Kapitel 10: Horkrux
Mit gemischten Gefühlen starrte Harry auf den toten Körper von Aragog, welcher vor ihm neben einem tiefen Loch lag. Er hörte gar nicht wirklich zu, was Slughorn im Hintergrund von sich gab, sondern Erinnerte sich an die erste Begegnung mit der riesigen Spinne. Ein wenig musste er bei dieser Erinnerung schaudern, schließlich wären Ron und er damals fast gestorben, wenn nicht das Auto von Rons Vater rechtzeitig zu ihrer Rettung gekommen wäre. Doch auch wenn er selbst die Spinne nicht wirklich hatte leiden können, so wusste er doch auch ganz genau, wie viel sie Hagrid bedeutet hatte und er fühlte mit seinem großen Freund mit, welche neben ihm stand und um seinen Freund weinte. Aus seinen Gedanken geholt wurde Harry nun, als Slughorn vortrat und von Aragog begann das Gift abzuzapfen, bevor er den Spinnenkörper in die Grube schweben lies und ihn mit der Erde begrub. Damit war die Beerdigung beendet und nun musste Harry nur noch einen Weg finden, wie er mit Slughorn reden konnte und endlich die Erinnerung von ihm bekam, welche er so dringend brauchte.
„Kommt mit in meine Hütte...ich hab was zu trinken dort...", lud Hagrid sie beiden ein und ohne zu zögernd stimmte Harry zu, nachdem auch Slughorn zugestimmt hatte. Sein Gefühl, welche durch den Felix Felicis geleitet wurde, sagte ihm, dass dies wohl eine gute Idee wäre. Auch wenn er selbst noch nicht ganz verstand warum. Jedoch würde er sicherlich in der Situation irgendwelche Worte finden, um Slughorn zu überreden ihm die Erinnerung zu geben. Eine solche Situation kam dann auch recht schnell, da Slughorn und Hagrid ziemlich schnell besoffen waren von dem Zeug, welches Hagrid ihnen eingeschenkt hatte. Harry selbst hatte nur einen kleinen Schluck genommen. Da er nicht wusste, wie sich Alkohol mit dem Felix Felicis vertragen würde. Außerdem brauchte er einen klaren Kopf, um den richtigen Moment zu erwischen um Slughorn anzusprechen. Ein Moment, welcher schneller kam als er erwartet hatte. Denn in seinem Suff begann der Lehrer über Harrys Mutter zu reden und was für eine gute Schülerin war, zu dem Zeitpunkt war Hagrid schon am Tisch eingeschlafen und somit ergriff die Chance.
„Professor, wenn sie meine Mutter wirklich so sehr geschätzt haben. Dann sollten sie ihr letztes Opfer nicht so mit Füßen treten. Sie hat sich geopfert damit ich leben und nur ich kann dieses Opfer Rächen. Jedoch brauche ich dafür ihre Erinnerung, damit ich auch weiß womit ich es zu tun habe. Denn sollte ich es nicht wissen, dann werde ich keine Chance gegen ihn haben und es würde ihr Opfer umsonst machen. Es hätte mir nur ein paar Jahre gebracht und nicht ein langes Leben wie es sich meine Eltern für mich gewünscht haben.", sprach Harry die Worte aus, welche ihm in den Kopf kamen und welche sich in diesen Moment richtig anfühlten. Vor allem sah er auch, das seine Worte etwas bei Slughorn bewirkten und dieser über das Nachdachte, was Harry grade gesagt hatte. Er sah, dass nicht mehr viel fehlte, um endlich die Erinnerung zu bekommen, welche Dumbledore und er so dringend brauchten, um endlich die Wahrheit zu kennen und einen Weg zu finden, Voldemort ein für alle mal zu vernichten.
„Nun gut meine Junge, aber bitte denken sie nicht allzu schlecht von mir, wenn sie dieser Erinnerung gesehen haben.", murmelte der Professor, während er seinen Zauberstab zog und eine Erinnerung in eine der Phiolen füllt, welche er im Umhang getragen hatte.
„Das werde ich nicht Professor. Ich weiß, wie gut er mit Worten umgehen konnte und wie gut er darin ist, zu bekommen was er will. Sie konnten damals nicht wissen, was aus ihm werden würde.", versicherte Harry, als er die Phiole entgegen nahm und er meinte jedes seiner Worte auch genauso. Denn niemand hätte damals ahnen können, was aus Tom Riddel eines Tages werden und was er alles tun würde. Knapp nickte Slughorn ihm zu, bevor er seinen Kopf auf den Tisch legte und genauso einschlief, wie Hagrid auch schon. Kurz sah Harry noch mal zu den beiden Männern, bevor er Hagrids Hütte dann auch schon verließ und sich auf den direkten Weg zu Dumbledores Büro machte.
Dort angekommen, sagte er dann auch schon das Passwort und stürmte die Treppe nach oben, wo er dann an die Bürotür klopft. „Herein.", ertönte die Stimme des Direktors und als Harry das Büro betrat, wurde er mit einer hochgezogenen Augenbraue angesehen.
„Harry, mein Junge. Solltest du nicht schon längst in deinem Schlafsaal sein? Es ist nach Speerstunde.", rügte der Ältere gutmütig, woraufhin Harry sich dann auch bewusst wurde, wie spät es schon war. Verlegen fuhr er sich durchs Haar.
„Entschuldigung Professor. Aber ich habe endlich die Erinnerung von Professor Slughorn.", erklärte er als Entschuldigung, woraufhin Dumbledore sofort aufmerksam war und aufstand.
„Sehr gut gemacht mein Junge, dann lass sie uns gleich ansehen und herausfinden, was damals wirklich geschehen ist." Zustimmend nickte Harry und lies die Erinnerung dann auch schon ins Denkarium fließen. Noch einmal sah der Schwarzhaarige zu seinem Direktor, bevor er auch schon in die Erinnerung eintauchte und dort wieder das sah, was er schon einmal gesehen hatte. Ein Treffen des SlugClubs, an welchem auch Tom Riddel teilgenommen hatte und am Ende dort geblieben war. Dann kam der Moment, wo Tom Professor Slughorn nach Horkurxen fragte und nicht so wie in der ersten Erinnerung, welche Harry gesehen hatte, wich Slughorn dieser Frage aus. Nein dieses mal beantwortete er die Frage und erklärte, was ein Horkrux ist. Ein wenig wurde Harry dabei schlecht, als er sich alleine vorstellte, dass man dafür seine Seele teilen musste und diese Stück dann aus seinen Körper extrahieren musste. Jedoch konnte Harry sich auch denken, dass im Gegensatz zu ihm, Voldemort nicht solche Gefühle gehabt hatte und solch einen Horkrux erschaffen hatte. Etwas was Dumbledore ihm auch bestätigte, nachdem sie wieder aus der Erinnerung aufgetaucht waren.
„Aber wie finden wir diesen Horkrux und vernichten ihn", fragte der Schwarzhaarige unsicher, woraufhin Dumbledore tief seufzte und sich auf seinen Stuhl niederließ.
„Leider, Harry, mein Junge. Glaube ich das Tom nicht nur einen Horkrux erschaffen hat. Sondern sechs an der Zahl, sieben mit dem Teil seiner Seele welcher in seinen Körper steckt."
Sofort spannte sich Harry an und biss sich auf die Unterlippe, dass würde die ganze Sache nur schwerer machen und er wusste noch nicht wirklich, wie man diese Horkruxe finden sollte oder was das überhaupt für Gegenstände sein sollte.
„Jedoch, haben wir auch einen leichten Vorteil. Denn ich denke, dass wir zwei dieser Gegenstände schon längst vernichtet haben und somit bleiben nur noch fünf übrig." Überrascht sah Harry zu dem Direktor, welcher aus einer Schublade zwei Gegenstände rausholte und eines davon kam Harry mehr als nur vertraut vor. Es war das Tagebuch von Tom Riddel, welches er selbst vor vier Jahren zerstört hatte, um Ginny zu retten. Der andere Gegenstand war ein Ring, welchen er durch die Erinnerungen über Voldemort kannte. Es war der Ring seines Großvaters.
„Haben sie schon eine Vermutung, wo wir die anderen finden können?", fragte der Teenager nun, woraufhin Dumbledore nachdenklich den Kopf wiegte.
„Vielleicht, aber ich werde dem Entsprechend Nachforschungen anstellen und dich Informieren, sobald ich einen gefunden habe."
„Sie wollen mich mit nehmen?" „Natürlich mein Junge, jedoch dann nur Unterbedingungen, welche du genau zu befolgen hast, verstanden?", erwiderte Dumbledore ruhig, woraufhin Harry zustimmend nickte und dann auch schon aus dem Büro entlassen wurde.
Vor der Tür blieb er kurz stehen und atmete einmal tief durch, bevor er seinen Tarnumhang aus seiner Tasche zog. Denn so langsam merkte er, wie die Wirkung des Trankes nach lies und er wollte sich nun wirklich kein Nachsitzen einhandeln. Vorsichtig schlich er nun also durch die Gänge, hielt jedoch inne als er eine sehr vertraute Stimme hörte.
„Severus bitte. Ich weiß das du dir sorgen machst, aber hier in der Schule kann mir nichts passieren und ich weiß doch, dass wir vorsichtig sein müssen." Leicht runzelte der Schwarzhaarige die Stirn und begab sich u der Tür, hinter welcher er die Stimme seine Schwester hörte. Zu seinem Glück stand diese leicht offen und er konnte in den Raum hineinsehen, wo er die Ältere dann auch schon entdeckte, zusammen mit Snape, welche das Gesicht verzogen hatte. Seine Schwester dagegen stand der Kerkerfledermaus gegenüber und sah ihn bittend an.
„Ich vermisse unsere Abende zusammen und wir können die Kamine nutzen, keiner der Slytherins wird was mitbekommen und die einzigen die von uns wissen sind Albus und Minerva." Überrascht blinzelte der Schwarzhaarige, was meinte seine Schwester mit ihren Worten, was wussten Minerva und Albus über seine Schwester und Snape und warum verbrachte die Braunhaarige freiwillig Zeit mit diesem Ekel. Das tiefe seufzen von Snape lies seine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden zurück fallen. Dort beobachtete er nun, wie Snape seine Hand überraschend sanft an die Wange seiner Schwester legte.
„Ich will einfach nicht, dass dir etwas passiert. Du weißt was er von mir verlangt und was passiert, wenn er von unserer Beziehung erfahren sollte." „Natürlich weiß ich das, aber das bedeutet doch nicht, dass du so sehr auf Abstand gehen musst, Sev. Bitte, ich mache mir sorgen um dich und ich will nicht, dass unsere Beziehung unter all dem leidet."
Überrascht riss Harry seine Augen auf und stolperte leicht von der Tür zurück. Seine Schwester datete die Kerkerfledermaus, was zum Teufel hatte er den da verpasst. Jedoch bestand kein Zweifel, dass er irgendwas missverstand. Denn er hatte zwar die Erwiderung von Snape verpasst, jedoch küssten sich die beiden nun innig und das war der Moment, wo Harry sich mit schnellen Schritten von dem Raum entfernte. Er musste seine Gedanken über diese Offenbarung ordnen, auch wenn ihm schon jetzt klar war, dass er sehr wahrscheinlich mit niemanden wirklich darüber reden könnte. Denn eine Sache hatte er durch aus verstanden, es sollte niemand was von dieser Beziehung erfahren und dafür gab es irgendeinen sehr wichtigen Grund. Ein Grund, welcher er glaubte, hatte mit Voldemort zu tun.
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