20 - rosa Panther und baby Blau
Fake Relationship - Kapitel 20
"Ich mach das nur, wenn du das auch machst." rief Enrico und bewegte sich nervös auf seinem Sitz hin und her.
Mittlerweile war eine Woche vergangen und die Herbstferien hatten angefangen. Offiziell waren Enrico und ich ja eh schon zusammen, aber inoffiziell hatte er mich das noch nicht gefragt. Vielleicht sollte ich das auch einfach denken. Schließlich hatte er mir seine Liebe gestanden.
Als ich Emily davon erzählt hatte, ist sie erst einmal quer durch unser Haus gerannt und hat überall rum geschrien, dass sie es schon immer gewusst hatte. Die Reaktion meiner Mutter war ähnlich abgelaufen.
Seid dem Anne wusste, dass ich und Enrico zusammen waren, versucht sie ständig, dass wir alle möglichen Sachen zusammen machen. Anfang war meine Mutter nicht so dabei, aber seid dem ich und Enrico wirklich eine Beziehung führen, ist sie nicht mehr zu halten. Ich kann mir sogar vorstellen, dass sie beide schon unsere Hochzeit planen oder sich Namen für unsere Kinder ausdenken.
So kam es also, dass sie uns beide gleichzeitig beim Frisör angemeldet hatten. Ich war mir noch nicht so sicher, was ich machen wollte, auf jeden Fall wollte ich meine Haare aber mindestens zehn oder fünfzehn Zentimeter abschneiden. Anne wollte auch unbedingt, dass Enrico seine Haare abschneidet, ich konnte sie aber Gottseidank noch vom Gegenteil überzeugen. Ich liebte es einfach, wie weich und fluffig seine Haare waren.
Da sie aber wollte, dass er eine Veränderung aufweißt, wenn er nach Hause kommt, hatte ich ihm auf den Weg in die Innenstadt vorgeschlagen, seine Haare zu färben.
"Bitte, bitte." flehte ich ihn an und drückte seine Hand ein wenig fester, sodass er auf quietschte.
Sehr männlich.
"Was, nein!" rief er empört. " Ich werde meine Haare sicher nicht färben und ende der Diskussion." er fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum und ich nickte nur.
Es war kurze Zeit still und wir beide tippten auf unseren Handys rum, bis er plötzlich abrupt meine Hand los ließ und mich so erschreckte, dass ich ihm beinah mein Handy ins Gesicht geschmissen hätte.
"Ich hab eine Idee." rief er, sodass der halbe Bus uns anguckte. Ich rollte mit meinen Augen, ehe ich ihm meine Aufmerksamkeit schenkte.
"Ach ja? und was?" fragte ich ihn neugierig. "Du willst doch, dass ich mir meine Haare färbe oder?" Ich nickte. "Und ich will, dass du dir deine Haare färbst." fuhr er fort.
"Wie wäre es, wenn ich einfach die Haarfarbe für dich aussuche, und du die für mich?" Er grinste hinterlistig.
Sollte ich das Risiko wirklich aufnehmen? Nicht dass ich am Ende orangene Haare haben werde. Aber auf der anderen Seite, ich durfte dann entscheiden, welche Haarfarbe er bekommt. Ein Lächeln schlich sich auf meine LIppen. Ich streckte ihm meine Hand hin. "Abgemacht." Er schaute mich kurz geschockt an, ehe er einschlug.
"Ich hätte nie gedacht, dass du da mitmachst. Normalerweise beschützen Mädchen ihre Haare doch immer mit ihrem Leben, sogar Amy macht das schon." "Ich bin halt nicht so, wie andere Mädchen." murmelte ich und drehte eine Haarsträhne zwischen meinen Fingern ein.
"Stimmt, sonst wärst du nicht meine Freundin." Murmelte er und lächelte ehe er mir einen Kuss auf die Wange drückte.
Hatte ich mich gerade verhört, oder hatte er mich wirklich seine Freundin genannt?
Seine Miene blieb undurchdringlich, also musste ich mich wohl verhört haben. Wir waren mittlerweile am Marktplatz angekommen und stiegen gemeinsam mit einem Haufen anderer Menschen sud dem Bus. Als wir endlich draußen waren, atmete ich erst einmal tief ein und aus. Ich hasste Bus fahren. Die stickige Luft und die vielen Menschen, die dicht an dicht aneinander gedrängt stehen. Am besten ist es dann noch, wenn irgendeine Mutter ihr schreiendes KInd im KInderwagen durch den Gang schiebt. Nein, Bus fahren war definitiv nicht für mich gemacht.
Enrico ging es wohl ähnlich, denn er stand auch erst ein paar Sekunden auf einer Stelle, eher er meine Hand nahm und wir in Richtung unseres Frisörs liefen.
"Welche Farbe soll ich dir den färben lassen?" fragte ich ihn scheinheilig. Als ob ich auf ihn hören würde. Er runzelte leicht seine Stirn, ehe er mir antwortete.
"Ich werde einfach gar keine Farbe sagen, denn wen ich eine Farbe sage, die ich nicht will, wirst du die zu 100 % nehmen. Dazu kenne ich dich viel zu gut." Mist, er hatte mich durchschaut.
***
"Also, was wollen Sie denn für eine Frisur?" Fragte uns der Stylist, während er an meinen Haaren rumfummelte. Währenddessen war eine andere mit Enrico beschäftigt. Er sah aus wie eine weibliche Miley Cyrus. Natürlich war er größer und natürlich männlich, aber von der Haarfarbe und der Frisur her kam es in etwa hin.
"Also, eigentlich wollten wir beide nur unsere Haare färben." meldete sich Enrico zu Wort. Der Frisör, der sich als Simon vorstellte nickte kurz, ehe er uns weiter ausfragte. "Welche Farbe darf es denn sein, sweetheart?"
Ich würde mein letztes T-Shirt darauf verwetten, dass er schwul war. Nicht das ich etwas gegen Homosexuelle hatte, ganz im Gegenteil, ich wollte schon immer einen schwulen besten Freund haben. Ich glaube, dass war einfach der Traum eines jeden Mädchens. "Ich entscheide ihre Farbe und sie meine." Erklärte ENrico es im genau. ER nickte, eher er sich zu mir runterbeugte und ich ihm meine Wahl ins Ohr flüsterte. Enrico tat es mir gleich. "Wenn ihr wollt, kann ich den Spiegel abdecken." flötete Simon, ehe er mit einem gekonnten Hüftschwung in Lager lief, um die besagte Farbe zu holen. "Ich bin mir sicher, er ist schwul." flüsterte er mir zu.
Er hatte auch nichts gegen Schwule. So wie ich wusste, war einer seiner Freunde homosexuell.
Wenige Minuten später war Simon wieder da und er fing an, die Farbe mit einem Pinsel in meine Haare zu machen. "Bei dir wird das natürlich länger dauern, als bei deinem Freund, schließlich hast du ja längere Haare als er." sagte seine Kollegin. Ich nickte nur. Das hatte ich mir eigentlich schon gedacht.
Ich hatte meine Haare schon öfters gefärbt, weswegen es für mich eigentlich nichts neues war, aber Enrico zuckte jedes mal leicht zusammen, wenn der nasse Pinsel seine Kopfhaut oder seine Haare berührte. "Ich schwöre dir." zischte er mir zu. "WEnn meine Haare am Ende scheiße aussehen, dann kries'che ich nachts in dein Zimmer durch dein Fenster und rasiere dir deine Haare ab." drohte er mir halb ernst und halb spaßig.
"Ihr beide seid echt ein süßes Paar." stellte die Stylistin fest, ehe sie Enricos Haare mit dem letzten Rest Farbe einpinselte. Ich bedankte mich leise. "So, eure Haare müssen jetzt nur noch einwirken, dann sind sie fertig." strahlte uns Simon an. "Ihr werdet dann zum Waschen gerufen." Schloss sich Vivien, so hieß seine Kollegin, an.
Wir saßen eine Weile einfach nu nebeneinander, in diesen unglaublich bequemen Sesseln und redeten ein wenig, bis plötzlich etwas weiches, schwarzes mein Bein streifte. Ich quietschte kurz auf, ehe ich erkannte, was es war.
Ein kleiner schwarzer Mops, der seinen süßen Kopf an meinem Bein rief und mich mit seinen großen Kulleraugen anschaute.
[A/N in meinem Frisör laufen wirklich so kleine Möpse rum]
Ich streckte vorsichtig meine Hand aus, um ihn zu streicheln, als Enrico neben mir plötzlich laut "Aww." rief. Ich warf einen Blick zur Seite und entdeckte noch einen kleinen Hund, der verzeifelt versuchte, Enricos Lederjacke vom Stuhl zu ziehen.
"Du bist sowas von unmännlich." necke ich Enrico. "Das stimmt gar nicht." verteidigte er sich selbst und verkreutze seine Hände vor seiner Brust wie ein Kind, dass seine Süßigkeiten nicht bekommen hatte. "Der Hund war halt süß. Außerdem hast du ihn auch gestreichelt." "Na gut, du hast recht." seufzte ich ehe ich meine Hand erneut in die Richtung des kleinen Hundes streckte.
*** "Du kannst dir nicht vorstellen, wie unglaublich ich dich gerade hasse." kreischte Enrico durch den ganzen Laden, ehe er sich erneut geschockt an seine Haare fasste. Simon hatte gerade das Handtuch vom Spiegel abgerissen und wir konnten uns beide in unserer neuen Haarpracht bewundern.
Gottseidank hatte Enrico bei mir ein helles Türkis gewählt, dass sah ja noch einigermaßen gut aus.
Ich war sogar ziemlich zufrieden, er hätte eine viel schlimmere Wahl treffen können. Ganz im Gegensatz zu Enrico, dessen Haare in einem hellen pink erstrahlten.
"Ich hasse dich." zischte er durch seine zusammen gebissenden Zähne, ehe er sich an Vivien wandte, die versuchte, ein Kichern zu unterdrücken.
"Wie lang hält das denn?" fragte er sie verzweifelt. "So ungefair 2-3 Monate musst du dich schon gedulden." antwortete sie ihm
Ich lachte laut los. "Du hast leicht reden." Er warf mir einen finsteren Blick zu. "Dir steht die Farbe wenigstens. Und jetzt komm, lass uns endlich bezahlen, ich hab langsam Hunger."
An der Kasse legten wir beiden den passenden Betrag auf den Tresen, verabschiedeten una noch, ehe wir unsere Jacken schnappten und aus dem Laden herausgingen.
"Gott, wie uns einfach jeder anguckt." beschwerte sich Enruico, während wir durch die Fußgängerzone liefen, um etwas essbares zu finden. Er hatte wirklich recht, wirklich fast jeder drehte sich nach uns um und guckte uns entweder komisch oder bewundernd an. Schließlich lief nicht jeden Tag ein Paar mit Pinken und Blauen Haaren durch Frankfurt.
"Ich hab Hunger." rief er und zerrte an meinem Arm. Ich verdehte meine Augen. Manchmal benahm er sich echt wie ein kleines KInd.
Wobei, wenn ich ehrlich war, ich konnte so langsam auch wieder etws essen. Mein MIttagessen lag auch fast 6 Stunden hinter mir. Wir machten uns gemeinsam auf der Suche nach einem Laden, wo wir essen wollten und entschieden uns dann für Subway.
Ganz gentelmen like hielt mir Enrico die Tür natürlich nicht auf, sondern schmiss sie mir fast ins Gesicht, worüber ein alter Herr hinter uns nur schmunzeln konnte. An der Bedienung bestellte er mir etwas zu essen mit, während ich an unserem Tisch saß und auf ihn wartete.
Kurze Zeit später war er schon wieder da und balancierte zwei Tabletts auf seinen Händen, auf denen außer jeweils einem Sandwich auch noch ein Getränk stand.
"Ich wusste nicht, was du willst, also hab ich dir einfach das selbe gekaut, wie ich mir." Gab er schließlich zu, als ich mein Sandwich auspackte. Gottseidank war es Putenschinken, Salat und Jogurt Soße. "Ist perfekt so, ist genau mein LIeblingssandwich." Er atmete erleichtert aus, ehe er in seins Biss.
"Du Enrico?" fragte ich ihn nach einer Weile, in der wir schweigend gegessen hatten. "ja?" fragte er mich, wärhend er weiter sein Essen aß. "Also, sind wir jetzt eigentlich, naja, du weißt schon, zusammen?" fragte ich und schaute auf den Boden. Er antwortete nicht, sondern kaute nur langsam zuende, ehe er es mit einem Schluck Cola nachspülte.
"Also ich dachte schon." fing er an zu reden. "Aber wenn du nicht willst, kann ich das auch verstehen." murmelte er traurig. "Nein, nein." antwortete ich wohl ein bisschen zu schnell.
"Ich war mir nur nicht sicher, natürlich will ich, weil du mich das ja eigentlich nie richtig gefrgt hast." Er wurde leicht rot.
"Oh FUCK, das hab ich ehrlich gesagt komplett verpennt." gestand er mir.
"Also, Maja, willst du mir deine Ehre erweißen, und meine Freundin werden? Damit meine Elttern wenigstens eine Sache haben, die ihr Sohn erreicht hat und die sie stolz macht." Er warf mir sein unwiderstehliched Lächeln zu.
"Natürlich du Idot." lachte ich.
Wie versprochen kommt am Samstag diese Woche noch ein Kapitel, sogar extra lang :o einfach mal 2000 Wörter, dass sind einfach mal 800 Wörter mehr als sonst o.O aber das bin ich euch schuldig. Danke an über 45k reads.✨
Der nächste Teil kommt dann entweder am 6. oder am 7. Juni. Tut mir leid, falls das Kapitel etwas langweilig ist, aber ich wollt einfach keinen großen Cliffhänger über diesen ganzen Monat machen, das wäre echt gemein von mir gewesen, aber versprochen, nach der Pause geht es spannend weiter :)
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