39 Bad

Jungkooks Augen flatterten langsam auf und schlossen sich fast wieder, als sein Körper bequem in einer weichen Matratze lag.

Nach einigen Blinzeln stellten sich seine Augen und sein Körper darauf ein, wach zu sein, und er setzte sich langsam auf dem Bett auf. Er erkannte den dunklen Raum und das breite Bett. Genau wie der Rest des Schlosses war alles schwach beleuchtet, fast dunkel, aber er konnte das breite Bett erkennen, in dem er sich befand - Taehyungs.

Er fühlte sich schwindlig und unendlich müde. Sein Körper flehte darum, liegen zu bleiben. Einen Moment lang kämpfte sein Gedächtnis darum, sich an das Geschehene zu erinnern.

Und dann kam es ihm wieder klar in den Sinn,

Der Spiegel. Taehyungs Vater, wie er unbewusst handelte.

Taehyungs Vater hatte sich seiner Sinne bemächtigt und fast,

Beinahe hätte er sich selbst dazu gebracht, unbewusst in den Spiegel zu fluchen. 

Eine Gänsehaut überzog Jungkooks Körper und ließ ihn einen unerklärlich zittrigen Atem ausstoßen. Er erinnerte sich daran, wie er von einer starken Kraft nach hinten gezogen wurde, und dann wurde alles schwarz.

Wie es schien, hatte ihn jemand gerettet. Gerade noch rechtzeitig.

"Wie fühlst du dich?" sprach eine tiefe Stimme auf einmal. Jungkook sprang leicht und drehte sich in diese Richtung. Taehyung saß neben dem Bett in einer Ecke, Jungkook anschauend. Sein Gesicht war wie immer neutral.

"I-" Jungkooks Stimme klang trocken, er räusperte sich und leckte sich über die Lippen: "Mir geht es gut", sagte er leise. Sein Körper fühlte sich schwach an, trotz der vielen Stunden Schlaf, aus denen er gerade aufgewacht war.

"Was ist mit mir passiert?", fragte er und sah Taehyung an.

"Er hat die Kontrolle über deinen Geist erlangt und dich fast in den Fluch getrieben..." Taehyung schluckte. "Aber ich bin rechtzeitig gekommen und du bist kurz darauf ohnmächtig geworden."

Jungkook nickte ihm anerkennend zu und schwieg, da er nicht wusste, was er sagen sollte. 

"Es sieht so aus, als wäre es für ihn ein Leichtes gewesen, in deinen Geist einzudringen, was bedeutet, dass du nicht stark genug warst, was dazu führte, dass du ohnmächtig wurdest, sobald die Verbindung zu deinem Geist unterbrochen war", fügte Taehyung hinzu. Jungkook schaute auf seine Arme hinunter.

Er bemitleidete sich selbst, weil er nicht in der Lage war, den dämonischen Kräften, die gegen ihn eingesetzt wurden, zu widerstehen. Das bedeutete, dass er schwach war und noch viel über seine eigenen Kräfte zu entdecken hatte. Wahrscheinlich war er ein mächtiger Engel und er wusste es nur nicht.

Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr.

"Was... was ist mit deinem... Vater passiert?" fragte Jungkook leise. Er konnte nicht anders, als sich zu fragen, was genau passiert war, nachdem er ohnmächtig geworden war. Ob Taehyungs Vater immer noch im Spiegel war oder ob er es aus irgendeinem unbekannten Grund geschafft hatte, sich von dem Fluch zu befreien, und nun im Schloss herumstreifte.

Ein kleines, erfreut-böses Lächeln kräuselte sich auf Taehyungs Lippen, als er sprach: "Ach, dieser Mann? Er ist weg"

Jungkook starrte ihn an. "Weg in welchem Sinne?"

"Ich habe das Spiegelglas zerbrochen. Damit versiegelte ich die magische 'Tür', um es mal so zu sagen, die sich zwischen dieser Realität und der in ihr befindlichen befand. Mit anderen Worten, er sitzt dort für immer fest, ohne einen Ausweg zu finden", sagte Taehyung in gewohnt gelassenem Ton.

Allerdings erwähnte er nicht das Geständnis seines Vaters. Dass er derjenige war, der seine Mutter ermordet hatte und es wie einen Engelsangriff aussehen ließ.

Taehyung wollte daran nicht denken. Es widerte ihn an. Das Bild seines Vaters ekelte ihn an. In so vielerlei Hinsicht. Und so kalt es klingt, er wollte mit niemandem aus seiner Familie mehr etwas zu tun haben. Er war über all das hinweg. Er wollte nichts mehr davon wissen.

Er liebte seine Mutter über alles, aber er war froh, dass sie jetzt alle weg waren. Dass er endlich allein war, in Frieden. So war es besser.

"Oh", sagte Jungkook ausdruckslos. Er war sich nicht sicher, was er in dieser Situation sagen sollte. Er wollte nicht sagen, dass es ihm leid tut, denn er wusste genau, dass Taehyung kein Mitleid mit seinem Vater hatte.

Ein paar Sekunden lang standen sie schweigend im Zimmer. 

"Naja, danke, dass du mich gerettet hast Taehyung" ließ Jungkook auf einmal raus. Der Gedanke, dass er im Grunde genommen in einer anderen Dimension eingesperrt sein könnte, machte ihn so unruhig. Es war beunruhigend, daran zu denken. "Wenn du nicht wärst, wäre ich... oh Gott...", er fühlte sich unfähig, sich weiter auszudrücken, da die Panik langsam seine Worte verschlang.

Taehyung stand auf und ging auf ihn zu, wobei er seine sanften, blassen Arme in die seinen legte. "Pst, ist ja gut. Vergiss es", flüsterte Taehyung ruhig, und seine Daumen umkreisten sanft Jungkooks Hand, um ihn zu beruhigen. Jungkook spürte sofort ein Gefühl der Beruhigung.

"Komm, lass uns dir ein Bad vorbereiten, du siehst müde aus" sagte Taehyung und griff nach Jungkooks Hand, um ihn zu führen. Jungkook nickte und stand vom Bett auf, folgte ihm.

Beide gingen in Taehyungs dunkles Badezimmer.  Der Raum war geräumig und es standen mehrere Kerzen herum, die eine dunkle, aber entspannende Atmosphäre schufen.

Taehyung ließ Jungkooks Hand los, ging zur Wanne und füllte sie mit warmem Wasser. Neben der Wanne standen eine Reihe von Seifen, Shampoos, Schaumseifen und Badekristallen. Er füllte die Schaumseife und die Badekristalle in das Wasser. Bald füllte sich das Wasser mit dunkelrotem Schaum.

Jungkook lächelte, als er ihn beobachtete. Er konnte nicht umhin zu beobachten, wie bezaubernd Kim Taehyung beim Einrichten eines Schaumbades aussah. 

Taehyung drehte sich zu Jungkook um: "Fertig, du kannst jetzt einsteigen", sagte er mit ruhigem Gesichtsausdruck. "Ich bringe dir ein paar Handtücher, wenn du fertig bist", sagte er, während er an Jungkook vorbeiging und den Raum verließ. Doch bevor er hinausgehen konnte, spürte er, wie eine Hand ihn zurückhielt.

Er drehte sich um und sah, wie Jungkook ihn am Gehen hinderte.

"Taehyung, bade mit mir", bat Jungkook sanft. Seine Augen waren sanft und unschuldig, wie die eines Welpen. Schwer, nein zu sagen.

"Bitte" 

Taehyung starrte ihn an, unsicher ob er zustimmen sollte oder nicht. Jungkook stand dort, hielt ihn und wartete auf eine Antwort.

Taehyung schluckte und antwortete etwas nervös, "O-Okay" Jungkook lächelte, als er bemerkte, dass sich Taehyungs Wangen leicht rosa wurden. Dies ließ Taehyung etwas unruhig werden, aber auf einer guten Art.

Taehyung schloss die Tür hinter ihnen und Jungkook ließ endlich seine Hand los.  Er warf einen Blick auf das einladende, laufende Bad, zog sich aus und stieg hinein.

Taehyung sah von dem entblößten Jungen weg, biss sich auf die Lippe und überlegte, ob es eine gute Idee war, hier zu bleiben und mit ihm zu baden.

Jungkook setzte sich in die geräumige Wanne und ließ das warme Wasser seine Muskeln entspannen. Es fühlte sich gut an.

 Er warf einen Blick auf Taehyung, der, noch immer bekleidet, in eine andere Richtung blickte.

"Kommst du nicht mit rein?" fragte Jungkook süßlich. Taehyung sah ihn an, ohne ein Wort zu sagen. Nach einer gefühlten Minute des Schweigens begann Taehyung sich zu entkleiden.

Jungkooks Augen verließen den entkleideten Dom nicht. Er sah zu, wie Taehyung sein Oberteil auszog und dabei seinen straffen Bauch entblößte, seine Handmuskeln spannten sich an, was Jungkook ein gewisses Gefühl vermittelte.

Jungkook schaute die ganze Zeit zu, bis Taehyung schließlich in die Badewanne stieg und sich zu Jungkook gesellte.

Er setzte sich gegenüber von Jungkook, so dass sie sich gegenüberstanden. Sie saßen da und sahen sich in die Augen, während das dunkelrote, schaumige Wasser ihre entblößten Körper vollständig bedeckte. 

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