Stellar 1

Happy's Krallen stachen sich noch tiefer in mein Bein. "Natsu, nein! Nimm mich mit!", flehte er schon seit mehreren Minuten.

Ich bückte mich zu ihm hinunter und streichelte ihm den Kopf. "Du darfst nicht mit mir zur Schule gehen. Wie oft denn noch? Du weißt, was sie mit magischen Wesen machen. Sie..."

Erschrocken hielt sich Happy die Tatzen vor den Mund. "Ich weiß, ich weiß!" 

"Lässt du mich dann endlich los? Ich komme noch zu spät wegen dir.", beschwerte ich mich und stellte mich wieder aufrecht hin. "Wenn ich zurück bin, spiel ich verstecken mit dir, versprochen!"

Die Augen meines Freundes glänzten vor Freude. "Aye!" 

* * *

Völlig gelangweilt warf ich einen Blick nach hinten zu Gray, der mich misstrauisch musterte. Ich sah erneut nach vorn; allein Erza's Rücken wirkte furchteinflößend. 

Ich bin von Monstern und Idioten umgeben.

Genervt fing ich an mit dem Stuhl vor und zurück zu kippen, da ging die Tür des Klassenzimmers auf. Verblüfft starrte ich unseren Direktor an, neben dessen ein junges Mädchen stand, die uns allen mit einem warmen Lächeln begrüßte. 

"Das ist die Prinzessin von Magnolia: Lucy Heartfilia. Sie ist ab heute eure Klassenkameradin. Benehmt euch gefälligst angemessen ihr gegenüber.", teilte uns der Direktor mit und verließ das Klassenzimmer.

Ich starrte das Mädchen neugierig an. Das war also eine Prinzessin? Ihre Haare strahlten förmlich in dem Schein der Mittagssonne, so wie die Sterne, in einer finsteren Nacht. Mein Blick rutschte von ihrem Kopf, bis zu ihren Füßen. Für eine Prinzessin, war sie stinknormal gekleidet so wie wir es waren.

"Man hat sie große Brüste.", kam es rasch von mir. 

Abrupt drehte sich Erza zu mir um und schlug mir auf den Kopf. "Du Perversling! Man sieht sich ein Mädchen doch nicht so genau an. Wo bleibt dein Anstand!?"

"Hab ich doch gar nicht." 

Unser Klassenlehrer legte der neuen Schülerin eine Hand auf die Schulter. "Habt ihr irgendwelche Fragen an sie?"

Ich hielt meine Hand leicht nach oben. "Haben alle Prinzessinnen so große Brü--" Erza unterbrach mich. "Er meint...", räumte sie panisch ein. "Haben alle Prinzessinen so große Schlösser?"

"Aber ja doch.", erwiderte Lucy und setzte sich neben mich hin. Erst wunderte ich mich warum sie sich ausgerechnet neben mich setzte, doch dann fiel mir ein, dass es in der Klasse sowieso keinen anderen freien Platz gab.

"Freut mich." Lucy streckte mir die Hand aus. Sie hatte nicht aufgehört zu Lächeln, was dazu führte, dass ich es erwiderte, aber etwas in mir sagte, dass dieses Lächeln nicht echt sei. "Wie lautet dein Name?", fragte sie.

"Natsu.", sagte ich matt.

Sie drückte meine Hand und ihr Lächeln wurde breiter. "Was für ein schöner Name!"

Dieses Mädchen strahlte förmlich. Sie wirkte so lieb und nett, man könnte meinen, sie wäre ein gefallener Engel, doch ihre Augen... sie wirkten so leer, wie die unentdeckten Fernen des Weltalls.

Was hat eine Prinzessin hier an unserer Schule verloren? Sie werden doch im Schloss geschult.

"Liebesrivalin..!", dröhnte eine Stimme von hinten. Es war Juvia, die sich fest an Gray's Arm gehackt hatte und finster zu uns blickte. "Gray-sama sieh nicht nach vorn! Sieh zu Juvia.", flehte sie ihn an, doch hörte nicht auf Lucy böse anzustarren. 

"Ahaha... Wie süß. Sie scheint ihn ziemlich sehr zu lieben, was?", stellte Lucy heiter fest und sah mich verträumt an. "Ich hätte auch gern jemanden, der mich so liebt." 

Verwirrt blinzelte ich sie an und schluckte schwer. Ich hatte keine Ahnung was ich darauf erwidern sollte. "Den wirst du schon früh genug finden. Du bist immerhin eine Prinzessin."

Ihre Mundwinkel zogen sich etwas hoch. "Natsu... Soll ich dir mal was verraten?" 

"Uhm... Klar, was denn?" 

Lucy näherte sich meinem Ohr und legte ihre Hand auf meine Schulter. Ihre liebevolle Stimme hatte etwas finsteres umhüllt. Das Flüstern fühlte sich wie eine Warnung in meinen Ohren an. "So etwas wie Liebe existiert nicht auf dieser Welt." 

Sie wandte sich von mir ab und kicherte. "Echt witzig was?"

Ihre ernste Haltung und diese finstere Stimme, waren plötzlich verschwunden. Sie spielte wieder das liebe Mädchen mit dem süßen Lächeln auf den Lippen, doch was ich wissen wollte war, warum sie mir ihre dunkle Seite zeigte und niemandem sonst.

"Hehe, jaa..." Ich kratzte mich nervös am Hinterkopf und hoffte sie würde aufhören sich so gruselig zu benehmen.

"Natsu..." 

"Ja?" 

"Glaubst du an Magier?"

Ich räusperte mich und überlegte kurz. "Natürlich, so wie jeder andere auch." 

"Hast du Angst vor ihnen?"

"Nein, warum sollte ich? Sie sind sowieso ausgestorben." Ich stoppte für eine Sekunde, denn der Adrenalin steigte wieder in meinem Blut, als ich mich daran erinnerte wie man mich für eine ganze Woche lang in den Kärker schmiss, weil ich das Lebensrecht der Magier verteidigt hatte. "Nein, wohl eher...", verbesserte ich mich. "Von eurer Region ermordet." 

Lucy brach in Gelächter aus. Ich spürte Erza's Hand auf meinem Rücken. Sie sah mich warnend an. "Natsu, nicht." 

Bevor ich überhaupt was auf Erza antworten konnte, packte mich Lucy an der Hand und zerrte mich aus dem Klassenzimmer. "Wir kommen gleich zurück Herr Kurobu." 

So bald wir außerhalb der Klasse waren presste mich Lucy gegen die Wand; kein Hauch von Freundlichkeit war auf ihrem Gesicht verblieben. "Komm ja nicht auf den Gedanken andere mit deinen bescheurten Ideen anzustecken. Sonst bleibt es nicht bei einer Woche unter Verließ, sondern ein Lebenlang, kapiert?" 

"Was bist du denn für eine, hm?", fuhr ich sie an und dieses Mal war ich es, der todernst dreinblickte. "Denkst du, ich würde mich vor dir fürchten, weil du der königlichen Familie angehörst? Wenn nötig, bleib ich auch ein lebenlang im Gefängnis, aber an meiner Meinung dass Magier unschuldig sind, wird sich nichts ändern. Ich werde alles tun, damit ihr für eure Taten bezahlt und das dieser Terror endlich aufhört."

Lucy zog eine Augenbraue hoch und ließ mich endlich los. "Ach, so ist das also. Würde sich an deiner Meinung trozdem nichts ändern, wenn ich dir sagen würde, dass die Magier der Grund sind, warum meine Mutter ihr Leben verloren hat?" 

Meine Pupillen schrumpfen zu einem winzigen Punkt. Das war der Moment, an dem sich anfing alles zu verändern. "Du lügst." 

Das war meine erste Begenung mit Lucy Heartfilia; das Mädchen, das mein ganzes Leben mit nur einer Wendung komplett veränderte.

"Schön wär's, Natsu... Aber ich muss dich enttäuschen." Ihr aufgespieltes Lächeln erschien wieder. "Ich lüge nicht."

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