Kapitel 3
Ich sehe die efeuberankten Tore meiner Schule schon von weitem hervorstehen. Es ist hoch und der Efeu schlingt sich undefinierbar um die Gitterstäbe. Vor dem Tor sehe ich meine beste Freundin Charlotte stehen, die mir fröhlich zuwinkt.
Ich winke zurück und gehe ein Schritt schneller und werfe mich in ihre Arme. Lachend umarmt sie mich stürmisch zurück und wir lachen uns gegenseitig an.
Charlotte hat feuerrotes Haar, wo man schon meinen kann, dass sie in Flammen stehen und dunkle meeresblaue Augen, die einen perfekten Kontrast zu ihren flammenden Haaren und ihrer blassen mit sommersprossen gezierten Haut bilden. Alles zusammen gefügt sieht Charlotte wunderschön aus und der ist genauso wie ihr Charakter. Fröhlich, aufgeweckt und führsorglich.
"Gehen wir in den Unterricht?", frage ich sie. Charlotte nickt und wir gehen zusammen mit einem schönen Lächeln im Gesicht durch die Tore des Gymnasiums, die Death Falls High. Auch wenn es wahrscheinlich komisch klingt mit einem breiten Lächeln in die Schule zu gehen, aber ich bin nicht wegen der Schule gut gelaunt. Es ist einfach die Nähe meiner Sandkasten besten Freundin Charlotte, die mir immer gute Laune für den Tag einflößt.
Und so gehen wir in die Schule und lassen uns eine volle Dreiviertelstunde Literartur über uns ergehen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe die Kunst der Literatur, aber in der ersten Schulstunde und noch halb müde ist selbst das Lieblingsfach von einem einfach blöd, wenn man noch nicht ganz wach ist.
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Nachdem die Stunde Literatur vorbei ist, stehen Charlotte und ich auf dem Flur und quatschen ein bisschen über Charlottes familäre Situation. "Meine Eltern sind wieder zu einer Bildungsreise nach Madrid aufgebrochen und kommen vielleicht, wenn überhaupt erst in 6 Monaten.", sagt Charlotte entnervt und hält sich die Schläfen. Sie schloss kurz die Augen und blinzelt kurze Sekunden lang, ehe sie mich wieder ansieht. "Aber dann sind schon die Abiturprüfungen fällig.", sage ich und sehe meine Freundin aus meinen grauen Augen an.
"Ich weiß, Catherine. Meine Eltern machen schon Druck deswegen und wollen mich zur nächsten Nachhilfe schicken, ich meine: Hallo! Die Abiprüfungen sind erst in 6 Monaten und verhalten sich jetzt so, als wären sie in den nächsten 3 Wochen!"
"Deine Eltern sind echt viel zu pingelig. Ich meine, du hast einen 1ser Schnitt bei jedem deiner Zeugnisse und meinen anscheinend, dass es immer noch nicht gut genug ist. Dass ist echt nicht zu fassen!", rege ich mich auf.
Auf dem Flur ertönt ein glockenhelles, gackerndes Lachen. Ich wusste sofort, dass es meine Stiefschwester Sarah ist. Diese dumme Nuss. Sie ist schon zweimal sitzengeblieben und vögelt mit jedem x-beliebigen Typen in unserer Stufe herum. Ekelhaft, sage ich nur dazu. Zum kotzen.
Sarah ist aschblond, ein Hungerhaken mit babyblauen Augen und einem kotzübelen, oberflächlichen Charakter. Ich hasse mich selbst dafür, dass sie meine Stiefschwester ist. Mich schüttelt es schon vor Ekel. Ich verziehe angewidert das Gesicht und Charlotte sieht in die Richtung in welche ich schaue und seufzt demonstrativ. "Also gegen diese Hure haben meine familären Probleme gar keine Chance."
Ich schmunzel über ihren Kommentar und in dem Augenblick, sieht die Teufelin zu uns rüber und löst sich von ihrem "Freund" in Anführungszeichen. Ich glaube, der ist schon von Sarah vollgesabbert worden, so wie sich an ihn schmiegt und abknutscht.
Danach geht sie mit wackelndem Arsch zu uns rüber und begrüßt mich und Charlotte mit einem falschen Lächeln. "Hallo Catherine, Charlotte."
"Was willst du, Sarah?", frage ich geringfügig und sehe sie musternd an. Sarah verzieht ihr Gesicht zu einer gespielt erschrockenden Miene. "Ich wollte dir nur ausrichten, dass daddy dich und deine Mutter lieb hat. Aber bei seinem etwas kritischen Zustand glaube ich, dass er das nur vor sich hin gebrabbelt hat." Sarah sieht mich unschuldig an. Gelangweilt sehe ich zurück. "Noch etwas?"
Sarah lächelt jetzt wieder breit. "Nein." und damit macht sie einen Entenähnlichen Abgang. Endlich geht die mal!
"Okay, was war das jetzt genau?", fragt Charlotte mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich zucke mit den Achseln. "Keine Ahnung interessiert mich aber auch nicht die Bohne." Charlotte schmunzelt. "Es würde mich auch nicht interessieren, wenn sie meine Stiefschwester wäre." Ihr enkommt ein Lachen von den Lippen, welches sie sich anscheind versucht hat zu verkneifen, als Sarah ihren Abgang hingelegt hat. Ich steige mit ein.
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Dann nimmt der Schultag seinen gewohnten Gang und ich warte ab, bis die letzte Stunde vorbei ist und ich nach Hause gehen kann.
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