Kapitel 13: Ende Mai


Nachdenklich lehnte Yasmin am Fenster und sah auf die Landschaft hinaus. Ihre Hand lag dabei auf ihren Bauch, welcher nun langsam zeigte, was sich in ihm verbarg. Durch Poppy hatte sie vor einem Monat erfahren, dass der Test wirklich richtig gewesen war und inzwischen war sie schon im ca. 4 Monat. Sie hätte Poppy wahrscheinlich sogar sagen können, wann sie schwanger geworden war, denn nachdem diese ihr Gesagt hatte, wie weit sie schon war, hatte sie selbst eins und eins zusammen gezählt. Es war das letzte mal gewesen gewesen, wo sie mit Severus geschlafen hatte, bevor dieser kurz nach Valentinstag damit angefangen hatte, den Kontakt zu reduzieren. Tief seufzte die Brünette. Bis jetzt wusste außer Poppy noch niemand davon, dass sie schwanger war. Es hatte einfach noch keinen passenden Augenblick gefunden, es Severus zu erzählen und sie war sich auch nicht sicher, wie sie es machen sollte. Denn es würde für ihn nur noch mehr Risiko bedeuten, wenn es bekannt werden würde. Außerhalb ihrer Räume verbarg sie ihren Bauch also mit Hilfe eines Zaubers. Sie wusste jedoch, dass sie bald es Severus sagen müsste, genauso wie auch Albus und Minerva. Schließlich würde es ihre Ausbildung beeinträchtigen und sie müsste die Erlaubnis bekommen, dass sie ihr Baby mit nach Hogwarts bringen könnte. Denn sie würde es sicherlich nicht bei ihren Eltern lassen, während sie hier war. Nicht weil sie ihren Eltern nicht zu trauen würde, sich um ihr Enkelkind zu kümmern, sonder eher weil sie selbst keine Zeit mit ihrem Kind verlieren wollte. Leicht fuhr sie sich durchs Haar und entfernte sich dann vom Fenster. Mit ruhigen Schritten begab sie sich zur Küche, wo sie sich eine Tee aufsetzte. Ein wenig sah sie jedoch auf, als es an der Tür klopfte und schnell legte sie wieder mit ihrem Zauberstab eine Illusion über ihren Bauch, bevor sie auch schon die Tür öffnete und ihrem Bruder gegenüberstand. Dieser wirkte recht nervös und aufgeregt.

„Harry, ist alles ok?" „Kann ich rein kommen?" Sofort trat Yasmin einen Schritt zur Seite und lies ihren Bruder herein. Dieser setzte sich auch sofort aufs Sofa und sah leicht nervös zu ihr während die Brünette selbst schnell noch eine zweite Tasse mit Tee vorbereitet und diese dann vor ihren Bruder abstellte.

„Also, was ist los?", fragte sie ruhig und sah den Jüngeren an, während sie sich selbst in den Sessel ihn Gegenüber setzte. „Professor Dumbledore will heute mit mir zusammen aufbrechen, um einen Horkrux zu besorgen. Ich hab jedoch ein komisches Gefühl dabei, dass Schloss einfach so zu verlassen. Es ist so, als wenn heute noch was passieren wird.", erklärte der Schwarzhaarige und sah sie leicht unsicher an. Yasmin jedoch schwieg einen Moment und dachte über die Worte von ihrem Bruder nach, denn auch sie spürte, dass irgendwas in der Luft lag und Severus war in den letzten Tagen auch ein wenig nervöser gewesen als sonst.

„Ich verstehe, was du meinst Harry. Aber was willst du tun? Albus wird gehen, auch wenn du nicht mitgehen würdest und so sehr ich es auch nicht gut finde, dass er dich überhaupt mitnimmt, weiß ich doch das es für dich wichtig ist.", sprach sie nach einen Moment und fuhr sich leicht durchs Haar. Von den Horkurxen hatte ihr Bruder ihr vor zwei Wochen erzählt, genauso wie die Tatsache, dass er Professor Dumbledore helfen würde diese zu finden. Eine Sache, welche die Brünette zwar nicht gut fand, aber auch verstand das Harry es tun würde, egal ob sie einverstanden war oder nicht.

„Ich....möchte dir das hier geben und dich bitten, zusammen mit Mine und Ron einen Blick auf alles zu haben. Du könntest uns mit deinem Patronus dann sofort informieren.", antwortete der Schwarzhaarige und hielt ihr dabei eine kleine Phiole mit einer goldenen Flüssigkeit hin. Eine Flüssigkeit die Yasmin sofort erkannte und sie vorsichtig in ihre Hand nahm.

„Woher hast du Felix Felicis?", fragte sie ernst und sah den Jüngeren an. Kurz in der Sorge das dieser und seine Freunde wieder unerlaubt irgendwo Tränke gebraut hatten.

„Ich hab ihn am Anfang des Schuljahres in Professor Slughorns Unterricht gewonnen und seit dem nur einmal benutzt. Vorhin hab ich für Ron und Mine jeweils ein wenig was abgefüllt und den Rest gebe ich nun dir.", erklärte Harry sachlich, während sein Blick immer wieder zur Uhr wanderte. Kurz schwieg Yasmin auf diese Aussage hin, bevor sie leicht seufzte und die Phiole wegsteckte.

„Gut Harry. Ich habe heute Abend so oder so Rundgang. Da werde ich meine Augen aufhalten und nun geh ruhig, Professor Dumbledore wartete sicherlich schon auf dich." Dankbar sah Harry sie an und Umarmte sie noch einmal kurz, bevor er ihre Räume auch schon wieder verließ und sich auf den Weg zum Direktor machte. Schweigend sah Yasmin ihm nach und konnte dabei nicht das Gefühl los werden, dass ihr Bruder recht hatte und heute noch irgendwas passieren würde.

Keine Halbe stunde nachdem Harry gegangen war, leuchtete ihr Kamin auf und Severus trat aus dem Flammen heraus. Yasmin war in dem Moment kurz froh darüber, dass sie vergessen hatte den Tarnzauber von ihrem Bauch zu nehmen und Severus somit nicht auf diese Art und Weise erfuhr, dass er Vater wurde. Was sie sich jedoch leicht Anspannen lies, war der Ausdruck in Severus seinen Augen. Ein Ausdruck von Sorge, Zweifel und, wenn man genau hinsah, Unwillen. Etwas, was das Gefühl verstärkte das heute noch etwas passieren würde.

„Severus?", fragte die Brünette ein wenig unsicher und erhob sich vom Sessel, trat einen Schritt näher an ihren Freund. Sofort schlang dieser die Arme um sie und drückte sie sanft an sich. Etwas, was die Brünette nur nervöser machte. Harry schien mit seiner Vermutung recht gehabt zu haben, irgendwas würde heute noch passieren und sie hatte das ganz miese Gefühl, dass es ihr nicht gefallen würde.

„Ich...werde heute etwas tun müssen, etwas was niemanden Gefallen wird, vor allem mir nicht. Bitte vergiss das nicht, wenn du davon hörst.", murmelte der Ältere und lies Yasmin nicht mal die Möglichkeit zu antworten, sondern küsste sie einfach. Kurz erwiderte die Brünette den Kuss, zog sich dann aber auch schnell wieder zurück und sah ihren Freund ernst an.

„Was musst du tun, Sev? Rede mit mir.", bat sie, doch Severus schüttelte nur mit dem Kopf und strich ihr über die Wange.

„Ich darf es dir nicht sagen. Aber ich hab noch eine bitte....komm nächstes Jahr nicht zurück an die Schule. Es wird dann zu gefährlich sein und selbst ich werde dich dann nicht mehr vor dem dunklen Lord beschützen können." Irritiert sah die Brünette zu dem Schwarzhaarigen auf, wollte eigentlich fragen, warum er so was sagte. Doch etwas in seinem Blick sagte ihr, dass er ihr wirklich nichts sagen würde. Das er seine Worte jedoch mehr als nur ernst meinte. Kurz zögerte sie, während ihr doch ein wenig unwohl wurde und sie sich langsam noch mehr sorgen machte, als so schon.

„Versprich es mir. Bitte." Langsam nickte die Brünette und murmelte: „Versprochen...." Erleichtert sah Severus sie nach diesen Worten an, bevor er sie dann noch einmal küsste. Dieses mal war er es dann auch, welcher den Kuss beendete und ihr einmal sanft über die Wange strich, bevor er sich langsam von ihr löste.

„Ich kann mir denken, dass dein Bruder dich um etwas gebeten hat, bevor er mit Albus aufgebrochen ist. Bitte pass dabei auf dich auf und gehe kein Risiko ein." Nun noch misstrauischer was diese Angelegenheit anging, sah die Brünette ihren Freund an, doch dieser wandte den Blick ab und begab sich wieder zu dem Kamin.

„Bitte, keine Dummheiten wie sie dein Bruder machen würde.", bat er noch einmal, bevor er auch schon aus ihren Räumen verschwand. Tief seufzte die Brünette und fuhr sich einmal durchs Haar. Heute würde sicherlich kein ruhiger Abend werden und sie wusste schon jetzt, dass ihr das Ende von diesem nicht gefallen würde.

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