Distrust
~Annabeth~
Nibiru, Planet der Klasse M
So schnell er konnte, rannte Jim durch den rotblättrigen Wald von Nibiru. Die einheimische Spezies war ihm dicht auf den Fersen.
Plötzlich bäumte sich vor ihm ein Viech auf, das nicht gerade nett aussah. Bevor er weiter nachdachte zog er seinen Phaser und betäubte das Tier, das ich gerade erst gezähmt hatte, um uns hier raus zu bringen.
,,Das war unsere Fahrkarte hier raus.", sprach ich und zog meine Maske herunter, die zu meiner Verkleidung gehörte und sah Jim vorwurfsvoll an. ,,Schieß doch nicht immer gleich!", setzte ich hinzu. Mein Bruder machte sein Gesicht ebenfalls frei. ,,Ach, Mist.", erwiderte er nur, als da die Einheimischen wieder hinter ihm auftauchten. Schnell packte Jim meinen Arm und rannte mit mir los.
Wir rannten hier unten also durch den Wald, während Sulu, Uhura und Spock irgendwo über uns mit dem Shuttle herum schwebten und versuchten den Vulkan zu deaktivieren.
,,Die wollen uns umbringen!", schrie ich, weil ein paaranunsvorbeigeworfene Speere nur haarscharf an mir vorbei zischten. ,,Was hast du denen geklaut?", fuhr ich fort. ,,Keine Ahnung!", schrie Jim zurück. Er hatte eine Schriftrolle in der Hand, die anscheinend wirklich wichtig sei.
,,Kirk an Enterprise!", rief ich in das Komunikations-Gerät. ,,Die einheimische Spezies ist in Sicherheit!"
Vor uns endete jetzt der Wald und ging in eine steile Klippe über. Zusammen fielen wir hinunter und tauchten mit mehr oder weniger sauberen Köpfern ins Wasser ein.
Ich striff mir die Verkleidung ab, sodass der darunter verborgene grau-goldene Schwimmanzug zum Vorschein kam, und tauchte Jim dann hinterher zur Enterprise.
Der Druck glich sich aus und das Wasser wurde abgesogen. Kaum als mein Bruder und ich wieder Sauerstoff atmen konnten, öffnete sich die Tür und Jane kam zum Vorschein.
,,Darf ich anmerken was für eine idiotische Idee es ist ein Raumschiff unter Wasser zu verstecken? Wir sind seit gestern Nacht hier unten. Das Salzwasser frisst sich schon durch die Decke und-", meckerte Jane drauflos, wurde aber prompt von Jim unterbrochen. ,,Jane, wo ist Spock?", wollte er wissen. ,,Noch im Vulkan.", antwortete Jane. Sofort rannten Jim, Jane und ich los zur Brücke.
,,Haben wir einen offenen Kanal?", fragte ich Uhura.
Moment...was machten Sulu und sie denn schon wieder hier? Hatte ich gar nicht mitbekommen.
Naja, mir solls recht sein.
,,Die Hitze grillt seinen Komunikator, aber noch haben wir Kontakt.", erwiderte sie. Jim stürzte zu einer Komunikationsstation. ,,Ich habe das Gerät aktiviert. Es wird den Vulkan neutralisieren.", hörten wir Spock. ,,Ja, und ihn gleich mit.", warf Pille ein. ,,Können wir die Transporter benutzen?", harkte Jim bei Sulu nach. ,,Negativ, Sir.", erwiderte unser Pilot. ,,Nicht mit diesen Magnet-Feldern.", erklärte Chekov. ,,Wir müssen Spock zurück auf dieses Schiff beamen. Es muss doch einen Weg geben-" Mein Bruder unterbrach sich selbst und sah hoffnungsvoll zu mir. ,,Ann, kannst du nicht irgendwas tun?", fragte er. ,,Ich könnte um ihn herum ein Kraftfeld erschaffen, das ihn vor Hitze und Lava schützt, aber dazu bräuchte ich Sichtkontakt. Aber wenn das Gerät detoniert, kann auch ich ihn nicht retten. Ich könnte ihn höchstens so lange beschützen, bis wir ihn gebeamt haben.", erwiderte ich. ,,Sichtkontakt?", wiederholte Jane. ,,Ich kann nicht garantieren, dass das Schiff die Hitze aushält.", setzte Scotty dazu.
,,Captain, unser Shuttle wurde vom Rauch verborgen. Die Enterprise ist zu groß. Die einheimische Spezies wird sie sehen.", hörten wir Spock mit monotoner Stimme. ,,Spock, niemand kennt die Regeln besser als Sie, aber hier gibt es eine Ausnahme.", erwiderte Jim. ,,Nein, das würde die oberste Derektiative verletzen." ,,Spock, wir versuchen Sie zu retten!", rief Pille. ,,Doktor, das Wohl von Vielen überwiegt über das von Wenigen.", kam es zurück. ,,Spock, wir reden über Ihr Leben!" Eine Antwort gab es nicht mehr, denn die Leitung brach zusammen.
Jim sah zu mir.
,,Wir müssen's versuchen.", erwiderte Jim. ,,Bringen Sie das Schiff hoch.", wieß er Sulu an, der nickend das tat, was er sollte.
Die Enterprise erhob sich aus dem Meer und zeigte sich damit den Einheimischen. Das war uns aber im Moment herzlich egal.
Etwas ruckelnd kamen wir über'm Vulkan zum stehen. Aus der Frontscheibe heraus konnte ich Spock sehen, der mit ausgestreckten Armen da stand.
Ich konzentrierte mich und sah vor meinem Inneren Auge, wie sich das Kraftfeld um Spock aufbaute und einige Spritzer Lava von dem Vulkanier fern hielt. Aber es zerrt weit mehr an meinen Kräften, als ich geplant hatte. ,,Beamen Sie.", wieß ich an. ,,Jetzt!"
Als ich Spock nicht mehr da unten wahrnehmen konnte, ließ ich das Kraftfeld fallen und taumelte ein paar Schritte zurück. Ich stolperte und landete auf dem Hintern. Einige Crew-Mitglieder warfen mir unsichere oder ängstliche Blicke zu. Einige vertrauten mir immer noch nicht.
Sulu, der mir am nächsten saß, sprang auf und hockte sich neben mich. ,,Alles okay?", fragte er. ,,Wird schon, wird schon.", wunk ich etwas abwesend ab. ,,Sicher?" ,,Ja, ist schon gut.", erwiderte ich.
Wohlbehalten kamen wir am nächsten Tag wieder in San Francisco an. Jim und Spock, den wir erfolgreich gerettet hatten, wurden sofort zu Captain Pike gerufen, während wir anderen erstmal Zeit zum Verschnaufen hatten. Jane und ich holten uns Essen, bevor wir unser Apartment aufsuchten.
,,Ann, ich muss nochmal los!", rief Jane aus der Küche. ,,Soll ich mit dem Essen warten?", fragte ich. ,,Ne, musst du nicht. Tschau!" Kurz darauf hörte ich, wie die Tür ins Schloss fiel.
Rücklings lag ich auf meinem Bett und starrte an die weiße Decke.
Wieso vertrauten sie mir immer noch nicht? Hatte ich in dem Jahr irgendetwas getan, dass sie dazu veranlasste? Immer wenn ich an Sicherheits-Menschen vorbei lief, sah ich wie sie nach ihren Phaserm griffen. Ich sprach nie darüber. Nicht mit Jane, nicht mit Jim. Auch wenn Letzterer seit einiger Zeit noch mehr auf mich aufpasste, als sonst. Es schien, als würde er wissen, was los war. Und dafür, dass er für mich da war, war ich ihm unendlich dankbar. Natürlich war auch Jane immer für mich da...aber Familie blieb nunmal Familie.
Etwa zwanzig Minuten, nachdem Jane gegangen war, klopfte es an der Tür. Ich stand auf, lief zur Tür und öffnete sie. ,,Jim!", erkannte ich überrascht. ,,Kann ich reinkommen, oder-" Er warf einen Blick über meine Schulter. ,,bist du beschäftigt?" Ich schüttelte den Kopf. ,,Komm rein."
Zusammen ließen wir uns am Esstisch nieder. ,,Also: Wie is es gelaufen? Haben wir die Mission?", fragte ich. Jims Gesicht wurde traurig mit einer Spur Wut. ,,Sie haben mir die Enterprise weggenommen.", murmelte er. ,,Was? Wieso?", wollte ich wissen. ,,Spock hat nen Bericht geschrieben und uns reingerissen.", erklärte Jim. ,,Dieser grünblütige Mistkerl!", fluchte ich.
Stunden später hatten Jane und ich endlich gegessen - obwohl sie gesagt hatte, dass ich nicht warten sollte, hatte ich auf sie gewartet - und lagen in unseren Betten, als ein ungutes Gefühl mich weckte.
So schnell ich konnte, sprang ich auf, zog mich an und machte mich auf den Weg zum Hauptquartier der Sternenflotte.
Dort angekommen, bot sich mir ein unheilvoller Anblick. Ein Shuttle flog genau auf das Gebäude zu.
Reflexartig rannte ich los, und fuhr mit dem Turbo-Lift nach oben. Das Geräusch einer Schießerei, sagte mir das ich schon zu spät war, trotzdem hetzte ich in den Saal, der mit Phaser-Feuer gefüllt war.
Das Schiff von eben flog vor dem Fenster und zerschoss Glas, Tische, Offiziere und ne ganze Menge anderes auch noch.
Hektisch streckte ich eine rotflimmernde Hand aus und legte den roten Schimmer auch um das Schiff. Mit der anderen Hand wischte ich nach links und riss damit den Rumpf des Schiffs vom Cockpit ab. Das Schiff fing an sich zu drehen, sodass sich das Cockpit mir zuwandte. Darin saß ein Mann, der mich anstarrte. Aufeinmal durchzuckte ein heftiger Schmerz meinen Kopf.
'Hallo...Annabeth.', sprach eine dunkle Stimme in meinem Kopf.
Ich sah auf und begegnete dem Blick des Mannes, der nun anfing von orangenen Linien umwabert zu werden.
,,Ann!", rief Jim. ,,Jim!", rief ich zurück. Er sah verweint aus, als er auf mich zu lief und mich gleich darauf fest an sich drückte. Ich erwiderte das und fuhr ihm mit einer Hand über den Nacken, als ich hörte wie er anfing zu weinen.
,,Sch, sch. Was ist denn?" ,,Pike...er ist tot.", schniefte er. Meine Augen wurden groß. Pike hatte Jim und mir nahe gestanden, aber mein Bruder war ihm immer näher gewesen, als ich. Ihn noch stärker an mich drückend, schloss ich die Augen.
,,Es tut mir leid. Es tut mir leid.", flüsterte ich.
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Wie immer hoffen wir, dass Euch das Kapitel gefallen hat!
Bis demnächst
Eure
Maybe_Fantasy und Dalver_friend
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