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,,Kannst du fahren?" Fragte ich. ,,Naja.. Nein" seufzte er. ,,Okay. Ich fahre" und ich lief zur Fahrerseite.
Ich startete den Motor und fuhr los ,,Sag mal... Bist du sauer auf mich?" fragte Harry und sah auf seine Hände. ,,Nein... Ja. Arrgh. Ja bin ich" ,,Warum?" ,,Egal"
Es bringt nichts, ihm das jetzt alles zu erzählen. Er würde jetzt einen auf 'Ich hab doch nix gemacht und ich bin ein unschuldiges Wesen' machen.
,,Habt ihr in nächster Zeit irgendein Interview oder so?" Wechselte ich das Thema ,,Emh... Ja. Übermorgen. Am Montag. Und wir singen da auch" ,,Oh scheiße. Denk nach" ,,Wieso?" ,,Du brauchst eine Ausrede!" ,,Emh. Wie wärs mit...ich bin die Treppe runter gefallen?" ,,Das würden dir vielleicht viele zutrauen, aber nein. Die hat Liam schon letztes mal benutzt." ,,Achja. Emh. Sagen wir doch einfach die Wahrheit...?" ,,Nein. Dann seid ihr alle am Arsch. Du und Niall am meisten" ,,Okay. Dann... Ich bin betrunken Auto gefahren?" ,,Nee. Dann ist dein Führerschein weg" ,,Ich bin betrunken angefahren worden?" ,,Das ist gut nur lass das 'betrunken' weg. Und mach ein 'Nachts' draus" ,,Okay. Das ist super" nickte er. Als ich vor dem Krankenhaus parkte lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich hab keine guten Erfahrungen mit Krankenhäusern gemacht.
Meine Schwester hat sich in einem Krankenhaus umgebracht.
Als meine Mum im Krankenhaus gestorben ist, ist sie in einen Op-Saal gerannt, und hat sich mit einem Skalpell umgebracht.
Sie war meine bessere Hälfte.
Ich hab Party gemacht, geraucht, gekifft, gesoffen und Fünftklässler dazu gezwungen meine Hausaufgaben zu machen.
Sie hat Bücher gelesen, war immer höflich, hat in Altenheimen geholfen, war Klassenbeste, und Schulsprecherin. Sie war der Traum von allen Eltern. Wir waren, trotzdem wir so unterschiedlich waren, wie Pech und Schwefel. Sie war immer für mich da, und ich für sie. Ich hab sie beschützt, und sie hat mit Nachhilfe gegeben. Wir haben fast alles zusammen gemacht. Filme geguckt, uns über den üblichen Klatsch und Tratsch in den Magazinen aufgeregt, und sie war ein paar mal mit auf den Partys, die jeden Freitag und Samstag stattgefunden haben, zu denen ich immer gegangen bin.
Irgendwann fing sie dann an depressiv zu werden. Ich wollte sie fragen was mit ihr los war, doch sie knallte mir die Tür von ihrem Zimmer vor der Nase zu. Irgendwann fand ich raus das sie sich ritzt, sie bot mich darum es Mum nicht zu erzählen. Ich willigte ein, aber für mich brach eine Welt zusammen. Sie war mein Fels in der Brandung. Sie schenkte mir ein Lächeln und brachte mich zum Lachen, wenn ich Hausarrest bekam, weil ich Scheiße gebaut habe. Sie half mir meistens auch aus der Scheiße raus, die ich gebaut hatte, und nahm die Schuld auf sich.
Aber sie war zu der Zeit, wo sie depressiv war, nur noch in ihrem Zimmer. Kam nicht mal zum Essen raus. Nur wenn ich ihr gedroht habe:,,Linn, wenn du da jetzt nicht sofort raus kommst, dann breche ich die Tür ein und zerre dich aus dem Zimmer raus. Ich schwöre bei Gott, ich mach das" Das war natürlich auf witzige Art und Weise gemeint. Dann kam sie fast immer raus, doch nach einer Zeit, war diese Drohung auch nicht mehr das was sie mal war. Linn wurde immer magerer, und das machte mir eine scheiß Angst. Ich wusste ja schließlich auch nicht, was der Grund ihrer Depressionen war.
Irgendwann wurde Mum dann krank, Dad verlor seinen Job und fing an zu trinken. Mum ging regelmäßig zum Arzt, der dann irgendwann bemerkte das sie Krebs hat. Unheilbar. Tja, und so nahm die Geschichte seinen Lauf. Mum kam dem Tod immer näher, Dad war im dauerbetrunkenen Zustand, Linn war depressiv und ich war mittendrin.
,,Hey. Lissy, ist alles okay?" Riss mich Harrys Stimme aus meinen Gedanken. ,,J-Ja. Alles gut." ,,Nein. Du weinst. Was ist los?" Ich hatte garnicht bemerkt das ich weinte. Was ist nur los mit mir?
Ich hatte mir seit dem Tag von Mums und Linns Tod, Mauern um mich herum aufgestellt und keinen an mich ran gelassen. Und seitdem ich Harry kenne, weine ich nur noch. ,,Ich... Ach nichts. Komm jetzt." Und ich stieg aus. Harry tat es mir gleich und stieg ebenfalls aus. Wir gingen ins Krankenhaus rein. Kaum waren wir drin, ging es los ,,Omg, Da ist Harry Styles!" Rief ein Mädchen und rannte hyperventilierend auf uns zu. ,,Darf ich ein Autogramm haben?! Und ein Selfie?! Biittee!" Ich verdrehte die Augen. Harry lächelte nur und holte einen Stift aus seiner Jackentasche raus.
Gott, haben Stars immer und überall Stifte bei? Ich hab nie einen Stift bei. Wozu auch? Um mir die Hände anzumalen?
Als Harry fertig war, umarmte er den Fan noch. ,,Darf ich auch ein Selfie mit dir machen, Lissy?" Fragte sie mich plötzlich. Ich sah sie völlig überfordert an. ,,J-Ja, aber warum?" ,,Erstens, ich finde das du wunderschön bist",,Dankeschön" ,,Zweitens, finde ich deinen Mut bewundernswert." ,,Haha, danke" lachte ich. Das mit dem Konzert wissen wohl alle. Das war nicht meine Absicht aber egal...
,,Und drittens bin ich Hassy shipper. Ihr würdet sooo toll zusammen passen!" Hassy? Im ernst? Sie hielt das Handy vor sich, stellte sich neben mich, und ich lächelte in die Kamera. Sie machte mehrere Bilder, bedankte sich nochmal und hüpfte dann fröhlich davon.
Hassy shipper? What the hell?
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