27 nein
Diese Lippen, die er in seinem Traum nicht hatte kosten können.
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"Was ist in diesem Raum Mr. Kim?" Jungkooks Stimme entriss Taehyung aus seinen Gedanken, bevor sie schlimmer worden.
Taehyung schaute Jungkook an, welcher ihn mit Neugierde ansah. Taehyung wusste, welchen Raum er meinte.
"Das geht dich nichts an" sprach er trocken aus.
Jungkook runzelte die Stirn und sprach weiter, "Wer war dieses Ding, das versuchte mit mir zu kommunizieren-"
"Was auch immer es ist, was in diesem Raum ist, es ist nicht dein Freund. Also halte dich davon fern. Verstanden?" unterbrach Taehyung schnell, bevor der jüngere weiter reden konnte.
Er konnte nicht verstehen, wieso es ihn so sehr kümmerte, dass Jungkook seinen Vater nicht traf. Ich meine, ist es nicht das, was er wollte? Rache von den Engeln? Das wäre die perfekte Gelegenheit für ihn, den Engeln etwas wichtiges zu nehmen, genauso wie sie es bei ihm taten.
Aber wieso fühlt er den Drang, ihn von seinem Vater fernzuhalten? Vielleicht aus dem Grund, dass er seinen Vater hasste und nichts mit ihm zu tun haben wollte. Wenn er Rache nehmen sollte, wird es durch ihm selbst sein. Nicht mit seinem Vater.
"Antworte mir. Hast du es verstanden?" wiederholte Taehyung nach Jungkooks langer Pause.
Jungkook konnte einfach nicht verstehen. Wieso sollte er so dringend von diesem Ding fern bleiben? Hatte es geplant, ihn zu verletzen? War es so böse? Was war es überhaupt?
Aber, wenn Taehyung ihn so sehr fragte, von dem Raum weg zu bleiben, und von dem Raum selbst, dann hatte er keine Chance und musste das tun, was er gefragt wurde. Plus, wenn er dies tat, konnte er vielleicht Taehyungs Vertrauen gewinnen, was Stepp eins war, um einer Person näher zu kommen; gewinne ihr Vertrauen.
"Ja, ich habe verstanden Mr. Kim" sagte Jungkook unterwürfig.
"Gut" ließ Taehyung raus. Jungkook stand da und sah ihn stumm an, starrte ihn an, wie als würde ein Hund auf das Essen seines Besitzers starren. Taehyung sah auch zu ihm, fühlte plötzlich Unwohlsein, "Nun? Verschwinde" sagte er und wartete darauf, dass der Junge etwas tat, ging, als weiterhin in seiner Gegenwart zu sein.
"Nein"
Taehyung zog seine Brauen genervt zusammen, "Nein? Ich frage dich nicht. Ich befehle es dir"
"Nein"
Jungkook stand dort und verweigerte sich, zu gehen. Taehyung spottete laut. Die Tatsache, dass jemand seine Befehle nicht befolgte, störte ihn. Er war daran gewöhnt, dass jeder das tat, was er sagte. Er konnte alles haben, wie er wollte und wann er wollte. Niemand hatte es sich je gewagt, sich ihm zu widersetzen oder seinem Vater.
Aber Jungkook zeigte das Gegenteil und das ließ Taehyung wütend werden.
Vielleicht musste er ihm zeigen, wie er ihm gehorchte.
Er soll ihm gehorchen.
"Hör genau zu" Mit einer aggressiven Bewegung packte Taehyung Jungkook an seinem Hemd und drückte sein Gesicht gefährlich nahe an Jungkook heran, so dass dieser vor der plötzlichen Aggressivität zurückschreckte. "Wenn du 'hier bleibst', dann hast du meinen Regeln zu befolgen" sagte er leise und stellte sicher, dass der Junge jedes Wort mitbekam. Seine Augen verließen nie Jungkooks. "Wenn nicht, dann wirst du lernen, meine Regeln zu befolgen. Merke dir meine Worte"
Damit löste sich Taehyung unsanft aus seinem Griff um Jungkooks Hemd und ließ es zerknittert zurück. Jungkook blieb, wie immer, still und sah Taehyung mit Kulleraugen an. Er war etwas verdutzt über Taehyungs plötzlichen Stimmungswandel, aber natürlich nicht überrascht.
Was genau meinte er mit 'lernen wie du meine Regeln befolgst' ?
Der Gedanke hatte Jungkook fasziniert. Um ehrlich zu sein, war es etwas beängstigend, aber gleichzeitig auch aufregend. All die Dinge, die Taehyung ihm antun konnte, von unbekannten dämonischen Dingen bis hin zu anderen unbekannten Dingen, wenn das Sinn macht, erregten ihn. Es brachte ihn dazu, Taehyung noch mehr zu reizen, nur um zu sehen, wohin ihn das führen würde.
Nun, du fragst dich bestimmt wann Jungkook angefangen hatte, so zu denken?
Nun, unter den gegebenen Umständen begann er langsam zu begreifen, was er und andere waren. Er begann zu erkennen, dass er selbst ein Individuum war und dass er seine Umgebung selbst erkunden und herausfinden wollte. Ohne Namjoon oder Jin, die immer da waren, um ihn zu beschützen und ihn wie ein Baby zu behandeln. Jetzt, wo er in der Hölle war, dem Gegenteil von zu Hause, mit anderen Menschen, wurde sein Wunsch, etwas über diese neuen Wesen zu erfahren, nur noch stärker. Er reifte, geistig.
Versteht ihn nicht falsch. Er liebte Namjoon und Jin. Er liebte sie endlos. Sie waren diejenigen, die ihn akzeptierten und ihn als ihr eigen behandelten. Sie waren diejenigen, die ihm Essen und eine Unterkunft gaben und immer auf ihn aufpassten. Seine Eltern. Sie werden immer einen Spezialen Platz in seinem Herzen haben.
Aber gerade war alles was er wollte, von ihnen weg zu bleiben- von all den Dingen die er kannte, von Zuhause. Er wollte die 'neue' Welt erkunden- für ihn- und schauen, was sie ihm bat.
Außerdem faszinierte ihn Taehyung, den König selbst. Irgendwas an ihn, etwas über sein majestätisches Wesen zog Jungkook an. Er wollte in ihn eintauchen, obwohl er nur wenig über ihn, seine Kräfte oder seine Vergangenheit wusste. Irgendetwas an Taehyung war einfach so interessant für ihn.
Das Verhalten Taehyungs hat etwas in Jungkook ausgelöst. Etwas, das er noch nicht verstehen konnte. Jedes Mal, wenn Taehyung ihn plötzlich aggressiv anfasste, sich seinem Gesicht näherte und dominante Worte forderte, machte das Jungkook nervös, aber auch aufgeregt. Wie eine Spannung, die in ihm wuchs. Eine Spannung, von der er noch nicht genau wusste, worum es sich handelte.
Aber er würde es bald feststellen.
Ein Schnappton zwischen Taehyungs blassen Fingern weckte Jungkook aus seinen Gedanken. "Habe ich mich nicht klar ausgedrückt? Raus." wiederholte Taehyung an Jungkook. Jungkook wandte sich von ihm ab und ging mit gesenktem Kopf an ihm vorbei zur Tür, ohne ein Wort zu sagen.
Kurz bevor er den Raum endgültig verlassen wollte, blieb er vor der Tür stehen. Mit dem Rücken zu Taehyung. Er hob den Kopf und sprach leise, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen: "Aber ich habe nicht vor, deine Befehle in nächster Zeit zu befolgen, Sir. Schönen Tag noch"
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