2 - Mrs Bitchy und Mr Player✔

Fake Relationship - Kapitel 2

Während die Erwachsenen langweilige Gespräche führten waren wir hauptsächlich damit beschäftigt zu Essen. Ich hatte mir Pizza bestellt, weil ich diese unglaublich lange nicht mehr gegessen hatte. Ich hörte eigentlich kaum zu sondern beobachtete Amy, die beeindruckt Jaydens Tattoos musterte. Nach einer Weile kam Nina, so hieß ihre Mutter, wohl auf das Thema Beziehungen.

"Ich kann ja immer noch nicht verstehen, wieso meine Kleinen noch Single sind, sie sind doch so liebenswert." seufzte sie. Mir würden sicher hunderte Gründe einfallen, warum, aber ich riss mich zusammen, nichts zu sagen. Ich wollte nicht unhöflich wirken.

"Ja meine Tochter hat zur Zeit auch keine Beziehung, mein Sohn hingegen ist in festen Händen." , erklärte meine Mutter stolz.

"Ach, aber das wäre doch nett, wenn wir die vier miteinander verkuppeln würden." fing Nina wieder an zu schwärmen. Ich verschluckte mich an meiner Pizza und griff schnell nach meinem Wasserglas, welches ich in einem Zug entleerte. Ich hatte mich doch wohl verhört oder? Anscheinend nicht, denn Enrico saß genauso blass neben mir wie ich. Amber und Jayden gaben sich beide nicht viel.

"Also ich wäre damit einverstanden." meinte Jayden nur und grinste mich dreckig an. Allein schon bei dem Gedanke daran wurde mir übel. Meine Mutter wusste wohl nicht so recht was sie sagen sollte und mein Bruder verkniff sich ein Lachen, was ich daran sehen konnte, das sein linkes Auge so merkwürdig zuckte. "Ehh, ne danke." meinte Enrico nur. "Ehm und wieso nicht?", zickte Amber rum. Er zögerte kurz, ehe er antwortete. "Weil ich eine Freundin habe." Bei dem Wort Freundin hob ich meinen Kopf und musterte ihn. Er log. Ich kannte ihn mittlerweile so lange, dass ich das beurteilen kann. Die anderen sagten nichts mehr und hörten nur dem stattfindenden Gespräch zu.

"Ach ja?" zickte Amber weiter rum. "Die ist eh hässlich." "Also wirklich, reiß dich zusammen." ermahnte ihre Mutter sie doch sie dachte nicht daran, aufzuhören. "Also hübscher als du ist sie auf jedenfall." Meinte er nur spitz. "Du kannst sie uns ja am Montag vorstellen. " verteidigte Jayden seine Schwester. Ich war gespannt, welches Mädchen er dazu benutzen würde, aber ich hatte nicht im Traum daran gedacht, welchen Namen er gleich sagen würde.

"Du kannst sie sogar fragen. Sie sitz hier am Tisch." Ich hatte mich gerade erst von meinem Hustanfall erholt und schon holte mich der nächste ein. Wenn ich sterbe, würde auf meinem Grabstein stehen: Verunglückt durch die Unfähigkeit Nahrung zu sich zu nehmen.

Irgendwie musste ich bei der Vorstellung lachen, aber das verging mir auch wieder in der nächsten Sekunde als mir klar wurde, was Enrico gerade eben angedeutet hatte. Er hatte einfach dreist behauptet ich sei seine Freundin. Das wurde den anderen wohl auch klar, denn mein Vater warf Enrico einen Blick zu, der aussah als würde er ihn am liebsten erschießen wollen und unsere Mütter grinsten sich nur zweideutig an.

"Ach, das ist ja wundervoll Schätzchen." schwärmten sie. "Seit wann?" war Marcos einziger Kommentar zu der Sache und Amy schaute uns nur mit großen blauen Augen an. Sie wusste ja noch nicht so genau, was das bedeutete. "Hm, ein paar Monate." nuschelte ich, um Enrico zu helfen. Solange mir Jayden dann vom Hals blieb war mir wirklich alles Recht.

"Monate?" zischte mein Vater und Enrico schrumpfte quasi in seinem Stuhl. "Wir wollten es nicht sagen." meinte er nur schließlich. Ich warf meine Gabel "Ausversehen" auf den Boden und trat ihm gegen das Schienbein, um ihm zu signalisieren, das er kurz unter den Tisch kommen sollte.

"Was soll denn der Scheiß?" fuhr ich ihn an und er guckte mich nur überrascht an. "Och komm, als ob du so scharf darauf warst, am Ende hätten wir noch was mit Bitchy und Player machen müssen." Bei den Spitznamen fing ich leise an zu lachen. Sie passten einfach perfekt.

"Irgendwie hast du recht, die haben das morgen ja eh wieder vergessen." Wir tauchten wieder vom Tisch auf und aßen zu Ende, aber ich bemerkte natürlich das alle Blicke unserer Eltern und Geschwister auf uns lagen. In was hatte uns Enrico da bitte nur reingeritten?

***

„Und wie stellst du dir das jetzt vor?" wir saßen in meinem Zimmer auf meinem Bett, beziehungsweise er saß auf dem Boden, weil ich nicht mein Bett komplett neu überziehen wollte. „Keine Ahnung." Er kratzte sich am Kopf und überlegte kurz. „Das war deine Idee, also lass dir gefälligst etwas einfallen. Schon schlimm genug, dass wir jetzt zusammen in einem Zimmer sitzen müssen. Hoffentlich denken unsere Eltern jetzt nichts Falsches." Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht.

„Ach, als ob du davon nicht nachts träumst, Brown." Da war er wieder, der unausstehliche, arrogante Enrico, den ich so hasste. „Ich will nicht wissen, was du nachts so träumst, Walters." Antwortete ich ihm nur und schlug ihm eins Kissen ins Gesicht.

„Ach sei doch nicht so ein Weichei." Sagte ich ihm, nachdem er aufgeschrien hatte, als ob ich ihm einen Arm abgeschnitten hätte. „Also entweder haben es die beiden Horror-Zwillinge bis morgen sowieso wieder vergessen, oder wir tun einfach noch solange, bis sie eigene Freunde gefunden haben oder fällt dir was besseres ein?" Ich zog eine Augenbraue hoch. „Als ob unsere Freunde das glauben. Die kenne uns doch." Er lachte nur und seine makellosen, perfekten Zähne traten hervor. Okay, Moment, was dachte ich hier eigentlich?

"Also ich fände es schon irgendwie lustig, wenn sie denken würden, wir wären zusammen, ich würde gerne ihre Reaktion sehen." Alleine schon bei dem Gedanken brachen wir in Gelächter aus. Wir blieben noch eine Weile so liegen und unterhielten uns ein wenig, bis Anne nach Enrico rief und meinte, dass sie gehen müssten. Ich verabschiedete mich mit einem Lächeln, was er freundlich erwiderte, ehe er meine Tür zu schlug. Ich hatte mich wirklich über 1 Stunde mit Enrico Walters unterhalten, ohne danach an Mord zu denken. Mit dem Gedanken, das er vielleicht doch nicht so ein großes Arschloch geworden war wie ich bisher dachte, schlief ich schließlich in meinem warmen gemütlichem Bett sein.

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