09

"K-komm erstmal rein", stotterte Yoongi und klopfte seinem Freund überfordert auf den Rücken. Dieser schluchzte nur in seine Schulter und nickte leicht.

Yoongi beförderte sie beide irgendwie ins Wohnzimmer und Hoseok setzte sich aufs Sofa.

"Ich hol dir mal was Trockenes zum anziehen", sagte Yoongi und verschwand in sein Zimmer.

Aus seinem Kleiderschrank suchte er ein paar Sachen heraus, die Hoseok passen könnten und ging damit zurück ins Wohnzimmer.

Sein Freund hatte sich währenddessen großzügig an der Taschentuchpackung bedient, die auf dem Tisch stand. Immer noch schniefte er leicht und starrte mit leeren Augen auf den Boden.

Es brach Yoongi das Herz, ihn so zu sehen. Hoseok war der fröhlichste Mensch, den man sich vorstellen konnte, der immer und überall sein schönes Lächeln trug.

Doch nun saß er wie ein Häuflein Elend bei ihm auf dem Sofa und weinte. Yoongi seufzte leise, setzte sich wieder neben den Braunhaarigen und umarmte ihn.

Eine ganze Weile saßen sie so da und die Stille wurde nur hin und wieder von Hoseoks leisen Schluchzern unterbrochen.

Holly gesellte sich zu ihnen und kuschelte sich an Hoseoks Bein, der ihm über den Kopf streichelte.

"Geht's wieder?", fragte Yoongi irgendwann und sein Freund nickte. Yoongi gab ihm die Sachen und Hoseok zog sich um.

Seine nassen Klamotten hängte Yoongi auf die Heizung.

"Also", begann Yoongi dann, als sie beide wieder auf dem Sofa saßen, "was genau ist jetzt passiert?"

Hoseok seufzte. Er atmete nochmal tief durch, bevor er begann zu erzählen.

"Wir waren heute Nachmittag bei mir und haben...naja, du weißt schon, was man eben so macht als Paar", druckste Hoseok herum und Yoongi verkniff sich ein Grinsen.

"Ja und da hat sie ihre Jacke vergessen", fuhr er fort, "also wollte ich ihr diese bringen. Ich bin nochmal zu ihr gefahren und hab geklingelt. Dann haben aber nicht ihre Eltern oder sie mir die Tür geöffnet, sondern irgend ein fremder Typ. Und er war oberkörperfrei!

Wir haben uns einfach nur angestarrt, bis man Dahyun aus der Küche gehört hat. 'Wer ist denn da, Jackili?' hat sie gefragt. Naja und wegen diesem bescheuerten Spitznamen wusste ich, was Sache war.

Als sie mich gesehen hat, war sie total erschrocken und dieser Jackili hatte inzwischen wohl auch kapiert, was los war, denn er hat einen riesen Aufstand gemacht, weil er offenbar nicht wusste, dass Dahyun eigentlich vergeben war.

Sie hat daraufhin angefangen zu heulen und ich bin einfach abgehauen und direkt zu dir".

Am Ende seiner Erzählung bildeten sich wieder Tränen in Hoseoks Augen.

"Man Yoongi, ich liebe sie immer noch! Ich kann nicht glauben, dass sie mich betrügt! Und dann auch noch mit so einem Idioten! Ich meine, wie lange ging das denn schon so?", schluchzend vergrub er seinen Kopf wieder in Yoongis Schulter.

Dieser spürte plötzlich starke Wut in sich aufsteigen. Auf Dahyun. Auf diesen Typen. Die sollten was erleben.

Jeder, der einen seiner Freunde zum Weinen brachte, bekam es mit ihm zutun. Jedoch wusste Yoongi nicht so wirklich, was er tun sollte.

Auf jeden Fall brauchte Hoseok jetzt erstmal seine seelische Unterstützung. "Willst du heute hier schlafen?", fragte er den Braunhaarigen.

Dieser antwortete wieder nur mit einem Nicken. So gingen sie gemeinsam mit Holly in Yoongis Zimmer und kuschelten sich in sein Bett.

Das war zum Glück groß genug für drei und mit dem Gedanken, dass es mitten in der Woche war und sie deshalb morgen früh noch Hoseoks Schulsachen holen mussten, schlief Yoongi ein.

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