KAPITEL 23
Als Sanemi aus dem Badezimmer kam, war ich gerade dabei, das Frühstück zuzubereiten. Der Geruch von frisch gebratenem Gemüse und Gewürzen erfüllte die Küche, und ich war froh, dass ich etwas gefunden hatte, das mich von der Langeweile ablenkte. Ich stand gerade an der Herdplatte, als ich Sanemi aus dem Augenwinkel sah.
Er kam aus dem Badezimmer, völlig unbeeindruckt davon, dass er kein Oberteil trug. Seine Muskeln waren immer noch leicht nass, und ich konnte die Tropfen sehen, die über seine Haut glitzerten. Ich wollte ihm gerade mitteilen, dass das Essen bald fertig wäre, als ich die nackte Realität vor mir hatte – und mich prompt über die Schamröte bis zu den Ohren errötete.
„Sanemi!" rief ich aufgeregt, während ich versuchte, nicht völlig überfordert von dem Anblick zu sein. „Zieh dir gefälligst etwas an!"
Er sah mich verwirrt an, als ob er nicht genau wusste, warum ich so aufgeregt war. „Was? Was ist los?"
„Du... du bist ohne Oberteil hier!", stieß ich hervor, wobei ich mich abmühte, meine Stimme unter Kontrolle zu halten. „Du kannst dich nicht einfach so zeigen!"
Sanemi blickte herunter und schien erst jetzt zu merken, dass er tatsächlich keinen Oberkörperbekleidung trug. Ein schüchternes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. „Oh, das... Ich hab einfach vergessen, mir etwas anzuziehen. Ich dachte, ich komme einfach mal schnell runter, um zu sehen, was es zu essen gibt."
„Gibt es eine Regel, dass du nur im oberkörperfreien Zustand rumlaufen darfst?" fragte ich empört, während ich versuchte, mich von meinem anfänglichen Schock zu erholen. „Wir sind hier nicht am Strand!"
Er lachte leise und ging in Richtung seines Zimmers, um sich ein Hemd anzuziehen. „Schon gut, schon gut. Ich zieh mich an, keine Sorge. Ich wollte dich nicht schockieren."
„Na ja, ich glaube, das hast du", murmelte ich, als ich versuchte, mich wieder auf das Kochen zu konzentrieren. Es war nicht einfach, wenn man versuchte, die Küche ordentlich zu halten, während man einen leicht schamhaften Schock erlebte.
Sanemi kam bald zurück, diesmal in einem schlichten, schwarzen Hemd, das seine Muskulatur betonte. „Wie sieht's aus? Ist das Essen bald fertig?"
„Ja, gleich", sagte ich, während ich die Pfanne vom Herd nahm und die letzten Vorbereitungen traf. „Danke, dass du dir etwas angezogen hast. Es wäre schwierig gewesen, dir den Kopf klar zu machen, wenn du weiterhin so herumlaufen würdest."
„Kein Problem", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. „Wobei ich denke, dass es dir doch ganz gut gefallen hat."
„Du bist unmöglich", sagte ich und schüttelte den Kopf, obwohl ich nicht verhindern konnte, dass ein Lächeln meine Lippen umspielte.
„Wie auch immer", sagte Sanemi und setzte sich am Tisch. „Was gibt's denn heute Leckeres?"
„Lass dich überraschen", sagte ich und stellte das Essen auf den Tisch. „Ich habe ein paar neue Rezepte ausprobiert. Mal sehen, ob du sie magst."
Wir setzten uns und begannen zu essen. Sanemi schien das Essen wirklich zu genießen und lobte die Qualität des Gerichts. „Das ist echt gut, Ai. Du solltest öfter kochen."
„Danke", sagte ich, während ich mir einen Löffel von meinem eigenen Teller nahm. „Ich habe es ein bisschen gewürzt, also hoffe ich, dass es dir schmeckt."
„Es schmeckt großartig", bestätigte Sanemi und nahm noch einen Bissen. „Also, wie hast du die Zeit alleine verbracht?"
„Nun, abgesehen davon, dass ich Yoga versucht habe und dabei kläglich gescheitert bin, habe ich einiges gelesen und mich in der Küche ausgetobt", erzählte ich ihm. „Es war nicht gerade spannend, aber es hat mich beschäftigt."
„Yoga, huh?" Sanemi schnaubte. „Das passt nicht wirklich zu dir, oder?"
„Dachtest du dir das?", fragte ich amüsiert. „Ich glaube, das ist eine gute Zusammenfassung."
Sanemi lachte und schüttelte den Kopf. „Du bist echt einzigartig, Ai. Ich schätze, ich muss mich echt mal mehr um dich kümmern, wenn ich weg bin."
„Das wäre nett", sagte ich mit einem Lächeln. „Aber jetzt, da du wieder hier bist, hoffe ich, dass du mir ein wenig mehr Gesellschaft leisten wirst."
„Mach dir keine Sorgen", sagte er und legte seine Hand über meine. „Ich werde auf jeden Fall da sein, um dich auf Trab zu halten."
Als wir weiter aßen und uns über die neuesten Nachrichten austauschten, konnte ich nicht anders, als zu bemerken, wie angenehm es war, ihn wieder hier zu haben. Auch wenn er manchmal chaotisch und ungeschickt sein konnte, fühlte sich die Zeit mit ihm immer richtig an. Und während wir uns in Gespräche vertieften und über alltägliche Dinge lachten, konnte ich nicht anders, als mich zu fragen, wie es wohl wäre, wenn wir diesen Moment noch weiter genießen könnten – ohne dass uns etwas stören würde.
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