Kapitel 3
Als wir zu Hause ankamen, schmiss ich mich sofort auf mein Bett, das in T-Stellung zur Dachschräge meines Zimmers stand. Gähnend drehte ich mich auf den Rücken und atmete hörbar aus.
Idiotisch lächelnde Alphas mit Dauerkrampf in der Fresse machten einen schon ziemlich kaputt.
Kaum hatte ich an den Alpha des fremden Rudels gedacht, kroch mir ein leichter Schauer über den Rücken. Irgendetwas an diesem Alpha war nicht in Ordnung. Ich fühlte es einfach.
Auch wenn dieser Will Aquila ein Dauerlächeln hatte und uns auch überhaupt nicht feindselig gegenüber stand, konnte ich keine Sekunde daran denken, ihm zu vertrauen. Ich konnte nicht sagen warum, aber alles in mir sträubte sich dagegen. Wenn ich in seine unverwüstlichen, braunen Augen sah, konnte ich keine Feindseligkeit und keinen Hinterhalt erkennen, aber dennoch... Es konnte doch keine Einbildung sein, oder?
Diese Wut, die ich bei seines Anblicks verspürte, diese wilde Mordlust in mir, dass ich ihn zerreißen wollte... und diese Todesangst.
Diese Angst.
Ich hasste diese Angst.
Denn ich hatte keinen Grund vor ihm Angst zu haben! Und das machte mich wütend. Ich sollte mich benehmen wie ein Beta, aber grundlos Angst zu haben, gehörte nicht dazu. Ich hasste dieses Gefühl.
Wieso bitte hatte ich vor dieser scheiß Lächelfresse Angst?! Ich hatte keinen Grund! Nichts, das das rechtfertigen würde.
Je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich.
Mit einem Ruck stand ich von meinem Bett auf und ging mit schnellen Schritten aus meinem Zimmer. Ich wollte gerade nur noch eins, ich konnte es einfach nicht mehr aushalten, ich musste mich verwandeln!
Ohne auf meine Umgebung zu achten rannte ich in den Wald gegenüber der Straße und riss mir die Klamotten vom Leib. Ich konnte einfach nicht länger in diesem Körper sein, der so schwach war und Angst hatte. Ich brauchte meine Wolfsseite!
Sobald ich von allen Klamotten befreit war, beschwor ich meinen Wolf herauf. Meine Pfoten gruben sich in den weichen Waldboden, ich stieß mich kraftvoll wieder ab und im nächsten Moment rannte ich schon so schnell durch den Wald, dass man meinen könnte, ich würde fliegen. Und es fühlte sich auch fast genauso an. für eine winzige Sekunde flog ich in der Luft und fühlte mich schwerelos, dann zog mich mein Gewicht wieder nach unten und ich stieß mich abermals kraftvoll vom Boden ab und immer so weiter. Ich liebte dieses Gefühl.
Doch selbst das konnte die Angst und die brodelnde Wut kurz unter der Oberfläche meiner selbst wirklich aufhalten.
Ich war eigentlich keine Person, die wirklich hasste, vor allem nicht ohne zu wissen, warum, aber dieses Mal war es so. Ich hasste. Ich hasste Will Aquila.
Es verwirrte mich. Und machte mir sogar Angst. Denn ich wusste absolut nicht, was mit mir los war.
Es kam selten vor, dass ich es so eilig hatte mich zu verwandeln, dass ich so die Kontrolle über mich selbst verlor.
Aber ich wusste:
Es hatte alles mit Will Aquila angefangen.
Und so sollte es auch enden.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top