Dunkle Vergangenheit
P.O.V. Erzähler
Das kleine, schwarzhaarige Mädchen lief durch die engen Korridore, ihrer einst so gefürchteten Gilde. Sie war nicht älter als sechs. Ihre Gedanken spielten wie verrückt.
Sie hatte Angst. Angst davor, was ihr Vater und zugleich stellvertretender Master, von ihr wollen würde. Er war ein regelrechtes Monster und behandelte das kleine Mädchen sehr schlecht.
Immer wieder hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf. "Du bist Unnütz", "Wie kann mein eigen Fleisch und Blut nur so jämmerlich sein", "Hör auf zu weinen, Drecksbalg!"......
Sie war nun vor einer schweren Tür angekommen. Die Angst jagte durch ihre zerbrechlichen Knochen. Einmal atmete sie noch tief durch, bevor sie leise die gigantische Tür öffnete.
Mit ihrem einen Auge, lugte sie in das eigentliche Büro ihres Vaters hinein. Es war stockdunkel. Unter diesen Umständen wuchs ihre Angst mehr und mehr. Sie nahm jedoch trotzdem ihren ganzen Mut zusammen und schob die Tür ganz auf. Ein Quietschen, was von der Tür kam, hallte durch den dunklen Saal.
Sie dachte sich, das diese Tür mal wieder geölt werden müsse. Auch mit ihren sechs Jahren, hatte sie einen herausragenden Verstand. Ihr Vater hatte immer gesagt, wenn du keinen Verstand hast, wirst du jämmerlich untergehen wie ihre geliebte Mutter.
Das kleine Mädchen war halb Mensch, halb Dämonin. Ihr Vater der altbekannte König der Unterwelt und ihre Mutter eine normal Sterbliche. Ihre Gilde sah die Menschen wie Insekten, deshalb wurde sie oft fertig gemacht, obwohl sie doch nichts dafür konnte.
Sie weinte sich jede Nacht in den Schlaf. Ihr größter Wunsch war es, um die Welt zu reisen und neue Orte zu entdecken. Man musste sagen, sie war ein sehr guter Mensch. Sorgte sich immerzu um ihre Kameraden, obwohl sie noch nie einen Dank zurück bekam.
Sie bemerkte, dass sie nicht so viel nachdenken solle. Ihr Vater würde wütend werden, wenn er das sah. Er hatte sie immer zu als dumm, vertäumt und schwach bezeichnet. Dies kratzte an ihrem Selbstwertgefühl.
"Da bist du ja endlich!" sagte eine laute Stimme, die sie sofort ihrem Vater zuordnen konnte. Er saß auf seinem mächtigen Thron und hielt wie immer, das Buch unseres eigentlichen Masters in den Händen.
"Mir ist zu Ohren gekommen du hättest gestern dein Training geschwänzt." er wurde sichtlich wütend und stand auf.
"Nein...das stimmt nicht. Ich war da." entgegnete das kleine Mädchen und wich etwas zurück.
Ihr Vater kam näher auf sie zu und nahm ihr Kinn in seine eine Hand. Nun musste sie ihm, in die Augen schauen. "Sag es nochmal." zischte er und drückte fester zu. "Ich....ich war da." wimmerte sie und kniff ihre Augen zusammen.
"Lügnerin!" brüllte er und schlug mit seiner freien Hand, in ihr zartes Gesicht.
Das zerbrechliche Mädchen kam mit einem lauten Knall, auf dem harten Steinboden auf.
"Du wirst heute noch verschwinden!" sagte er plötzlich und sie blickte ihn schockiert an. "Was...Nein...bitte.." schluchzte sie und hielt sich mit einer Hand ihre pochende Wange.
"Hast du mir gerade Widersprochen! Du elendiges Insekt! Du bist schwach! Verschwinde!" schrie er ausser sich. Die schwarzhaarige stand schnell auf und rannte aus dem riesigen Raum. Über ihre weichen Wangen, bahnten sich nun Tränenflüsse.
Sie rannte in ihr Zimmer und packte alle ihre Sachen, in einen kleinen Koffer. Zum Glück, besaß sie nicht viel. Daraufhin stürmte sie mit ihrem Gepäck, durch die gesamte Gilde, bis zum Ausgang.
Nein, sie drehte sich nicht mehr um. Diese Leute haben ihr Jahre lang weh getan. Nur der Hass herrschte in ihr. Sie wollte niemanden mehr Vertrauen. Keiner Seele würde sie jemals wieder über den Weg trauen. Das kleine, nette und freundliche Mädchen wurde gebrochen.
*Zeitsprung 3 Monate*
Ihre Füße taten weh. Schon Tagelang hatte sie nichts mehr zu sich genommen. Die Kräfte gingen ihr langsam zu Nichte.
"Kleine, dumme Mädchen wie du, sollten nicht so alleine durch den Wald streifen." eine weibliche Stimme drang ihr ans Ohr.
Sie drehte sich ruckartig um und starrte in violette Augen. "Wer...wer seid ihr?" stotterte sie etwas geschockt. Seit Wochen ist sie nicht mehr auf einen Menschen getroffen. Auf den ersten Blick fiel ihr auf, dass diese junge Frau wunderschön war.
"Bist du hungrig, Kind?" fragte diese und schenkte der kleinen ein sanftes Lächeln. Sie dagegen, musterte sie fragwürdig und überlegte, ob sie ihr denn vertrauen könnte. Leider, hatte der menschliche Körper Bedürfnisse und einen Überlebens Instinkt.
Sie würde gerade alles für einen kleinen Happen zu Essen machen. "Etwas." antwortete sie nun nach einer gefühlten Ewigkeit. "Komm mit." befahl die junge Frau und führte sie ein Stück, durch den Wald.
Sie kamen an einem kleinen Häuschen an. Es sah sehr gemütlich aus. Langsam traten sie ein und das kleinen Mädchen fühlte sich automatisch so, als wäre dies schon immer ihr Zuhause gewesen.
Auf dem Herd brodelte eine Suppe, die so herrlich duftete. Ihr lief wortwörtlich das Wasser im Mund zusammen. Die Dame holte aus einem Schrank, zwei Schüsseln. Daraufhin befüllte sie diese, mit Suppe.
Eine von ihnen stellte sie vor sich und die andere vor das kleine Mädchen. "Ich danke ihnen so sehr, junge Frau." sagte sie und verneigte sich leicht von ihr. Die junge Frau kicherte. "Ach, nenn mich einfach Olympia."
Sie nickte daraufhin und fing gleich an, ihre heiße Suppe zu schlürfen. Noch immer nicht konnte sie ihr Glück fassen. Hätte sie diese Frau nicht gefunden, wäre sie wahrscheinlich verhungert.
*Zeitsprung 10 Jahre*
Ihre Meisterin und zugleich Mutter, lag im Sterbebett. Vor etlichen Jahren, hatte sie ein kleines Mädchen im Wald gefunden und bei sich aufgenommen. Sie waren wie Mutter und Tochter.
Doch das kleine Mädchen von damals, war nun fast 17 Jahre alt und somit erwachsen geworden. Sie kniete neben ihrer Ziehmutter, die gerade im Sterben lag.
"Nicht weinen, meine Kleine. Du musst deine Zukunft finden. Sei nicht traurig. Das würde mich nicht glücklich machen. Du bist und bleibst meine Tochter." ihre Stimme klang schwach. Auch der Druck ihrer Hand, wurde immer schwächer.
"Bitte Mama. Bitte lass mich nicht allein." weinte die schwarzhaarige und hielt die Hand ihrer Mutter fester.
"Ich liebe dich. Bitte, nutze das was ich dir beigebracht habe sinnvoll. Du bist die alleinige und einzige Magierin auf dieser Welt, die diese Magie besitzt." erklärte die etwas ältere Frau und schaute ihrer Schülerin tief in die Augen.
"Ich würde niemals deine Magie benutzen, um jemanden Böses anzutun." antwortete sie ehrfürchtig. "Gut, mein Kind. Trotzdem hätte ich noch eine Bitte. Du kannst dich doch an das Buch deines Vater erinnern, oder?"
Das Mädchen hatte immer versucht die Gedanken an ihren Vater zu verdrängen. Doch sie wusste genau was sie meinte. "E.N.D." hauchte sie. "Genau. Zerstöre es, bevor es die Welt zerstört." der Druck ihrer Hand ließ plötzlich nach und ihre Augen schlossen sich.
"Mama!" schrie sie panisch und rüttelte an der bereits toten Frau. "Mama!!"
*Zeitsprung 1 Jahr*
Wie auch die etlichen Monaten davor, streifte sie durch die Wälder. Sie wurde wieder alleine gelassen. Zwar war sie nun eine erwachsene Frau, trotz dessen tat es ihr weh. Mal wieder hatte sie alles verloren. Ziellos wanderte sie durch die Wälder.
Trainierte jeden Tag, um ihrer verstorbenen Mutters Willen. Sie sollte das Buch finden, das ihr Vater Tag für Tag, immer mit sich herum trug. Wieso oder weshalb, dass wusste sie nicht.
Ein Rascheln weckte sie aus ihren tiefen Gedanken und sie blieb aufmerksam stehen. "Wer ist da?" zischte sie und konzentrierte sich auf die Schwingungen im Boden. Eine Sache, die ihr ebenfalls ihre Mutter beigebracht hatte.
Eine dunkle Aura umgab sie, diese sogar die Vögel in den Bäumen hochschrecken ließ. "Beruhige dich." drang eine männliche Stimme an ihr Ohr. Ein Fremder stieg aus dem Gebüsch, vor ihr. Sie merkte jetzt schon eine gigantische Kraft an Magie, die von ihm ausging.
"Ich habe dich eine Zeitlang verfolgt." sagte er und musterte die junge Frau. "Was wollt Ihr?" fragte sie nun emotionslos und ließ ihre dunkeln Schatten, um sich wieder erlöschen.
"Du hast eine herausragende und einzigartige Magie. Ich will das du meiner Gilde beitrittst." sie schaute ihn überrascht an. "Gilde?"sie war etwas verwirrt, denn sie hatte dieses Wort schon längst vergessen.
"Ein Zusammenschluss aus Magiern, die Aufträge erledigen, um den Menschen zu helfen, die keine Magie in sich tragen." erklärte er nun und hatte ein kleines Grinsen auf dem Gesicht.
Sie war sich unsicher. Mal wieder wusste sie nicht, ob sie ihm vertrauen könnte. Jedoch könnte sie sich nun wehren. "Kann ich dort Geld verdienen?" man hörte die Unsicherheit aus ihrer Stimme heraus.
"Natürlich." lachte er. Sie kam sich etwas dumm vor, aber was will man von jemanden erwarten, der eigentlich sein ganzes Leben in der Wildnis verbracht hatte.
"Komm mit." sagte er nun und ging in eine Richtung. Schnell folgte sie ihm, bis in eine kleine Stadt hinein. "Dieses wunderschöne, beschauliche Städtchen heißt Magnolia." er erklärte ihr noch vieles weiter.
Sie kam nur schleppend mit, denn sie war im staunen vertieft. Noch nie war sie in so einer großen Stadt gewesen. Olympia hatte sie nur manchmal mit in das kleine Dorf mitgenommen.
"Und das ist unsere Gilde! Falcon!!" rief er begeistert und zeigte auf ein gigantisches Gebäude. "Wow." erwiderte sie und betrachtete es, mit großen Augen.
"Willkommen in deinem neuen Zuhause...."
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Ohayo Minna, dieses Kapitel ist von mir, also Mrs_Cheney.
Ich glaube das merkt man auch etwas am Schreibstil, da jeder von uns 3 anders schreibt. 🙏🙏🙏
So ich hoffe euch hat das gefallen, weil ich habe mir dabei jetzt echt Mühe gegeben und über ne Stunde daran geschrieben. 😮
Auf jeden Fall kommen heute noch 2 Kapitel von NaLu4MyLife und FairyTail-Girl15.
Sayonara Minna💞💞💞💞
-Mrs_Cheney
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