7 - kleine Schwester, großer Bruder
Fake Relationship - Kapitel 7
"Hey, aufstehen." jemand rüttelte an meiner Schulter und ich schaute in das Gesicht von Marco, der mich belustigt musterte. "Da war wohl jemand sehr müde." ,lachte er. "Dad ist wieder da und er hat Pizza mitgebracht, komm Schlafmütze." Gemeinsam liefen wir in die Küche, wo auch schon unsere Eltern am Tisch saßen und gerade dabei waren, die Pizzastücke auf Teller zu legen. Ich fing genüsslich an meine zu Essen während sich meine Eltern unterhielten. "Und wie war dein Schultag so, Schatz?" fragte meine Mutter mich und ich schluckte kurz mein Essen runter, ehe ich ihr antwortetet.
"Eigentlich voll gut. Wir haben Deutsch bekommen. Hab 12 Punkte." erzählte ich stolz und mein Vater streckte seinen Daumen mit einem lächeln nach oben. "Und bei dir so Marco?" erkundigte sich meine Mutter weiter. "Mhm. Ganz ok." murmelte dieser nur und aß sein Essen weiter. Was war den mit ihn los? Normalerweise redete er abends immer wie ein Wasserfall. Meinen Eltern fiel das wohl auch auf, aber sie sagten nichts sondern hoben nur eine Augenbraue bzw. runzelten mit ihrer Stirn. Ich aß mein Essen schnell auf, weil ich noch eine Präsentation für nächste Woche machen musste und so schnell wie es ginge fertig sein wollte. Das Thema was unser Lehrer vorgegeben hatte war sterbens langweilig aber ich hatte mir vorgenommen, heute wenigstens noch das Referat zu strukturieren. Gesagt getan.
Als ich nach langer Zeit endlich fertig war, beschloss ich mich einfach auf mein Bett zu legen, mein Handy zu nehmen und noch ein wenig Musik zu hören.
Gerade als ' I can't remember' von 5 Seconds of Summer, einer meiner zwei Lieblingsband, erklang, klopfte es leise an der Tür. Wenige Sekunden später wurde sie schon geöffnet und mein Bruder streckte seinen Kopf herein. Ich drehte mich zu ihm um, ehe ich ihn fragte:
"Was willst du? Es ist fast 10 Uhr?" Er lief zu mir und ignorierte meine Frage und stellte eine andere: "Darf ich mich ein wenig zu dir legen?" Ich nickte nur und rückte ein Stück, damit er sich neben mich legen konnte. "Alles in Ordnung?" fragte ich ihn leise. Er schüttelte nur seinen Kopf und schluckte kurz, ehe er antwortete;" Nein. Mir wird das gerade alles einfach zu viel. Ich kann nicht mehr okay? Erst die Trennung von Lauren, dann auch noch die ganzen Prüfungen das wird mir einfach alles zu viel und steigt mir über meinen Kopf. Ich will einfach nicht mehr. Aber du versteht das nicht." schluchzte er und wollte gerade wieder aufstehen als ich ihn am Arm zurück hielt und ihn umarmte. "Ich bin immer für dich da." flüsterte ich ihm zu. "Du bist die beste Schwester die man haben kann." murmelte er. "Und du der beste Bruder."
Und so kam es, das die vermeintlich schwächere, jüngere Schwester den älteren Bruder tröstete.
***
"Bitte, du musst einfach mitkommen." flehte Enrico zum mindestens hundertem Mal. Ich schüttelte nur den Kopf.
"Nö." war meine einzige Antwort dazu. Ich sollte ihn zu Hochzeit seiner Tante begleiten. "Ich kann doch auch nichts dafür, das meine Mum gemeint hat, ich soll doch meine Freundin mitbringen und meine ganze Verwandtschaft will dich jetzt kennenlernen." seufzte er.
"Ich will aber nicht." protestierte ich und schmiss mich auf sein Bett. Er hatte mich wegen dieser Sache extra zu sich nach Hause eingeladen. "Bitte. Wir gehen auch shoppen." versuchte er mich zu bestechen. Ich seufzte. "Na gut. Aber nur wenn ich mir ein Kleid aussuchen darf." er schaute mich entgeistert an. "Jetzt im ernst?" hakte er nach. "Jetzt im ernst." bestätigte ich ihm.
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