Kapitel 14: Dumbledores Fall


Mit ruhigen Schritten streifte Yasmin durch die Gänge der Schule, während sie ihre Augen nach Schülern aufhielt, welche eigentlich schon längst im Gemeinschaftsraum sein sollten. Ihre Gedanken kreisten dabei jedoch noch immer um die Sorge von Harry und auch die Worte von Severus. Noch immer verstand sie nicht wirklich, warum dieser sie darum gebeten hatte im nächsten Schuljahr nicht an die Schule zurückzukehren. Er hatte zwar etwas angedeutet, aber sie wusste einfach nicht was es genau zu bedeuten hatte. Was sollte er bitte tun, was sie dazu führen könnte ihn nicht mehr zu lieben. In ihren Augen gab es so was nicht. Doch sie würde diesen Abend abwarten müssen, um es zu verstehen. Tief seufzte die Brünette, während sie den Weg zum 7 Stock einschlug. Wobei sich bei ihr ein ungutes Gefühl breit machte, jedoch schob sie dies darauf, dass sie noch nichts von Harry und Dumbledore gehört hatte. Dabei waren die beiden inzwischen schon einige Stunden unterwegs, auf der Suche nach dem Horkrux. Ein wenig schüttelte die Brünette den Kopf und konzentrierte sich dann wieder auf ihre momentane Aufgabe. Harry war schließlich mit Albus unterwegs und damit wahrscheinlich sehr sicher. Schließlich war der Direktor sehr mächtig und würde sicherlich nicht zu lassen, dass Harry etwas passieren würde. Sie horchte leicht auf, als sie eine Tür sich öffnen hörte und mehrere Stimmen. Jedoch waren das nicht die Stimmen von Schülern, zumindest nicht alle.
„Also, was ist nun genau dein Plan, Malfoy?", fragte eine recht tiefe, knurrige Stimme. Kurz zögerte Yasmin, bevor sie leicht um die Ecke schaute, hinter welcher sie die Stimmen hörte. Wobei sie das Gefühl beschlich, dass sie hier nicht entdeckt werden würde. Was sicherlich an dem Schluck Felix Felicis lag, welchen sie vor ihrem Rundgang getrunken hatte. Was sie jedoch erblickte, lies sie erstarren. Neben Draco standen fünf weitere Personen und zwei davon kannte sie aus dem Tagespropheten bzw. vom letzten Jahr. Es handelte sich um Bellatrix Lestrange und Fenrir Greyback womit die Vermutung nahe lag, dass es sich bei den anderen drei Personen ebenfalls um Todesser handelte. Ihre Gedanken rasten und sie spannte sich leicht an, als Draco verkündete: „Ihr sorgt für Unruhe. Ich gehe zum Astronomie Turm und werde ihn dorthin locken."

Damit teilte sich die Gruppe auf und Draco machte sich auf direkten weg zum Astronomie Turm, während die anderen fünf sich auf den Weg nach unten zur Großenhalle machten. Ihrem Gefühl folgend, beschwor Yasmin ihren Patronus. Doch vor ihr tauchte nicht wie sonst ein Panther auf, sondern eine Fledermaus. Überrascht blinzelte die Brünette, beschloss jedoch sich später darüber Gedanken zu machen.

„Geh zu Minerva und überbringe ihr folgende Nachricht: Es sind Todesser im Schloss und auf den Weg zur Großenhalle. Ich verfolge die Person, welche sie reingelassen hat.", befahl sie der Fledermaus, welche sich dann auch schon auf den Weg machte. Es war dabei wieder ein Gefühl von ihr, ihre Lehrerin zu kontaktieren, anstatt Severus. Bei ihm ging sie sogar ein wenig davon aus, dass er genau wusste, was vor sich ging. Es hatte sicherlich auch etwas damit zu tun, was der Schwarzhaarige vorhin zu ihr gesagt hatte. Nun machte sie sich jedoch erst mal auf den Weg zum Astronomie Turm. Dort angekommen, lief sie dann auch schon die Stufen nach oben und betrat leise den Raum, unter der Aussichtsplattform. Von dieser hörte sie die Stimmen von Dumbledore und Draco, wobei der Direktor scheinbar versuchte Draco davon abzubringen, ihn zu töten. Was jedoch scheinbar der Auftrag von Malfoy war, welchen er vom dunklen Lord erhalten hatte.

Kurz sah sie noch mal nach oben, bevor sie sich dann einmal umsah. Denn Harry war ihr nicht auf ihren Weg entgegen gekommen, was für sie hieß, dass er noch immer hier sein musste. Zaghaft streckte sie also die Hand aus und fuhr damit durch die Luft, während sie leise durch den Raum wanderte. Es dauerte dann zwar einen Moment, doch dann spürte sie mit in der Luft Stoff. Vorsichtig griff sie nach diesen und sah noch einmal nach oben. Kurz trafen sich dabei ihr Blick und der von Dumbledore. Kurz nickte sie dem Direktor zu, bevor sie dann auch schon zu Harry unter den Umhang schlüpfte. Sie standen zum Glück in einer relativ dunklen Ecke, denn der Umhang reichte nun nur noch bis zu ihren Knöcheln. Ihr Blick richtete sich nun jedoch auf ihren Bruder, welcher nur im Augenwinkel zu ihr sah und sich sonst jedoch nicht weiter bewegte. Leicht runzelte Yasmin die Stirn, bevor sie verstand, was das zu bedeuten hatte. Wie es schien wurde Harry unter einen Lähmungszauber gestellt. Sehr wahrscheinlich von Dumbledore und Yasmin verstand sogar das warum. Denn wenn Harry sich bewegen könnte, würde er sich einmischen und die Situation sehr wahrscheinlich nur verschlimmern. Deswegen löste sie den Zauber auch nicht auf, sondern richtete ihren Blick nun auf Dumbledore und Draco, wo nun Bellatrix und der eine andere Todesser dazu stießen. Während der andere einfach nur daneben stand, begann Bellatrix auf Draco einzureden, dass er doch endlich seinen Auftrag beenden sollte. Deutlich sah Yasmin das zögern in den Augen des Blonden. Wie schien wollte er eigentlich lieber das Angebot für Schutz vom Direktor annehmen. Grade als Bellatrix noch was sagen wollte, öffnete sich wieder die obere Tür und Severus betrat die Plattform. Leicht weiten sich ihre Augen, als sie in die Augen ihres Freundes sah. Man konnte keine einzige Emotion in diesen Erkennen, während er nun neben Draco trat und dessen Hand mit dem Zauberstab nach unten drückte. Der Blick von Severus war dabei die ganze Zeit auf Dumbledore gerichtete und Yasmin beschlich ein ganz mieses Gefühl.

„Bitte, Severus.", kam es nun von Dumbledore und Yasmin wusste schon, bevor Severus die verehrenden Worte aussprach, was passieren würde. Das war die Sache über die er Gesprochen hatte. Die Sache, welche weder ihm noch sonst irgendwem Gefallen würde und doch tat er es. Sie presste die Augen zu und wandte den Blick ab, während sie die Stimme von Severus hörte.

„Avada Kedavra!"

Sie musste nicht hinsehen, um genau zu wissen, dass der grüne Zauber den Direktor treffen würde und das Dumbledore, so wie er gestanden hatte, nun sehr wahrscheinlich den Turm hinunter fiel. Sie bekam die Gewissheit, das der Mann tot war, als Harry sich neben ihr wieder bewegen konnte und dann auch schon der Gruppe Todesser hinter her lief, welche sich nun auf den Weg aus dem Schloss heraus machte. Yasmin selbst blieb noch an Ort und stelle stehen. Konnte noch immer nicht daran glauben, dass Severus das getan hatte. Sie verstand es nicht, denn ihr Freund war unter keinen Umständen auf der Seite von Voldemort. Wenn er das wäre, hätte er Harry oder sie längst ausgeliefert und sie nicht davor gewarnt, dass eben dies sein Auftrag war. Er wäre heute nicht zu ihr gekommen und hätte ihr nicht gesagt, dass auch ihm diese Sache nicht gefallen würde. Severus hätte das nicht getan, wenn er auf der Seite des dunklen Lords stehen würde. Da war sie sich mehr als nur sicher. Leicht wischte sie sich nun über die Augen, bevor sie sich den Tarnumhang vom Boden schnappte und sich ebenfalls auf den Weg nach unten machte. Ihr weg führte sie dabei direkt zum Fuß des Astronomie Turms, wo sich nun langsam auch andere Menschen sammelten. Schließlich stand über diesen Turm das dunkle Mal im Himmel. Langsam trat sie neben Minerva, welcher stumme Tränen über die Wangen liefen, während sie auf den leblosen Körper von Dumbledore sah. Auch Yasmin standen Tränen in den Augen, denn auch sie hatte Albus gemocht. Trotz des Zaubers, welchen er auf ihre Eltern und sie selbst gelegt hatte.

Sie wusste nicht, wie lange sie dort stand, während sich immer mehr Leute um sie sammelten. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde recht schnell auf Harry gelenkt, als dieser zur Leiche trat und sich neben diese hinkniete. Schnell war Hermine an seiner Seite und legte tröstend einen Arm um den Schwarzhaarigen. Neben ihr unterdessen zückte Minerva ihren Zauberstab und lies an dessen Spitze einen Licht aufgehen. Eine Geste, welche ihr die anderen nach und nach gleich taten und damit das dunkle Mal vom Himmel verschwinden ließen. Langsam trat Yasmin nun neben Harry und Hermine und legte den beiden sanft jeweils eine Hand auf die Schulter.

„Bring Harry bitte in den Krankenflügel Hermine. Madame Pomfrey sollte ihn einmal untersuchen.", bat sie die Brünette ruhig, woraufhin diese leicht nickte und ihrem Freund auf die Beine half. Kurz sah Yasmin den beiden nach, bevor sie dann den anderen Lehrern dabei half, die Schüler wieder in ihre Gemeinschaftsräume zu schicken. Minerva unterdessen verdeckte die Leiche von Dumbledore mit einem großen Tuch.

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