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"Mir geht es gut Mom, ich sitze sicher im Flugzeug und muss jetzt auflegen" Ein letztes mal ertönte das dumpfe nervige Rauschen der Leitung, bevor ich die Verbindung unterbrach.
Meine Mutter hatte schon zum Hinweg mein Handy terrorisiert und nun wollte sie auch ja sicher gehen,dass ihr verpeiltes Kind nicht doch im falsche Flieger,direkt in die Walachhei flog.
Zum Glück hatten Mary und Tyler dafür gesorgt, dass alles nach seiner gerechten Abfolge verlaufen war. Selbst den prunkvollen Abschied haben sie mit Bravour hinter sich gebracht, der aus einem "alles wird gut, wir sehen uns in einer Woche" und aus "Wenn etwas ist ruf an! Falls dir Dylan zu sehr auf den Keks geht, lenk ihn mit Mario Kart ab" bestand

Eine der wenigen Stewardess am Bord, mit ihrer typischen blauen Uniform schaute erleichtert drein und setzte ihren kleinen Rundgang fort. Sie hatte mich bereits das zweite mal aufgefordert aufzulegen, nur leider war das mit meiner Mutter am Telefon ein sehr schwieriges Unterfangen. Schließlich musste sie sich auch zu hundert prozent sicher sein, dass es mir gut gehen wird.

Das Flugzeug war bis auf wenige besetzte Plätze, so gut wie leer. Nur vereinzelt saßen schick gekleidete Männer und Frauen, mit typischen Business Blazern und Headsets für ein Ohr auf den Plätzen.
Ein junges verliebtes Pärrchen stach dabei sehr heraus und erhaschte sofort meine Aufmerksamkeit.
Eine hübsche, zierliche Brünette saß so gut es eben mit dem Gurt ging auf dem Schoß ihres Partners und drehte einen Erotikfilm für Arme.
Reflexartig drehte ich meinen Kopf zur Seite, um aus dem kleinen Flugzeugfenster,den jetzt doch sehr interessant gewordenen Asphalt zu betrachten. Grau ist doch eine sehr angenehme Farbe.

Die Durchsage vom nuschelden Piloten ertönte und schon hob der Flieger von der Landebahn ab. Endlich hatten die Turteltauben vor mir,ihren Dreh vorzeitig beendet. Was für meine Augen eine wahrliche Erleichterung darstellte. Mit einigen Handgriffen kurbelte ich meinen Sitz ein wenig nach hinten und fummelte meine Kopfhörer aus meinem Handgepäck. Kopfhörer rein, Musik an und Welt aus. Funkytown!

"Irgendwann werde ich dich heiraten!" Dylan schlang die Arme um meine Hüfte und zog mich an seine Brust. "Davon träumst du wohl Nachts! Du bist viel zu betrunken und das am Nachmittag" Ich war nicht wütend auf ihn, schließlich hatten wir den letzten Drehtag von Teen Wolf gebürtig gefeiert und ich war auch nicht besonders unschuldig gewesenen, was das Thema Alkohol anging. "Ich mag zwar ein wenig betrunken sein. Dennoch werde ich dich Jess Price irgendwann heiraten" sein typisches Grinsen im Gesicht und das spitzbübisches Glitztern in seinen Augen verriet mir, dass er es wirklich ernst meinte. Eine Welle von Panik durchflutete mich. Ich war noch nicht bereit zu heiraten! Wir sind doch erst fünf Monate zusammen, Britt geistert immer noch zwischen uns herum und was soll erst passieren, wenn Dylan für gefühlt ein halbes Jahr auf einem anderen Kontinent lebt. Vielleicht hält das unsere Beziehung nicht aus oder...
Scheinbar konnte man meine Zweifel an meinem Gesichtsausdruck ablesen, denn Dylan hob mich erstaunlicherweise verdammt behutsam hoch und trug mich zu einer Strandliege,die direkt neben dem großen Pool stand. Mit seinen warmen Händen strich er über meine Taille und zog mein weißes Sommerkleid zurecht. Danach folgten seinen Händen einen kleinen Pfad voller Liebkosungen. Am Ende strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und umrahmte mit seinem Zeigefinger meine Lippen. Er selbst hatte sich mit seinem Oberkörper über die Liege gelehnt und lächelte mich von oben herab an. Diese Position brachte mir die wunderbare Aussicht seiner nackten Brust. Mein Blick wanderte genüsslich über seinen Körper und blieb am Bund seiner Badeshorts stehen. Das ausgeprägte V seiner Hüfte, brachte mein Blut zum kochen. Das war der verflixte Alkohol. Gerade hatte ich noch Panik,dass Dylan mir morgen oder so einen Heiratsantrag machen würde und nun konnte ich nur noch an das miteinander mit ihm denken. "Du wirst die einzige Frau in meinem Leben sein, die ich diese Frage irgendwann einmal stellen werde und wenn ich es dann tue. Wirst du aus vollem Herzen Ja sagen" er kam mir mit seinem Gesicht immer näher und brachte mich mit seiner lieblichen Stimme um den Verstand. Beinah hätte ich schon die Bedeutung seiner Worte vergessen, wäre da nicht mein gutes Unterbewusstsein was mit ihrer Lesebrille misstrauisch über den Bücherrand ihres Buches hervorblickte. "Irgendwann" seine Lippen trafen auf meine und schon war die Sorge in Hintergrund gerutscht. "Ich liebe dich"
"Ich dich auch"

"Bitte schnallen sie sich an, wir landen in wenigen Minuten" Die Stimme der Stewardess riss mich aus meinem Traum.
verschlafen öffnete ich die Augen und schaute direkt aus dem Fenster. Die Sonne schien hell und brachte die Wärme mit sich. Wir waren defentiv in Kapstadt angekommen. Trotz des Klimatisierten Innenraum des Flugzeuges, konnte man die Hitze föhrmlich spühren. Es mussten mindestens 30 bis 35 Grad draußen sein. An manchen Stellen flimmte die Luft auf, was meine Theorie nurnoch bestärkte. Was mich jedoch noch mehr wunderte ist, dass ich den Flug mit schlafen verbringen konnte. Normalerweise pulsierte die Aufregung in Wellen durch mein Körper doch heute spührte ich nur eine kleine Menge an Unsicherheit. Vielleicht lag es einfach nur an den dummen Traum oder an der Tatsache, dass ich Dylan nach unseren großen Krach endlich wieder live sehen würde und nicht nur auf einem Bildschirm.
Mein Druck in den Ohren verriet mir das wir uns bereits im Landeanflug befanden. Das mulmige Gefühl wurde von purer Nervosität überschwappt. Nun gab es wortwörtlich keinen zurück mehr!

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