Extra Kapitel #2

GEGENWART / LUCY POV


Traum

„Akzeptierst du es?", fragte die Gestalt vor mir, die den goldenen Schlüssel auf meinen Schoß legte.

Die magische Präsenz die dem Schlüssel gehörte, ließ meine Knie blitzschnell total weich werden. Etwas zögernd nahm ich es zwischen meine Hände, blickte der Gestalt ängstlich in die Augen und stotterte verlegen: „Gibt es denn keinen anderen Weg?"

Das Blau in seiner Iris, dass sich plötzlich einige Töne verdunkelte, stich sich wie ein Schwert durch meine Seele.

„Möchtest du Nashi lebendig wieder sehen?" Seine ruhige Stimme, regte die Wut in mir an. Die seid Jahren schlafende Mordlust stieg ebenfalls auf.

„Sie ist ein Teil von mir! Weißt du wie sehr es schmerzt, sie jeden Tag sterben zu sehen!?", schrie ich ihn an.

„Nashi stirbt nicht."

„Im Inneren stirbt sie. Du ebenso."

Die Gestalt krallte seine Hand an meinen Hals. Der Druck wurde immer döller...

Er fuhr fort, „Du willst anscheinend deine Seele einfach so in den Müll schmeißen, Mrs. Dragneel."

„Warum gibst du mir diese Möglichkeit wenn ihr sowieso-...", der Druck auf meinem Hals verhinderte das ich weiter sprach.

„Pshh! Das ist etwas, was nur mich angeht. Du jedoch hast die Wahl: ‚Akzeptierst du den Schlüssel und rettest Nashi oder beendest du den Terror in Magnolia?', dies ist ganz dir überlassen."

Traum Ende

* * *

Es war so als ob sich meine Wimpern in Gitter verwandelten. Sie klebten hartnäckig einander.
Seid Tagen hörte ich die selben Dinge eine fremde Stimme sagen.

Letztendlich öffnete ich meine Augen und streckte mich wobei ich eine Last auf meinem Bauch bemerkte.

„Natsu...", murmelte ich, „was hast du denn dort verloren?"
Um ihn zu wecken strich ich mit meinem Finger über seinen Nacken.

Wie erwartet verließ er sein Traumland und sah mich völlig verschlafen an, „Was ist, Luce?"

„Das sollte ich wohl dich fragen. Warum liegt dein Kopf auf meinem Bauch?", fragte ich belustigt.

„Na weil ich zwischen deinen Brüsten andauernd ersticke und aufstehe. Deshalb wollte ich deinen Bauch als Kissen benutzen."

„Du bist sehr ehrlich."

Er lächelte, „Hai (Ja). Zieh dir ein Oberteil an dessen Ausschnitt nicht so riesig ist, dann erstick ich nicht."

Ich legte die Kante meiner Hand auf die Seite von meinem Kopf, „Aye Sir!" und stand anschließend auf um mich umzuziehen. Die ganze Zeit dachte ich an diese Stimme in meinem Traum.

Wer war diese Gestalt und Nashi...

Ich bemerkte nicht das ich schon ne ganze Weile ohne Top einfach vor meinem Schrank stand und in die Leere schaute. Plötzlich fühlte ich die warmen Arme von Natsu die sich über meinen fast nackten Oberkörper schlungen.

„Was ist denn los mit dir?"

Ich schüttele rasch den Kopf um zu mir zu kommen, „Nichts.", entgegnete ich ihm, „Ich höre nur komische Stimmen in meinen Träumen... Daran dachte ich."

Natsu drückte seine Lippen auf meine rechte Schulter und sorgte somit dafür das ich mich zu ihm umdrehte.

Er starrte eine Weile lang auf meine Oberweite, „Was ist dieser pinke Strich dort?"

Verwundert sah ich auf meinen Brustkorb hinab und tatsächlich, dort war kein Strich, sondern ein Teil eines Kanji.

„Dort steht etwas.", murmelte ich leise und versuchte irgendwie meine Brust auf die Position zu bringen, in der ich eine Möglichkeit erhielt die Schrift lesen zu können.

Ich hatte echt keine Ahnung wann oder wieso ich mir so viele Kanji hingekritzelt hatte:

ナシを忘れてはいけません

‚Nashi o wasurete wa ikemasen!
(Vergiss Nashi nicht)'

Plötzlich verspürte ich einen Schmerz in meinem Kopf. Alles um mich herum fing an sich zu drehen. Ich war kurz davor auf den Boden zu fallen, da hielt mich Natsu fest, „Sag mal was geht denn bei dir ab Luce?"

„Ich hab keinen Schimmer."

„Vielleicht bist du ja schwanger?" fragte er mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.

„Du weißt schon das man mehr als nur nebeneinanderliegen muss um Babys zu kriegen, oder?"

„Hä?"

Ich gab mir eine facepalm, „Ich hole dir einen Termin bei Mira. Kopf hoch."

Natsu schrie, „Ich weiß wer Nashi ist! Das ist doch der Name vom Restaurant der super leckere Pasta macht!"

„Pasta?"

„Ja, du wolltest mir sicherlich eine Freude machen in dem du mich dort hinbringst."

„Hmm... Aber warum erinnere ich mich nicht dran wann ich es geschrieben habe. Was noch wichtiger ist: ‚Warum sollte ich mir so was auf die Brust schreiben?' "

„Keine Ahnung. Vielleicht waren ja die Notizzettel alle."

„Und warum habe ich es mit einem pinken Stift-...", Natsu unterbrach mich, „Du stellst eindeutig zu viele Fragen.", meinte er seufzend, „Könntest du dir jetzt mal endlich was anziehen? Ich bin so verdammt müde..."

* * *

Ich beeilte mich mit dem anziehen und kuschelte mich im Bett schön an Natsu ran. Morgen war das große Hanami Fest, dass ich hoffentlich erleben konnte ohne mir eine Erkältung einzuholen.

Als die goldenen Strahlen der Sonne versuchten meine Augenlider zu durchstechen, wachte ich total genervt auf und das Erste was ich tat war auf jeden Fall die Gardinen zu schließen. „Blöde Sonne.", maulte ich vor mich hin.

Mein Blick fiel auf den immer noch Winterschlaf haltenden Salamander hinab. „Aufwachen!", rief ich ordernd, „Heute ist das Hanami Fest, Erza bringt uns um wenn wir bei den Vorbereitungen nicht Teil nehmen!"

Keine Antwort...

„NATSU!"

Nach meinem Brüllen vergrub er sein Gesicht im Kissen und war ganz der Meinung mich zu ignorieren.

Na dann...

„Schön, schlaf einfach weiter. Ich werde mir das riesen Frühstück ganz alleine mit den Gildenmitgliedern gönnen.", log ich grinsend.

Natsu öffnete sofort eins seiner Augen und blickte misstrauisch in meine Richtung, „Wie groß?", fragte er wispernd.

Ich fing auch an zu flüstern, „Sehr groß, dort darf man so viel Essen wie man will.", entgegnete ich ihm.

„Echt?"

„Ja!"

Natsu sprang lachend aus dem Bett und brüllte: „Ahahhaha! Ich komme Fairy Tail!"

In Sekundenschnelle schmiss er mich auf seine Schulter und sprintete aus dem Haus. „Ich hätte es wissen müssen.", dachte ich mir, „Typisch Natsu."

🔹

MAVIS POV

🔹

„Wo bleiben denn Natsu und Lucy..? Ich dachte wir wollen heute alle gemeinsam Frühstücken!", gab ich ungeduldig von mir.

Erza legte ihren Ellbogen auf den Tisch und sah völlig verträumt durch die Gilde, antwortete mir jedoch, „Die kommen gleich schon. Mach dir keine Sorgen Erste."

Seufzend ließ ich meinen Kopf auf den Tisch fallen, „Das hoff ich doch."

Bevor die Qual des Wartens erst begann, hallte Natsu's Stimme im Raum.

„NIHAHAHHAA!!! Ich werd alles aufessen!!"

„Schrei leiser, pinkes Feuerwerk!", zischte Gray aufgebracht.

Nach dem Lucy wieder auf den Füßen stand, lief Natsu direkt auf Gray zu, „Pinkes Feuerwerk? Sagt die Eisdiele, die immer noch Windeln trägt!?", schrie Natsu als er Gray eine klatschte.

„Das sind keine Windeln!"

Erza schlug ihre Hände heftig auf den Tisch und brüllte, „Ruhe!"

Natsu und Gray zuckten gleichzeitig total verschreckt zusammen, „AYE SIR!"

Dies war wohl das erste Frühstück, was wir alle gemeinsam, ohne den Boden zu füttern, genießen konnten.

„Darf ich dich mal kurz unter vier Augen sprechen?", fragte mich Erza, die sowieso seid letztem Sonntag innerlich völlig zerstört war.

Ich nickte lächelnd und wir verließen zusammen die Gilde. Draußen angekommen sah man schon die ganzen Dekomaterialien fürs Hanami Fest. Das motivierte mich so sehr, dass das Lächeln auf meinem Gesicht noch viel breiter wurde.
„Und worüber wolltest du mit mir sprechen Erza?"

Anstatt mir zu antworten, zog sie ihr Oberteil aus und drehte mir den Rücken. Erst verstand ich nicht was das sollte, doch dann, als sie mit ihrem Zeigefinger eine bestimmte Stelle auf ihrem Rücken zeigte, ergab es Sinn.

„Vergiss Nashi nicht...", las ich den Satz vor.

„Was hat das zu bedeuten?", fragte Erza als sie wieder ihr Top anzog.

Ich konnte richtig spüren wie statt Blut, Wut durch meine Adern raste. „Zeref...", murmelte ich knirschend.

Geschwind legte ich meine Hände auf Erza's Schultern und sah ihr intensiv in die Augen, „Erzähl niemandem von der Gilde etwas davon. Ich muss kurz weg. Pass bis dahin bitte auf alle auf."

„Warum!? Hat das was mit Zeref zutun? Hat er mir das auf den Rücken geschrieben?", tischte mir Erza die Fragen mit nur einem einzigen Atemzug auf.

„Nein... Das glaub ich eher nicht. Etwas anderes steckt dahinter, aber es hat ganz sicherlich was mit Zeref zu tun."

Erza legte ihre Hände auf meine, „Ich wusste es... Er ist doch nicht tot, oder?"

Ich spürte zwei warme Tränen mir die Wangen herunterkullern, „Es tut mir so schrecklich leid. Ich-" Erza unterbrach mich, „Hätten sie Zeref ermordet, gäbe es sowieso keine Möglichkeit, dass Natsu weiterlebt. Aber sag mir bitte was dies zu bedeuten hat und wohin du jetzt gehen wirst."

„Ich werde dir und allen anderen schon noch erklären was hier abgeht, aber jetzt muss ich zu Zeref.", entgegnete ich ihr.

Erza seufzte, „Beeil dich aber bitte. Am Hanami Fest heute Abend wollen wir uns alle gemeinsam die regenbogenfarbigen Sakura Bäume ansehen."

„Ich werd's versuchen, dennoch, falls ich nicht rechtzeitig zurück kommen sollte, sperrt die Gilde ab.", ermahnte ich sie und bevor sie mich überhaupt fragen konnte warum ich so etwas von ihr wollte, rannte ich schon mit voller Geschwindigkeit in Richtung Wald.

* * *

„ZEREF!" , schrie ich in die Tiefen des Waldes bis mein Hals anfing wehzutun. „Verdammt.", murmelte ich keuchend, „Wo bist du?"

Da kam mir sofort die Antwort in den Sinn; Tendru Island.

Mit der leichten Berührung vom Wasser welches meine Zehspitzen den ganzen Weg lang kitzelte, kam ich letztendlich bei Tendru Island an. Der süße Duft, die der Gegend angehörte, wurde vom Wind und dem salzigen Meereswasser unterdrückt.

Ich versuchte nach oben zu blicken, auf den Baum, wo sich mein Grab befand, doch das Sonnenlicht sorgte immer wieder dafür das ich mir die Augen zusammenkniff.

Nach einer kurzen Zeitspanne hatte ich es endlich geschafft, ich stand vor meinem Grab.

„Wie komisch das Leben doch ist. Ich besitze ein Grab, in dem meine Leiche nicht drin ist. Ich habe eine Seele, die das Jenseits nicht erreichen kann. Ich liebte jemanden der...", mir erlaubte der Schock nicht weiterzusprechen. Die Wärme der Umarmung von Zeref ließ mich förmlich erstarren.
„Du liebtest den Magier, der nun der größte Feind deiner Gilde ist, Mavis Vermillion.", flüsterte mir Zeref ins Ohr.

Ich atmete tief ein und aus. Es wollte mir einfach nicht gelingen, bei Verstand zu bleiben, doch ich schaffte es; mit einer kräftigen Wendung riss ich mich aus der Umarmung von Zeref, drehte mich zu ihm um und stellte mich in Kampfposition.

„Wir hatten eine Abmachung."

„Ich habe meine Meinung geändert.", sagte Zeref, mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.

„Was willst du mehr? Ich habe dir dein Buch der Dämonen zurück gegeben! Dein Teil der Abmachung war es nur, die Erinnerungen der Magier zu blockieren, damit sie Nashi für immer vergessen, doch nun, versuchst du ihre Erinnerungen zurück zu holen! Was soll das!? Was verlangst du nun!?!?", schrie ich ohne ein einziges mal den Blickkontakt zwischen uns zu brechen.

„Ich will dich." ,entgegnete er mir.

Die ultimative Kraft;
Fairy Heart...

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