~68~
Wie versteinert saß ich auf dem Sofa von Henna und betrachtete den Test schon seid über einer Stunde. Immer mit der Hoffnung, wenn ich das nächste mal drauf schaue ein anderes Ergebnis zu sehen, doch so war es eben nichg. So etwas durfte einfach nicht sein, ich durfte einfach nichr schwanger sein!
Mein Körper fühlte sich wie betäubt an, dieses Gefühl war tausend mal schlimmer als die Woche zuvor in der ich täglich geweint hatte. Es ist fast so als säße ich in einem Zug der viel zu schnell fuhr, um irgendwas zu erkennen. Alles rauscht einfach an einem vorbei und du kannst nichts dagegen tun. Meine innere Stimme flüsterte ein einzieges Wort. Abtreibung. Der zwölf Euro teurere Test zeigte mir auch die Woche an, seid knappe zwei Wochen bin ich bereits schwanger. Habe ein Baby in mir herum getragen und sicherlich bereits geschadet mit meinem nicht vorhandenen Essverhalten, bevor Henna in mein Leben trat. Es ist ein Baby, ein Kind, ein Lebewesen in mir wie könnte ich es töten. Und doch konnte ich dieses Wort, diesen Gedanken daran nicht abschütteln. Es wäre die leichteste Option, das Baby müsste in keiner zerstrittenen Beziehung aufwachsen. Würde sich nicht ständig fragen wer der Vater ist oder wieso wir nicht als eine Familie zusammen leben. Es soll nicht meine Kindheit bekommen, Dylan hatte bereits ein Kind und das war von Britt. Wenn ich also zu ihm ankommen würde und ihm zeige das ich schwanger bin vom ihm, dann würde er sicherlich denken, dass ich ihm dieses Baby nur aufdrängen will um ihn zurück zu bekommen. Das kommt garnicht in die Tüte. Mein Herz krampfte und in meinem Kopf tobte ein Kampf zwischen der einen und der anderen Entscheidung. "Wie soll ich das durchstehen, es würde ohne Vater auwachsen ohne eine Familie die aus liebenden Eltern besteht und dessen Partnerschaft dieses Kind behütete. Ich wäre alleine. Wie soll das gehen?" Henna kniete auf dem Boden direkt vor mir und drückte mein Knie sanft. "Wie soll das bitte gehen?!" Gerade als ich die Frage laut ausgesprochen hatte, ist in mir die Entscheidung gefallen. Stumm schaute ich in das Gesicht meiner Freundin und legte meine Hand auf ihre. "Kannst du bitte Mary anrufen und ihr sagen das ich nach Hause komme" ohne nachzufragen nickte Henna, stand auf und wählte die Nummer meiner besten Freundin. Ich versuchte mich auf das Gespräch zu konzetrieren doch gerade wütete ein Orkan von Gefühlen in mir, was meine Konzentration stark belastete.
"Hey Mary, sorry wenn wir dich aus dem Bett geschmissen habe aber es ist etwas passiert" Henna hob den Blick und schaute mich fragend an. Sie wollte wissen ob sie es ihr erzählen soll, doch das würde mir Mary nie verzeihen wenn sie es nicht von mir persönlich erzählt bekommt. Vor einer Ewigkeit hatte wir uns bei einer Folge Grey's anatomy und zwei Eisbechern Ben&Jerrys über unser zukünftiges Leben unterhalten. Unsere Traum Zukunft mit Haus, Mann und Kind. Das perfekte Paradise. "Und wenn ich schwanger bin,dann bist du die erste die es erfährt. Schließlich müssen wir dann shoppen gehen und du bist dann die coole Patentante Jessi, wo meine Kleinen sich hinverkriechen um dir zu erzählen wie streng ich und mein zukünftiger nicht zu ihnen sind. Ich hoffe doch das es auch umgekehrt so sein wird?" Damals hatte ich mit einem lauten Klar geantwortet und ihr hoch und heilig versprochen, dass sie es als erste erfährt. Nicht über Telefon und auch nicht von jemand anderem, weswegen ich den Kopf schüttelte. Henna nickte zustimmend und sprach weiter. "Das erklärt dir Jess wenn sie wieder bei euch ist. Sie fliegt die Nacht noch und es wäre lieb wenn du sie abholen könntest. Allein. Die Zeiten schick ich dir" ich konnte zwar ihre Antworten nicht verstehen dennoch wusste ich das Mary wahrscheinlich gerade völlig ab Rad drehte. So nach dem Motto erzähl mir was los ist oder ich töte deine Lieblingsoma. Scheinbar ließ das Henna realtiv kalt da sie mit einem Jaja das Telefonat beendete. Langsam kam sie wieder zu mir gelaufen und blieb unmittelbar vor mir stehen. "Ich bring dich ins Hotel wo ich den Flug buche, in der Zeit kannst du deine Sachen packen. Weist du manchmal habe ich das Gefühl, dass das einfach Schicksal ist. Das mit Dylan und dir, wie du ins Café reingeschlurft kamst und ich dir etwas angeboten habe und ALL das hier mit inbegriffen. Seid dem ich dich kenne scheint sich mein Leben von Sekunde zu Sekunde zu ändern. Du hast mir gezeigt was ware Freundschaft ist und deswegen werde ich als deine Freundin dir dabei helfen" ohne vorher auf eine Antwort zu warten zog Henna mich an meinen Händen auf die Beine, schnappte sich ihre Tasche mit Wohnungsschlüssel, was ich auch tat und dann standen wir bereits vor ihrem süßen mint blauen Käfer. "Einsteigen die Dame" sie hielt mir die Beifahrertür auf so das ich ohne etwas zu tun einsteigen konnte. "Ich bin schwanger und nicht dumm, das weiß du hoffentlich" als Antwort bekam ich ein Grinsen, was sowas bedeute wie: Da bin ich mir nicht so sicher. Schnell flitzte sie um den Käfer herum und stieg auf der Fahrerseite ein. "Na dann mal los"
Der Zündschlüssel wurde gedreht, sofort ertönte ein wohltuendes Brummen und die Reise konnte los gehen.
"Ich habe Mary geschrieben das dein Flug in einer halben Stunde von hier abgeht und du gegen sechs Uhr dort landest. Ihre Antwort war ein okey und tausend Flüche, weil ich es ihr immernoch nicht sage" obwohl mein Flug aufgerufen wurde um ins Checkin zu gehen, blieb ich stehen und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich hatte Freunde, wahre Freunde, die für mich durchs Feuer gehen würden egal was geschieht sie wären an meiner Seite und Henna gehörte mittlerweile dazu. Sie ist eine Freundin, eine Freundin die für dich um 23 Uhr ein Flug nach LA bucht und das auch noch bezahlt. Eine Freundin fürs Leben. Wärend ich sie so musterte versuchte ich meine Angst zu unterdrücken, ich würde wieder nach Hause gehen. Zurück in die Realität. In die Welt ohne mich und Dylan als Paar und genau das machte mir Angst. Angst davor, das ich erneut in ein Loch fallen werde und nicht mehr die Kraft habe wieder zu fliehen. Henna zog mich in eine warme Umarmung, manchmal hatte ich das Gefühl als hätte sie einen sechsten Sinn für Gefühle anderer Menschen. Sie wusste immer wann es mir schlecht ging und wann ich eine zärtliche Geste gut gebrauchen konnte. Sie war eben Henna, die Henna die ich nun hier zurück lassen würde. "Ich ruf dich an wenn ich gelandet bin und dann treffen wir uns sobald es eben geht wieder...weil" sie unterbrach mich mit einem leisen Schhhh und strich behutsam über meinen Rücken. "Flieg zurück, ich werde klar kommen und wenn du das nächste mal kommst wird dein Platz am Fenster in der Niesche auf dich warten. Du hast jetzt erstmal etwas anderes vor. Apropo für was hast du dich entschieden" sie löste sich von mir und schaute mir in die Augen. Als gäbe es dort eine Antwort auf ihre Frage. "Also ich denke ich.." erneut wurde mein Flug aufgerufen nur das es mit der Information kam das es die letzte Gelegenheit ist zum Check in zu gehen. "Ist schon gut. Egal für was du dich entscheidest ich bin für dich da, nun ab in dein Flieger sonst habe ich umsonst so viel Geld ausgegeben" ein letztes mal zog sie mich in ihre Arme bevor ich meinen Koffer packte und zum Schalter lief. Henna ich werde dich vermissen, ich werde die Jess vermissen die ich hier geworden bin und hier zurück lassen muss. Den meine Entscheidung wird einiges in meinem Leben verändern, schließlich muss ich mit meiner besten Freundin Babyklamotten kaufen und Mary aus der Babyabteilung raus zu bekommen ist qausi wie ein sechser im Lotto zu gewinnen, also gar unmöglich. Auf nach LA zurück in die Realität!
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