Kapitel 1
Ich sitze im Wohnzimmer unserer gemeinsamen Wohnung und starre den Test vor mir auf dem Tisch an. POSITIV. Ich kann es nicht glauben. Wie konnte das nur passieren? Wir waren doch immer vorsichtig. Ich weiß gar nicht wie ich es Felix sagen soll. Wir haben noch nie richtig über das Thema Kinder gesprochen. Ich bin mir nicht mal sicher ob er Kinder will.
Was wenn er kein Kind will, was wenn er mich verlässt.
Bei den ganzen Gedanken kommen mir die Tränen. Ich ziehe meine Knie an meine Brust und lege den Kopf drauf. Ich schluchze und kann mich gar nicht beruhigen. Bei meinem geweine bekomme ich gar nicht mit, wie Felix zur Tür rein kommt. Erst als er "Baby was ist los? Warum weinst du?" sagt er und ich sehe auf. Sofort kommen noch mehr Tränen. Er kniet sich zu mir runter und nimmt mich ohne ein Wort zu sagen in den Arm.
Ich schluchze heftig und kann mich gar nicht beruhigen. Felix streicht mir immer wieder über den Rücken und murmelt mir beruhigende Worte zu.
Nach einiger Zeit habe ich mich endlich gesammelt und atme tief durch. Ich befreie mich aus seiner Umarmung. Ich lehne mich zurück und sehe auf meine Hände. "Also was ist los? Warum bist du so aufgelöst?" fragend sieht mich Felix an.
Ohne etwas zu sagen, reiche ich ihm den Test.
Er sieht ihn sich an und als er erkennt was es ist, reißt er die Augen auf.
"Da sind zwei Striche... Dass heißt, er ist positiv?" fragt er. Ich nicke. "Aber wie? Wie konnte das passieren? Hast du nicht aufgepasst?" "Ich?" fassungslos sehe ich ihn an. "Dazu gehören immer zwei! Du hast genauso Schuld wie ich!!" entgegen ich ihm. "Ich kann jetzt kein Kind gebrauchen! Meine Karriere! Ich habe gar keine Zeit dafür!" sagt er und wird immer lauter. Geschockt reiße ich die Augen auf. "Was genau willst du mir damit jetzt sagen Felix?" frage ich und meine Gedanken rasen. "Ich will damit sagen, dass du es loswerden sollst!! Ich will kein Kind!! Meine Karriere steht im Moment ganz vorne!!" schreit er. "Ich soll es loswerden? Das ist unser Baby! Wie kannst du nur sowas sagen?" Mir laufen jetzt wieder Tränen die Wangen runter. Er schnaubt und sieht mich wütend an, sagen tut er aber nichts. "Ich werde unser Baby definitiv nicht töten!!" sage ich mit Nachdruck. "Du stellst es also vor mich? Vor unsere Beziehung?" fragt er. Ich nicke. "Ich würde dieses Kind vor alles stellen! Sogar vor mein eigenes Leben!" sage ich, während ich ihm fest in die Augen sehe. "Und du machst genau das selbe mit deiner ach so wichtigen Karriere!!"
"Meine Karriere ist wichtig!" ruft er. "Dieses Baby aber auch!!" rufe ich mindestens genauso laut.
"Ich habe mir geschworen das nie in einer Beziehung zu machen, aber du lässt mir hier keinen Wahl! Entweder ich oder das Baby?!"
Fassungslos sehe ich ihn an. Dann stehe ich ohne ein Wort zu sagen auf und gehe ins Schlafzimmer und das anliegende Ankleidezimmer. Dort nehme ich zwei große Koffer und lege sie offen auf den Boden.
Ich gehe zu meiner Seite des Schränke, öffne sie und hole wahllos Sachen raus, die ich anschließend einfach in einen der Koffer werfe.
Ich sehe aus dem Augenwinkel dass Felix im Türrahmen steht und mich beobachtet. Ich beachte ihn gar nicht und werfe weiter meine Klamotten in den Koffer. Als beide voll sind, mache ich sie zu und nehme beide in die Hand. Ich gehe in Richtung Tür, als Felix sich mir in den Weg stellt. "Du willst also wirklich gehen. Du hast dich also gegen mich entschieden?!" Ich schnaube, aber weigere mich etwas zu sagen. Ich dränge mich so gut es geht an ihm vorbei und gehe zur Haustür. Ich ziehe noch schnell Schuhe und Jacke an, nehme meine Tasche und gehe ohne Felix, der mir hinterher gekommen ist, zu beachten raus. Ich werfe die Tür mit einen Rums zu.
Draußen am Auto angekommen, hieve ich die Koffer in den Kofferraum und auf die Rückbank, ehe ich mich ins Auto setze und einfach nur gerade raus starre. Ich weiß nicht was machen soll. Ich weiß nicht wo ich hin soll.
Ich starte den Motor und fahre einfach ziellos rum, ehe ich auf einem Parkplatz stehen bleibe.
Ich nehme mein Handy in die Hand Und wähle die Nummer meiner Mutter. Nach ein paar Mal klingeln geht sie ran. "Hallo?" "Hallo Mama, ich bin es" sage ich und versuche dabei meine Stimme ruhig zu halten. "Hallo mein Schatz! Wie kommt es dass du anrufst?" fragt sie. Ich atme tief durch. "Mama ich brauche deine Hilfe. Ich, ich.." Weiter komme ich nicht, denn ich muss aufschluchzen. Ich versuche mich zu beruhigen, aber ich schaffe es nicht. "Schatz was ist denn los? Warum weinst du?" Ich versuche mich etwas zu beruhigen. "Mama ich, ich bin schwanger. Ich habe es Felix gesagt und er ist komplett ausgerastet. Er hat gesagt ich soll es abtreiben. Ich habe ihm gesagt, dass ich das auf keinen Fall machen werde, da hat er mich vor die Wahl gestellt, er oder das Kind. Ich habe sofort meine Koffer gepackt und bin aus der Wohnung raus. Jetzt sitze ich im Auto auf irgendeinem Parkplatz und weiß nicht was ich machen soll.." rattere ich herunter. Ein paar Minuten ist es still, dann sagt meine Mutter: "Wow! Das hätte ich nie von Felix gedacht.." "Ich auch nicht" murmle ich. "Weißt du was du jetzt machst? Du kommst erstmal her Und dann sehen wir weiter. Ich richte das Gästezimmer her und dann bereden wir alles ganz in Ruhe okay?" sagt sie sanft. "Okay. Danke Mama!" "Nicht dafür mein Spatz! Fahr bitte vorsichtig. Bis später!" "Mach ich. Bis später!"
Nach sechs Stunden bin ich endlich in Frankfurt bei meiner Mutter angekommen.
Kaum habe ich an der Tür geklingelt, wird diese auch schon aufgerissen und meine Mutter zieht mich in ihre Arme. Sie sagt nichts, sondern hält mich einfach nur im Arm und streicht mir immer wieder beruhigend über den Rücken. Ich schluchze leise auf.
Nach einiger Zeit löst lässt sie mich los und sieht mich aufmunternd an. "Na komm. Wir gehen erstmal ins Wohnzimmer. Deine Koffer holen wir später!" Ich nicke. Sie legt einen um um meine Schulter Und führt mich ins Wohnzimmer und richtig Couch, auf die sie mich dann drückt.
Auf dem Wohnzimmertisch stehen schon eine Dose mit Keksen und eine Kanne Tee samt Tassen.
Sie schenkt mir eine Tasse Tee ein und reicht mir diese dann. "Also erzähl mir nochmal genau was passiert ist" sagt meine Mutter und legt mir eine Hand aufs Knie. "Mir ist schon eine ganze Weile immer wieder morgens schlecht. Auch andere Symptome die zu einer Schwangerschaft passen hatte ich. Ich habe mir also einen Test geholt und diesen gemacht. Er war positiv. Ich habe mir solche Gedanken gemacht, we es passiert ist und so weiter. Vor allem habe ich aber darüber nach gedacht, wie ich es Felix sagen soll und wie wohl seine Reaktion sein wird. Ich habe mich nach einiger Zeit dazu entschieden es ihm einfach zu sagen. Ich habe also ganz aufgeregt auf der Couch gewartet bis er endlich nach Hause kommt. Ich habe so viel nachgedacht und geweint, dass ich gar nicht mitbekommen habe dass Felix nach Hause gekommen ist. Erst als er mich angesprochen hat. Bin ich hochgeschreckt. Felix hat natürlich sofort gesehen dass ich weine und dass etwas ist, dass er gefragt hat was los ist. Ich habe ihm wortlos den Test gereicht und auf seine Reaktion gewartet. Diese lies auch nicht lange auf sich warten. Er..." Ich hole tief Luft. Meine Mutter streicht mir mit der Hand übers Bein. Nach ein paar mal tief atmen mache ich weiter. "Er hat gefragt ob diese zwei Striche positiv bedeuten. Als ich nickte, ist er sofort laut geworden und hat mich gefragt wie das passieren konnte und ob ich nicht aufgepasst habe. Ich habe ihm versucht zu erklären dass zu einem Kind immer zwei gehören, aber er hat mir gar nicht richtig zugehört. Er hat sich sofort aufgeregt, dass er jetzt gerade kein Kind gebrauchen kann. Dass seine Karriere gerade auf ihrem Höhepunkt ist und er keine Zeit für ein Kind hat. Ich habe ihn fassungslos gefragt was er meint. Er hat mir in die Augen gesehen und hat gesagt ich soll es loswerden." "Das hat er nicht gesagt?!" fragt meine Mutter geschockt und reißt die Augen auf. Ich nicke. "Doch hat er. Er ist vollkommen ausgerastet. Ich habe ihn noch nie so gesehen. Ich war richtig erschrocken" sage ich und schaue traurig auf den Boden. Meine Mutter schüttelt nur den Kopf. Es scheint als wüsste sie nicht was sie sagen soll. Wir schweigen eine Weile.
** Zeitsprung eine Woche später**
Ich bin inzwischen seit einer Woche bei meiner Mutter. Von Felix habe ich seit dem Vorfall nichts mehr gehört. Morgen habe ich meinen ersten Arzttermin. Ich bin wirklich aufgeregt. Ich kann es kaum erwarten mein kleines Wunder zu sehen. Ich hoffe alles ist in Ordnung.
Am nächsten morgen wache ich schon vor meinem Wecker auf. Ich habe diese Nacht nicht wirklich gut und viel geschlafen. Zu viele Gedanken die mir durch den Kopf gegangen sind.
Ich stehe auf, mache mich fertig und gehe nach unten zu meiner Mutter. Wir frühstücken zusammen und machen uns dann auf den Weg zum Arzt.
In der Praxis angekommen, melde ich mich an und setze mich dann zu meiner Mama ins Wartezimmer. Ich wippe mit dem Knie, bis sich eine Hand auf mein Knie legt. Ich sehe meine Mutter an. Sie lächelt mir aufmunternd zu. "Alles wird gut!" sagt sie mit nachdruck. Ich atme tief durch und nicke.
"Frau Holzmann bitte" Ich schaue auf und nicke der Arzthelferin zu
* Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Kommentare, Votes und das Teilen der Story sind/ist immer willkommen!😂😘 *
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