Natsu's POV

Vor zwei Tagen sind wir in Cambridge, um genauer zu sein in Harvard, angekommen und wurden direkt zu unserem Hotel gebracht. Überall im Hotel waren Personen zu sehen, die man sonst nur aus dem Fernsehen oder der Zeitung kennt. Reiche Firmenleiter, sonstige Milliardäre und sogar bekannte Prominente trafen sich hier für diese Hochzeit. Ich fühlte mich wie ein Alien, denn ich war einfach nicht wie diese Leute und ich werde es auch nie sein.

Meine Eltern waren damit beschäftigt, mir unbekannte Personen zu begrüßen, deswegen ging ich schon mal zu dem uns zugewiesenen Hotelzimmer. Es war wirklich groß und egal wo man hin schaute, sah man teure Möbel oder Dekorationen. Ich pass einfach nicht hierhin...  

Erschöpft vom Flug ließ ich mich auf eines der beiden Himmelbetten nieder, ohne mich noch weiter umgesehen zu haben. Mich interessierte dieser ganze Kram auch nicht wirklich. Ich schloss mein Augen und versuchte nochmal alles irgendwie zu verarbeiten. War das wirklich Lucy? Oder sind doch Elie und meine Luce zwei vollkommen verschiedene Personen? Ach es ergibt einfach immer noch keinen Sinn...  Aufgebracht drehte ich mich auf die Seite und bemerkte nicht, wie ich langsam einschlief.  

Der Tag der Hochzeit war gekommen und mit ihm, würde ich wahrscheinlich auch das letzte Puzzelteil finden, was mir bis jetzt verborgen gewesen war. Heute würde ich endlich die Wahrheit erfahren, nach der ich so lange gesucht hatte. 

Gerde stand ich vor einem Spiegel und betrachtete den Anzug, den mir meine Mutter vor unserer Abreise gekauft hatte. Er schmiegte sich perfekt an meinen Körper und wirkte wie angegossen, nur hatte ich trotzdem ein behagliches Gefühl. Ich pass einfach nicht hierhin... 

"Ahh, sieh dich an. Du siehst so stattlich und erwachsen aus!" ertönte die Stimme meiner Mutter hinter mir. Sie hatte sich auch zurecht gemacht und trug ein wunderschönes rotes kleid, welches zu der Krawatte meines Vaters, welche ebenfalls rot war, passte. Ich dagegen war komplett in Schwarz, mit Ausnahme des Hemdes, welches weiß war.  "Danke, Mama. Du siehst auch wunderschön aus!" "Aww, danke." Sie kam zu mir und umarmte mich. "Wie schnell die Zeit vergeht....Es kommt mir, als wäre Gestern gewesen, als du noch mit Windel durchs Haus gelaufen bist.." "Jetzt fang nicht wieder damit an!" sagte ich angenervt. Meine Mutter fing einfach an zu kichern.

Nun kam auch mein Vater endlich aus dem Bad und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Trauungsort. Bevor ich aber aus der Tür ging, schnappte ich mir noch schnell einen Mantel und ging dann meinen Eltern hinterher. Es wäre fatal, wenn mich Sting sieht. Wer weiß was alles passieren könnte...

Wir kamen unten in der Lobby an und sofort begrüßte uns ein älterer Mann mit schwarzen Haaren und roten Augen. Hinter ihm standen eine Frau und ein Junge, ungefähr in meinem Alter, auch mit schwarzen Haaren. "Igneel und Igonia, freut mich, dass sie hier sind." "Freut mich ebenfalls Skiadrum!" begrüßte mein Vater ihn. Das muss Mr. Cheney sein.... "Ich will ihnen meine Frau und meinen Sohn gerne vorstellen. Das ist meine Frau Kage und mein Sohn Rogue." meldete sich Skiadrum zu Wort. "Freut mich sie kennen zulernen, Igneel, Igonia." sagte Kage und reichte erst meinem Vater und dann meiner Mutter die Hand. Rogue nickte nur kurz.  "Achja, dass ist mein Sohn Natsu, von dem ich euch erzählt habe." sagte nun mein Vater.  Anstandshalber reichte Kage und Skiadrum die Hand und sagte. "Freut mich sehr, sie Kennenlernen zu dürfen."

Nachdem meine Eltern mit den beiden sich noch etwas unterhalten haben, machten wir uns alle gemeinsam auf den Weg zur Hochzeit. Ich lief neben Rogue und bis jetzt hatten wir kein Wort gewechselt. "Hey, dein Name war Rogue oder?" fragte ich um das Eis zu brechen. Er guckte mich kurz aus dem Augenwinkel an und antwortete dann. "Ja, du bist Natsu-san, oder?" "Jup, aber du kannst mich auch Natsu nennen." Er nickte nur als Antwort. Den restlichen Weg schwiegen wir.

Kurz bevor wir an unseren vorgesehene Plätzen ankamen, zog ich noch schnell den Mantel über und die Kapuze auf. Meine Mutter musterte mich nur verwirrt, aber fragte nicht weiter nach und setzte sich hin. Ich setzte mich neben sie und beobachtete, wie sich langsam die Plätze füllten. Man hatte von meinem Platz aus, eine gute Aussicht auf den See und den Altar. Gleich wird es beginnen...

Lucy's POV

Ich lugte durch eine Lücke des Zeltes, in dem ich hergerichtet wurde, und sah auf die riesige Menschenmasse, die nur darauf wartetet, dass die Trauung beginnt. Mit jeder Minute die verstrich wurde ich immer nervöser und wollte am liebsten wegrennen, doch das ging nicht.

Ich trug das Kleid von Natsu, dazu einen bodenlangen Schleier mit Tiara und in meiner rechten Hand hielt ich krampfhaft den Lilienstrauß. Meine Perücke war wieder lockig frisiert und es war Glitzer hineingearbeitet worden. Mein Make-Up war natürlich gehalten mit glitzernden Lidschatten. 

Obwohl ich mich eigentlich freuen sollte, ging es mir miserabel. Noch nicht einmal Virgo, die mit meinen Eltern hergereist war, konnte mich aufmuntern. "Hime, es geht jetzt gleich los." sagte sie mit einem bedrückten Unterton. Ich nickte nur und wendete meinen Blick nicht von der Masse ab.Mittlerweile stand Sting auch schon am Altar. 

Ein paar Sekunden später trat mein Vater auch schon ins Zelt. "Du siehst wunderschön aus, Tochter." sagte mein Vater mit einem breiten Lächeln. "Danke..." antwortete ich trocken zurück. Er kam auf mich zu, reichte mir seinen Arm und ich harkte mich bei ihm ein. "Jetzt gehts los." flüsterte mein Vater aufegregt. Ihm schien das wohl sehr zu gefallen, mich endlich los zu werden.

Die Musik fing an zu spielen und der Eingang der Zeltes öffnete sich. Gemeinsam trat ich mit meinem Vater hinaus und liefen, mit dem tackt der Musik, immer näher zum Altar. Alle Augen waren auf mich gerichtet und Sting schaute mich mit einem teuflischen Grinsen an. Ich will nicht!!  Immer näher kam der Altar und mit jedem Schritt den ich tat, wollte ich mich nur noch mehr umdrehen und einfach wegrennen. Doch es war schon zu spät dafür.

Wir kamen am Altar an und mein Vater übergab mich an Sting, welcher mich an sich zog und in mein Ohr flüsterte "Jetzt gehörst du mir!". Panisch stellte ich mich ihm gegenüber und der Pfarrer fing an zu reden.  Ich schaute in die Menge und sah meine  Eltern ,in der ersten reihe sitzen, neben Sting's Eltern. Ansonsten sah ich nur Personen, die ich höchstens flüchtig kannte. Doch plötzlich fielen mir zwei Personen ins Auge, die mich besorgt musterten. Natsu's Eltern....Was machen die denn hier?! 

Bevor ich weiter überlegen konnte, riss mich die laute Stimme des Pfarrers aus meinen Gedanken. "Liebe Gemeinde, wir haben uns heute hier versammelt, um die Hochzeit von Sting Eucliffe und Elie Heartfilia zu feiern. Von nun an werden diese beiden glücklich zusammen leben, bis das sie der Tod scheidet.  Zu beginn der Trauung möchte ich fragen, ob jemand etwas gegen diese Heiratsschließung einzuwenden hat, der solle jetzt sprechen oder  für immer schweigen." Wie gern hätte ich jetzt etwas gesagt, doch ich konnte nicht.

Der Pfarrer schaute durch die Menge und als niemand sich zu Wort meldete, setzte er an die Trauung fortzufahren. "Da niemand etwas einzuwenden hat-" "Ich bin dagegen!" rief nun plötzlich laut eine Stimme aus der Menge.

Geschockt drehten sich alle zu der Stimme, wie auch ich und ich erblickte einer Person umhüllt von einem schwarzen Mantel. Das Gesicht konnte man durch die Kapuze nicht erkennen, doch es schien ein junger Mann zu sein. Warte mal, diese Stimme kommt mir bekannt vor...

Die Gestalt schlängelte sich durch die Menge zum Hauptgang und blieb dort stehen. "Ich bin dagegen!" wiederholte der Mann erneut. Mir stockte der Atem. Aber das ist doch unmöglich...

"Und wieso wenn ich fragen darf?!" fragte mein Vater aufgebracht. Die Person ging nun zum Altar und bleib vor ihm stehen, unmittelbar 2 Meter von mir entfernt. "Weil sie schon einem anderen Mann versprochen ist!" rief der Mann, doch schien er es nicht meinem Vater zu sagen, sondern mir. 

Die Gäste zogen geschockt die Luft ein und fingen an zu tuscheln. Ich, die den Tränen nahe stand, starrte einfach nur weiter den Mann vor mir an. "Und wem bitteschön?!" fragte mein Vater nun deutlich wütend. Der Mann aber lachte nur kurz leise auf. 

Mit einem Ruck entledigte sich der Mann den Mantel und mein Herz bleib für eine Sekunde stehen, während ich scharf die Luft einzog. Kischblütenpinke Haare, onyxfarbende Augen und ein Lächeln, dass unverwechselbar war. "Mir!" rief der Mann, den ich über alles liebte und lächelte breit. Mein Vater stand nur geschockt da, während meine Mutter glücklich zu sein schien. 

Mein Herz schlug nun schneller und ich ließ den Tränen, welche sich angestaut hatten freien Lauf. "Natsu..." er drehte sich zu mir um und lächelte mich liebevoll an. "Du siehst wunderschön aus, Luce.."

Nun konnte ich mich nicht mehr halten, riss die Perücke samt Schleier von meinem Kopf und rannte in seine Arme. "Natsu!" 

Ich lehnte mich gegen seine Brust und weinte vor Freude, während er mich in eine feste Umarmung zog. "Es tut mir leid! Es tut mir soo leid!" schluchzte ich. Endlich konnte ich ihm diese Worte sagen, endlich. Jetzt brauchte ich mich nicht mehr zu verstecken. Mein Drache hatte mich aus den Klauen des Königs befreit. 

"Ich lasse dies nicht zu. du bist doch nur irgendein Bauerntrampel, der nichts versteht. Entferne dich sofort von meiner Tochter oder ich schwöre dir,dass du im Gefängnis verrotten wirst!!" schrie mein Vater aufgebracht. "Nur über meine Leiche. Ich werde sie nicht mehr gehen lassen!" schrie nun Natsu zurück. "Du kleiner-!" "Jude!" wurde mein Vater von einem mir unbekannten Mann unterbrochen. Mein Vater schaute ihn geschockt an. "Skiadrum.."  "Jude, ich sollte dich vielleicht aufklären. Dieser Bauerntrampel, wie du ihn bezeichnet hast, ist Miterbe der momentan reichsten Firma der Welt. Durch meine Kooperation mit der Familie Dragneel, sind unsere Werte in die höhe geschossen und haben deine weit übertroffen! Außerdem weiß ich jetzt, dass du durch diese Hochzeit versucht hast, wieder die Nummer 1 zu werden, aber ich muss dich enttäuschen. Dies werde ich nicht zu lassen." 

Erschrocken schaute ich Natsu an. Wie bitte?! "B-B-Bitte Was?!" fragte mein Vater geschockt. "D-Du?!" nun zeigte er auf Natsu. "Ja, er!" sagte Skiadrum. Das heißt ja dann.....  Nachdem mein Vater nochmal geschockt zwischen Natsu und Skiadrum hin und her sah, setzte er sich geschlagen hin. "Diese Trauung gilt als offiziell Abgebrochen." rief der Priester und ich umarmte Natsu voller Erleichterung und Freude. "Danke..." sagte ich mit zittriger Stimme. 

"NEIN!!" hörte ich Sting schreien. "SIE GEHÖRT MIR!" wütend rannte Sting auf uns zu und setzte an Natsu zu schlagen, als plötzlich eine komplett neue Stimme durch die Menge hallte. "Sting!" erneut drehten sich alle zu der Stimme. Was macht sie den hier?... 

Eine aufgelöste Lisanna stand nun am Ende des Ganges. "Lisanna?" fragte Sting verwirrt. "Sting, ich liebe dich, wirklich! Und ich weiß das du das alles gar nicht willst! Also warum tust du das?! Hör einfach auf und komm mit mir nach Hause!" rief Lisanna und ich sah wie ihr Tränen über die Wangen liefen. Was geht denn jetzt hier ab?? 

"Was..?" fragte Sting geschockt. Langsam ließ er seine Hand sinken. "Du liebst mich?" fragte er ungläubig. "Ja, also hör bitte auf, Menschen zu zwingen, dich zu lieben. Ich weiß jetzt, dass das falsch ist. So habe ich erkannt, dass ich das nur gemacht habe, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen! Also bitte, hör auf!" rief sie und sank weinend auf die Knie. 

Sting ,der es anscheinend nicht fassen konnte, sank ebenfalls auf die Knie und starrte in den Himmel. "Jemand liebt mich...." flüsterte er. Nachdem er das noch einmal wiederholt hatte, stand er plötzlich auf, lief zu Lisanna und umarmte sie. Geschockt wie sie war, umarmte sie ihn einfach zurück. 

Ich musste lächeln. Also haben die beiden jetzt auch ihr Happy End gefunden. Bei diesem Gedanken drückte ich mich fester an Natsu. Als er sich zu mir wannte, küsste ich ihn mit all der Liebe, die ich bis jetzt zurückhalte musste.Klischee haft applaudierten alle Gäste, als wir uns wegen Atemnot wieder von einander lösten. "Ich liebe dich!" sagte ich mit stockendem Atem. "Ich liebe dich auch!"antwortete Natsu mit einem Kuss auf meine Stirn.

Nun kann ich für immer mit ihm zusammen sein. Für immer und Ewig.

-The End    

Hey meine Flämmchen :) Und wie hat euch das Ende gefallen? Es ist etwas länger geworden als vermutet, aber das lag daran, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu schreiben. :D Ich werde sicherlich noch einen Epilog schreiben, aber im Großen und Ganzen wars das. Vielen dank für all eure Unterstützung, egal in welcher Form, ob durch Kommentare, Votes oder einfach nur durch Reads. Ich bin soooo dankbar! Es tut mir sogar jetzt ein wenig im Herzen weh, diese FF abzuschließen, da sie mir eigentlich ziemlich ans Herz gewachsen ist. Aber für uns heißt es ja noch längst nicht lebwohl. Durch mein anderes Buch und meine weiteren geplanten Projekte, werden wir uns sicherlich wieder sehen. Bis dann, eure Ina-chan! <3333