Kapitel 4 - Avery (neu!)

Hey ihr,
hab mich jetzt dazu entschieden die Grundgeschichte beizubehalten, einzelne Szenen aber anders/neu zu schreiben und ja...es wird schon ein neues Buch aber mit den gleichen Charakteren und ähnlicher Story!❤️
Ich würde unglaublich gerne eure Meinung zu hören, also haut raus!!🥰

Die nächsten Tage vergingen wie in Trance. Ich hatte Unterricht bei meinem Privatlehrer und lernte noch zusätzlich, denn ich musste, auch wenn ich nicht wie alle Anderen auf die Highschool ging, dieses Jahr meinen Abschluss schreiben. Mr. Collin lies wie so oft seinen Blick besorgt über mich gleiten, als er mich das erste Mal so zugerichtet sah, doch er sagte wie immer nichts. Wenn er es getan hätte, wäre er seinen Job los gewesen und wenn er was nach außen hätte sickern lassen, wäre er tot gewesen. Mein Vater war mächtig, doch das Einzige was mich gleicherweise beruhigte und beunruhigte, war zu sehen, dass es noch mächtigere Männer gab als ihn. Mein Vater hatte mir Ausgehverbot erteilt, denn hätte mich so jemand gesehen, wäre es sofort in der Presse gelandet. Nicht das die Menschen da draußen auf meinen Vater schließen würden. Dazu war er viel zu schmierig freundlich in der Öffentlichkeit. Nein, es hätte einfach deshalb ein schlechtes Bild auf ihn geworfen, weil er offensichtlich seine eigene Tochter nicht beschützen konnte. Als hätte er das je versucht...

Seufzend legte ich meinen Lernzettel weg und stand auf um mir was zu trinken zu holen. Meine Eltern waren Gottseidank Gestern für ein paar Tage in unser Haus in Kalifornien geflogen, weil mein Vater dort geschäftliches zutun hatte. Das hieß zwar nicht das ich die Chance hatte hier auszubrechen, seine Wachhündchen ließen mich keinen Moment aus den Augen, doch ich musste mir seine abwertenden Blicke und Worte nicht mehr ergehen lassen. Ich war für eine kurze Zeit die Angst los, jeden Moment wieder verschlagen zu werden...

Ich füllte mir in unserer viel zu großen Küche ein Glas Wasser auf und tippte währenddessen auf meinem Handy herum. Automatisch schweiften meine Gedanken zu Giulia. Wie es ihr wohl ging? Ich wurde regelmäßig verschlagen, doch vergewaltigen würde mich mein Vater niemals. Dafür war ich zu abstoßend für ihn. Und das war etwas, das mich tatsächlich ein wenig beruhigte. Die Bilder wie sie vor mir im Dreck gegen hatte, tauchten vor meinem inneren Auge auf und eine Gänsehaut fuhr meinen Rücken hinab. Ich hasse Männer, die glaubten sie wären was Besseres als wir Frauen!Ich hasste sie so abgrundtief und wenn ich irgendwann mal aus den Fängen meines Vaters kommen würde, dann wollte ich den Frauen helfen, denen es wie mir erging oder immer noch ergeht. Ich würde etwas dagegen unternehmen...Sie hatten verdammt nochmal kein Recht dazu!

Während ich so in meinen Gedanken hing, fing mein Handy an zu klingeln und ironischerweise war es Giulia. Ich schluckte und zögerte tatsächlich einen Moment. Doch schon im nächsten drückte ich sie weg. In meinem aktuellen Zustand konnte ich ihr keine Hilfe sein, egal wie sehr ich es auch wollte. Ich war selbst viel zu verletzlich. Außerdem durfte ich nicht raus. Ihr das zu erklären, könnte schwierig werden. Ob sie auch nicht raus durfte? Meine Gedanken schweiften zu ihrem Bruder Tyler, welcher zwar besitzergreifend gewesen war, jedoch nicht so als könnte er seiner Schwester jemals etwas antun. Für eine Millisekunde kam Eiversucht in mir auf. Darüber das sie noch ihren großen Bruder hatte, der sie vor allem beschützte. Oder es zumindest versuchte. Das sie jemanden hatte, der sie auffing wenn sie fiel. Ich hatte es nicht mehr, obwohl jetzt ein Moment war, in dem ich es nicht hätte dringender brauchen können. Ich atmete zittrig aus und schlurfte langsam, mit dem Glas in meiner Hand, hinauf in mein Zimmer. Als ich mich auf mein Bett legte entwich mir die letzte Energie und ich spürte wie mir die Tränen lautlos über die Wangen liefen. So sehr es ein Teil in mir gab, der darauf hoffte, hier raus zu kommen, so groß war der andere, der es schon vor langem aufgegeben hatte. In diesem Moment wünschte ich mir, mich würde jemand retten. Ich wünschte es wurde jemand die Käfig-Tür aufreißen, meinen Vater beseitigen und mich rausholen. Ich ballte die Hände zu Fäusten weil ich wusste, dass das niemals geschehen würde. Dazu war das Leben zu unfair.

Nach langer Zeit des Weinens, beruhigte ich mich langsam wieder und während ich mich völlig leer, einsam und ausgebrannt fühlte kam mir ein Gedanke. Vielleicht war es garkein so schlechte Idee mit Giulia zu telefonieren. Ich hatte niemanden. Keine Freunde. Keine Familie. Sie vielleicht auch nicht in dem Sinne, in dem sie es gerade brauchte. Ich könnte einfach mit ihr reden, ohne ich etwas zu erzählen. Ich wusste das mein Vater mein Handy abhörte. Doch solang ich nichts relevantes sagte, wäre es kein Problem. Ich schluckte und meine Hände zitterten, als ich nach meinem Smartphone griff und auf die Wahlwiederholung tippte.

Mein Herz raste, als als Freisprechzeichen ertönte. Als ihre Stimme ertönte war mein Kopf wie leer gefegt.

"Hey Avery, warum hast du dich so lange nicht gemeldet?"Sei klang verletzt und ich verstand es. Sie hatte ein schweres Trauma erlebt und ich ignorierte sie drei Tage lang.

"Hey Giulia, es tut mir wirklich leid und es gibt nichts, das es entschuldigen könnte...Ich konnte es einfach nicht."Einen Moment lang war es still in der Leitung und ich hatte schon die Befürchtung, das sie aufgelegt hatte, als ihre melodische Stimme erneut erklang.

"Ist nicht schlimm..."Ich hörte ein Zittern in ihrer Stimme und hatte mich noch nie so schlecht gefühlt, doch ich war unendlich froh, das sie mir so schnell verziehen hatte.

"Wie geht es dir?"Fragte ich vorsichtig.

"War schon mal besser."Versuchte sie zu spaßen, doch ich erkannte die Trauer in ihrer Stimme.

"sei ehrlich."Ich hörte ein leisen Schluchzer am anderen Ende.

"Beschissen Avery. Noch nie habe ich mich so benutzt gefühlt..Und es tut immer noch alles weh. Doch das Schlimmste sind die Blicke meiner Brüder. Ty macht sich riesige Vorwürfe und ich mach mir solche Sorgen um ihm...er...er hat es auch nicht so leicht. Ach aber was erzähl ich dir...wie geht es dir?"Sie versuchte sich abzulenken. So wie ich mit diesem Telefonat. Ich atmete zittrig ein und aus, bevor ich antwortete.

"Mir gehts soweit gut. Ich schwör dir, ich würde zu dir kommen, doch ich kann gerade nicht von Zuhause weg.Meiner Mum geht es nicht so gut."So sollte sie keinen Verdacht schöpfen.

"Oh, was hat sie?"Ich zögerte eine Millisekunde, doch zu lügen war gerade besser, als nicht mit ihr zu sprechen. Ihre Stimme beruhigte mich.

"Sie ist krank..."Meinte ich abweisend, in der Hoffnung das sie nicht weiter fragen würde.

"Das tut mir leid....wirklich Avery."In ihrer verweinten Stimme klang Mitgefühl und ich hasste mich dafür, das ich sie so anlog.

"Reden wir von was anderem...Von was Schönem."Meinte ich, denn ich hatte das Gefühl das es genau das war, was wir beide gerade brauchten.Giulia war zögerlich dabei und langsam begann sie mir, von ihrer Familie zu erzählen. Anfänglich hatte ich gedacht, sie hätten ein schlechtes Verhältnis. Doch im laufe ihrer Erzählungen wurde mir klar, das genau das Gegenteil der Fall war. Sie liebte ihre Familie über alles. Vor allem von Alec, dem anderen Grünauge von der Toilette, erzählte sie viel. Von seinen eifersüchtigen Bettgeschichten, die es in ihn stalkten . Von seiner liebe zu American Football. Von ihrer Mum, die ihren Garten vergötterte und von ihrem Dad, der alles in seiner Macht stehende tat, das es keinem von ihnen an etwas fehlte. Nur von Tyler erzählte sie kaum etwas und ich traute mich auch nicht nachzuhaken. Doch während sie so erzählte wurde mir auf eine schmerzlich, aber dennoch positive Weiße bewusst, wie es normalerweise sein sollte. Es beruhigtem ich das es solche Familien auch unter den Reichen gab. Ich verachtete mein Leben, meine Familie, das sie nicht so war...Doch in diesem Moment freute ich mich einfach nur für Giulia.

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