Schicksalähnliches Treffen
„Chopin Nocturne Opus 9 Nummer 2", murmelte Gerard. Er lag im Schatten eines Baumes und lauschte dem Spiel. Er wusste nicht wer spielte, aber dieses erklang jede Mittagspause aus dem Musikraum. „Homerun!", kam es vom Sportplatz. Der Ball flog in den Musikraum, woraufhin ein Schrei zu hören war. Gerard sprang auf und rannte zum Musikraum. Er riss die Tür auf und sagte: „Alles okay?" Das Mädchen besaß scharlachrotes Haar und schaute ihn an. „Ja mir geht es gut. Ich habe mich nur erschrocken", erwiderte diese. „Man was machen die vom Baseball nur?", sagte Gerard und hob den Ball auf. Er holte weit aus und warf ihn zum Sportplatz zurück. „Wow, du kannst aber weit werfen", sagte das Mädchen beeindruckt. „Danke und du kannst wunderschön Klavier spielen", sagte Gerard und half ihr auf. Ihr langes Haar versprühte einen süßlichen Duft. Nach einem kurzen Moment Sprachlosigkeit sagte Gerard: „Ach übrigens. Ich heiße Gerard Fernandez." „Ich bin Erza Scarlet. Freut mich dich kennenzulernen", sagte sie. Sie reichten sich die Hände und lächelten sich gegenseitig an. „Ihre Hand ist so klein und zart", dachte Gerard. „Geh ich richtig von der Annahme, dass du diejenige bist, die hier jede Mittagspause spielt?", fragte Gerard. „Du hast mich jede Pause gehört? Das ist mir jetzt ein bisschen peinlich", antwortete sie. „Das muss es dir überhaupt nicht sein. Besonders gefällt mir das Lied, was du jedes Mal spielst", sagte Gerard voller Begeisterung. „Soll ich dir etwas vorspielen?", fragte sie. „Ja gerne!", sagte Gerard fröhlich. Sie setzte sich ans Klavier bis es zum Pausenende läutete. „Die Stunde beginnt bald. Also dann man sieht sich", sagte Erza. „Ja. Darf ich morgen wiederkommen?", fragen Gerard. „Na klar!", antwortete Erza lächelnd. Sie ging schon mal vor, während Gerard noch da stand. Irgendetwas in ihm regte sich, doch er wusste nicht was. Seitdem kam Gerard jede Pause in den Musikraum zum zuhören. Gelegentlich fragte er sie Sachen. „Was willst du nach dem Abschluss machen?", fragte er. „Ich will Pianistin werden. Es gibt jemanden, dem ich unbedingt näherkommen will", sagte sie. Das versetzte ihm ein Stich ins Herz. „Okay das hätte ich mir denken können. Ist es jemand besonderes?", fragte er. „Für mich ist er der wichtigste Mensch auf der Welt. Aber nicht umgekehrt. Es ist also unerwidert", sagte sie mit einem traurigen Lächeln. „Übrigens, was hast du denn für Zukunftspläne?", fragte Erza. „Ach, bin einfach durchschnittlich und lebe in den Tag hinein. Ich also keinen Plan, was ich machen will", sagte er. „Aber du kannst doch voll gut werfen. Hast du mal Baseball gespielt?", fragte sie. „Ja in der Mittelschule. Habe aber beim Eintritt in die Oberstufe aufgehört", antwortete er. „Wieso das denn?", fragte sie weiter. „Ich hatte einfach keine Lust mehr auf Baseball. Es ist wirklich nicht mehr bei", sagte er. Ihr Blick verriet, dass sie ihm nicht glaubte. Es verging eine Weile. Die Regenzeit hatte begonnen. Als Gerard heute in den Musikraum ging, war Erza nicht wie gewohnt da. „Ist sie heute krank?", fragte er sich. „Dann geh ich mal in den Klassenraum zurück", sagte er zu sich selbst. Es wollte ihn nicht aufhören zu beschäftigen. Die ganze Zeit ihm Unterricht dachte er an sie: „Sie war bisher nie krank... Wenn ich genau nachdenke. Ich weiß fast gar nichts über sie. Nicht ihre Stufe, Klasse, nur, dass sie Pianistin werden will. Warum beschäftigt sie mich nur so? Ich sehe die ganze Zeit ihr Lächeln vor meinen Augen. Mit einem Lächeln sind sie am Schönsten aus." Als die Schule vorbei war, regnete es. „Au man, ich hab meinen Schirm vergessen. Ich sollte warten, bis der Regen etwas abnimmt", dachte er. Als er genauer in die dunkle Kulisse starrte, erblickte er ein scharlachrotes Etwas. „Warte... Ist das nicht...", murmelte er und lief gleichzeitig los. Er griff die Person an der Schulter und schaute ihr ins Gesicht. „Erza! Also bist du es doch. Warum warst du heute im Musikraum? Und was machst du denn ohne Schirm hier draußen?", ballerte Gerard sie voll. Sie sah aus wie ein Geist. Der Regen versteckte ihre Tränen, doch die roten Augen schienen hindurch. „Du siehst ja grausam aus. Ich bring dich zurück zur Schule", sagte er panisch. Da Erza nicht die geringsten Anstalten machte, sich groß zu bewegen, hob er sie hoch und trug sie zur Schule zurück. „Sie ist so leicht und ihre Haut fühlt sich so weich an", dachte er. Der einzige Ort, der ihm auf Anhieb einfiel, der Handtücher haben könnte, waren die Sportumkleiden. „Es ist eh schon spät. Um die Zeit ist keiner hier", sagte er. Erza saß immer noch da wie eine Leiche. „Was ist denn mit dir los? Du bist so blass. Brauchst du was?", fragte Gerard liebevoll. Sie zog ihn zu sich runter. „W-w-was m-machst d-du da?", stotterte er. Da beide total durchnässt waren, konnte Gerard durch ihre Kleidung sehen. Er spürte ihren Körper und konnte nicht anders als sich erregt fühlen. „Du solltest mich lieber loslassen. Wer weiß, was dir sonst passiert", sagte er scherzend warnend. „Mir ist egal, was mit mir passiert", sagte sie leblos. Gerard war entsetzt und schob sie weg. „Was soll ich bloß mit ihr machen? Mir ist ganz heiß, wenn ich sie ansehe. Aber wenn ich sie jetzt nicht abtrockne, erkältet sie sich noch", dachte er. Sein innerer Konflikt und die Situation machten ihm deutlich zu schaffen. Er einigte sich darauf so wenig wie möglich hinzuschauen und sie abzutrocknen. Er ging zu einem Spint und holte eine Trainingsuniform raus. „Tu mir wenigstens den Gefallen und zieh das allein an", sagte er errötet. Sie gehorchte und zog sie an. „Ich weiß nicht, was mit dir los ist, aber ich würde mich freuen, wenn du mir sagst, was los ist", sagte er verzweifelt. Sie nickte und fing an zu erzählen.
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