SWEET CHILD O' MINE

[Valerie]

Das Erste, was ich wahrnahm, als ich wieder zu mir kam, waren Stimmen, die sich leise aber angeregt unterhielten.
,,Wie bitte? Wir werden ihr nicht sofort sagen, wie mächtig ihr Baby sein wird, Dean.
Denkst du sie wird zulassen, dass ihrem Kind etwas passiert? Ich bin selbst Mutter, falls du das vergessen hast.
Wir tun alles für unser Kind. Selbst, wenn es noch nicht geboren ist", sprach eine weibliche Stimme vorwurfsvoll.
,,Wir können sie doch nicht mit Samthandschuhen anfassen. Ihr Kind wird die Welt vernichten."
,,Das weißt du doch gar nicht! Du machst ihr damit unnötig Angst!", schaltete sich eine dritte Stimme ein.
,,Dean! So kommen wir nicht weiter, okay?"

Meine Lider flatterten und ein weiches Licht durchdrang die schwarze Dunkelheit der Ohnmacht.
Sobald sich meine Augen an die helle Umgebung gewöhnt hatten, erblickte ich eine schlichte weiße Decke, an der ein Ventilator, der sich träge drehte, angebracht worden war.
Mein Hirn war zwar noch im Dämmerzustand, doch ich erkannte auf Anhieb, dass ich- schon wieder -an einem mir nicht bekanntem Ort war.
,,Was zur Hölle...?"
Verwirrt richtete ich mich langsam auf und augenblicklich verstummten die Stimmen, die mich aufgeweckt hatten.
,,Ah", stöhnte ich leise.
Müde fasste ich mir an die pochende Schläfe und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare.
Wo war ich?

,,Valerie?", nannte jemand vorsichtig meinen Namen.
Beim Klang meines Namens drehte ich mich müde um und sah, wer da vor mir stand.
Schleunigst sprang ich auch meine Füße- vielleicht auch ein bisschen zu schnell, denn vor meinem Sichtfeld tanzten schwarze Punkte, die mich zwangen, mich wieder auf das Bett fallen zu lassen.
Ächzend fuhr ich übers Gesicht, bis ich glaubte, mich nicht mehr vor Schwindel übergeben zu müssen.
Vor mir standen fünf Männer und eine Frau.
Die kurzhaarige Blondine war schon etwas älter und warf mir ein beruhigendes Lächeln zu, dass mich viel mehr verunsicherte, als ich es schon war.
Der, auch schon etwas älterer, Mann mit einem Bart und einer Kappe auf dem Kopf schaute mich an, als ob ich eine Massenvernichtungswaffe unter meinem Shirt verstecken würde.
Agent Taylor lehnte mit verschränkten Armen an einer Kommode. Er hatte sein Haar ordentlich zurück gestrichen und sein Anzug gegen ein Flanellhemd und eine blaue Jeans getauscht.
Mr. Freely stand neben ihm. Ich konnte keinen einzigen blauen Fleck erkennen, den mein Schlag ausgelöst haben musste.
Er lächelte mich, trotz meines Schlages, aufrichtig an.
Mr. Kramer stand neben ihm, immer noch in Anzug und Trenchcoat und blickte besorgt auf mich und dann auf den Mann neben ihm hin und her.
Zu sagen ich wäre bei dem Anblick von Michael erschrocken, war weit untertrieben.
Mir wurde heiß und kalt zugleich und mein Magen überschlug sich mehrmals vor Überraschung.
Mit seinen grünen Augen sah er voller Abscheu auf mich herab.
Er hatte ebenfalls seine Hände vor seiner breiten Brust verschränkt und ich konnte seine Wut so deutlich spüren, dass es mir kalt den Rücken herunter lief.
Heilige Scheiße!
Meine Fluchtreflexe schalteten sich unmittelbar ein, doch ehe ich nur einen Schritt machen konnte, stellte sich mir Agent Kramer in den Weg und hob beschwichtigend die Hände.
,,Valerie, wir möchten nur mit dir reden, okay?"
In mir wuchs nur so die Panik heran und als ich mich das nächste Mal aufrichten wollte, ging es ganz einfach.

,,Was habt ihr mit mir gemacht?", fragte ich verängstigt.
,,Wir wollen die nicht Böses, Valerie. Wir wollen nur..."
Ich hörte ihm nicht weiter zu, sondern suchte hektisch nach Verletzungen an meinen Armen oder an meinem Hals.
,,Oh mein Gott! Habt ihr mich unter Drogen gesetzt? Habt ihr mir Blut entnommen?", verlangte ich panisch zu wissen, während ich nach Nadeleinstichen oder nach blauen Flecken suchte.
Doch meine Haut wies keine Verletzungen auf, bis auf die Abschürfung auf meiner Hals.
,,Was? Nein! Wir wollen..."
Erschrocken hielt ich inne und schaute die Gruppe kurz an.
,,Seid ihr solche Kriminelle, die ihren Opfer auflauert und ihnen ihre Nieren rausnehmen?!"
Alarmiert hob ich mein Shirt um nach Blut oder Nähten zu suchen.
,,Wir wollen dir nicht deine Nieren entnehmen, Valerie", sagte Agent Freely besänftigend, anscheinend vollkommen unbeeindruckt von der Absurdität dieser Aussage.
Ich stöhnte vor Erleichterung auf, als ich nichts fand.
Aber trotzdem blieb noch eine Frage: ,,Was, zur Hölle, wollt ihr von mir?" Ich hatte mich dazu entschieden meine Entführer nicht mehr zu Siezen.
,,Valerie, wir müssen mit dir reden", sagte die Frau schlicht.
,,Hättet ihr das nicht irgendwie anders einfädeln können, anstatt mich zu kidnappen?"
Misstrauisch musterte ich jeden Einzelnen, während ich mich wieder auf das Bett setzte
Anscheinend hatte ich keine Wahl.
,,Du wolltest ja nicht mit kommen...", fing Agent Taylor an, doch ich fiel ihm genervt ins Wort.
,,Na und?"
,,Ich fange einfach an, okay?"
Agent Taylor überging meine Proteste und fing an zu reden.
,,Okay, Valerie. Am Besten fange ich von vorne an.
Ich heiße Sam Winchester", er deutete auf sich, ,,das ist mein Bruder, Dean Winchester...", ich unterbrach ihn nochmals, als er auf Michael zeigte.
,,Aber er hat...", fing ich anklagend an.
,,Lass mich bitte ausreden", sagte Sam eindringlich.
Widerwillig nickte ich nach einigen Sekunden.
,,Das ist unsere Mutter Mary Winchester und Bobby Singer. Wir vier sind Jäger."
Ich zog prüfend meine linke Augenbraue hoch.
,,Und was jagt ihr so? Hasen?", fragte ich ätzend
,,Wir jagen Monster. Geister, Vampire, Werwölfe, Engel, Dämonen und noch andere Mistkerle, du Besserwisserin."
Michael... Dean warf mir einen genervten Blick zu.
Nicht sehr überzeugt nickte ich. ,,Aha."

Sam ignorierte meinen forschen Einwurf und machte einfach mit der fröhlichen Vorstellungsrunde weiter. Ich hasste den beruhigenden Unterton mit dem Sam auf mich einredete.
Ich fühlte mich, als ob ich mich in eine Theraphiestunde in einer Psychiatrie verirrt hatte.
,,Er heißt Jack Kline", stellte er den jungen Mann vor und Jack hob lächelnd die Hand.
,,Er ist ein Naphil. Ein Kind eines Engels und eines Menschen.
In seinen Fall ist er der Sohn von Luzifer und Kelly Kline."
Der Sohn des Teufels?
Meine linke Augenbraue zuckte verächtlich in die Höhe.
,,Und das ist Castiel, ein Engel."
Er zeigte auf den Trenchcoatträger.
Ein Engel?!
Ich lachte schroff, während ich sie alle ansah.
Ich glaubte ihnen kein Wort.

,,Hört mal, lasst mich einfach gehen. Ich will keinen Ärger oder in eure geistig fragwürdige Sache hineingezogen werden."
,,Tja, Pech gehabt, meine Liebe. Du steckst ganz tief drin und das hast du dir alleine zuzuschreiben." Michael... Dean, ach keine Ahnung, betrachtete mich spöttisch.
,,Wie bitte?", fauchte ich ihn an.
,,Dean!", ging Sam unmittelbar dazwischen, ,,Das hilft auch nicht weiter."
Dean verdrehte nur die Augen und wand sich ab.
,,Valerie, all die Monster aus deinen Albträumen oder aus Horrorfilmen gibt es wirklich", sagte Mary.
Sofort schossen mir alle möglichen Horrorszenarien ein, die mich nächtelang wachgehalten hatte.
,,Chucky die Mörderpuppe auch?" Mit großen Augen schaute ich sie an.
Mann, der Film war brutal für meine schwachen Nerven gewesen. Wochenlang hatte ich diese Puppen gemieden.
,,Was?", fragte Castiel verwirrt und schaute zu Sam.
Dean schüttelte schnaubend den Kopf.
Was zum Teufel hatte er gegen mich?!
Ich hatte ihm nichts getan!
,,Egal. Was ich sagen wollte, letzten Monat ist der Erzengel Michael aus einer anderen Welt in unsere gekommen und hat von Dean Besitz ergriffen."
Ich rutschte unwohl auf dem Bett herum
,,Was?"
,,Engel haben keinen Körper. Um auf Erden zu wandeln brauchen sie eine Hülle", erklärte Castiel.
Oh mein Gott.
,,Und warum bin ich jetzt hier?", meckerte ich sie vorwurfsvoll an.
Betretende Stille breitete sich im Raum aus.
,,Weil du schwanger von ihm bist."
Ich konnte Deans unterdrückte Wut spüren, als ob es meine wäre.

Ich fing an fassungslos zu lachen.
War ich in einem schlechten Film-Remake von Legion gelandet?
,,Ja, klar. Weil du auch meinen Menstruationszyklus kennst, Dean.
Oder meine Verhütung.
Das war ein verdammter One-Night-Stand.
Mehr nicht!"
,,Nein, Valerie. Dean hat Recht. Du bist schwanger", sagte nun auch Jack bedrückt.
Als niemand widersprach kippte mir das Lächeln aus dem Gesicht.
,,Woher wollt ihr das wissen, wenn nicht mal ich das weiß, mhm?"
Wieso sollten Fremde wissen, ob ich schwanger war?
,,Weil es schon einmal passiert ist und zwar vor Jacks Geburt.
Wir Engel kommunizieren über, wie ihr es sagt, das Engelsradio. Heute Mittag ist eine enorme himmlische Macht durch das Radio gegangen. Sie haben die Ankunft eines Naphils verkündet."
Engelsradio?!
Ich musste hier raus.

Ich ließ meinen Blick über die Einrichtung schweifen.
Zwei Betten, ein kleiner Tisch und eine weitere Tür, die wahrscheinlich ins Badezimmer führte.
Vor der einzigen Tür des Raumes zur Straße stand Dean und es sah nicht so aus, als ob er mir frohgewillt die Tür öffnen würde.
Durch das Fenster klettern war wahrscheinlich auch keine gute Idee.
Mir meinen Weg raus kämpfen konnte ich mich auch nicht.
Also beschränkte ich mich wieder aufs Abstreiten.
,,Ja... nein. Ich glaube euch kein Wort, sofern ich, wenn ich das überhaupt machen sollte, keinen eindeutigen Schwangerschaftstest in der Hand halte."
Ich konnte nicht fassen, was ich da eben ausgesprochen hatte.
,,Himmel und Hölle werden nach dir und deinem Kind suchen.
Und natürlich auch Michael. Er wird jeden Preis zahlen, um dich zu bekommen", sprach Bobby, so als ob er kein Verständnis für meinen Widerstand hatte.

,,Begreifst du nicht wie mächtig dein Kind sein wird?
Michael ist der stärkste und mächtigste Erzengel von Allen und du bist kein... kein Mensch."
Castiel sprach leise und zurückhaltend, aber ich konnte jedes Wort glasklar verstehen.
,,Ach nein?"
,,Nein. Du bist eine Trueborn. Eine Form eines Engel."
Eine was?
Ich runzelte die Stirn.
,,Was ist ein Trueborn?"
,,Trueborns sind Engel, deren Gnade und Flügel von Luzifer gestohlen wurden. Sie wurden von Gott gesegnet und werden immer wieder wiedergeboren."
Okay, das reichte mir.
,,Okay, gebt mir nur ein Beweis, der eure Geschichte belegt.
Dann glaube ich euch."
Ich faltete meine Hände in meinen Schoss und sah Sam bittend an.
Er wiederum sah Castiel an und nickte seufzend.
Castiel ging auf mich zu.
Sofort wollte ich mehr Abstand zwischen uns bringen, deswegen stand ich auf, doch Castiel ließ sich davon nicht beirren.
Ich zuckte leicht zusammen, als Castiel mir seine Hand auf die Stirn legte.
,,Es ist alles gut." Er sah mich beruhigend an.
Keine Sekunde später durchströmte helles, blaues Licht seine Iris und seine Pupille fing an weiß zu schimmern.
Ehe ich etwas sagen konnte, durchströmte mich eine Wärme, die ich nicht so recht beschreiben konnte.
Es fühlte sich so an, als ob Sonnenstrahlen meine Haut berührten.
Als die Strahlen sich durch meinen Körper zogen, hörten die Kopfschmerzen und das Schwindelgefühl abrupt auf.
Als er von mir abließ, stahl sich Verwunderung in meine Züge.

,,Was... Was war das?"
,,Ich habe dich geheilt.
Engel können mit Hilfe von ihrer Gnade Verletzungen heilen."
Er wies mit seinem Blick auf meinen Hals.
Verblüfft strich ich über meine ebene Haut.
Nichts deutete darauf hin, das es jemals einen Kratzer gab.
Und als ich das realisierte brachen sämtliche Sätze auf mich ein.
Vampire, Werwölfe und so vieles mehr.
Ich schlug mir entsetzt die Hand vor den Mund.
,,Ich... Das Übernatürliche existiert wirklich?"
Ich betrachtete den Engel und den Naphil vor mir geschockt.
Wenn es Engel gab...
,,Existiert... Gibt es Gott?"
Das schlichte 'Ja' von Sam ließ mich schlucken.
Kalt lief es mir den Rücken hinunter und ich spürte, wie mein Herz anfing doppelt so laut und schnell zu schlagen.
,,Einen Himmel und eine Hölle?"
Wieder wurde genickt.
Oh Gott!
,,Und du bist jetzt Teil des Übernatürlichen." Mary setzte sich neben mich und legte mir behutsam eine Hand auf den Rücken.
Sie hatte wohl ganz recht bemerkt, dass ich kurz vom Hyperventilieren stand.
,,Diese Frau, die dich angegriffen hat? Dass war wahrscheinlich ein Vampir.
Und sie wollte wissen, warum du Michaels Aufmerksamkeit erhältst.
Valerie, das war erst die Spitze des Eisberges.
Die Monster wollen dich in die Hände bekommen, um sich bei Michael einzuschleimen.
Die Engel wollen dein Kind, um ihre Reihen wieder aufzustellen. Um neue Engel zu erschaffen.
Die Dämonen wollen dein Kind, um wieder einen Herrscher über die Hölle zu bekommen.
Und andere Jäger wollen dich umbringen, da dein Kind sehr mächtig sein wird. Eine Bedrohung.
Wenn sich deine Schwangerschaft herumspricht, und das wird sie, dann bist du auf keinem Platz der Welt mehr sicher."

Was?
Ich zwang mich ruhiger zu atmen und als ich das geschafft hatte, fühlte ich mich einfach nur leer und betäubt.
Wenn diese Frau nur der Anfang war...
Was würde dann darauf folgen?
Bilder von Blut, Tod und Qualen schossen im Schnelldurchlauf durch meinen Geist.
Blutige Messer oder andere Waffen.
Leichen auf Böden
Kinder, die weinten.
Das... Das konnte ich nicht.
,,Hat Michael irgendetwas gesagt? Was er vor hat?", drängte Bobby zu wissen.
,,Ich... Ich weiß nicht", flüsterte ich erschöpft und legte mein Gesicht in die Hände.
,,Valerie, hör mir jetzt ganz genau zu: Wir müssen dich aus dieser Stadt rausbringen. Wir haben in Kansas ein sicheren Bunker, der im Moment für dich der sicherste Platz der Welt ist. Wir, die Schutzmaßnahmen und unsere... Freunde sind gerade die beste Chance zu überleben."
Mit jedem Wort, dass Sam sagte sank ich tiefer in das Bett.
Ich wollte aber kein Teil davon sein!
Ich wollte nach Hause in mein Bett und ein normales Leben führen!
Ich wollte nicht, konnte nicht, schwanger sein!
Ich konnte nicht mal dafür sorgen, dass ein Goldfisch überlebte!
Ich wollte kein Engel sein!
Ich hob den Kopf und sah Sam mit leerem Blick an.
,,Ich kann nicht einfach alles hinter mir lassen und in einen anderen Bundesstaat ziehen, nur weil Fremde das mir sagen!"
Ich musste leicht über das lachen, was ich sagte. Es klang einfach nur grotesk.
,,Ich habe hier Verpflichtungen, wie mein Job. Es gibt sowieso schon zu wenige Krankenschwestern und da kann mein Krankenhaus mich nicht verlieren. Ich habe hier meine Freunde und mein Leben.
Ich kenne euch nicht und..."

Mir blieben die Worte im Hals stecken, als Dean explodierte. Seine zurückgehaltene Wut brach quasi aus ihm heraus.
,,Wir sind deine beste Chance um zu überleben! Da draußen wartet dieser Psychopath nur darauf, dass du ihm in die Arme läufst! Dein Kind wird wahrscheinlich mächtiger als Gott werden. Du kannst nie wieder rausgehen ohne zu fürchten, dass du entweder umgebracht oder entführst wirst!
Meiner Meinung nach dürftest du gar nicht mehr atmen oder hier sitzen! Dein Kind wird die Apokalypse einleiten und das werde ich nicht zulassen. Zu oft habe ich Opfer gebracht, zu oft eingesteckt!"
Er brüllte mich an und als er gefährlich langsam auf mich zu ging, konnte ich in seinen Augen nur Hass und Abscheu sehen.
Ich zuckte erschrocken zusammen und meine Pupillen weiteten sich.
Er... Er wollte mich umbringen?
,,Dean! Beruhig dich!", zischte sein Bruder.

Panisch sprang ich auf und umrundete das Bett um genug Raum zwischen uns beiden herzustellen.
Doch bevor er mich angreifen, oder weiß Gott was machen, konnte, packte sein Bruder ihn unsanft an der Schulter.
Mary stellte sich ihm ebenfalls in den Weg und stoppte Dean mit einer Hand auf der Brust.

,,Beruhig dich Dean!", sprach sie angesäuert.
,,Dean! Hör auf, du verschreckst sie! Siehst du das nicht? So wird sie uns nicht vertrauen! Bei Kelly haben wir den Fehler gemacht sie zu überfordern. Und was ist daraus geworden? Cas war tot, Kelly und Jack in Gefangenschaft von Dagon und sämtliche durchgeknallte Engel, die sie bedrohten."
Hä? Castiel stand doch genau vor mir.
Lebend.
,,Ihr Kind wird nicht die Apokalypse auslösen, wenn wir Valerie beschützten und sie von Michael fernhalten!", sprach er beruhigend.
,,Das weißt du doch nicht! Sie..."
,,Und du weißt nicht, ob es so sein wird!", widersprach Sam genauso aufgebracht, wie sein Bruder.
,,Ich kenne diesen Michael aus meiner Welt. Er besitzt weder ein Gewissen noch Skrupel.
Wenn das Kind ihm in die Hände fällt, dann ist unsere Welt verloren.
Oder das Kind kann Michael zerstören.
Je nachdem wie wir jetzt handeln.
Also reiß dich zusammen Dean, das Kind ist die Beste Chance Michael zu töten", warf Bobby ein.
Ihn zu... töten?
Sie sprachen so selbstverständlich von einem Mord, da hörte sich an als ob man einkaufen gehen würde.
Erst jetzt begriff ich hundertprozentig, was hier vorging.
Wenn das alles stimmte, dann hatte ich letzte Nacht einen One-Night-Stand mit einem... einem Erzengel.
Und konnte mich nicht mal daran erinnern.

Scheiße, ich war schwanger.
Entsetzt schlug ich mir die Hand vor den Mund.
Blut rauschte so laut in meinen Ohren, dass ich das Gespräch der Jäger nicht mitbekam.
Ich konnte nicht fassen, dass über ein Kind diskutiert wurde, dass nicht mal eine Woche alt war.
Und dass es mein Kind war. Und dass ich nichts von ihm oder ihr wusste.
Oh Gott. Wenn das stimmte was hier gesagt wurde, trug ich einen verdammten halben Engel in mir.
Heilige Scheiße!
Es wurde darüber diskutiert was mit meinem Kind passierte, ohne dass ich mitsprechen durfte.
Was es werden sollte.
Oder besser gesagt was es werden könnte.
Es konnte Welten zerstören?

Ich konnte mir nicht vorstellen wie ein einziges Wesen das Universum zugrunde richten konnte.
Ich würde niemals zulassen, das mein Kind mordete.
Oder das ihm etwas passierte.
Und voralledigen würde ich Mutter werden.
Das ging nicht in meinen Kopf rein.
Vorsichtig sah ich an mir herab.
Mein Bauch war noch nie flach gewesen.
Er sah genauso aus, wie immer.
Dennoch wuchs dort ein Leben in mir heran.
Ein wahrscheinlich ziemlich gefährliches Leben.
Ich wollte ihnen über die Gefahr, dass von einem noch Ungeborenen Kind ausging nicht glauben.
Aber ich konnte erkennen, mit wie viel Erfahrung sie sprachen.
Wie sie von einer Kelly sprachen; anscheinend die Mutter von Jack.
Was ihr wohl zugestoßen war, dass sie nicht bei ihrem Sohn sein konnte?
,,Wir rufen Rowena, Ketch und jeden anderen, dem wir vertrauen, an. Sie werden uns helfen Valerie zu beschützen."
Sam redete besänftigend auf seinen Bruder ein, aber machte es nur noch schlimmer
,,Ihr Kind wird die Welt vernichten, wie oft soll ich es denn noch sagen! Michael ist der Vater! Da kann das Kind nur verdorben sein!", rief Dean.
Bei dem Wort 'verdorben' verabschiedete sich meine Erschöpfung und entfachte ein Feuer der Wut.
Wie bitte? Verdorben?!
Jetzt reichte es.

,,Hey! Das ist immer noch mein Kind, okay?! Sprich nicht so von ihm oder ihr!" Wütend verengte ich meine Augen.
Die Meter, die ich vor Angst zwischen uns gebracht hatte, überwand ich nun in großen, wütenden Schritten.
Niemand hielt mich auf, als ich mich vor Dean aufbaute und ihn grimmig anfunkelte.
,,Ich weiß nicht warum ich oder du mit Michael zu tun haben; warum ich jetzt hier bin!
Ich weiß seit drei Minuten, dass ich schwanger bin und als ob das nicht reicht, bin ich von einem Erzengel schwanger.
Ich bin ab jetzt Mutter und das macht mir eine heiden Angst.
Und dann kommst du daher und bestimmst, dass mein Kind die Apokalypse einleiten wird!
Und... ach ja: Mich umbringen willst!", schrie ich ihn an.
Ich senkte meinen Blick und holte ein paar mal tief Luft.
Zwang meinen Atem und mein Herz sich zu beruhigen.
,,Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sein muss, nicht mehr Herr seines Körpers zu sein. Das ist einfach nur grauenhaft und krank. Niemand -niemand- kann das rechtfertigen oder im Ansatz das fühlen, was du gerade durchmachst.
Aber du könntest aufhören auf mir rumzuhacken, denn du bist nicht der Einzige, den Michael benutzt hat."
Und als ich wieder aufblickte konnte etwas in seinen Augen aufblitzen.
Ich wusste nicht ob das Einverständnis oder Zorn war.
,,Ich trage ein Kind von ihm in mir.
Und ich denke nicht, dass er vorhat mit ihm oder ihr im Garten zu spielen, okay?
Wenn das alles stimmt was ihr sagt, dann wird es sehr mächtig sein, auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann.
Er benutzt mich als...", ich kniff vor Ekel die Augen zusammen, ,,als Zuchtstute. Und das ist einfach nur krank.
Aber es ist nicht meine Schuld, dass er mich ausgesucht hat, verstanden?
Also tu' mir bitte den Gefallen und konzentrier deinen berechtigten Hass auf diesen Psychopathen und bitte sehr nicht auf mich."

Volle drei Sekunden herrschte komplette Stille.
Niemand traute sich etwas zu sagen oder sich zu bewegen.
Alle warteten angespannt auf Deans Reaktion.
,,Ich-"
Noch ehe er seinen Satz zu Ende führen konnte, erfasste mich eine große Druckwelle, die mir jede Luft aus der Lunge presste und mich hart gegen die Wand krachen ließ.
Keine Sekunde später explodierte die Moteltür.

-

Hallo meine Lieben (:

Hat es euch gefallen?

Wie wird Dean wohl auf Val reagieren?

Und wer wird da wohl vor der Tür stehen?

Ich hoffe es hat euch gefallen!

Lasst ein Kommentar und ein Stern da und passt auf euch auf (:

~liebliche

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