Kapitel 16 - Avery (neu!!!)

Langsam wachte ich auf, begann meinen schweren Körper zu spüren und blinzelte gegen das helle Licht, als ich versuchte meine Augen zu öffnen. Leise Stimmen drangen zu mir hindurch und ich schnappte die Wortfetzten „traumatische Erinnerungen" , „Schockzustand" und „Angststörung" auf. Doch bevor meine Gedanken wieder beginnen konnten zu rasen, bemerkte man mich.

„Avery..."Tyler tauchte in meinem Blickfeld auf und ich fuhr hoch. Langsam kamen meine Erinnerungen an die letzten Stunden hoch und als mir bewusst wurde, was das bedeutete wünschte ich am liebsten im Boden zu versinken. Da das nicht ging, wich ich seinem Blick einfach aus und sah mich um. Wir befanden uns in einem großen Raum, ich lag in der Mitte auf einem rießigen Kingsize Bett, zu meiner Rechten war ein großes Fenster aus dem man eine Atemberaubende Sicht über Miami hatte. Wir befanden uns im Penthouse der Black's, das war mir gleich klar. Am Fußende stand Dr. Philips und sah mich leicht lächelnd an. „Hallo Avery."

„Hallo."Murmelte ich nur und mein Blick glitt zu Tyler. Er stand mit verschränkten Armen neben dem Bett, sein Blick wieder völlig emotionslos.

Auf einmal brach etwas in mir auf, als mir bewusst wurde was erneut geschehen war.

Ich stand wie von der Tarantel gestochen auf und mir wurde schwindelig, doch es war mir egal. Das war jetzt schon das dritte Mal, das Tyler mich so rettete. Langsam ging es mir gehörig auf die Nerven.

„Was soll das?"Fuhr er mir an.

„Was soll was?"Fauchte ich zurück und stoplerte fast über meine eigenen Füße als ich zurück ging. Tyler packte mich und verhinderte somit das ich auf die Nase flog.

„LASS DAS VERDAMMT NOCHMAL!"Ich schrie so laut, dass meine Kehle schmerzte. Tyler zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt und es wurde toten still im Raum. Ich zitterte am ganzen Körper, als ich durch den Raum zur nächst besten Tür eilte und diese aufstieß. Ich landete in einem großen, geräumigen Bad, schmiss die Tür hinter mir zu und sank daran hinab. Die Worte, die ich beim Aufwachen gehört hatte geisterten immer wieder in meinem Kopf hin und her, vermischten sich mit den erneut aufwallenden Erinnerungen und nun auch den Gefühlen die Tyler in mir ausgelöst hatte, indem er mich schon wieder aus meiner Abwärtsspirale geholt hatte. Ich zwang mich eisern dazu, mich nicht wieder gehen zu lassen, raufte die Haare und atmete tief durch.

Langsam beruhigte sich mein Herzschlag und irgendwann fühlte ich mich wieder fähig dazu aufzustehen. Langsam ging ich zu dem großen Waschbecken das in Mamor eingelassen war, mid den Spiegel und spritzte mir eiskaltes Wasser ins Gesicht. Nachdem ich mir das Gesicht mit einem weichen weißen Handtuch abgetrocknet hatte wagte ich den Blick in den Spiegel. Meine Haut war bleich, meine Augen gerötet und stumpf, doch sonst sah ich aus wie immer. Ich schluckte und fuhr sanft über meine Konturen. Wer bist du Avery?

Die Frage hallte durch meinen Kopf und fand keine Antwort. Das Mädchen das von ihrem Vater verschlagen wird und ein elendiges Leben hatte jedenfalls nicht mehr. Ich sollte glücklich darüber sein. Doch ich fühlte mich nur als würde ich endlos fallen und niergends ankommen. Als ich das Opfer der Tyrannei meines Vaters gewesen war, hing ich am Abgrund. Doch jetzt fiel ich unerklärlicherweise und fand keinen Halt mehr.

Ich atmete zittrig aus und trat langsam zurück. Ich würde mich bei Tyler entschuldigen müssen. Er konnte nichts hierfür und auch nichts dafür, dass er mich ständig als Häufchen Elend aufsammeln musste.

Langsam öffnete ich die Tür des Bades und sah durch den großen Raum. Dr. Phillips war offensichtlich gegangen, denn ich fand ihn nirgends, doch Tyler tigerte unruhig auf und ab, blieb erst stehen als er mich hörte.

Er sah auf und die Sorge in seinem Blick machte mich verrückt. Wieso lies er mich plötzlich so an seinen Gefühlen teil haben?

Zögernd trat ich einige Schritte auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. „Tut mir leid.Ich...Ich weiß nicht was in mich gefahren ist."Er nickte als Zeichen,dass er meine Entschuldigung wohl angenommen hatte. Er erwiderte jedoch nichts, sondern sah mich nur schweigend an. Irgendwann ballte ich hilflos die Hände zu Fäusten und spürte wie sich Verzweiflung in mir breit machte.

„Tyler sag bitte was."Er schluckte und sein Blick wurde verschlossen.

„Ich weiß nicht was Avery. Ich will dir helfen, aber habe keine Ahnung wie...Fuck, ich weiß nicht mal wieso ich dir helfen will!"Er wurde laut und traf mich damit. Er wurde nie laut.

„Ich...Es tut mir leid...Du brauchst mir nicht helfen."Plötzlich war er mir zwei großen Schritten bei mir und packte mich an den Schultern. Ich verspannte mich, doch er lies mich nicht los. Sein markanter Duft stieg mir in die Nase und als meine Augen auf die seinen trafen fiel ich nur noch schneller.

„Verdammt genau deshalb wollte ich nichts sagen!Ich WILL dir nicht nur helfen, ich KANN nicht anders...Scheiße..."Er lies von mir ab und fuhr sich gestresst durch sein zu langes Haar. Langsam wurde mir bewusst, dass ihn das mit mir mehr mitnahm als er zugeben wollte und ich gab mir gedanklich einen Arschtritt, dass ich die ganze Zeit so egoistisch gehandelt und gedacht hatte. Doch meine Seele vertrug nicht noch mehr Kritik und Verachtung und so überbrückte ich die letzte Distanz zu ihm und schlang meine Arme um seinen kräftigen Oberkörper. Er verspannte sich wie bei unserer ersten Umarmung, doch dann wurde er weich und zog mich enger an sich. Ich spürte wie er seinen Kopf an meinem Haar vergrub und tief ausatmete.

Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf gegen seine trainierte Brust, während sein Duft mich einlullte und vergessen lies was in den letzten Tagen und Wochen, ja Monate und Jahre, in meinem gesamten Leben, geschehen war.

Irgendwann schob er mich sanft zurück, bis ich mit den Kniekehlen gegen die Kante des Bettes stieß. Schnell krabbelte ich unter die weiche Decke und beobachtete mit großen Augen, wie Tyler seine Schuhe auszog und sich dann neben mich legte. So kannte ich ihn garnicht, doch ich hatte schon gestern morgen, als ich mich von ihm in seinem Strandhaus veraschiedet hatte, gespürt das er sich irgendwie verändert hatte mir gegenüber. Ich war ihm alles andere als egal geworden. Vielleicht war Giulia einer der Gründe dafür, vielleicht aber auch nur sein Mitleid für mich.

Ich schluckte und rutschte ein wenig zur Seite, damit er mehr Platz hatte. Als Tyler das bemerkte, zog er mich seufzend zu sich herran und mein Kopf landete auf seiner Brust, während sich sein Arm sanft um meinen Oberkörper schlang.

Kräftig schlug sein Herz gegen die Brust unter mir und sein gleichmäßiger Atem lullte mich langsam ein. Alles in mir wurde plötzlich still und ich spürte wie ich auf einmal nicht mehr fiel. Zittrig atmete ich auf, weil das Gefühl so unsagbar angenehm war. Auch wenn ich es nicht gewollt hätte, ich konnte nicht verhindern, dass ich mich enger an ihn schmiegte und meinen Kopf in seiner Halsbeuge vergrub. Tyler atmete tief aus und strich sanft über meinen Kopf, als würde er wissen wie es mir gerade ging.

Wenn euch das Buch gefällt, schaut auch gerne mal bei meinem anderen Buch „von schweren Wegen in einem einfachen Leben" rein, das hat schon ein paar mehr Kapitel zum lesen.:)

Ps: Ich würde mich über viel Rückmeldung sehr freuen.:)

!!!UND:Heute Abend kommt noch ein weiteres Kapitel online, also freut euch darauf🙈!!!

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