was machst du denn noch hier?", wollte Jim von mir wissen, als ich an ihm vorbei laufen wollte. ,,Ich muss mit ihm reden.", erwiderte ich. ,,Das kann ich nicht zulassen." Jim packte meinen Arm und hielt mich auf. ,,Jim, ich denke ich kann ihn händeln.", beruhigte ich und sah vielsagend auf meine Hände. ,,Okay, aber pass auf." ,,Tu ich das nicht immer?"
Ich lief an ihm vorbei und stellte mich genau vor Harrison. ,,Geben Sie uns zwei Minuten.", wandte ich mich an die beiden Wachen. ,,Ja Ma'am.", kam es zurück, bevor die Beiden verschwanden.
,,Wieso tun Sie das?", fragte ich. ,,Aus nur einem Grund.", erwiderte er. ,,Ich will dir helfen." ,,Ich brauche keine Hilfe und selbst wenn, garantiert nicht von jemandem wie Ihnen.", erwiderte ich mit verschränkten Armen. ,,Ach, nein?" Harrison drehte sich zu mir um, weil er voher mit dem Rücken zu mir gestanden hatte.
,,Immer wenn du an anderen Leuten vorbei läufst, siehst du gezogene Phaser. Du lebst in ständiger Angst, dass du die Leuten, die du liebst, verletzt. Du hast Angst vor dir selbst, du denkst du seist ein Monster." Er trat nah an das Glas heran.
,,Aber ich erkenne dein Potential. Ich weiß was du kannst." ,,Und was kann ich?", harkte ich nach. ,,Du kannst Gegenstände mit deinen Gedanken bewegen, du kannst Anderen ihre größten Ängste oder alte Erinnerungen zeigen. Du bist mächtig. Du tust alles, um deine Leute zu beschützen und das obwohl sie dir nichts zurück geben. Ein Mensch wie du hat sowas nicht verdient. Du musst nur ein einziges Wort sagen und all das wird aufhören." Ich drehte mich von ihm weg, damit er mein verzweifeltes Gesicht nicht sehen konnte. Er hatte Recht. Mit allem.
,,Das ist ein zugegeben sehr verlockenes Angebot.", erwiderte ich dann. ,,Aber ich muss ablehnen.", fuhr ich fort, bevor ich mich umdrehte und zu den Türen lief.
'Du weißt, dass ich Recht habe.'
_____________
Ein weiteres Kapitel! Hoffentlich gefällt es Euch!
Bis zum nächsten Kapitel!
Eure
Maybe_Fantasy und Dalver_friend
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top