Kapitel 19 - Tyler (neu!)
Vielleicht war es die Art wie sie da stand. Sie wirkte völlig verloren in der riesigen Küche und gleichzeitig schimmerte in ihren Augen etwas so kraftvolles, dass ich nicht glauben konnte, dass sie gestern Abend einen Schockzustand erlitten hatte. Vielleicht war eben diese Mischung es, die sie für mich so anziehend machte...Vielleicht war es auch der Anblick, als sie ihren Kopf leicht neigte und die Sonne, welche durch das große Panoramafenster schien, sanft in ihr zartes Gesicht fiel.Vielleicht war es auch die Haarlocke, die sie ständig im Gesicht störte. Ich wusste es nicht, doch in diesem Moment machte ich langsam einen Schritt auf sie zu. Dann noch einen, bis ich direkt vor ihr stand. Sie war nicht klein, doch ich war groß und sie musste ihren Kopf in den Nacken legen um mich anzuschauen. Sie sah mich verwirrt an, doch als ich eine Hand anhob und ihr vorsichtig die Strähne hinters Ohr strich, verlor sich dieser Blick in etwas, dass ich absolut nicht deuten konnte.
Ihr Geruch stieg mir in die Nase und ich zog ihn tief ein. Sie duftete nach Rosen und Vanille und als sie sich nervös auf die Lippe biss, brannte in mir etwas durch.
Ich senkte meinen Kopf und als sie sich mir auch noch unbewusst entgegen reckte, hielt mich nichts mehr davon ab es zu tun.
Als meine Lippen sich auf die ihren legte fuhr ein Gefühl durch mich hindruch, das ich lange nicht mehr gespürt hatte und das um noch so vieles intensiver war. Sie keuchte leise und brachte mich dazu den Kuss zu vertiefen. Langsam schob ich meine Zunge zwischen ihre Lippen, bat zögernd um Eintritt und als sie ihn gewährte entwich auch mir ein leises Stöhnen. Vorsichtig erkundete meine Zunge ihren weichen Mund und verdammt sie schmeckte so gut.
Avery wurde mutiger, kam mir entgegen und presste ihren ganzen Körper gegen den meinen. Ich war nassgeschwitzt vom laufen, doch das schien sie reichlich wenig zu interessieren. Ihre Hände wanderten in meinen Nacken und zogen mich enger zu ihr, während ich sie sanft gegen die Küchenzeile in ihrem Rücken drückte. Sie stöhnte heißer, das Verlangen durchstömte meinen gesamten Körper und ich spürte wie mein verdammter Schwanz sich in meiner Hose regte. Die Erinnerung an heute morgen kam in mir hoch und riss mich mit voller Wucht zurück in die Realität.
Langsam löste ich mich von ihr und trat einen Schritt zurück. Gestresst fuhr ich mir durch die Haare und schloss für einen Moment die Augen um das Verlangen in mir zurückzudrängen.
„Ich....Es tut mir leid...ich..."Ich sah auf und blickte in ein vor Scham rotes Gesicht. Ich musste ein Lachen unterdrücken, weil sie sich ernsthaft dafür entschuldigte, dass ich sie geküsst hatte.
„Avery...Lass das. Dich ständig bei mir zu entschuldigen. Ich bin es der dich überfallen hat...ich...mir tuts leid. Das wird nicht wieder vorkommen."Murmelte ich und schnappte mir dann mein Glas mit Wasser und lies sie ohne ein weiteres Wort stehen. Verdammt, was war in mich gefahren?
Nachdem ich geduscht und mir währenddessen eine runtergeholt hatte, ging es mir deutlich besser. Das ich dabei an Avery gedacht hatte versuchte ich gekonnt zu verdrängen und als Marco mich anrief gelang mir das auch. Er erzählte mir von einem Übergriff der Liberty City's, einer der größten Gangs hier in Miami, die nicht freiwillig in Zusammenarbeit mit uns standen und somit eigentlich ständig Probleme machten. Ich befiel Marco mein Hauptteam, welches aus 10 der besten Männern meines Vaters bestand, in der Tiefgarage zu versammeln. Wir mussten mal wieder Ordnung schaffen...Auch wenn ich nichts mehr hasste.
Ich zog mir über ein schlichtes schwarzes Shirt eine schusssichere Weste und befestigte drei Waffenholster. Zwei an meinen Oberschenkeln und eines an der rechten Wade. Ich schob zwei kleine Kolibri in die oberen Holster und in das Untere eine Alfa Defender. Aus meinem Schrank, indem sich neben Kleidung auch Waffen befanden zog ich ein großes Sturmgewehr und die passenden Magazine. Ich hasste das hier...doch meine Familie war letztendlich immer noch das was sie war...Eine der größten Mafiafamilien der Welt. Egal wie sehr wir uns versuchten zu legalisieren, wenn wir den bandenscheiß lassen würden, läge unser Penthouse in spätestens zwei Wochen in Schutt und Asche und unsere gesamte Familie wäre tot. So war das wenn man zu großes Ansehen, zu viel Respekt und zu große Feinde hatte. Man musste perfekt spielen und man musste grausam sein.
Ich verlies mein Zimmer und passierte den großen Wohnbereich, der mein Zimmer zu dem von Giulia und jetzt auch Avery, trennte. Ich hatte gehofft das ich keinem von beiden auf dem Weg zum Aufzug begegnen würde, doch das Schicksal machte mir einen Strich durch die Rechnung und so kam es das beide auf dem Sofa in der mitte des Raumes saßen. Als sie mich sahen wurden Averys Augen groß und Giulias Blick sauer. Sie hasste es wenn wir so durchs Haus liefen. Doch so sehr ich meine kleine Schwester auch vor der hässlichen Welt da draußen beschützen wollte, in der Hinsicht konnte ich ihr keine rosarote Blase aufrechterhalten. Wir mussten scheiß Dinge machen dafür das wir so sicher leben konnten. Und das wusste sie.
„Tyler!"Sie sprang auf und stellte sich mir in den Weg. Ich atmete tief ein und blieb stehen.
„Was ist Giuls?"Als sie im nächsten Moment die Arme eng um mich schloss seufzte ich und umarmte sie zurück.
„So sehr ich es auch hasse, dass ihr das ständig tun müsst, pass auf dich auf, ja?"Ich nickte und strich ihr sanft die Haare aus dem Gesicht.
„Mach ich immer."Ihr Ausdruck wurde traurig und ich bemerkte, dass ich was falsches gesagt hatte.
„Du lügst...Aber ich hab dich trotzdem lieb."Ich schluckte und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Nase.
„Ich dich auch."Ich zwinkerte ihr zu und löste mich dann von ihr. Mein Blick fiel auf Avery die das ganze schweigend beobachtet hatte. Ihr Blick war mittlerweile ebenfalls besorgt, doch sie sagte nichts und dafür war ich ihr dankbar.
Ohne weiteres ging ich zum Aufzug und fuhr dann in die Tiefgarage, wo meine Männer auf mich warteten. Gametime...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top