~73~
Die Sonne stand hoch am Himmel als unsere Tränen endlich ganz getrocknet waren. Keiner machte Anstallten sich auch nur im Entferntesten zu bewegen. Wir genossen die so schmerzlich vertraute Nähe viel zu sehr, als uns davon zu lösen. Schließlich drückte ich seine Hand schwach um ihm zu signalisieren, dass ich bereit war für das was noch kommen mag. Er reagierte nicht sofort, was nicht ungewöhnlich war doch mein Herz pochte wie verrückt. Auch nach entlichen Stunden hielt es sein viel zu schnelles Tempo bei, als könnte nur die eine Antwort etwas daran ändern. Langsam hob er seinen Kopf und schaute mir ins Gesicht, seine Augen waren gerötet und sein Haar war verwuschelt, da er mehrfach verzweifelt daran gezogen hatte doch nun schien er wieder Herr seiner Lage zu sein und ein zögerliches Lächeln trat auf seine Lippen. "Darf ich die Bilder sehen?" In dieser Frage lagen soviele Antworten von denen ich nur träumen hatte können, doch nun war die Katze aus dem Sack. Er will mich nicht wegstoßen, er will mich bei sich haben. Er möchte die Bilder sehen, die Bilder unseres Kindes und das wichtigste ist er würde mich nicht gehen lassen. Mein Körper drohte zu explodieren, so sehr hatte ich auf diesen Moment hingefiebert. Dylan war wieder an meiner Seite. So schnell wie ich den Gedanken denken konnte, so schnell kamen auch die Zweifel. Konnte ich ihm überhaupt verzeihen, okay besser gesagt wollte ich ihm überhaupt verzeihen. Er hat mich zu tiefst verletzt, hat zu gelassen das seine Ex immer wieder dazwischen funkt und uns schließlich auseinander bringt. Er hat mein Vertrauen zerstört und wenn es so verläuft wie ich es mir insgeheim vorstellte würde das Vertrauen erst nach langer Aufarbeitung wieder kommen. Scheinbar hatte er an meinem Zögern bemerkt, dass ein Kampf in mir tobte und es nicht gerade gut für ihn aussah. Langsam zog ich meine Hand aus seiner und betrachte den Lack des Autos während ich mit ihm sprach. "Du glaubst mir sofort das es unser Kind ist, hast du den keine Angst das ich dich genauso verarsche wie Britt?" Den Namen dieses elenden Häuchlerin auszusprechen, brannte auf meiner Zunge dennoch fuhr ich unvermittelt fort. "Du hast mich so einfach gehen lassen,ohne einen Hauch von Zweifel hast du mich davon laufen lassen und scheinst mir nicht einmal hinterhergelaufen zu sein...mein Vertrauen zu dir ist nicht mehr das was es einmal war" während ich dies Worte aussprach bildeten sich neue Tränen in seinen Augen, die ich nur erwiedern konnte. Jedoch endete es nicht erneut in einer Heulorgie, stattdessen griff er schon wieder nach meiner Hand und hielt sie fest umklammert, als würde er damit rechnen das ich mich von einer Sekunde zur nächsten in Luft auflösen würde. Genau das würde nicht passieren. "Vielleicht mag dein Vertrauen zu mir nicht mehr vorhanden sein doch ich vertraue dir. Du hast allerhand von Gründen wieso du mir nicht mehr vertrauen solltest doch an meinen Gefühlen zu dir hat sich in der ganzen Zeit nichts geändert. Ich wollte dir nachjagen, dich zurück holen doch was hätte ich dir schon sagen können. Britt hat mich die ganze Zeit an der Nase herumgeführt und ich habe ihr blind getraut. Ich dachte sie hätte sich geändert und wärend ich anfing ihr zu vertrauen habe ich dir nurnoch mehr weh getan. Dafür werde ich mich mein ganzes restliches Leben lang schuldig fühlen und werde mir selbst nie verzeihen können. Wenn du unser Kind liebst dann bitte ich dich lass mich wenigstens dem Kind ein guter Vater sein. Du musst mich nicht mehr lieben aber ein Kind sollte...mit seinem Vater aufwachsen und geliebt werden" bevor er weiter sprechen konnte löste ich mich von ihm und ging um das Auto herum, natürlich folgte er mir nicht. Er glaubte eh das ich mich für die Flucht entschieden hätte, doch dem war nicht so. Dylan hatte mich so fest am Haken, da könnte eine Bombe neben uns hochgehen und ich würde immernoch neben ihm stehen. Kaya hatte mir die Autoschlüssel zu gesteckt, weswegen ich das Auto ohne Probleme aufbekam und meine Handtasche in der der Kinderpass drin lag heraus nehmen konnte. Schnell hüpfte ich wieder aus dem Auto und ging zu einen sichtlich verwirrten Dylan zurück. Seine Worte hatte mich im Herzen berührt, natürlich liebte ich diesen Vollidioten noch, doch sagen würde ich es ihm in nächster Zeit ganz bestimmt nicht. Ein bisschen Arbeit war von ihm erforderlich, doch weggehen würde ich nicht. Schnell kramte ich den Pass heraus und reichte ihn an Dylan weiter. "Du hast recht ich liebe unser Kind...und ich werde ihm die Chance geben mit einem liebenswürdigen Vater aufzuwachsen. Ich werde uns eine Chance geben" während ich das sagte fingen seine Augen an zu Leuchten, dass Leuchten was ich das letzte mal vor einigen Wochen gesehen hatte als wir noch glücklich waren. Dieses Leuchten zeigte mir, dass er es wert ist nicht aufzugeben und genau das werde ich auch nicht tun. Jedoch gab es da ein kleinen Haken meinerseits. "Unter der Bedingung, dass du sämtlichen Kontakt zu Britt aufgibts, alles löscht was du von ihr hast und selbst wenn sie heulend auf der Straße sitzt möchte ich sie nicht in unserem Leben haben" das ich selbst nach dem ganzen Stress und Streit noch sagen konnte dass das unser Leben war, unser Problem berührte mich auf eine verdrehte Art und Weise und ließ die Wörter weniger bedrohlich klingen, doch sie waren zu hundertprozent so gemeint wie ich es ausgesprochen habe. Britt muss weg, wenn nicht bin ich diejenigen die weg sein wird. Ihm war es bewusst und scheinbar auch klar, dass dies die Bedinung sein würde für unseren Neustart und scheinbar schien ihm das nicht viel auszumachen. "Seid dem ich weiß das sie mich belogen hat, habe ich sie aus meinem Leben verbannt. Sie wird nicht mehr zwischen uns funken...zwischen unserer Familie" vorsichtig öffnete er die ersten Seite vom kleinen Häftchen und schon erkannte man das erste Ultraschallbild was ich gestern habe machen lassen. Sein Kopf schoss nach oben, Tränen standen in seinen Augen. "Jetzt hör auf zu weinen und schau dir die Bilder unsers Kindes an" ich trat neben ihn und lehte meinen Kopf an seine Schulter an. Beide schauten wir auf unsere Zukunft und keiner von uns bereute irgendwas. Wir hatten uns.
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