~48~
Den restlichen Abend verbrachte ich auf der Couch mit Maggs und mehreren Folgen von Teen Wolf. Unter anderem auch einige Folgen, in denen ich selbst mitgespielt hatte. Wärend meine Gedanken Samba in meinem Kopf tanzten. Irgendwann vielen mir meine Augen zu und ich versank in die wattenartige Leere des Schlafes.
"Du siehst wunderschön aus Spatz, ich kann es kaum erwarten Dylan's Gesicht zu sehen" die Hände meiner Mutter zogen mich an ihre Brust, trotz der Hackenschuhe überragte ich sie nur ein kleines bisschen. Philippè hatte immer gesagt, dass ich zwar kein großes Modell bin aber dafür um so schöner sei. "Mom mein Kleid zerknittert noch, wenn du mich weiter so doll drückst!" Ein letztes mal zog sie mich fest an sich und flüsterte wie ein Mantra die Worte : Wenn alles geht und zerfällt bleibt deine Mutter die einzigste auf der Welt, die dich stützt und hält. Beim dritten mal löste sie sich endlich von mir und wischte sich beherzt mit ihrem Handrücken über die Augen. "Ich bin so stolz auf dich mein Spatz, obwohl du ihm nie die Wahrheit erzählt hast, hast du es doch noch sehr gut hinbekommen" Mit ihren flinken mütterlichen Händen strich sie mir eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht. Klackern von Absätzen erfüllte den hellen Raum. Eine hochgewachsene Frau mit blonden Bob und blaugrauen Augen kam herein. Mary. Ihr Gesicht war kalt und ausdruckslos. "Was hast du ihm nicht erzählt" mit großen Schritten kam sie auf mich zu. Ihr Körper war in einem Traum von einen Kleid gehüllt, goldiger Samt schmiegte sich um ihren Körper so wie es bei jeder meiner Brautjungfern war. "Es ist nichts ernstes" die Stimme meiner Mutter klang angespannt, sie war noch nie gut im lügen gewesen. Natürlich durchschaute das Mary sofort und hob fragend eine Augenbraue. "Aha und das soll ich dir jetzt also glauben. Was es auch sein mag du hast es nicht nur ihm verschwiegen sondern auch mir. Und da dachte ich wir wären beste Freunde" sie drehte sich ruckartig um und verschwand wortlos aus dem Raum. Ich wollte nach ihr greifen, ihr beteuern,dass sie meine Beste Freundinn sei, doch meine Hand hob sich keinen Zentimeter. "Aber aber, dass Mary genau heute so ein großen Wirbel machen muss. Schließlich ist das heute dein Tag, der Tag einer Braut" Meine Mutter verschwand durch eine große weiße Holztür, die an ein Eingang eines Schlosses erinnerte. Durch diese Tür betrat eine neue Person den Raum. Tyler trug einen goldenen Anzug, seine Haare waren zerzaust als hätte er sich vor wenigen Minuten die Haare gerauft. "Du wolltest es ihr doch sagen! So wie du es auch ihm sagen wolltest. Was hast du dir dabei gedacht?! Willst du weiter so rum lügen, über deine Vergangenheit. Er hat etwas besseres verdient als so eine Lügnerin wie dich, Britt wäre wenigstens ehrlich gewesen!" Er drehte sich um und verschwand, so wie alle anderen. "Du hast nie darüber geredet, wieso du ihn damals verlassen hattest aber irgendwie ergibt jetzt alles einen Sinn" mein Vater trug kein Gold, so wie alle anderen Gäste, er war ganz in schwarz gekleidet. "Du hattest Angst vor dir selbst, wolltest dir nicht eingestehen das du damals einen riesigen Fehler gemacht hattest und hast ihn daraufhin verlassen. Du hast lieber gelogen, dass es an dir lag und nicht an ihm. Doch es ging doch die ganze Zeit nur um ihn. Seid dem ersten Moment hast du nur noch an ihn gedacht, hast dein Leben nach ihm gerichtet und nun bist du glücklich mit deinen Entscheidungen? Du schaust nicht besonders glücklich aus, obwohl es vor einigen Jahren dein größter Wunsch gewesen war in einem weißen Kleid an einem Altar mit ihm zu stehen, scheinst du nicht zufrieden zu sein. Du hast ihn belogen über die Gründe deines Uniabbruchs, hast dich immerweiter verstrickt und am Ende hast du dich von ihm getrennt weil eine andere Frau ihm dass alles bieten konnte, was du in diesem Moment nicht konntest. Würdest du deine Entscheidung ändern wollen?" Er kam auf mich zu, streckte seine Hand nach meinem Arm aus und schaute mir weiter fragend ins Gesicht. "Würdest du einen anderen Weg gehen wollen? Ohne Lügen,ohne Angst und ohne Schmerz. Vielleicht hast du damals eine falsche Entscheidung getroffen, schließlich stehst du hier vor mir in einem weißen Kleid mit Tränen im Gesicht. Tränen der Lügen, der Angst und des Schmerzes" Seine Hand blieb mitten in der Bewegung stehen, wärend seine Augen mich musterten. Meine Stimme blieb stumm, jedoch schrie mein Herz um so lauter. Seine Lippen verzogen sich zu einem unheilvollen Lächeln, es glich einer Fratze. Seine Hand führt seine Handlung fort und hakte sich bei mir unter. "Es ist deine Wahl, scheinbar hast du deine Entscheidung getroffen" breit grinsend schritt er mit mir an der Hand auf die weiße Tür zu. Die Tür war jedoch nicht mehr so strahlend hell, ein dunkler Schein verbarg sich dahinter und die leisen Rufe der Verzweiflungen drangen hervor. "Wenn alles geht und zerfällt bleibst du die einzigste auf der Welt, die Lüge trägt dich hinfort an einen düsteren Ort. Voller Kummer und Angst, spürst du dem Schmerz der nach dir verlangt. Nun hast du dich entschieden, kannst du nun auch damit leben?"
Schweiß gebadet wachte ich aus diesem völlig verstörenden Traum auf und wusste für wenige Sekunden nicht wo oben und wo unten war. Die ersten Sonnenstrahlen scheinten durchs Wohnzimmerfenster, der Fernseher lief leise vor sich hin und zeigte immer wieder das Hauptmenü der letzten Teen Wolf Staffel. Maggie lag seelenruhig zwischen meinen Beinen und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Mein Kopf brummte, wärend ich nach der Fernbedienung griff und den Fernseher fürs erste ausschaltete. Die Stille war schon fast ohrenbetäubend und die letzten hönischen Worte meines Traumes wiederholten sich in Dauerschleife in meinem Kopf. "Kann ich damit leben?"
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